Nach aktuellen Schätzungen soll es rund 21 Millionen Euro kosten, die Verkehrsverhältnisse am Europastern und am Greinbergknoten zu verbessern: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat am Donnerstag nach kontroverser Diskussion mit 11 zu 6 Stimmen beschlossen, die Planungen abzuschließen und die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens bei der Regierung von Unterfranken zu beantragen. Die Gegner der Maßnahme haben bereits eine Reklamation des Beschlusses angekündigt, um das Thema im nächsten Stadtrat erneut auf die Tagesordnung zu setzen.
Ziel eines ganzen Pakets einzelner Maßnahmen ist es, den Kfz-Verkehr auf dem Greinbergknoten und seinen Zufahrten zu "verflüssigen", wie Stadtbaurat Benjamin Schneider erläuterte. Zentraler Bestandteil ist der Bau einer neuen Zu- und Abfahrtsrampe für den Stadtring Süd, die in der um eine Spur verbreiterten Nürnberger Straße ungefähr auf Höhe der Einmündung Innere Aumühlstraße beginnen würde. Die neue Zufahrt soll die Grombühlstraße werktäglich um bis zu 10 000 Fahrzeuge entlasten, die derzeit vom Europastern durch das einspurige Nadelöhr hinter der Burger King-Filiale in die Schweinfurter Straße Richtung Greinbergknoten fahren.
Auch Verbesserungen für den Radverkehr sind geplant
Durch die Verlagerung "kommt es künftig in den Morgen- und Abendstunden zu keinem Stau mehr", prognostizierte Schneider. Auf dem Stadtring Süd soll es eine zusätzliche Fahrspur Richtung B19 Nord geben, außerdem werden am Greinbergknoten die Linksabbiegespuren auf der B19 und der B8 erweitert und verlängert.
Ebenfalls geplant sind Verbesserungen für den Radverkehr in der Nürnberger Straße und eine separate Busspur auf der B19 stadteinwärts. Eventuelle Trassen für eine künftige Straßenbahnlinie in den Würzburger Norden würden durch die Planungen nicht beeinträchtigt, betonte der Baureferent – das hatte das Bündnis "Verkehrswende Jetzt" im Vorfeld der Puma-Sitzung kritisiert.
Schneider und seine Planer sind davon überzeugt, dass Grombühl und andere Bereiche der Stadt vom Durchgangs- und Abkürzungsverkehr entlastet werden, wenn der Verkehr auf den Hauptachsen besser funktioniert. Das bezweifeln die Gegner des Ausbaus: "Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Hier wird nur für den Kfz-Verkehr gebaut", betonte Sebastian Roth (Linke).
Kritik an knapper Beschlussvorlage
Er und die Grünen rügten die Verwaltung für eine lediglich achtseitige Beschlussvorlage bei einem 21-Millionen-Euro-Projekt und die Entscheidung im Ausschuss. Ein Vertagungsantrag von Grünen-Stadtrat Patrick Friedl zu Beginn der Sitzung wurde vom Puma mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Kritik daran kam unter anderem vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Roth: "Es geht ihnen nicht um eine Vertagung, es geht um eine grundsätzliche Verhinderung des Projekts." Im Laufe der gut 90-minütigen Diskussion wurde schnell klar, wie die namentliche Abstimmung ausgehen würde: Die elf Stadtratsmitglieder der CSU, SPD, FWG, FDP/Bürgerforum, WL und AfD stimmten für die Einleitung der Planfeststellung, fünf Grüne und Sebastian Roth dagegen.
Für Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber (WL) ist der Ausbau von Europastern und Greinbergknoten "die einzige und größte Umweltmaßnahme", Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) sprach von einer "sinnvollen und schlüssigen Planung". 60 Prozent der Gesamtkosten des Projekts sollen Bund und Freistaat tragen. Damit würde der städtische Anteil nach aktuellem Stand rund 8,5 Millionen Euro betragen.
Gearbeitet wird mit einer Karte, auf der die Brücke in der Raiffeisenstraße noch existent ist.
Vor wie viel Jahren wurde die noch mal abgerissen? Nebensächlich? Nun, wir reden über ein Verkehrs"konzept" in diesem Quartier.
Zwei rote Striche, konzept beendet. Und der rote Strich wird unter der Raiffeisenbrücke extra unterbrochen, da er ja unter dieser hindurch führt.
Maximal professionell.
Als der große städteplanerische Wurf bleibt eine Brücke über die Bahngleise. Der Anschluß erfolgt rechtwinklig. Wahrscheinlich mit Stopschild.
Katastrophe. Wer hat das denn gepinselt? Wie lange hat er/sie dafür gebraucht? 2 Minuten?
Professionelle, moderne und kreative Stadt- und Verkehrsplanung in Würzburg.
Eine Brücke.
Facepalm.
Und man wird das Auto natürlich weiterhin brauchen zum Transport großer/schwerer Dinge, für Urlaubsfahrten, Beförderung alter Menschen, Fahrten über mehrere Kilometer außerhalb der Stadt usw., usw.
Wenn die Rampe, von der Nürnberger Straße kommend, dann auf den Stadtring-Süd trifft,
wie wird dann dort der Verkehr geregelt?
Geschieht dies mit Hilfe einer Ampel?
Wenn ja, dann besteht nämlich die Gefahr, dass sich der Stau nur verlagert oder es einen neuen Staubereich geben kann, nämlich dann, wenn der Verkehr von der Rampe (bei Grün) auf den Stadtring in Richtung Autobahn Kassel rollt, weil er ja dann direkt überwechseln muss auf die Brücke überwechseln, die über den Greinbergknoten führt und es somit (bei Rot) zu Rückstaus auf dem Stadtring führen wird.
Kommt keine Ampel an diese Stelle, ist der Verkehr, der von der Rampe kommt, gezwungen, sich auf kürzester Distanz, von der Rampe (rechte Spur) auf die linke Spur über zu wechseln, was garantiert auch zu Staus führen wird.
Wer Richtung B19/Ikea fahren will, fährt natürlich weiterhin über den Greinbergknoten
Franken48, ich bin echt gespannt auf die Evolution der Mobilität.