Fußball Landesliga Nordwest, Männer
TSV Rottendorf – TG Höchberg 2:0 (1:0)
Was eigentlich nur noch eine Frage der Zeit war, ist nun auch rechnerische Gewissheit: Die TG Höchberg steht nach der Niederlage in Rottendorf als Landesliga-Absteiger fest. Bei noch sechs ausstehenden Partien und einem Rückstand von 22 Zählern auf einen Relegationsplatz hat die Elf von Spielertrainer René Riebe keine Chance mehr, noch einen Relegationsrang zu erreichen.
"Auch wenn es absehbar war, ist es trotzdem ernüchternd, dass der Abstieg jetzt feststeht", sagte der enttäuschte Trainer, der aber auch betonte, dass der Fokus schon länger auf jedem einzelnen Spiel und weniger auf der Gesamtsituation gelegen habe. Vor diesem Hintergrund wäre aus Riebes Sicht auch gegen Rottendorf mehr drin gewesen.
Jedoch hätten "Kleinigkeiten" gefehlt, um zum Torerfolg zu kommen. Den verbuchten stattdessen zweimal die Hausherren, die sich durch den Sieg um acht Punkte von den direkten Abstiegsplätzen absetzten. Aufgrund der Mehrzahl an Chancen seien die drei Punkte auch verdient, fand Rottendorfs Trainer Martin Lang, der gerne eine frühere Entscheidung gesehen hätte. So nutzte Moritz Schubert erst in der Nachspielzeit den Ausrutscher eines Höchberger Verteidigers.
Sehenswert war das Rottendorfer Führungstor in der ersten Halbzeit, als Jannik Fischer gut 20 Meter vor dem Höchberger Tor zum Solo ansetzte, mehrere Gegenspieler stehenließ und schließlich überlegt zur Führung einschoss (26.). "Vielleicht können wir jetzt sogar in Richtung Platz 14 angreifen", äußerte Lang, wohl wissend, dass jene Platzierung, die für den TSV aktuell nur vier Zähler entfernt liegt, nach aktuellem Stand – entscheidend ist am Saisonende der Quotienten-Vergleich aller fünf bayerischen Landesligen – zum direkten Klassenerhalt reichen würde.
Rottendorf: Väth – Fritzler, Weber (87. Mainka), Fischer, Busch (83. Friedrich), de Candido (90.+2 Wengeler), Böhler (67. Melber), Hofrichter, M. Schubert, Siedler, Hackenberg
Höchberg: Wilhelm – Riebe (78. Grießenauer), Pfeufer, Kemme, Streit (46. Lehner), Grön (46. Philipp-Messerschmidt), Hochstein, Ljajic, Glücker (78. Heider), Kohlhepp, Eisenberger (46. Broll).
Schiedsrichter: Lorenz (Allersberg). Zuschauende: 186. Tore: 1:0 Jannik Fischer (26.), 2:0 Moritz Schubert (90.)
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – ASV Rimpar 5:2 (3:0)
Für den ASV Rimpar war nach nicht einmal einer halben Stunde Spielzeit in Schwebenried eigentlich schon alles vorbei. Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Schützlinge von Trainer Henry Stenzinger bereits mit 0:3 in Rückstand und hatten für eine Aufholjagd entsprechend ein dickes Brett zu bohren. Als "Totalausfall" bezeichnete ASV-Coach Henry Stenzinger denn auch die erste Halbzeit. Für die zweite habe er eine Reaktion seiner Mannschaft eingefordert, die diese auch geliefert habe. Der Gast war fortan am Drücker und witterte, nachdem Sandro Kramosch verkürzen konnte (59.), noch einmal Morgenluft. Mit Marcel Kühlingers 4:1 war die Resthoffnung aus Rimparer Sicht aber dahin. Der Pausenstand sei letztlich "eine zu große Hypothek" gewesen, um etwas Zählbares mitzunehmen, meinte Stenzinger abschließend.
Rimpar: Michel – Hagen, Baier, S. Kramosch, Bah (79. Ott), Dlugaj, Loew (79. Böhm), Hartmann, Moskwiak (46. Heidari), Fragmeier, M. Kramosch
Schiedsrichter: Peplinski (Nürnberg). Zuschauende: 130. Tore: 1:0, 3:0 Sebastian Lehmann (3., 25.), 2:0 Andreas Jazev (19.), 3:1 Sandro Kramosch (59.), 4:1 Marcel Kühlinger (72.), 4:2 Marcel Böhm (82., Elfmeter), 5:2 Christopher Lehmann (90.)
SV Vatan Spor Aschaffenburg – TSV Karlburg 1:3 (1:1)
Im vierten Anlauf feierte Markus Köhler als Trainer des TSV Karlburg seinen ersten Sieg in einem Ligaspiel gegen den SV Vatan Spor Aschaffenburg. Seine Mannschaft steckte an der "Kleinen Schönbuschallee" so einiges weg – so einen 0:1-Rückstand in der ersten Hälfte und eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe gegen Rechtsverteidiger Maurice Kübert (57.). Trotz dieser Widrigkeiten ging der Gast am Ende als Sieger vom Platz.
Die Gäste kamen speziell in der ersten Hälfte nicht gut mit den Bedingungen auf dem Kunstrasenspielfeld zurecht, das durch steten Regen ziemlich seifig geworden war. Vatan Spor fühlte sich sichtlich wohler und ging nicht unverdient durch Ege Noyan in Führung (32.). "Nach dem Rückstand haben wir uns dann ins Spiel reingefuchst", berichtete Markus Köhler, dass seine Mannschaft mit fortschreitender Spieldauer besser dagegenhielt. Der Lohn war der 1:1-Ausgleichstreffer durch Marco Kunzmann (39.).
Präzise im Konterspiel
Auch in der zweiten Hälfte hatte Vatan Spor häufiger den Ball, doch die TSV-Abwehr stand sicher. Zudem trug Karlburg seine Konter nun strukturierter vor als vor der Pause und belohnte sich durch die Treffer von Jan Martin (65.) und Sebastian Fries (79.). "Wir hatten in der zweiten Hälfte die klareren Chancen, deshalb ist der Sieg nicht unverdient", betonte TSV-Coach Köhler.
Mit dem Sieg öffnet sich für die Karlburger sogar wieder die Tür zur Relegation einen Spalt breit. Denn der Tabellenzweite FC Fuchsstadt blieb beim 2:2 im Parallelspiel gegen den TSV Mönchröden nämlich ohne Sieg. Allerdings beträgt der Fuchsstadter Vorsprung auf den Vierten Karlburg immer noch stattliche neun Punkte. Doch sollte Markus Köhlers Team am Dienstag, 18. April, beim Nachholspiel gegen den FC eine ähnliche Leistung zeigen wie gegen Vatan Spor, so könnte besagter Vorsprung weiter schrumpfen.
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Kübert (66. Tudor), Schramm, Fenske, Lambrecht (80. Franz) – Martin, Wabnitz – Karle (84. Kuß), Fries, Leibold – Kunzmann (87. Fleischmann).
Schiedsrichter: Jürschik (Obermichelbach). Zuschauende: 100. Tore: 1:0 Ege Noyan (32.), 1:1 Marco Kunzmann (39.), 1:2 Jan Martin (65.), 1:3 Sebastian Fries (79.).
SV Friesen – TuS Frammersbach 0:3 (0:3)
Die TuS Frammersbach fuhr in Friesen den ersten Dreier in diesem Jahr ein und sicherte sich dadurch bei einem direkten Konkurrenten enorm wichtige Punkte beim Kampf um den Klassenerhalt. "Es war auf jeden Fall wichtig, wieder einmal zu gewinnen und den Bock umzustoßen", bekannte Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein nach dem 3:0-Erfolg hörbar erleichtert.
Die Gäste standen zunächst kompakt und ließen die Platzherren nicht ins Spiel kommen. Doch nach einer Viertelstunde bekam Friesen kurzzeitig Oberwasser und hatte sogar einen Pfostentreffer zu verzeichnen. Nach einer halben Stunde markierte jedoch Amrhein, der diesmal trotz seines geschwollen rechten Fußes von Beginn an mitwirkte, die 1:0-Führung für die Gäste und legte somit den Grundstein für den Erfolg. Nachdem Friesens Torhüter Tobias Bauerschmidt wegen einer Notbremse wenig später die Rote Karte gesehen hatte, nutzte Frammersbach die numerische Überlegenheit prompt aus, erneut Amrhein erhöhte auf 2:0.
"Das erste Tor habe ich mit links gemacht. Beim zweiten Treffer mit dem rechten Fuß dachte ich, er fällt ab", erklärte der Rechtsfuß angesichts seines Handicaps. Maurice Matreux sorgte vor der Halbzeit sogar noch für die Vorentscheidung. Nach dem Seitenwechsel zeigten die numerisch unterlegenen Hausherren ein kurzes Aufbäumen, brachten den Gast jedoch nicht ernsthaft in Gefahr. Zudem hatte Frammersbach das Geschehen rasch wieder unter Kontrolle und brachte den verdienten Sieg ohne Mühe ins Ziel.
"Jetzt gilt es, am Freitagabend gegen Sand nachzulegen", so Amrhein vor der anstehenden Partie gegen Kellerkind FC Sand. Denn mit einem erneuten Erfolg dürfte sich der Aufsteiger, bei derzeit neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, der Abstiegssorgen endgültig entledigen.
Frammersbach: Schuhmacher – Weber, P. Geiger (70. Dimitrov), Etzel, Schiebel, Englert (83. Staab), Zachrau (80. Baur), Beck, Amrhein (80. Blenk), Matreux (70. Pfister), Summa.
Schiedsrichter: Hegwein (Sugenheim). Zuschauende: 80. Tore: 0:1, 0:2 Patrick Amrhein (31., 44.), 0:3 Maurice Mareux (45.). Rot: Tobias Bauerschmidt (35., Friesen, Notbremse).
1. FC Lichtenfels – TSV Lengfeld 4:0 (1:0)
Der TSV Lengfeld kommt in der Fußball-Landesliga einfach nicht mehr auf die Beine. Die Niederlage in Lichtenfels war für die Schützlinge von Trainer Okan Delihasan bereits die sechste in Folge – und sie fiel mit 0:4 deutlich aus. Seine Mannschaft sei, da personell stark ersatzgeschwächt angetreten, unter diesen Umständen schlicht "nicht wettbewerbsfähig" gewesen, fällte Delihasan ein schonungsloses Urteil.
Wann fällt der 100. Gegentreffer?
Wie auch über das Defensivverhalten seines Teams, das in Oberfranken schon die Gegentreffer 90 bis 93 in dieser Spielzeit kassierte. "Defensiv ist es einfach nicht gut genug. Wir stellen uns in so vielen Situationen einfach dumm an", kommentierte der Übungsleiter den Umstand, dass der TSV tatsächlich auf eine dreistellige (!) Anzahl an Gegentreffern in dieser Spielzeit zusteuert. "Wahnsinn" sei das, so Delihasan.
Jedoch, merkte der Trainer an, käme die große Mehrheit der kassierten Tore durch eigene Fehler zustande. So war das auch in Lichtenfels, als der Gast bis zur Halbzeit gut mithielt, dann aber durch drei Gegentreffer innerhalb von sechs Minuten nicht zum ersten Mal in dieser Runde völlig wegbrach. "Da gibt es überhaupt kein Aufbäumen. Wir wollen gar nicht jeden Ball wegverteidigen", übte Delihasan deutliche Kritik an der Einstellung seiner Spieler, für die die Bezirksliga ein immer realistischeres Szenario zu werden droht.
Lengfeld: Schneider – Yavasoglu (63. Wilm), Schmitt, Engel, Bedir, Zuljevic, Istrefi, Stauder, Yaman, Plagens (46. Prozorovschi), Fuss.
Schiedsrichter: Wagner (Kirchehrenbach). Zuschauende: 200. Tore: 1:0 Lukasz Jankowiak (9.), 2:0 Christopher Schaller (55.), 3:0 Maximilian Pfadenhauer (57.), 4:0 Adrian Brehm (61.).
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – ASV Rimpar 5:2 (3:0)
"Ein grandioser Sieg, es war richtig gut", zeigte sich Felix Zöller, Spielertrainer der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach, begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft gegen den ASV Rimpar. Für seine Elf ging es gut los, als Marcel Kühlinger nach wenigen Minuten auf Sebastian Lehmann passte, der zum 1:0 (3.) einschob. Andreas Jazev verwandelte eine Viertelstunde später zum 2:0 (19.). Kurz darauf legte Zöller auf Lehmann ab, der geschickt den gegnerischen Torwart Robin Michel umkurvte und zum 3:0 (25.) einnetzte. Rimpar konnte sich nicht befreien und kam über einen Lattentreffer in Hälfte eins nicht hinaus.
Nach dem Wechsel dann der 1:3 (59.) Anschluss durch Sandro Kramosch. Aber sofort waren die Platzherren wieder präsent und liefen einen Konter. Zöller spielte Marcel Kühlinger frei, der ins lange Eck zum 4:1 (72.) traf. Einen fälligen Elfmeter verwandelte Marcel Böhm zum 2:4, ehe Christopher Lehmann den Schlusspunkt für die Hausherren setzte. Er vollzog eine Flanke von Valentin Reitstetter zum 5:2-Endstand. Damit überholte man den Gegner in der Tabelle und schob sich an den Vierten Karlburg heran. So soll es weitergehen, denn das Ziel heißt, am Ende unter den besten Vier zu stehen.
Schwebenried/Schwemmelsbach: Popp – Jazev, Schneider, Zöller, Kühlinger, Deibl (77. Weißenberger), Behr, Chr. Lehmann, S. Lehmann (59. Müller), Reitstetter, Lichtlein (90.+1 Michel).
Schiedsrichter: Peplinski (Nürnberg). Zuschauende: 130. Tore: 1:0 Sebastian Lehmann (3.), 2:0 Andreas Jazev (19.), 3:0 Sebastian Lehmann (25.), 3:1 Sandro Kramosch (59.), 4:1 Marcel Kühlinger (72.), 4:2 Marcel Böhm (82., Foulelfmeter), 5:2 Christopher Lehmann (90.+1).
Weitere Ergebnisse
Sand – Röllbach 0:3 (0:1)
Schiedsrichter: Kohn (Amberg). Zuschauende: 75. Tore: 0:1 Noah Markert (16.), 0:2 Niklas Scherg (57.), 0:3 Robin Nau (90.+2).
Coburg – Gochsheim 5:0 (3:0)
Schiedsrichter: Thoma (Ober-/Mittelstreu). Zuschauende: 80. Tore: 1:0, 2:0 Aykut Civelek (17., 24.), 3:0, 4:0 Sertan Sener (27., 60.), 5:0 Ricardo König (70.).
Dampfach – Schweinfurt 0:2 (0:0)
Schiedsrichter: Schaab (Schönderling). Zuschauende: 200. Tore: 0:1 Moriz Heusinger (59.), 0:2 Tyrell Walton (77.).