Der Würzburger FV hat sich am Mittwoch nach nur fünf Spielen in der laufenden Saison der Fußball-Bayernliga Nord von seinem Trainer Berthold Göbel getrennt. Worüber seit Mittag bereits spekuliert worden war, gaben die Verantwortlichen am Nachmittag in einer Pressemitteilung bekannt: das Aus des 52-Jährigen.
Aufgrund der aktuellen sportlichen Entwicklung habe Berthold Göbel das Gespräch mit Peter Büttner, dem neuen Vorstandsvorsitzenden des Vereins, gesucht. Gemeinsam seien sie zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden und mit einem Trainerwechsel einen neuen Impuls zu setzen, heißt es in der Mitteilung.
Nur vier Punkte aus fünf Spielen
Göbel hatte die erste Mannschaft der Zellerauer im Sommer 2019 übernommen, am Beginn der fast zwei Jahre danach abgebrochenen Corona-Saison 2019/21, als der Verein finanziell eine schwierige Phase durchlebte und in vielen Bereichen, ebenso bei der Bayernliga-Mannschaft, drastisch sparen musste. "Wir mussten überall radikal nach unten gehen", beschrieb der frühere FV-Vorsitzende Roland Metz die damalige Situation.
"Trotz immenser Budgetkürzungen konnte Göbel mit seinem authentischem Stil überzeugen und einen schlagkräftigen Kader zusammenstellen", schreibt Büttner in der aktuellen Mitteilung. Als die Saison abgebrochen wurde, standen die Zellerauer auf dem siebten Platz.
Aus den ersten fünf Begegnungen dieser Saison holten die Blauen aber nur vier Punkte: bei Aufsteiger Vatan Spor (1:0) und in Karlburg (2:2). In Ammerthal (1:2), gegen Vilzing (2:4) und gegen Neumarkt (1:3) zog der Würzburger FV den Kürzeren, wobei diese drei Gegner in der aktuellen Tabelle auf den Plätzen eins bis drei zu finden sind. Hat die Trennung rein sportliche Gründe? Wohl nicht.
Scheder übernimmt vorübergehend
Nach seinem Amtsantritt hatte Göbel in einem Interview im Juli 2019 gegenüber dieser Redaktion gesagt: "Ich lasse mich zumindest nicht verbiegen. Ich habe meine Vorstellungen vom Fußball und entscheide viel aus dem Bauch heraus." Damit waren wohl nicht alle glücklich. Informationen dieser Redaktion zufolge habe in den vergangenen Wochen intern die Unzufriedenheit zugenommen.
Co-Trainer Marco Scheder, seit der Mitgliederversammlung vor wenigen Wochen auch offiziell als Sportvorstand im Amt, übernimmt die erste Mannschaft nun vorübergehend und betreut sie am Mittwochabend beim Toto-Pokal-Spiel auf Verbandsebene beim TSV Buch. Bis ein Nachfolger gefunden sei, werde er das Training der Bayernliga-Mannschaft leiten, teilte der Verein mit.