
Hörbar erleichtert und verständlich zufrieden war Florian Hauck, der Trainer der Bayernliga-Handballer des HSC Bad Neustadt, nach dem ersten Spiel seiner Mannschaft in der Abstiegsrunde, das mit dem erhofften doppelten Punktgewinn endete. "Da war eine saubere Leistung aller Spieler, die sowohl kämpferisch und spielerisch alles gaben", freute sich Hauck nach dem 28:26-(17:15)-Erfolg beim TSV Haunstetten.
Seine Schützlinge – angetreten ohne Sebastian Kirchner und Benedikt Kleinhenz – kamen gut in die Begegnung und lagen nach fünf Minuten nach Treffern ihres Torjägers Adrian Wöhler und einem Doppelpack des Rückkehrers Tony Ilic, der die Hälfte seiner sechs Treffer bei Kontern erzielte, mit 3:2 in Front. Doch bei ihrer nächsten Offensivaktion verlor der HSC seine Kreisläufer und Abwehrchef Filip Susnjara, der Rot gezeigt bekam.
"Das war eine ganz unglückliche Situation", so Hauck, "er wurde von seinem Gegenspieler geklammert und riss sich von diesem los, den Körperkontakt werteten die Unparteiischen als Ellenbogenschlag. Eine diskutable Entscheidung". Dies zwang Hauck zu einer Umstellung. Neuzugang Joao Oliveira übernahm die Susnjara-Rolle, ohne Erfahrung als Kreisläufer zu haben.
Felix Schmidl ist für den HSC Bad Neustadt ein starker Rückhalt
Die Defensivreihe musste ebenfalls neu geordnet werden, was zunächst zur Folge hatte, dass der TSV Haunstetten die entstehenden Lücken zu einer Drei-Tore-Führung (9:6) nutzte. Nach einer Auszeit erwies sich der Torhüterwechsel – Felix Schmidl stand ab da für Ivica Simic zwischen den Pfosten – als positiver Aspekt. "Felix parierte nicht nur etliche Würfe, er wehrte auch drei Siebenmeter ab, war ein starker Rückhalt", sagte Hauck.
Gegen Ende des ersten Durchgangs bekamen die Gäste immer besseren Zugriff in der Deckung, schalteten zunehmend den spielenden TSV-Co-Trainer Alexander Hörner aus und konnten sich auch auf die Treffsicherheit von Routinier Michal Panfil verlassen.
Mann der ersten fünf Minuten in der zweiten Halbzeit war Vilim Leskovec, der nicht nur mit zwei Treffern die Führung des HSC Bad Neustadt auf vier Tore ausbaute, sondern danach eine Zeitstrafe absitzen musste. Doch dies erwies sich nicht als Beinbruch, denn Schmidl zog Hörner bei einem Siebenmeter endgültig den Zahn. Der Vorsprung der Gäste wuchs bis zur 50. Minute auf fünf Treffer an, ehe der TSV Haunstetten eine Aufholjagd startete, "wobei dies auf einen Kräfteverschleiß auf unserer Seite zurückzuführen war", sagte Hauck.
Die letzten Zweifel am Sieg beseitigt kurz vor Schluss Tony Ilic
Eine Minute vor Matchende begann auf der HSC-Bank das große Zittern beim Stand von 26:27, die letzten Zweifel am Sieg beseitigte Ilic mit seinem Treffer in der vorletzten Sekunde. "Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt", bilanzierte Florian Hauck, der auf eine Wiederholung nächste Woche beim Heimspiel gegen den TSV Lohr hofft.
Haunstetten: D. Fischer, Stöhr - Manz, Krattenmacher 1, Plank, Smotzek 2, Paulik 2, Zießow 4, Scholz 1, Schmid, Albrecht 3, Spörhase 3, F. Fischer 2, Hörner 8/2. Bad Neustadt: Simic, Schmidl (ab 18.) - Panfil 4, Wöhler 10/3, Fl. Kirchner 1, Leskovec 3, Hahn 3, Alves, Rovcanin, Ilic 6, Oliveira 1, Susnjara. Schiedsrichter: Krämer/Mund (Allach/Rohrbach). Zeitstrafen: 2:8 Minuten. Rot: Filip Susnjara (Bad Neustadt, 5., Foul). Siebenmeter: 5/2:3/3.