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Volleyball, 1. Bundesliga
Eltmann braucht die Emotionen
Die Heitec Volleys sind am Sonntag in Frankfurt zu Gast. Warum dabei vor allem ein japanisches Duell im Mittelpunkt steht.
Trifft am Sonntag vermutlich auf eine Menge Landsleute: Eltmanns japanischer Libero Shunsuke Watanabe. 
Foto: Daniel Löb | Trifft am Sonntag vermutlich auf eine Menge Landsleute: Eltmanns japanischer Libero Shunsuke Watanabe. 
Matthias Lewin
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Unruhige Wochen liegen hinter den Eltmanner Heitec Volleys. Zwar folgte dem überraschenden Insolvenzantrag Mitte Dezember ein emotionaler Heimsieg im "Wohnzimmer" über Bühl und damit ein halbwegs versöhnlicher Jahresabschluss, doch das neue Jahr begann erneut mit negativen Schlagzeilen: Erst verkündete Eltmanns "Macher" Rolf Werner seinen Rückzug aus dem operativen Geschäft, dann verließ mit Publikumsliebling Mircea Peta einer der Aufstiegshelden aus der Zweitliga-Meistersaison die Mannschaft in Richtung Frankreich.

Zwischendurch wurde noch bekannt, dass der Standort Bamberg für die Heitec Volleys erst einmal der Vergangenheit angehört, alle noch ausstehenden Heimspiele dieser Saison werden in der Eltmanner Georg-Schäfer-Halle ausgetragen - das nächste am kommenden Mittwoch gegen den VfB Friedrichshafen. Also nur zwei Tage vor der Entscheidung durch den Liga-Vorstand, ob Eltmann die Saison überhaupt zu Ende spielen darf.

Am Sonntag aber steht den Eltmannern nun aber erst einmal die nächste sportliche Aufgabe ins Haus. Um 16 Uhr sind die Heitec Volleys beim Tabellenfünften United Volleys Frankfurt zu Gast. An den hat der taumelnde Liga-Neuling nicht unbedingt die besten Erinnerungen: Beim Heimauftakt in Bamberg unterlag der Aufsteiger der Truppe aus der Main-Metropole letztlich deutlich mit 1:3. 

"Wir brauchen eine positive und aggressive Grundstimmung."
Marco Donat, Trainer Heitec Volleys Eltmann

Während im Hinspiel auf beiden Seiten noch keinerlei japanischer Einfluss zu spüren war - Eltmanns Libero Shunsuke Watanabe  wurde erst im November verpflichtet, Frankfurts Außenangreifer Masahiro Yanagida weilte noch bei der Weltmeisterschaft in seinem Heimatland -, wird das am Sonntag anders sein. Dann werden die beiden Stars aus dem "Land des Lächelns" aufeinandertreffen - und das wohl vor einer stattlichen Anzahl an Landsleuten. Denn für die Partie haben sich zahlreiche japanische Fans angekündigt. Selbst der „Masa Supporters Club“ fliegt mit rund 100 Mitgliedern aus Nippon zur Unterstützung des Frankfurter Außenangreifers ein. 

Frankfurter Sorgen

Und die kann der "nur" 1,86 Meter große Star der United Volleys durchaus gebrauchen. Denn während Eltmann unter der Woche noch frei hatte, waren die Frankfurter in der Liga bereits im Einsatz und kassierten in Düren trotz einer 2:0-Satzführung eine schmerzhafte 2:3-Niederlage. Mit dem „letzten Aufgebot“ hatten die Frankfurter dort die entscheidenden Sätze bestritten, nachdem nach Floris van Rekom und Luke Smith auch noch der als hochkarätiger Ersatz geholte holländische Nationalspieler Ewoud Gommans mit einem Magen-Darm-Virus die Segel hatte streichen müssen. Während die beiden Erstgenannten - im Hinspiel absolute Leistungsträgr - definitiv noch länger ausfallen, besteht bei Gommans, der in Moers und Unterhaching auch schon Bundesliga-Erfahrung sammeln konnte, immerhin Hoffnung auf einen Einsatz gegen Eltmann.

Bei den Eltmannern hingegen hat sich das Lazarett gelichtet. Jonas Sagstetter (Bänderris) und Roosevelt Filho (Handbruch) haben ihre Verletzungen auskuriert, stehen in Frankfurt wieder zur Verfügung. Nicht mehr dabei ist aber eben Mircea Peta, der bei den Heitec Volleys nicht so wie von ihm gewünscht zum Zuge kam. "Schade, dass Mircea weg ist", trauert Marco Donat seinem rumänischen Schützling nach, gleichwenn er verstehen kann, dass der Diagonalangreifer eine neue Aufgabe sucht. "Manchmal tut ein Tapetenwechsel ja auch gut", drückt Donat dem "Ur-Eltmanner" die Daumen, dass er beim französischen ProB-Ligisten Saint Jean D'Illac einschlägt.

Selbst verantwortlich

Für das Spiel in Frankfurt wünscht sich Eltmanns Cheftrainer vor allem eins: Emotionen. "Die sind mega-wichtig. Das hat man auch im Heimspiel gegen Bühl gesehen, als uns die gut 900 Zuschauer getragen haben", verweist Donat auf das mit 3:0 gewonnene Heimspiel kurz vor Weihnachten und das 2:2 im Testspiel in Herrsching vor einer Woche. Doch in der 5000 Zuschauer fassenden "Fraport-Arena" verlieren sich im Schnitt nur 800 Zuschauer, eigentlich zu wenig, um mächtig Stimmung zu machen. "Wir sind selbst für unsere Stimmung, unsere Emotionen verantwortlich", weiß Donat. "Wir brauchen eine positive und aggressive Grundstimmung." Dann könne man den "absoluten Favoriten" Frankfurt auch ärgern.  

 
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