In der Relegation zur Bayernliga treten zwölf Mannschaften an: vier aus der Bayernliga Nord, drei aus der Bayernliga Süd (weil der Tabellen-14. der Bayernliga Süd den besseren Quotienten gegenüber dem Tabellen-14. der Bayernliga Nord hat) und fünf Landesliga-Zweite.
Die zwölf Mannschaften werden in drei regionale Gruppen eingeteilt. Der FV 04 Würzburg, SV Vatan Spor Aschaffenburg, TSV Karlburg und TuS Röllbach bilden dabei die rein unterfränkische Gruppe Nord. Gespielt wird in zwei Runden mit Hin- und Rückspiel. Bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel zählt die Auswärtstorregel. Nur eine der Mannschaften aus der Vierergruppe spielt kommende Saison auch in der Bayernliga. In den Hinspielen der ersten Runde stehen sich am Mittwoch, 25. Mai, der TSV Karlburg und der FV 04 Würzburg sowie der TuS Röllbach und der SV Vatan Spor Aschaffenburg gegenüber. Die Rückspiele finden am Samstag, 28. Mai, um 16 Uhr statt, die Zweit-Runden-Begegnungen sind am 1. und 4. Juni angesetzt. Hier die vier unterfränkischen Bayernliga-Releganten im Kurzportrait:
FV 04 Würzburg (14. der Bayernliga Nord)
Seit 2010 spielt der FV 04 Würzburg ununterbrochen in der Bayernliga, ist nach dem TSV Großbardorf somit die am längsten in dieser Liga spielende Mannschaft. Die aktuelle Saison war mit 31 Punkten aus 34 Spielen die schwächste dieser bisherigen zwölf Spielzeiten.
Im letzten Heimspiel der Saison erzielte der FV seinen höchsten Saisonsieg: ein 5:1 gegen den ATSV Erlangen.
Erfolgreichster Torschütze der Blauen ist Mohamed Conte mit 16 Toren. Kapitän des Teams ist David Drösler, der aber nach einer Verletzung im Spiel in Gebenbach für die Relegation ausfällt. Torhüter André Koob bestritt 33 von 34 Saisonspielen.
Trainer des FV 04 ist Harald Funsch. Ende August hat der 58-Jährige, der von 2003 bis 2010 auch den TSV Karlburg coachte, die Blauen übernommen, nachdem sich die Verantwortlichen aufgrund eines schwachen Saisonstarts zuvor von Berthold Göbel getrennt hatten.
SV Vatan Spor Aschaffenburg (15. der Bayernliga Nord)
Der SV Vatan Spor Aschaffenburg hat seine erste Bayernliga-Saison hinter sich und diese mit einem 2:1-Sieg beim TSV Großbardorf beendet. Vatan Spor (Vatan bedeutet auf Türkisch "Heimat") hat einen steilen sportlichen Aufstieg hinter sich, spielte bis 2017 noch in der Kreisliga. Nach der Saison 2017/18 scheiterten Aschaffenburger in der Landesliga-Relegation am TSV Karlburg, der nun ein möglicher Zweitrunden-Gegner sein könnte.
Zu Beginn der Saison schien es so, als sollte es für Vatan Spor wieder nach unten gehen. Nach acht Spieltagen stand das Team ohne Punkt am Tabellenende, bis es am neunten Spieltag mit einem 3:0-Heimsieg über den späteren Meister DJK Vilzing demonstrierte, zu was es fähig sein kann.
Im November 2021 trennte sich der Verein von dem beliebten, aber sportlich nicht besonders erfolgreichen Trainer Slobodan Komljenovic. Nachfolger des Ex-Profis von Eintracht Frankfurt wurde sein Assistent Ersan Banbal, der das Team in die Erfolgsspur führte. In den letzten vier Saisonspielen holte Vatan Spor zehn Punkte und scheint aktuell die stabilste Mannschaft unter den vier Releganten zu sein.
Erfolgreichster Torschütze des Teams ist mit zehn Treffern Gökhan Aydin. Der 33-Jährige ist vielleicht kein Laufwunder mehr, aber immer wieder zu fußballerischen Geniestreichen fähig.
TSV Karlburg (16. der Bayernliga Nord)
Seit 2019 ist das Team aus Main-Spessart Bayernligist. In seiner bis 2021 währenden Premieren-Saison blieb dem TSV die Relegation nur deshalb erspart, weil diese wegen der Corona-Pandemie gestrichen wurde. Ein Punkte-Quotient von 0,56 reichte da zum Klassenerhalt.
In seiner zweiten Saison zeigte sich das Team von Trainer Markus Köhler verbessert und schloss die Runde nur zwei Punkte hinter dem ASV Cham auf Nichtabstiegsplatz 13 ab.
Die Stärken und Schwächen der Karlburger sind offenkundig: Sie schießen zu wenig Tore, in der abgelaufenen Runde traf der TSV nur 24-mal, so wenig wie kein anderer Bayernligist. Mit Sebastian Fries und Marco Kunzmann kommen die besten Torschütze jeweils auf lediglich sechs Treffer. Zudem tut sich die Mannschaft schwer, wenn sie selbst das Spiel machen muss. In der laufenden Runde gewann sie daheim nur einmal, hat zuhause lediglich elf Punkte geholt.
Allerdings hat in der unteren Tabellenhälfte keine Mannschaft weniger Tore kassiert als Karlburg (55). Außerdem fühlt sich Köhlers Team auf fremden Plätze wohl, hat dort 19 seiner 30 Punkte geholt. Was noch für die Karlburger spricht: Vor den Relegationsspielen befand sich der Tabellen-16. im Aufwärtstrend, hat aus den letzten drei Bayernliga-Spielen sieben Punkte geholt. Und Trainer Köhler hat stets klargemacht, dass er die Relegation nicht als Belastung, sondern als Chance sieht.
TuS Röllbach (Zweiter der Landesliga Nordwest Meisterrunde)
Die Röllbacher gewannen zwar ihre Vorrundengruppe B der in dieser Saison zweigeteilten Landesliga Nordwest, in der Meisterrunde mussten sie aber dem FC Geesdorf den Vortritt lassen.
Der TuS spielt aktuell seine fünfte Landesliga-Runde. In der vergangenen Saison waren die Röllbacher Vorletzter, doch der Saisonabbruch und die Wertung mittels Quotienten rettete sie vor dem Abstieg. Das Erreichen der Relegation zur Bayernliga ist ihr bislang größter Erfolg. Und in diese nehmen sie den Schwung von zuletzt drei Siegen in der Liga mit.
Erfolgreichster Torschütze der Rot-Schwarzen ist Alexander Grimm mit insgesamt 15 Toren in der Vorrunde und Meisterrunde. Jedoch fehlte der Kapitän und Führungsspieler seiner Mannschaft zuletzt, nachdem er sich im vorletzten Saisonspiel gegen Coburg an der Schulter verletzt hatte und wohl somit auch für die Relegation nicht zur Verfügung steht.
Trainiert werden die Röllbacher vom Trainerduo Simon Goldhammer und Michael Ball. Beide übernahmen die Mannschaft während der Pause in der später abgebrochenen Corona-Saison im August 2020 von Albano Carneiro, der sie zuvor sechs Jahre lang gecoacht hatte.