Nein, diesmal geht es weniger darum, ob erstmals in der sportlichen Historie eine erste Handball-Mannschaft des TSV Lohr gegen den 1977 gegründeten HSC Bad Neustadt in einem Ligaspiel einen Sieg einfährt. Denn wenn die Lohrer an diesem Samstag, 28. Januar, in der Badestadt zu Gast sind (Anwurf 19.30 Uhr, Bürgermeister-Goebels-Halle), dann richten sich die Gedanken weniger auf die Vergangenheit, sondern vielmehr auf die Zukunft. Versuchen doch beide unterfränkische Kontrahenten in der Bayernliga-Abstiegsrunde, den Absturz in die Fünftklassigkeit abzuwenden.
Beide Kontrahenten sind am vergangenen Wochenende mit Siegen in die sogenannten Play-downs gestartet, aus denen am Ende fünf oder sechs von acht Mannschaften absteigen müssen. Lohr gewann zuhause mit 26:20 gegen den TSV Roßtal, Bad Neustadt mit 28:26 in Haunstetten.
Nun warten auf die Lohrer in Bad Neustadt und anschließend beim SV Anzing die mutmaßlich stärksten Teams der Abstiegsrunde. "Eines der beiden nächsten Spiele sollten wir gewinnen", erklärt Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt vor der Partie beim HSC, dessen Trikot er selbst neun Jahre lang getragen hat. Daneben stehen mit Franziskus Gerr und Max Drude zwei ehemalige Bad Neustädter im Lohrer Aufgebot.
Zwei Lohrer Niederlagen in der Bayernliga-Vorrunde
Bereits in Bayernliga-Vorrunde trafen Lohrer und Bad Neustädter zweimal aufeinander – beide Male siegte der HSC knapp mit einem Tor Differenz. Das letzte Mal standen sich die Mannschaften an Allerheiligen 2022 gegenüber, als sich die gastgebenden Bad Neustädter mit 26:25 durchsetzten. "Im Vergleich zum letzten Spiel sollten wir unsere Chancen besser nutzen", antwortet Maximilian Schmitt auf die Frage, wo sich sein Team steigern müsse.
Der Lohrer Spielertrainer ergänzt ferner: "Wir haben eine intensive Vorbereitung auf den Gegner inklusive Videostudium betrieben. Wenn wir unsere Abwehrleistung aus dem Spiel gegen Roßtal wiederholen, dann haben wir gute Chancen."
Lohr muss weiter auf den am Meniskus verletzten Markus Seltsam verzichten, auch der Einsatz von Jannik Schmitt ist nach seinen langwierigen Problemen an der Patellasehne unwahrscheinlich. Doch auch das Gesicht des HSC-Teams hat sich gegenüber der Vorrunde verändert. So musste Trainer Frank Ihl Anfang Januar gehen und für Florian Hauck Platz machen.
Dazu trennte sich der einstige Zweitligist von seinem wurfgewaltigen Rückraumspieler Daniel Kyvala und holte im Portugiesen Joao Olivera einen Nachfolger. "Ich denke, dass der HSC durch den Abgang von Kyvala an Qualität verloren hat. Der hat uns in den bisherigen Spielen immer zu schaffen gemacht. Der Nachfolger ist eher ein Wühler, der Eins-gegen-eins-Situationen sucht", so Maximilian Schmitt, der seine Abwehrspieler dazu anhält, ein besonderes Augenmerk auf die Bad Neustädter Achse Vilim Leskovec/Adrian Wöhler zu haben.