Vor zwei Wochen hat der Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) lange über die geplanten Veränderungen am Europastern und am Greinbergknoten diskutiert. An diesem Donnerstag wird es aller Voraussicht nach erneut hoch hergehen: Grüne und Linke haben den Mehrheitsbeschluss des Ausschusses zur Einleitung der Planfeststellung reklamiert, so dass das Thema jetzt im Stadtrat auf der Tagesordnung steht.
Zentraler Punkt bei den Planungen ist eine Aufteilung des Pkw- und Lkw-Verkehrs am Europastern: Durch eine zusätzliche Fahrspur in der Nürnberger Straße sollen die Fahrzeuge in Richtung B 19 Nord über eine neue Rampe auf Höhe Aumühlstraße auf den Stadtring Süd geleitet werden. Dadurch erhoffen sich die Planer einen besseren Verkehrsfluss mit Entlastung der Grombühlstraße und des Greinbergknotens.
Zahlreiche Gegner des Projekts, dessen Kosten mit 21 Millionen Euro beziffert werden, haben sich zu Wort gemeldet und dabei auch das Vorgehen der Verwaltung kritisiert. Allen voran die grüne Fraktion, die den Beschluss als "völlig übereilt" bezeichnet: "Es geht um ein Autobahnkreuz mitten in der Stadt. Alle Stadtratsmitglieder müssen die Möglichkeit erhalten, ausführlich über dieses gigantische Vorhaben zu beraten", betont die Fraktionsvorsitzende Karin Miethaner-Vent.
Die Grüne Jugend bezeichnet das Projekt als "klimaschädlich". Ihr Sprecher Samuel Kuhn befürchtet, dass die betroffenen Straßen durch den Ausbau noch attraktiver für Durchgangs- und Abkürzungsverkehre werden. Stattdessen müssten vorrangig der ÖPNV und die Infrastruktur für den Radverkehr ausgebaut werden.
Bündnis "Verkehrswende jetzt" ruft zu Demo auf
Ähnlich äußert sich das Bündnis "Verkehrswende Jetzt", das für diesen Mittwoch um 16.30 Uhr zu einer Demonstration am Hauptbahnhof aufgerufen hat. Die Planungen seien "unausgegoren", Fuß- und Radwege nur unzureichend geplant. Außerdem vermisst das Bündnis "eine klare Garantie für die versprochene Straßenbahn nach Versbach".
Die Agenda 21 hat in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass dafür unter Beteiligung der Bürger gerade verschiedene Trassen untersucht werden. Der Ausbau des Greinbergknotens sei ohne Gesamt-Verkehrskonzept für den Würzburger Norden nicht entscheidungsreif, meinen Thomas Naumann und Tilman Schenk vom Agenda-Arbeitskreis Mobilität und Regionalentwicklung.
Befürchtung: Ausbau sorgt für höheres Verkehrsaufkommen
Auch die "Umwelt- und Gesundheitsinitiative Würzburg-Tunnel" lehnt den Straßenausbau als "aus der Zeit gefallene Fehlplanung" ab: "Die zusätzlich geschaffene Kapazität wird zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf der Südtangente führen", betonen die beiden Vorsitzenden Michael Kraus und Johanna Paul. Die Fraktion der Linken spricht von einer "verlängerten Autobahn mit Ampeln in die Stadt".
Auch ZfW-Stadtrat Wolfgang Baumann lehnt das Vorhaben ab: Die Planungen "missachten die aktuellen rechtlichen Anforderungen an den Klimaschutz genauso wie die der UN-Behindertenrechtskonvention", betont der Rechtsanwalt, dessen Kanzlei am aktuellen Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts mitgewirkt hat.
Für die Einleitung der Planfeststellung haben im Puma CSU, SPD, Würzburger Liste, Freie Wähler, FDP/Bürgerforum und die AfD gestimmt. Für CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth ist die Reklamation des Beschlusses nicht nachvollziehbar, nachdem die Planungen seit 2015 laufen und die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen: "Der Verkehr wird sich in Zukunft auf die Hauptachsen konzentrieren und in den angrenzenden Stadtteilen reduzieren", betont Roth gegenüber der Redaktion.
Die SPD-Fraktion wird nach den Worten ihres Vorsitzenden Alexander Kolbow voraussichtlich auch im Stadtrat zustimmen, da die Planungen "deutlich auch den ÖPNV und die Fahrrad- und Fußwegebeziehungen verbessern. Außerdem wird die Straßenbahntrasse nach Lengfeld und Versbach freigehalten".
Ihr Abstimmungsverhalten wollen die Sozialdemokraten von einer Bewertung durch Klimabürgermeister Martin Heilig abhängig machen: "Sollten weitere Verbesserungsvorschläge für ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr konkretisiert werden, könnten wir uns auch eine Vertagung vorstellen", so Kolbow.
Die Ungetüme Greinbergknoten und Grombühl-Knoten müssen grundlegend überdacht und neu geordnet werden, statt die Situation mit althergebrachten Ausbau-Konzepten immer schlimmer zu machen. Die Verkehrsbeziehungen für die Anlieger und angrenzenden Stadtteile werden immer komplizierter, was zu erheblichen Umwegen führt - und somit wiederum zu erheblich mehr Verkehr, der wiederum scheinbar einen Ausbau notwendig macht... (hier beginnt die Endlos-Schleife wieder von vorn
Denn die bestehende Bebauung ist vorgegeben, wir planen hier nicht auf der grünen Wiese....
In welcher Blase leben manche Menschen eigentlich?
Entweder Würzburg baut die bestehenden Straßen so aus, dass der Verkehr flüssiger läuft, oder Würzburg bekommt eine stadtnahe Umfahrung im Landkreis oder Würzburg erstickt halt weiter im Verkehr!
Da nützt an der Stelle weder Tram noch Rad!
😂😂😂
Der Beschluss zum Umbau des Greinbergknotens ist vier Jahre alt. Aber da haben die wohl noch Super Mario gespielt.
Bau einer nur 700 m langen Verbindungsspange zwischen Hettstadter Steige und B 27. Dann würde der Verkehr aus Richtung Karlstadt via Laurentiusbrücke und AS WÜ/Kist zur A3 Richtung Frankfurt und zur A81 an Würzburg vorbeigehen.
Mit der bereits vierspurigen Laurentiusbrücke und der oben vorgeschlagenen Verbindungsspange, ebenfalls mit 4 Spuren, ergäbe sich ein vierspuriger Ring um Würzburg, mit einem kurzen Abschnitt via A3 (AS Kist bis AS Heidingsfeld). Der Ring brächte wohl mehrere noch ungeahnte Vorteile, u.a. eine zweite Verbindung aus Richtung Schweinfurt Richtung Frankfurt & Stuttgart, ohne Nutzung des Stadtrings-Süd.
Nur ein kurzer Blick auf die Karte zeigt bereits, dass im Moment das Straßensystem um WÜ ein Torso ist, das mit dieser kurzen Verbindungsspange einen Lückenschluss und eine Abrundung erführe.
Es gab schon vor 30 ,40 Jahren Planung für Brücke über Neuen Hafen und Tunnel zur B27.
Beim Greinberg-Knoten brauchen wir eine "breite Diskussion", das heißt: Dauer 10-15 Jahre.
Bis dahin fahren wir abgasfreie und lautlose Autos, die dann auch keinen Anlieger mehr stören....
Durch diese vorgeschlagene, durchgehend vierspurige Spange, unter Verwendung der vierspurigen Zeller Brücke, entstünde mit relativ wenig Aufwand, ohne neue Brücke und vmtl. ohne nötigen Tunnel eine viel bequemere und schnellere Verbindung zu A3 & A81, die viel mehr angenommen werden würde. Dadurch würde Verkehr aus der Stadt ferngehalten. Es enstünde eine Westtangente, als Alternative für den Fernverkehr, zum mitten durch die Stadt laufenden Stadtring-Süd und könnte diesen entlasten. Zudem würde der Mittlere Ring (unter Hinzurechnung des erwähnten A3-Abschnitts) geschlossen. Ein geschlossener Ring ist gold wert, da er Verkehr verkürzt und reduziert.
Ob das Wasserschutzgebiet auf der vorgeschlagenen Linie liegt weiß ich nicht. Vielleicht gäbe es da ja auch eine Lösung.
Das brächte dann Entlastung. Diskussionen bringen KEINE Entlastung.
Die Steige ist 2spurig und wegen Wasserschutz nur extrem schwer erweiterbar. Der Zeller Bock ist zweispurig und wegen Wasserschutz ...
In Spitzenzeiten, wo der Bereich Europastern/Greinbergknoten/Nordtangente überlastet ist, den Verkehr in Richtung Autobahn Nürnberg / B 8 Neustadt/Aisch von der Nordtangente über die Nürnberger Straße, Äußere Aumühlstraße, Rosenmühlweg zur B 8 umzuleiten via Wechselwegweisung.
Eine Anschlussstelle am Rosenmühlweg ist ja auch bereits vorhanden.
Dazu müssten (vielleicht) Teile der Nürnberger Straße, der Äußeren Aumühlstraße und des Rosenmühlweg den erforderlichen Verkehrsverhältnissen angepasst werden, ebenso die Anschlussstelle am Rosenmühlweg.
Vorteil wäre zum einen, dass sich die Kosten hierfür in Grenzen halten dürften und der Verkehr durch ein Gewerbegebiet geleitet, es dort also keine Anwohner gibt, die durch diesen Verkehr belastet werden können.
Ich unterstütze jegliche Verkehrsplanung, die es weniger Attraktiv für den Schwerlast-Verkehr macht, Tag und Nacht durch Würzburg zu rauschen! Schon die Bundesbahn, die entlang der Südtangente verläuft, ist schon eine heftige Zumutung! Da fährt in letzter Zeit sowas von rollender Schrott über diese Gleise, der einen unglaublichen Lärm verursacht!!!
Da wackeln die Wände! Andere Züge, die da vorbeifahren hört man jedoch kaum...
Da muss man mal gelebt haben
Ich an Ihrer Stelle würde mir eine neue Wohnung suchen.
Umweltschützer und Grüne wollen 30% des LKW Verkehrs auf die Schiene bringen, das heißt 200 Güterzüge mehr jeden Tag durch Würzburg.
Die Zahlen hierzu:
An der Zählstelle A3, ABDreieck Würzburg -West 31.ooo LKW in 24 Std. (2019) .
30%= rund 10.000 LKW = 250.000 to , das sind 160 Güterzüge a`1.500 to für die Richtung Nürnberg-Frankfurt.
Dazu kommen noch ca 50 Züge von der A7, Richtung Kassel via Gemünden.
Hält Würzburg das aus?