
Der HSC Bad Neustadt geht mit einem neuen Trainer in die Abstiegsrunde in der Handball-Bayernliga der Männer. Frank Ihl, der an diesem Montag 53 Jahre alt wird, ist nicht mehr für den sportlichen Erfolg der Mannschaft verantwortlich. Den Posten übernimmt Florian Hauck (38), der bereits am Freitag seine erste Einheit geleitetet hat.
Der Lehrer an der Realschule Bad Neustadt soll den einstigen Zweitligisten vor dem Absturz in die fünftklassige Landesliga retten. Ihm zur Seite steht wie bisher Sebastian Kirchner als Co-Trainer. Bis zum ersten Spiel der Abstiegsrunde am 21. Januar beim TSV Haunstetten bleibt Hauck nicht viel Zeit, um den Spielern Neues zu vermitteln.
Ansetzen will er in erster Linie an der Abwehrarbeit: "Da haben wir Defizite ausgemacht", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion und ergänzt: "Grundsätzlich wollen wir in der Deckung aktiver und offensiver agieren." Was bei dem dünnen Kader, den er zur Verfügung hat, nicht einfach werden dürfte. "Ich bin optimistisch, dass wir noch ein paar Prozentpunkte zulegen können", hat Hauck die Kräfte-Frage auf dem Schirm.

Fünfmal pro Woche wird der HSC unter Hauck trainieren, darunter sind je drei gemeinsame Einheiten in der Halle: "Das wollen wir so bis zum Ende der Saison durchziehen." Apropos Ende der Saison: Bis dahin läuft die Vereinbarung zwischen dem HSC Bad Neustadt und Florian Hauck, der bis zuletzt die C-Jugend des Klubs betreute, bei dem er einst das Handballspielen erlernte und für den er die meiste Zeit spielte.
Laut einer am Montagnachmittag veröffentlichten Mitteilung des HSC Bad Neustadt sahen die Vereinsverantwortlichen nach der verpassten Qualifikation für die Aufstiegsrunde Handlungsbedarf. "Frank Ihl wird ab sofort andere Aufgaben im Klub übernehmen, er wird sich um das Scouting, das Marketing sowie um die Akquise von Sponsoren kümmern", wird Geschäftsführer Dieter Schulz in der Mitteilung zitiert.

Frank Ihl hatte den HSC Bad Neustadt im September 2019 übernommen, damals als Nachfolger von Chrischa Hannawald. In der ersten Saison rettete der Corona-Abbruch den HSC vor dem fast sicheren Abstieg aus der Dritten Liga, das Spieljahr 2020/21 wurde nach wenigen Partien erst unterbrochen und schließlich abgebrochen. 2021/22 erwies sich das Team dann in der Dritten Liga sportlich nicht mehr als konkurrenzfähig und stieg mit Ihl an der Seitenlinie in die Bayernliga ab.
Dort erwischte die Mannschaft einen guten Start, baute dann aber immer mehr ab und verpasste schließlich den Einzug in die Aufstiegsrunde. Stattdessen droht in den nächsten Wochen der Absturz in die Landesliga. Aus der acht Mannschaften umfassenden Abstiegsrunde müssen fünf oder sechs absteigen.
Der HSC Bad Neustadt trennt sich von Daniel Kyvala und verpflichtet Jorge Pedro Olivero
Wie der HSC weiter mitteilt, hat er sich von Daniel Kyvala getrennt. Der Vertrag des Tschechen, der vor der Saison aus Jena nach Bad Neustadt gekommen war, wurde aufgelöst. Der Rückraumspieler habe laut Mitteilung nach starkem Beginn zunehmend abgebaut, was, wie Schulz zitiert wird, "zu atmosphärischen Störungen, die unlösbar schienen, innerhalb des Teams führte".
Ersetzt wird Kyvala von Joao Olivera (27). Der Portugiese war laut der Mitteilung des Vereins zuletzt in der ersten Liga Luxemburgs tätig und soll dem HSC auf seiner Stammposition im halblinken Rückraum helfen. "Wir versprechen uns von ihm nicht nur Torgefährlichkeit, er müsste uns nach den bisherigen Eindrücken auch in der Abwehr weiterhelfen", so Dieter Schulz. Während Tony Ilic nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung steht, muss der HSC in den nächsten Wochen auf Arsenij Kandaliuk (krank) verzichten.
Anmerkung der Redaktion: Joao Olivera war in der Wechselmitteilung des Vereins als Jorge Olivero bezeichnet worden. Der Name wurde im Text geändert.