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Würzburg
Wahlkampfauftakt von OB-Kandidatin Claudia Stamm in Würzburg: Zweifelt sie an der Einbahnstraße am Zeller Berg?
Würzburgs parteilose OB-Kandidatin Claudia Stamm sucht Themen, die Bürger interessieren. Zum Auftakt stellt sie das "Stamm-Lokal" und ein Wahlversprechen vor. 
Die parteilose Würzburger OB-Kandidatin Claudia Stamm auf der Bühne des Theaters am Neunerplatz.
Foto: Patty Varasano | Die parteilose Würzburger OB-Kandidatin Claudia Stamm auf der Bühne des Theaters am Neunerplatz.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 28.03.2025 02:39 Uhr

"Ich will nicht hier stehen und Vorträge halten. Mir geht es darum zu erfahren, was die Menschen in Würzburg bewegt", so begann die parteilose OB-Kandidatin Claudia Stamm ihre erste Wahlkampf-Veranstaltung unter der Überschrift "Jetzt reden Sie". Im Theater am Neunerplatz sollte es am Sonntagvormittag vor allem um das gehen, was die Zellerauer bewegt. Viele Themen waren das nicht.     

Dass der ÖPNV des Stadtteils seit 2023 "abgehängt" sei, war eines davon. So wurde kritisiert, dass die über 50 Jahre alten Duewag-Straßenbahnen, die ausgefallenen Niederflurwagen GT-N seitdem ersetzen, immer noch in die Zellerau fahren würden. "Gehbehinderte Menschen können da nicht einsteigen", kritisierte ein Bürger.

"Wenn es Schienenersatz mit Bussen gibt, dann in der Zellerau", bemängelte ein anderer. OB-Kandidatin Stamm nickte zu den Kritikpunkten. Sie sagte, dass am ÖPNV in Würzburg einiges verbessert werden müsste. Als Beispiel nannte sie eine Taktverdichtung. Allerdings gibt es eigentlich schon einen Fünf-Minuten-Takt bei der Straba. Dieser wurde im September 2023 eingeführt, aber bereits im November wieder ausgesetzt, weil es seit dem Ausfall der GT-N-Reihe nicht genügend Fahrzeuge dafür gibt.     

Kritik an der Einbahnstraße am Zeller Berg 

Ein anderer Zellerauer thematisierte die Verkehrssituation am Zeller Berg. Dort dürfen Autos und Lkws seit 2020 nur noch stadtauswärts fahren. Dafür gibt es in beiden Richtungen einen Radweg. "Das geht gar nicht. Am Main stauen sich jetzt die Autos", schimpfte der Anwohner. 

Stamm stimmte dem Mann zu: "Die Regelung erzeugt Staus und ist dadurch klimaschädlich. Das ist Fakt." Ihr "erster Impuls" sei deshalb, die Straße wieder beidseitig befahrbar machen zu wollen. "Allerdings würde ich vorher, mit allen Betroffenen reden wollen. Denn die Interessenslage ist unterschiedlich." Auch bei der Veranstaltung gab es eine positive Äußerung: "Seitdem dort Einbahnstraße ist, kann ich dort ohne Angst mit dem Rad fahren."      

Weitere Punkte, die Stamm aus der Zellerau mitnehmen konnte, kamen nicht zur Sprache. Stattdessen wollte eine Bürgerin mehr von der Kandidatin wissen: "Was wollen Sie für Würzburg? Welche Entwicklung ist Ihnen wichtig?"      

Stamm: "Wen trauen Sie zu, diese Pläne erfolgreich umzusetzen?"

Claudia Stamm berichtete, dass ihre Vision für Würzburg auf Bildung, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit aufbaue. Als konkrete wichtige Projekte der Stadt nannte sie die Multifunktionsarena, mehr Investitionen in den Wohnungsbau und mehr Grün in der Innenstadt. "Hier unterscheiden sich die OB-Kandidatinnen und der OB-Kandidat nicht groß", erklärte sie. Die entscheidende Frage sei deshalb: "Wem trauen sie zu, diese Pläne erfolgreich umzusetzen?" 

Eine Art "Wahlversprechen" stellte Stamm am Sonntag auch vor. Sie habe jetzt einen Laden in der Augustinerstraße 8 bezogen. Das "Stamm-Lokal" wolle sie im Wahlkampf als Büro und für Veranstaltungen nutzen. Auf Nachfrage der Redaktion erklärt Stamm, dass ihr der Raum momentan mietfrei zur Verfügung gestellt werde. Falls sie OB werden würde, will sie mit einem Teil ihres Gehalts ein Ladenlokal im Zentrum anmieten, "um einen Raum für alle zu schaffen". Dieser soll ein "konsumfreier Ort für Begegnung" sein, der auch von Initiativen oder für ehrenamtliche Hilfsangebote genutzt werden könnte.

Weitere Veranstaltungen, bei denen Stamm mit Bürgern ins Gespräch kommen will: 27. März ab 17.30 Uhr Eröffnung des "Stamm-Lokals" in der Augustinerstraße, 7. April um 19 Uhr im Kunsthaus Michel in der Semmelstraße und 15. April ab 20 Uhr im "Stamm-Lokal". Dorthin kommt am 28. April Radio-Moderator Fritz Egner zu "Hits and Talks".  

Veranstaltungstipp: Zur OB-Wahl in Würzburg veranstaltet die Main-Post am Dienstag, 1. April (Beginn: 19 Uhr), eine Wahlarena mit allen Kandidierenden. Die Wahlarena findet im Vogel Convention Center statt, der Eintritt ist frei.

 
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  • Jens Lattke
    Heftig finde ich ja in dem Zusammenhang, dass die Kandidaten von SPD und Grünen Ihre Parteien lieber verleumden als klar zu kommunizieren wessen Gedankengut hinter dem Kandidaten steckt. Stamm ist bei den Grünen raus - wobei mir da nicht klar ist ob das nur eine Masche ist um quasi mit zwei Kandidaten anzutreten – und tritt als Parteilose an. Ansonsten gibt es nur die Kandidatin der CSU die auch klar kommuniziert für wen sie da Antritt.

    Auf die Grünen geht in Würzburg so unglaublich viel Murks zurück, dass es schon fasst unbegreiflich erscheint, dass es eine durchaus reale Chance auf einen solchen Bürgermeister gibt.
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  • Martin Deeg
    Haben Sie konkrete Beispiele für diesen "unglaublichen Murks", der in Würzburg auf die Grünen zurück geht?

    Ich bin da wirklich interessiert, da ich eine völlig andere Wahrnehmung habe und die CSU meines Wissens die Partei ist, die hier seit Jahrzehnten dominiert - und zwar auf allen Ebenen!
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  • Siegbert Schneider
    Welche Interessen vertritt Frau Stamm außer den ihrigen? Welche Interessen hat der Besitzer des kostenlos überlassenen Ladenlokal? Welche Gegenleistung wird erwartet?
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  • Aron Schuster
    Gute Politik erklärt nicht nur, was möglich ist, sondern auch, was nicht machbar ist. Repräsentative Demokratie bedeutet: Die Gewählten handeln im Namen des Volkes – aber nicht auf Zuruf, sondern nach ihrem Gewissen und mit Sachverstand.
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  • Martin Deeg
    "Gute Politik erklärt nicht nur, was möglich ist, sondern auch, was nicht machbar ist."....

    Interessant.

    So wie bspw. die Verhinderung von Straftaten durch Grenzschließung? Oder der Ausgleich von Milliardenkosten durch Repressalien gegen Bürgergeldempfänger?

    Es kommt offenbar bei CDU/CSU darauf an, ob man "gute Politik" im Wahlkampf meint oder in politischer Verantwortung.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Die Geschichte ist natürlich auch die

    wenn jede/r mit einem möglichst fetten SUV in der Gegend herumfahren will, wird der Platz auf den Straßen automatisch ganz schnell knapp - und da wo die Straßen eh schon schmal sind noch viel schneller. Japan ist die Wiege des Kleinwagens - weil es dort Gesetze gibt, die ein großes Auto enorm teuer machen und ein kleines eher billig. Kam aber anscheinend hierzulande nicht in Frage - und jetzt haben wir den Salat mit hier einer Einbahnregelung, dort einer Fahrradstraße und mancherorts insbesondere in WÜ im Mainviertel sogar mehrere "Unvollendete" nebeneinander (s. https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-csu-scheitert-mit-aufhebung-des-radwegs-in-der-saalgasse-warum-er-trotzdem-verkuerzt-wird-art-11674944).

    Irgendwie jedoch widerstrebt es mir, angesichts der allgemeinen Lage in WÜ jetzt zu sagen "das kommt davon"...

    Vielleicht sollte Volks(!)wagen endlich den (E-)"Käfer 2.0" rausbringen?
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  • Karl-Heinz Schmid
    Soso, ein "fetter" SUV" ist also einer auf Golf-Plattform?
    Und den "E-Käfer" von VW gibt es schon längst und der nennt sich UP ...
    @H-M H.: Sie sollten sich erstmal informieren.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Hab ich - @ Karl-Heinz Schmid:

    "Warum gibt es keinen VW up mehr?
    Den Kleinwagen Up von VW trifft es ebenso wie den Transporter T6. 1 und die Porsche -Verbrenner Macan, Cayman und Boxster: Wegen strengerer EU-Regeln für die Cyber-Sicherheit im Auto, die ab Juli gelten, verschwinden sie vom Markt, zum Teil ohne direkten Nachfolger - Wirtschaftswoche, 19.03.2024".

    Was die Golf-Plattform angeht, hab ich neulich eine "lustige" Karikatur gesehen: 2 Fußgänger überqueren vor einer Reihe riesiger SUV's die Straße, und der eine meint zum anderen: "die Hersteller brauchen gar nicht mehr auf Panzer umzustellen, das haben sie ja schon."

    Abgesehen davon ist der Golf von heute etwa das, was früher mal der Passat war. Nee, das mit den Abmessungen des Käfers (LxBxH = 4090x1540x1500/ in mm) war schon ernst gemeint. Ich frag mich wirklich, warum das früher ging und heute nicht mehr möglich sein soll, auch wenn nur eine bis max. 2 Personen drinsitzen!
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  • Lore Koerber-Becker
    Das Thema Einbahnstraße in der Zeller Straße ist mehrfach diskutiert und entschieden. Sicherheit für die Personen am Gehweg, sichere Radwege, Schulwegsicherheit, Lärmschutz, ... sind wichtige Argumente für die Einbahnstraße. Alles bereits mehrfach diskutiert und entschieden. Vielleicht sollte man das einfach auch mal akzeptieren.
    Übrigens: Jeder Autofahrer, der auf ÖPNV oder Rad umsteigt, steht im Stau nicht vor Ihnen.
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Auch ist der ruhige Mittagsschlaf der Beamten in den angrenzenden Ämtern gesichert.
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  • Isabelle Götz
    Betrefflich Stau wegen Sperrung in der Zeller Straße. Klar schimpft der Anwohner in der Dreikronenstrasse. Nur den Unterschied, ob jetzt Stau wäre ob mit oder ohne Sperrung ist qualitativ nicht erhoben.

    Die Dreikronenstrasse ist stark von Verkehr belastet, aber wenigstens in der Breite entsprechend ausgebaut. Dies bietet die Zeller Straße nicht und auch da bzw vor allem im Umkreis wohnen auch sehr viele Anwohner, die definitiv sehr von der Sperrung profitieren.
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  • Dominik Temming
    Natürlich ist die Dreikronenstraße erst seit der Sperrung so richtig verstopft. Außerdem muss man einen Umweg von 2km in Kauf nehmen, was die Umwelt unnötig belastet. Die Straßenbreite ist bei beiden Straßen mit 6,50m exakt gleich, bedingt durch die Fahrradstreifen (die es in der Dreikronenstraße nicht gibt) aber in der Zeller Straße enger. Ich schätze die Zahl der durch Mehrbelastung betroffenen Bewohner in der Dreikronenstraße höher als die durch Entlastung betroffenen in der Zeller Straße. Die Maßnahme ist reiner Aktionismus und Schikane von Autofahrern. Die Nachteile für Umwelt und Bewohner überwiegt deutlich über den Vorteilen für die Radfahrer.
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  • Siegbert Schneider
    Sollte die Linie Hubland gebaut werden wird es kritisch. 300 - 400 Busse werden dann täglich durch die Saalgasse und Dreikronenstraße geleitet
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  • Jo Schmitt
    Die Straba ans Hubland ist zu bauen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Es ist dringend geboten den überlasteten Busbetrieb in Stoßzeiten durch ein angemessenes ÖPNV-Angebot zu ersetzen. Das entlastet von den vielen Busfahrten.

    A propos: Wie kommen Sie auf 300 - 400 Busfahrten werktäglich *zusätzlich* durch Dreikronenstraße und Saalgasse?
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  • Peter Lelowski
    Der Herr Schneider hat seit mehr als einem Jahrzehnt nichts Besseres zu tun als gegen jede größere Maßnahme in der Stadt zu Felde zu ziehen. Konstruktives Tun sieht anders aus .
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  • Jo Schmitt
    Sehr geehrter Herr Temming,

    die Dreikronenstraße hat eine viel größere lichte Weite zwischen den Bordsteinen als die Zeller Straße. Ihre Aussage ist so, wie sie sie formuliert haben, einfach unzutreffend.

    Was gerne immer verschwiegen wird ist, daß der KFZ-Bestand (PKW) ja sich seit den 60er Jahren rund verzehnfacht hat.
    Da sollte man dringend 'mal ansetzen.
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  • Dominik Temming
    @Herr Schmitt: Ich rechne von der verfügbaren Straßenbreite. Da sind die Parkplätze in der Dreikronenstraße selbstverständlich nicht mit eingerechnet. Und so kommt man auf 6,50m. Können sie gern nachmessen
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  • Jo Schmitt
    > Nur den Unterschied, ob jetzt Stau wäre ob mit oder ohne Sperrung ist qualitativ nicht erhoben.

    Genau das wurde ermittelt, werte Frau Götz.
    In der Testphase wurden nämlich Verkehrszahlen ermittelt.
    Sonst hätte die Einbahnregelung aus rechtlichen Gründen keinen Bestand erlangen können.
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  • Barbara Fersch
    was gefällt den Bürgern besser? Leere Versprechungen vor der Wahl, oder Zurückhaltung ? Eine grosse Herausforderung wird wohl die finanzielle Lösung aller Vorhaben sein.
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  • Mirko Gasparovic
    Sieht man sich Wahlen so an sind es definitiv leere Versprechen? Welche bei Wählern besser ziehen.
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