Kein gutes Pflaster scheint die Erste Liga für den Eltmanner Volleyball zu sein. 2009 meldete der damals unter SG Eschenbacher Eltmann spielende Bundesligist schon einmal Insolvenz an, zehn Jahre später scheint sich das Ganze zu wiederholen: Am Montag wird die nach dem Aufstieg gegründete Eltmann Volleys GmbH in Bamberg Insolvenz anmelden.
"Das bedeutet aber nicht das unbedingte Aus für den Volleyball in Eltmann", stemmte sich Volleys-Geschäftsführer Jörg Fischbach auf Anfrage den sofort aufkommenden Gerüchten entgegen, die Heitec Volleys würden bereits zum Jahresende den Spielbetrieb einstellen. "Der Insolvenzverwalter wird zusammen mit uns alles daran setzen, dass es weitergeht. Es ist noch nicht das Ende vom Lied", klang Fischbach sogar recht optimistisch.
Kartenverkauf stockt
Zu wenig Zuschauer in einer zu großen Arena - darin liegt ofenbar der Hauptgrund für die finanzielle Schieflage der Eltmanner GmbH. Zwar waren im Schlager gegen den Deutschen Meister aus Berlin 2600 Karten abgesetzt worden, verkauft wurden laut Fischbach allerdings nur rund 300. Der Rest ging als Freikarten raus. "Und damit ist die Bezahlung einer solch teuren Arena wie die in Bamberg nicht zu stemmen." Rund 8000 Euro würde jeder Spieltag kosten, war aus Eltmanner Kreisen zu hören, damit entspricht die Hallenmiete ziemlich exakt dem kompletten Etat der letztjährigen Zweitliga-Saison.
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Doch wie geht es nun weiter in Eltmann? Das letzte Heimspiel dieses Jahres am Samstag gegen die Volleyball Bisons Bühl findet schon mal nicht mehr in Bamberg statt, sondern wieder in der eigentlichen Heimstätte der Heitec Volleys, in der Eltmanner Georg-Schäfer-Sporthalle. Die fasst um die 1000 Zuschauer und ist ähnlich strukturiert wie die Heimspielstätten der Erstligisten aus Herrsching und Lüneburg, die ihre Heimspiele jeweils mit einer Sondergenehmigung in den kleinen Hallen absolvieren. Der Umzug der Eltmanner nach Bamberg dürfte sich damit erst einmal erledigt haben, es spricht viel dafür, dass auch die Rückrunde komplett in Eltmann gespielt wird, die Liga hätte damit kein Problem. Wie mit den unter der Woche angesetzten Partien verfahren wird, bleibt allerdings abzuwarten - das war ja ursprünglich einer der Hauptgründe für den Spielort Bamberg.
Geht es aber überhaupt weiter mit dem Erstliga-Volleyball in Eltmann? Die Entscheidung darüber, ob den Heitec Volleys die Lizenz entzogen wird oder nicht, obliegt der Liga. Daniel Sattler, in der Volleyball-Liga zuständig für Organisation und Finanzen, konnte hier allerdings noch von keinem Beschluss berichten. Er wurde ebenfalls erst Mitte dieser Woche darüber unterrichtet, dass Eltmann die Insolvenz beantragen wird. "Wir sind da komplett überrascht worden", so Sattler. "Wir warten erst einmal das Spiel am Samstag ab und werden uns dann mit der GmbH und dem Insolvenzverwalter zusammensetzen, um die Perspektiven auszuloten. Dann bleiben die Möglichkeiten, die Lizenz zu entziehen und Eltmann in der kommenden Saison in der Zweiten Liga antreten zu lassen oder aber den Verein bis Saisonende in der Ersten Liga zu belassen", erklärte der Liga-Manager.
Arena war ein Risikofaktor
Die Insolvenz aus dem Jahr 2009 werde aber keinerlei Auswirkungen auf das jetzige Verfahren haben, betonte Sattler. Allerdings: Die Liga hatte im Lizensierungsverfahren vor der Saison die Bamberger Arena als "Risikofaktor" angesehen - berechtigt, wie sich nun herausstellt.
Dass die Insolvenz der Volleyball-GmbH keinerlei Auswirkungen auf den "Mutter-Verein" VC Eltmann haben wird, machte indes dessen Vorsitzender Peter Knieling deutlich. "Der Volleyballbetrieb im Verein geht reibungslos weiter", so Knieling. Ob das allerdings auch für die in die GmbH ausgelagerte Erste Mannschaft gilt, bleibt abzuwarten. "Das ist alles noch sehr vage", äußerte sich Eltmanns Sprecher Manohar Faupel doch sehr vorsichtig.