Für Ralf Santelli ist die Partie bei Eintracht Braunschweig am Sonntag (15.30 Uhr) das vorletzte Spiel als Cheftrainer der Würzburger Kickers. Für den 52-Jährigen geht es nach dieser Saison und dem Intermezzo als Zweitliga-Coach bei den Profis wieder zurück in das Nachwuchsleistungszentrum. Der Platz auf dem Trainerstuhl bei den Rothosen soll schon bald neu besetzt werden: Wer trainiert die Kickers in der kommenden Drittliga-Saison? Vier Vorschläge.
Christian Preußer
Er ist, nach Informationen dieser Redaktion, derzeit der Favorit auf den Trainerposten bei den Kickers. Ins von Sportvorstand Sebastian Schuppan beschriebene Profil vom Trainer, der junge Spieler entwickeln kann, passt der 37-Jährige perfekt: Seit fünf Jahren trainiert der gebürtige Berliner die U 23 des SC Freiburg und steht mit dieser derzeit an der Tabellenspitze der Regionalliga Südwest und kurz vor dem Aufstieg in die Dritte Liga. Über 20 Spieler schafften während seiner Amtszeit in Freiburg oder von dort aus den Sprung ins Profigeschäft. Bereits im Winter hat Preußer seinen Abschied aus dem Breisgau angekündigt. Er sucht eine neue Herausforderung und könnte die beim Zweitliga-Absteiger am Dallenberg finden. Das bislang einzige Drittliga-Engagement von Preußer, der sich früh für einer Trainer- und gegen eine Spielerkarriere entschied, war nicht gerade erfolgreich: Im Dezember 2015 musste er nach nicht einmal einer Saison als Chefcoach beim FC Rot-Weiß Erfurt seinen Stuhl wieder räumen. Die Motivation es in Würzburg mit der Erfahrung aus Freiburg im Gepäck besser zu machen dürfte groß sein.
Fazit: Preußer hat in Freiburg in einer der besten Nachwuchsakademien des Landes gearbeitet. Junge Spieler weiterentwickeln, sie zum Profi machen, das kann er. Ob er auch ein Trainer für ein Profiteam ist? Das letzte Mal, als die Kickers einen Chefcoach direkt aus dem Nachwuchsbereich verpflichteten, kam 2017 Stephan Schmidt. Der musste nach wenigen Monaten wieder gehen.
Chance: hoch
Torsten Lieberknecht
Warum eigentlich nicht er? Torsten Lieberknecht ist schließlich derzeit auf Jobsuche. Und er hat gezeigt, dass er langfristig bei einem Verein etwas aufbauen kann. Zehn Jahre war der Pfälzer bei Eintracht Braunschweig tätig, schaffte mit dem niedersächsischen Traditionsklub sogar den Aufstieg in die Bundesliga. Nicht ganz so erfolgreich war sein Engagement beim MSV Duisburg nicht. Wenn man genauer hinschaut, muss man aber feststellen, dass er den Ruhrpott-Klub nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga 2019 zunächst durchaus stabilisiert hatte. Er steuerte auf Aufstiegskurs, ehe die Corona-Pandemie den MSV ausbremste und vieles zu Bruch ging. Drittliga-Erfahrung besitzt der Pfälzer also genug. Und in Würzburg hat Lieberknecht schon seit seinem ersten Gastspiel, damals 2014 mit Eintracht Braunschweig, ohnehin einen Sympathiebonus. Damals hatte er die Atmosphäre am Dallenberg geradezu euphorisch gelobt.
Fazit: Eine Verpflichtung von Lieberknecht wäre auch ein Zeichen: die Kickers wollen sich nicht mit Liga drei zufriedengeben, sondern streben den Wiederaufstieg an. Dem 47-Jährigen wäre mit seiner offenen Art durchaus zuzutrauen eine neue Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Doch er wäre gewiss nicht die günstige Lösung. Und bei den Kickers dürfte nach einem chaotischen Zweitliga-Jahr die Sehnsucht nach einer möglichst unspektakulären Trainer-Lösung groß sein. Da passt Lieberknecht wohl nicht ins Konzept.
Chance: sehr gering
Jochen Seitz
Der 44-Jährige hat noch nie in der Dritten Liga trainiert, schickt sich aber gerade an, dorthin zu kommen: Der Trainer von Viktoria Aschaffenburg ist zusammen mit den anderen bayerischen Regionalligisten FC 05 Schweinfurt und SpVgg Bayreuth in der Verlosung um den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse. Der Tabellenerste dieser Playoff-Runde kann mit einem erfolgreichen Ergebnis aus Hin- und Rückspiel gegen den Nordmeister das Ticket für Liga drei lösen. Seit letzter Woche wäre Seitz dann auch befugt, in dieser Spielklasse zu arbeiten: Der gebürtige Erlenbacher hat den Lehrgang zum Fußballlehrer zusammen mit Tobias Schweinsteiger, Hanno Balitsch und Miroslav Klose erfolgreich abgeschlossen. Sollte Seitz der Aufstieg mit der Viktoria nicht gelingen, wäre ein Wechsel zu den Kickers schon alleine geographisch naheliegend. Auch ansonsten dürfte der ehemalige Bundesligaspieler - Seitz lief 162 Mal unter anderem für den VfB Stuttgart und die SpVgg Unterhaching auf - gut ins Konzept passen. Aber: Sein Vertrag in Aschaffenburg läuft noch bis Sommer 2022.
Fazit: Sicher eine gute Option für die Kickers. Seitz wäre einer aus der Region, der das Arbeiten mit jungen Spielern gewohnt ist. Allerdings wäre für ihn wohl eine Ablöse fällig - ein Ausschlusskriterium?
Chance: mittel
Stefan Krämer
Es gibt nicht viele Trainer, die die Dritte Liga so gut kennen wie der 54-Jährige. In 262 Punktspielen stand der gebürtige Mainzer an der Seitenlinie, zuletzt als Coach des KFC Uerdingen. Seine zweite Amtszeit beim Klub aus Krefeld endete vor gut einem Monat, der Drittligist kämpft um den Klassenerhalt und wollte "einen neuen Impuls setzen". Trotz der mageren Bilanz von nur drei Siegen in diesem Kalenderjahr hat der Rauswurf Krämers Ansehen nicht geschadet: Den Chaos-Klub KFC, der dieses Image auch unter dem neuen Investor Roman Gevorkyan nicht loszubekommen scheint, überhaupt noch im Rennen um den Ligaverbleib zu halten, sei sein Verdienst. Der arbeitslose Krämer stünde den Kickers also zur Verfügung und hat auch schon bei seinen vorherigen Stationen in Magdeburg, Erfurt, Cottbus und Bielefeld gezeigt, dass er in der Dritten Liga Erfolg hat. Aber ist er der Richtige, um in Würzburg ein junges Team aufzubauen? Auf den Nachwuchs zu setzen ist das erklärte Ziel von Schuppan, in Uerdingen hatte Krämer zuletzt nahezu den ältesten Kader der Liga.
Fazit: Krämer punktet mit immenser Drittliga-Erfahrung. Ob er aber der richtige Trainer in Sachen Nachwuchsentwicklung ist, ist fraglich.
Chance: gering
Sebastian Schuppan und Daniel Sauer traue ich es durchaus zu, den Karren wieder aus den Dreck zu ziehen!!
Wer hat denn das jetzt alles vermurkst? Ein Fussballer wars, einer mit höheren Weihen, Vorturteile sind die Wurzel allen Übels!!
In der wilden, phantastischen Aufstellung fehlen nur noch die Herren Flick und Löw😬😉
Alles andere ist einfach ziemlich wild von der Main Post spekuliert. Lieberknecht wartet auf einen Verein mit einem "Namen". Krämer ist in den letzten Jahren nichts gelungen und wäre niemals der richtige Trainer für die Kickers. Und bei Seitz fehlt die 3. Liga Erfahrung, so ein Risiko kann man nicht eingehen.
Die Allerbeste Lösung wäre es den größten Fehler der letzten Saison einzugestehen und einen Michael Schiele um Verzeihung zu bitten und ihm als Entschuldigung einen gut dotieren 3 Jahres Vertrag anzubieten. Schiele ist vereinslos. Springt über euren Schatten und geht auf Schiele zu.
Es muss hält mal was investiert werden wenn Mann wieder rauf will und nicht nur beim Trainer auch bei neuen Spielern.
Mit nur jungen Spielern wird es nix werden die dritte Liga zu bestehen.