
Wo war Judith Roth-Jörg? Die 49-Jährige ist nicht nur dritte Bürgermeisterin von Würzburg, sondern kandidiert derzeit auch für das Oberbürgermeisteramt. Am 4. Mai steht sie gemeinsam mit Martin Heilig, Claudia Stamm und Eva von Vietinghoff-Scheel zur Wahl. Letztere Drei standen kürzlich auf der Bühne im Matthias Ehrenfried Haus, als das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage (WBDZ) zur Diskussion unter dem Titel "Demokratie lebendig machen" eingeladen hatte.
Die vier Kandidierenden sollten die Möglichkeit bekommen, den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, welchen Stellenwert zivilgesellschaftliche Organisationen in Würzburg haben, welche Konsequenzen das Erstarken rechtsextremer Kräfte in Würzburg nach sich ziehen muss und welche Lösungen sie für zunehmende Alltagsdiskriminierung haben.
Termin zur Diskussion in Würzburg zweimal verschoben
Judith Roth-Jörg konnte aufgrund terminlicher Überschneidungen nicht an der Diskussion teilnehmen. Das sorgte nicht nur für Verwunderung beim Publikum. "Wir sind schon irritiert", erklärt WBDZ-Vorstandsmitglied Stefan Lutz-Simon gegenüber dieser Redaktion. Der Grund: Im Vorfeld hätte es mehrere Anläufe gegeben, um einen geeigneten Termin für alle Kandidierenden zu finden.
Zweimal sei der Termin verschoben worden, um auch Roth-Jörg die Teilnahme zu ermöglichen. "Es gab die Situation, dass sie gesagt hat, dass der Termin möglich ist, es dann aber widerrufen hat", so Lutz-Simon. Der Grund für Roth-Jörgs Fehlen: "Ich habe stellvertretend für den Oberbürgermeister das Sponsorenessen für den Residenzlauf wahrgenommen." Noch-OB Christian Schuchardt befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg in die Ukraine, wo er derzeit die Würzburger Partnerstadt Lwiw besucht.
OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg hat derzeit hohen Terminstress
Laut Roth-Jörg habe der Termin zum Sponsorenessen bereits länger festgestanden. Dies habe sie den Veranstaltern des WBDZ auch so kommuniziert. Laut Bündnis habe Roth-Jörg anfangs dem Datum am 4. April zugestimmt. Auf ihre Absage hin, habe man ihr sieben Tage vor der Veranstaltung einen Fragenkatalog zukommen lassen, mit der Bitte, diesen schriftlich zu beantworten. Man habe Roth-Jörg darauf hingewiesen, dass man sich offenhalte, die Antworten an geeigneter Stelle ganz oder teilweise vorzulesen.
Am Tag der Veranstaltung habe man bis 15 Uhr auf die Antworten von Roth-Jörg gewartet. Eingetroffen seien diese aber erst um 16.25 Uhr, als die Geschäftsstelle nicht mehr besetzt gewesen sei. Roth-Jörg begründet ihre späte Antwort mit Terminstress. Sie sei vorher nicht dazu gekommen, die Fragen zu beantworten, gibt aber auch zu: "Ich habe kurz überlegt, die Fragen gar nicht zu beantworten, weil sich der Veranstalter offengelassen hat, ob die Antworten überhaupt verlesen werden."
Roth-Jörg will künftig versuchen, Vertreter zu den Diskussionen und Terminen zu schicken
Roth-Jörg betont, dass sie "völlig offen für das Thema sei und auch Interesse daran" habe. Dennoch sei es aufgrund der Fülle an Terminen aktuell nicht möglich, jeden einzelnen wahrzunehmen. "Ich nehme alles, was an Wahlkampfterminen möglich ist, wahr, auch wenn es an die Kraftreserven geht", so Roth-Jörg. Dennoch habe sie neben Wahlkampfterminen auch das Bürgermeisteramt zu begleiten. "Meine Arbeit ist die im Rathaus, nicht auf Podiumsdiskussionen zu sein."
Auch zweiter Bürgermeister und OB-Kandidat Martin Heilig stimmt zu, dass die Fülle an Terminen auch bei ihm deutlich zu spüren sei. "Es ist hart. Der Zeitplan ist für alle straff, aber es ist eine Frage von Prioritätensetzung und Wertschätzung", sagt er gegenüber der Redaktion. OB-Kandidatin Eva von Vietinghoff-Scheel bedauerte das Fehlen von Roth-Jörg ebenfalls. "Es ging um so wichtige Themen, auch mal abseits von oft diskutierten Themen wie Linie 6 oder der Multifunktionsarena."
Auch OB-Kandidatin Claudia Stamm schließt sich dem an und betont, wie wichtig es sei, über Demokratie und Haltung als "Kitt unserer Gesellschaft" sprechen zu können. Judith Roth-Jörg hingegen kündigt an, auch in naher Zukunft nicht auf allen Podiumsdiskussionen vertreten sein zu können. Bei terminlichen Überschneidungen werde sie aber versuchen, Vertreterinnen und Vertreter der CSU vorbeizuschicken.
Demnach war es eine Showveranstaltung ohne Mehrwert und sollte lediglich bestimmten Positionen eine Plattform bieten und das Fernbleiben zum Thema machen
Falls nicht möchte ich Sie hiermit bitten sich in Äußerungen zum Inhalt der entsprechenden Veranstaltung zurückzuhalten.
Dann können Sie bestimmt uns mitteilen, worum es ging?
Denn wenn ein Bericht kommt soll er informieren- oder?
Dementsprechend möchte ich Sie bitten, sich auch diesbezüglich zurückzuhalten, so wie sie es auch von mir fordern.
Das ist ja ein schönes Verständnis von Gesellschaft und Demokratie (bei links-grün aber weit verbreitet)!
Ja....und!?
Viel wichtiger ist offenbar die Work-Life-Balance der CSU-Kandidatin, deren Wechselbäder an "Gefühlen" angesichts von Fragebögen und Freizeitstress (Sponsoren gehen natürlich vor!).
Was sagt eigentlich Heidi Klum zur Performance von Judith Roth-Jörg.....?
Dieser Nachrichtenwert ist sehr erstaunlich, und bringt sehr viel "Wertschätzung" rüber. Mir fehlen die Worte. Lieber Gruß
Ein Artikel nur um das Fernbleiben?
Armes Deutschland, denn da war die Diskussion wohl vollkommen für die Uhr?