Ein erfahrener Rückraumspieler wird in der kommenden Saison Handball-Bayernligist TSV Lohr verstärken: Max Drude wechselt vom Drittliga-Absteiger HSC Bad Neustadt an den Fuß des Spessart. "Über die Verpflichtung des 1,94 Meter großen, wurfgewaltigen Linkshänders, der über Jahre hinweg zu den Toptorschützen bei den Rotmilanen in der Dritten Liga gehörte, freuen sich die Lohrer Handballer sehr", schreibt das für die erste TSV-Mannschaft zuständige Mitglied des Sportbeirats, Sven Lehmann. "Ein Rückraumspieler auf der rechten Angriffsposition war schon lange auf dem Wunschzettel der Verantwortlichen. Mit Max Drude bekommen wir einen Spieler, der neben seinen Qualitäten im Angriff auch ein echter Führungsspieler und bärenstarker Abwehrspieler ist."
Drude ist 30 Jahre alt, spielte in der zweiten Mannschaft des SC Magdeburg, bei der DJK Rimpar Wölfe, bei der DJK Waldbüttelbrunn, beim HSC Coburg und zuletzt in Bad Neustadt. Der Linkshänder ist nach Franziskus Gerr bereits der zweite Spieler, der nach der Runde vom HSC nach Lohr wechselt.
Gemeinsame Zeiten von Trainer Maximilian Schmitt
Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt, Franziskus Gerr und Max Drude kennen sich aus gemeinsamen und erfolgreichen Zeiten das HSC Bad Neustadt. "Maxi ist sich sicher, dass Max genau in unser spielerisches Konzept passt und unserem jungen Team hilft, sich weiterzuentwickeln und wir spielerisch mehr Variabilität und Schnelligkeit in unser Spiel bekommen, um einen attraktiven und begeisterten Handball dem Lohrer Publikum präsentieren zu können", heißt es in der Mitteilung Lehmanns.
Aber sorgt der Umstand, dass der Lohrer Spielertrainer gleich zwei Akteure von seinem Ex-Klub weggelotst hat, nicht für Unmut? "Ich glaube schon, dass ich mich in Bad Neustadt noch sehen lassen kann", sagt Maximilian Schmitt, der fast ein Jahrzehnt beim HSC gespielt hat. Aber Gerr und Drude hätten den Drittliga-Absteiger ohnehin verlassen, so nutzte der Lohrer Spielertrainer seine alten Kontakte.
Fahrgemeinschaft aus dem Norden Unterfrankens
Die beiden Neuzugänge – Gerr kommt aus Schondra im Landkreis Bad Kissingen, Drude lebt in Bad Neustadt – sollen in der Vorbereitung dreimal wöchentlich zum Training nach Lohr kommen, während der Runde dann zweimal. "Beide können ja gemeinsam fahren", so Maximilian Schmitt. "Das Athletiktraining können sie bei sich zu Hause machen, da sind sie erfahren genug."
Notwendig sind die Neuverpflichtungen aus Schmitts Sicht durchaus. "Die Liga ist nächste Saison bärenstark. Da werden acht Teams sein, die vorne auf Augenhöhe sind", sagt der Lohrer Spielertrainer und verweist darauf, dass mit dem HSC Bad Neustadt, dem HSC Coburg II und dem VfL Günzburg gleich drei Drittligisten in die Bayernliga absteigen.
Noch ohne Drude und Gerr müssen die Lohrer noch vier Spiele in der Bayernliga-Aufstiegsrunde bestreiten, bevor für sie die Saison zu Ende ist. Am Samstag, 8. Mai, ist die TG Landshut um 19.30 Uhr zu Gast in der Nägelseehalle, tags drauf steht um 16 Uhr das Rückspiel an. Am Samstag, 14. Mai, geht es um 18 Uhr zur SG Regensburg, die tags drauf um 16 Uhr in die Nägelseehalle kommt.
Keine Motivationsprobleme trotz der jüngsten Niederlagen
Obwohl die Lohrer keine Chancen mehr auf Platz eins und damit den Aufstieg und zuletzt auch noch vier Spiele in Folge verloren haben, macht Maximilian Schmitt klar: "Motivationsprobleme gibt es nicht. Wir wollen mit einem guten Gefühl aus der Runde rausgehen." Die erste Chance dazu, sich das gute Gefühl zu holen, besteht am Wochenende bei den beiden Spielen gegen die TG Landshut.