
Vier Tage vor dem unterfränkischen Duell in der Fußball-Regionalliga Bayern beim Spitzenreiter FC 05 Schweinfurt (Anpfiff: Freitag, 11. Oktober, 19 Uhr, Sachs-Stadion) hat sich der SV Viktoria Aschaffenburg von seinem Trainer Simon Goldhammer und dessen Assistent Ersan Banbal getrennt.
"Die bisherige Punkteausbeute und die Tabellensituation nach zwölf Spieltagen haben zu der Entscheidung geführt, uns von Simon und Ersan zu trennen. Wir wollen das Erreichen unserer selbst gesteckten Ziele nicht gefährden und neue Impulse setzen", verkündete Viktorias Sportlicher Leiter, Tuncay Nadaroglu, auf der Homepage des Traditionsvereins. Nadaroglu wird bis zur Installierung eines neuen Trainers die Mannschaft selbst betreuen – also auch beim FC 05 Schweinfurt.
Mit Sascha Mölders und Stefan Ortega zusammengespielt
Nadaroglu ist seit Jahresbeginn Sportlicher Leiter beim SV Viktoria Aschaffenburg, dessen Jugendleistungszentrum er in der Vergangenheit bereits geleitet hat. In der Saison 2016/17 war er Co-Trainer beim damaligen Zweitligisten TSV 1860 München unter Chefcoach Kosta Runjaic in einem Team, in dem unter anderem Kultstürmer Sascha Mölders, Verteidiger Felix Uduokai (nun Besiktas Istanbul) sowie Torhüter Stefan Ortega (nun Manchester City) spielten.
Die Viktoria hatte das letzte Spiel unter Goldhammers Regie am Tag der Deutschen Einheit mit 0:3 beim TSV Buchbach verloren und liegt mit nur drei Siegen aus zwölf Spielen auf Relegationsplatz 15.
Der nun 38-jährige Goldhammer, der zuvor Trainer beim Landesligisten TuS Röllbach gewesen war und als Aktiver für den SV Wehen II, den FSV Mainz 05 II, Bayern Alzenau, Alemannia Haibach sowie Elsava Elsenfeld gespielt hatte, war seit Sommer 2023 Chefcoach der Viktoria.
"Simon hat sich in seiner Zeit als Cheftrainer gemeinsam mit Ersan der unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht einfachen Situation gestellt und großen Einsatz und Engagement gezeigt", so Nadaroglu auf der Homepage. Die angesprochenen Rahmenbedingungen führten dazu, dass der frühere Zweitligist in den vergangenen beiden Jahren kaum namhafte Spieler verpflichten konnte, sondern sich an Nachwuchskräfte oder Fußballer aus der Region halten musste.
Zudem musste Goldhammer bei seinem Amtsantritt im Jahr 2023 in die großen Fußstapfen eines prominenten Vorgängers treten. Da übernahm er die Aufgabe von Jochen Seitz. Der ehemalige Bundesliga-Profi (u. a. VfB Stuttgart, FC Schalke 04, Hamburger SV) hatte die Viktoria seit 2016 betreut, etablierte die Mannschaft in der Regionalliga und ist tief in der Region am Bayerischen Untermain verwurzelt. So stand Seitz, der an diesem Freitag 48. Geburtstag feiert, im Mai 2024 noch selbst auf dem Platz, um in der Relegation den Bezirksliga-Abstieg seines Heimatvereins TSV Heimbuchenthal zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Heute ist Seitz Trainer beim 1. FC Lokomotive Leipzig, der Tabellenführer in der Regionalliga Nordost ist.