
Es steigt weißer Dampf auf über den Glühweingläsern auf dem Würzburger Markt. Bei den abendlichen Temperaturen um die vier Grad friert es die Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes merklich. Doch das ist alles kein Problem, wie die Gäste immer wieder deutlich machen. "Es ist endlich wieder Weihnachtsmarkt, da nimmt man das doch gern in Kauf", ruft eine Besucherin während sie den duftenden Glühweinkrug erhebt und sich genüsslich einen Schluck gönnt.
Endlich wieder Weihnachtsmarkt! Das scheint der allgemeine Konsens zu sein. Auch die Budenbesitzerinnen und Budenbesitzer sind froh, dass sie ihre Stände in diesem Jahr wieder aufbauen und vor allem öffnen konnten. Denn während im letzten Corona-Jahr viele schon ihre Stände auf dem unteren Markt in Würzburg angemeldet hatten, wurde der Weihnachtsmarkt 2021 doch noch in letzter Minute abgesagt.
Trend nach veganen Teigwaren hat auch den Weihnachtsmarkt erreicht
Auch für Jessica Heppenheimer war das Hochklappen der Ladentheke ihres Crêpesstands das bisherige Highlight, wie sie erzählt. Seit vielen Jahren verkauft sie die französische Süßspeise schon in Würzburg. "Ich habe hier schon Kinder Großwerden sehen", erinnert sie sich. Das habe ihr besonders gefehlt in den vergangenen Jahren. Es sei in diesem Jahr schon öfter vorgekommen, dass Kinder, die beim letzten Weihnachtsmarkt noch von ihren Eltern hochgehoben werden mussten, um überhaupt über den Thekenrand zu schauen, ihr in diesem Jahr plötzlich ohne elterliche Hilfe gegenüber standen. "Plötzlich sind sie groß und man hat wirklich viel verpasst", so Heppenheimer.

Vegane Crêpes gibt es bei ihr auch und das komme immer besser an. Wo vor wenigen Jahren die Nachfrage noch gering war, wollen in diesem Jahr immer mehr Menschen auf Eier und Kuhmilch in ihrem Teig verzichten. "Die freuen sich vor allem, weil ich nicht nur eine Toppingauswahl habe, sondern zwei, drei vegane Schokoladenvariationen", erklärt die Standbesitzerin.
Stand mit Keksen für Hunde erstmalig auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt
Wenige Stände weiter steht ihr Bruder in diesem Jahr zum ersten Mal mit seinem Stand auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt. "Würzburger Hundekekse" steht groß auf dem roten Schild in der Bude. "Manchmal, wenn es sehr voll ist, sehen die Leute das Schild gar nicht und wollen die Kekse für ihre Kinder kaufen", erzählt der 42-Jährige lachend. Essen könnten sie die Kekse zwar schon, weil die Teiglinge nur aus natürlichen Zutaten wie Mehl, Ei und Wasser bestehen, schmecken würden sie wahrscheinlich nicht so gut.

"Die sind für Hunde gemacht und ohne Gewürze", sagt Hoppenheimer. Auch die ausgefallenen Geschmacksrichtungen wie Leberwurst oder Rindfleisch würden wohl für entgleiste Gesichter bei den Kindern sorgen. Bisher ist Heppenheimer sehr positiv überrascht von der Resonanz für seinen Stand. Viele Leute würden sich täglich mit ihm unterhalten und er merke, dass Würzburger Hundebesitzerinnen und -Besitzer sehr darauf achten, was ihr Vierbeiner zu futtern bekommt. Weil es bisher keinen Stand für die Fellnasen gab, hat sich der Wernecker im Juli mit seinem Stand bei der Stadt beworben und eine Zusage bekommen. Das Geschäft laufe bisher gut, erzählt er.
Auf der Suche nach der ganz besonderen Duftkerze
Wer von Heppenheimers Keksstand weiter über den Weihnachtsmarkt schlendert, dem fällt irgendwann der bunte Lichterglanz im Würzburger Kerzenhaus auf. Ein Stand, der allein deshalb schon aus der Masse sticht, weil man hineinlaufen und sich im Schein der Kerzen vor dem frostigen Wind schützen kann. Dort an einem der Regale steht Ulla Vollrath und ist auf der Suche nach einer Duftkerze. "Vor ein paar Jahren hatte ich so eine intensive Kerze, die suche ich jetzt wieder", sagt sie.
Bisher ist sie noch nicht fündig geworden, ein bisschen "zu langweilig" riechen die Kerzen, vor denen sie steht. Auf dem Weihnachtsmarkt umschauen und Geschenkinspirationen holen gehört für sie genauso zum Weihnachtsmarktfeeling dazu, wie das Glühweintrinken, erzählt sie. "In den vergangenen Jahren hat das schon wirklich gefehlt", sagt die Würzburgerin.

"Einige Regale sind schon leer, weil die Artikel ausverkauft sind", erklärt Petra Mohr. Vielleicht hat die aromatische Durftkerze einfach schon jemand vor Vollrath gekauft. Denn "was weg ist, ist weg", sagt Mohr. Zwar soll das beliebte Kerzenhaus im nächsten Jahr wieder auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt stehen, die Nachfolge sei jedoch bisher ungeklärt.
Denn ob Mohr dann auch wieder an dem großen Wachstopf zum Kerzenziehen steht, weiß sie noch nicht. Doch sie spricht lieber über das Positive in diesem Jahr: Nach der langen Pause, erzählt sie, freut sie sich am allermeisten, die leuchtenden Kinderaugen im Kerzenhaus zu beobachten. Aber auch die älteren Leute freuten sich am Kerzenglanz und würden sich begeistert im begehbaren Stand umschauen.
Punsch und Glühwein wärmen von Innen und von außen
Nach dem warmen und windgeschützten Kerzenhaus beißen die Kälte und der Wind noch grausamer auf der Haut. Doch ein warmes Getränk kann Abhilfe schaffen. An der großen Feuerzangenbowle-Hütte von Heiner Distel sieht man, dicht aneinander gedrängt, viele Menschengruppen, die sich am terrakottafarbenen Tonkrug die Hände wärmen. Wippend vom rechten auf den linken Fuß werden die seltsamsten Kleintänze aufgeführt, um die gefrorenen Zehen durchblutet zu bekommen.

"Der Glühwein schmeckt super", ruft Sandra Löbe einer ihrer Freundinnen entgegen. Ihr Treffpunkt ist der überdachte Stehtisch vor der Feuerzangenbowle-Hütte. Insgesamt 15 Personen sind sie, einige von ihnen stehen noch an der Feuerzangebowle-Schlange an, andere haben sich für Glühwein von einem anderen Stand entschieden oder liebäugeln mit der Bratwurst. Nur Löbes Freundin nippt etwas enttäuscht an ihrem Glühwein. "Meiner ist etwas dünn", sagt sie enttäuscht.
Wer auch nach dem heißen Umtrunk noch friert, der könnte am Schafwollstand von Familie Opl glücklich werden. Sebastian Opl steht in diesem Jahr ganz allein hinter der Theke. Neben dem großen Hauptstand ist die Familie in diesem Jahr auch mit einer zweiten kleineren Bude auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt vertreten. Neben Schafwolljacken und warmen Mützen verkauft Opl auch Handschuhe für Verliebte. Kurz reingeschlüpft spürt man direkt die warme Wolle, die die kalten Hände wieder aufwärmt. Das Händchenhalten klappt damit auch im Winter. Eine Hand rechts durch die Schlaufe, die andere links und in der Mitte trifft man sich.

Wer sich gegen 20.30 Uhr auf dem Heimweg macht und den Markt am Ausgang neben dem Karussell für Kinder verlässt, für den wird es noch mal eng. Denn vor dem Glühweinstand von Werner Baumeister ist auch kurz vor Schluss noch viel los. Er ist Sprecher der Marktkaufleute und wird immer wieder im Vorbeigehen von den verschiedensten Leuten gegrüßt. "Die Freude der Gäste darüber, dass der Weihnachtsmarkt wieder geöffnet ist, ist wahnsinnig groß", weiß er aus zahlreichen Gesprächen. Auch seine Kolleginnen und Kollegen würden die positive Resonanz deutlich merken. Längere Öffnungszeiten wünschen er und seine Kolleginnen und Kollegen nicht, wie er weiß.
"Auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt trinkt man ein oder zwei Glühwein und dann zieht man weiter in die umliegende Gastronomie", erklärt er. So hätten alle etwas von der Vorweihnachtszeit und die Marktleute, Gastronominnen und Gastronomen nähmen sich die Gäste nicht gegenseitig weg.
Viele Enzyklopädien und Geschichtsbücher bestätigen den
tiefen heidnischen Ursprung dieses angeblich christlichen Festes. So schreibt z.B. die
Encyclopedia Britannica von 1946 unter „Christmas“:
„Weihnachten wurde weder von Christus oder den Aposteln eingeführt, noch gründet es sich
auf die Autorität der Bibel. Es wurde erst später vom Heidentum übernommen.“
Bis zum dritten Jahrhundert war Weihnachten in den apostolischen Gemeinden nicht
bekannt. Sogar die Katholische Kirche bestätigt den heidnischen Charakter dieses Festes in
der Catholic Encyclopedia.
Nachdenkliche Grüße, Martin Dobat
Lk 2,1-10!
Klar, dass niemand das genaue Datum kennt. Außerdem war das Christentum damals noch lange eine Minderheiten-Religion, die keine eigenen Feiertage hatte, also hat man sich bei der Auswahl des Datums halt an einen vormals heidnischen Feiertag angehängt (25.12. - Geburt des unsterblichen Sonnengottes, des SOL INVICTUS - denn für die Christen war und ist Jesus Christus die wahre Sonne!)
Ähnliches könnte man übrigens auch zu Ostern sagen: Im Blick in die Evangelien war die Kreuzigung mal am Vortag des Paschafestes, mal direkt am Paschafest - aber in welchem Jahr? Pascha berechnet sich nach dem Mondkalender - jedes Jahr an einem anderen Termin! Feiern Sie Ostern dann auch nicht - als jüdisches Fest?