zurück
Würzburg
Verkehr: Gibt es bald keinen Stau mehr am Würzburger Greinbergknoten?
Für 21 Millionen Euro soll der Verkehrsfluss am Greinbergknoten verbessert werden. Gegen einen entsprechenden Beschluss im Planungsausschuss gibt es jedoch heftigen Widerstand.
Verkehrshotspot: Greinbergnoten in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Verkehrshotspot: Greinbergnoten in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:35 Uhr

Nach aktuellen Schätzungen soll es rund 21 Millionen Euro kosten, die Verkehrsverhältnisse am Europastern und am Greinbergknoten zu verbessern: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat am Donnerstag nach kontroverser Diskussion mit 11 zu 6 Stimmen beschlossen, die Planungen abzuschließen und die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens bei der Regierung von Unterfranken zu beantragen. Die Gegner der Maßnahme haben bereits eine Reklamation des Beschlusses angekündigt, um das Thema im nächsten Stadtrat erneut auf die Tagesordnung zu setzen.

Ziel eines ganzen Pakets einzelner Maßnahmen ist es, den Kfz-Verkehr auf dem Greinbergknoten und seinen Zufahrten zu "verflüssigen", wie Stadtbaurat Benjamin Schneider erläuterte. Zentraler Bestandteil ist der Bau einer neuen Zu- und Abfahrtsrampe für den Stadtring Süd, die in der um eine Spur verbreiterten Nürnberger Straße ungefähr auf Höhe der Einmündung Innere Aumühlstraße beginnen würde. Die neue Zufahrt soll die Grombühlstraße werktäglich um bis zu 10 000 Fahrzeuge entlasten, die derzeit vom Europastern durch das einspurige Nadelöhr hinter der Burger King-Filiale in die Schweinfurter Straße Richtung Greinbergknoten fahren.

Auch Verbesserungen für den Radverkehr sind geplant

Durch die Verlagerung "kommt es künftig in den Morgen- und Abendstunden zu keinem Stau mehr", prognostizierte Schneider. Auf dem Stadtring Süd soll es eine zusätzliche Fahrspur Richtung B19 Nord geben, außerdem werden am Greinbergknoten die Linksabbiegespuren auf der B19 und der B8 erweitert und verlängert.

Ebenfalls geplant sind Verbesserungen für den Radverkehr in der Nürnberger Straße und eine separate Busspur auf der B19 stadteinwärts. Eventuelle Trassen für eine künftige Straßenbahnlinie in den Würzburger Norden würden durch die Planungen nicht beeinträchtigt, betonte der Baureferent – das hatte das Bündnis "Verkehrswende Jetzt" im Vorfeld der Puma-Sitzung kritisiert.

Verkehr: Gibt es bald keinen Stau mehr am Würzburger Greinbergknoten?

Schneider und seine Planer sind davon überzeugt, dass Grombühl und andere Bereiche der Stadt vom Durchgangs- und Abkürzungsverkehr entlastet werden, wenn der Verkehr auf den Hauptachsen besser funktioniert. Das bezweifeln die Gegner des Ausbaus: "Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Hier wird nur für den Kfz-Verkehr gebaut", betonte Sebastian Roth (Linke).

Kritik an knapper Beschlussvorlage

Er und die Grünen rügten die Verwaltung für eine lediglich achtseitige Beschlussvorlage bei einem 21-Millionen-Euro-Projekt und die Entscheidung im Ausschuss. Ein Vertagungsantrag von Grünen-Stadtrat Patrick Friedl zu Beginn der Sitzung wurde vom Puma mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Kritik daran kam unter anderem vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Roth: "Es geht ihnen nicht um eine Vertagung, es geht um eine grundsätzliche Verhinderung des Projekts." Im Laufe der gut 90-minütigen Diskussion wurde schnell klar, wie die namentliche Abstimmung ausgehen würde: Die elf Stadtratsmitglieder der CSU, SPD, FWG, FDP/Bürgerforum, WL und AfD stimmten für die Einleitung der Planfeststellung, fünf Grüne und Sebastian Roth dagegen.

Für Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber (WL) ist der Ausbau von Europastern und Greinbergknoten "die einzige und größte Umweltmaßnahme", Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) sprach von einer "sinnvollen und schlüssigen Planung". 60 Prozent der Gesamtkosten des Projekts sollen Bund und Freistaat tragen. Damit würde der städtische Anteil nach aktuellem Stand rund 8,5 Millionen Euro betragen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Alternative für Deutschland
CSU
Charlotte Schloßareck
Diskussionen
Jürgen Weber
Patrick Friedl
Planfeststellung und Planfeststellungsverfahren
Radverkehr
Regierung von Unterfranken
Reklamationen
SPD
Sebastian Roth
Stadträte und Gemeinderäte
Verkehr
Verkehrsstaus
Verkehrswende
Wolfgang Roth
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • dr.marko.pfister@t-online.de
    Unfaßbar.
    Gearbeitet wird mit einer Karte, auf der die Brücke in der Raiffeisenstraße noch existent ist.
    Vor wie viel Jahren wurde die noch mal abgerissen? Nebensächlich? Nun, wir reden über ein Verkehrs"konzept" in diesem Quartier.
    Zwei rote Striche, konzept beendet. Und der rote Strich wird unter der Raiffeisenbrücke extra unterbrochen, da er ja unter dieser hindurch führt.
    Maximal professionell.
    Als der große städteplanerische Wurf bleibt eine Brücke über die Bahngleise. Der Anschluß erfolgt rechtwinklig. Wahrscheinlich mit Stopschild.
    Katastrophe. Wer hat das denn gepinselt? Wie lange hat er/sie dafür gebraucht? 2 Minuten?

    Professionelle, moderne und kreative Stadt- und Verkehrsplanung in Würzburg.
    Eine Brücke.
    Facepalm.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • matthiasr
    Klar weil die Leute auf dem Stadtrundfahrt auch mit dem Fahrrad von Bad Mergentheim nach Schweinfurt oder von Karlstadt nach Kitzingen fahren..
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • matthiasr
    Lasst es die Grünen und Linken verhindern, dann reduziert sich deren Sitze bei der nächsten Wahl!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Aber vielleicht kann man den Ausbau (auch deshalb) in Frage stellen, nämlich dann, weil der Kfz-Verkehr (vielleicht) irgendwann rückläufig sein wird, deshalb , weil dass Fahrrad das Verkehrsmittel der Zukunft ist und nicht mehr dass Auto, wie einige Leute der Meinung sind ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • steffen.cyran@freenet.de
    Inwieweit das Fahrrad das Verkehrsmittel der Zukunft ist, sieht man im Winter oder bei starkem Regen: da steigen selbst die eifrigsten Verfechter auf das Auto um.

    Und man wird das Auto natürlich weiterhin brauchen zum Transport großer/schwerer Dinge, für Urlaubsfahrten, Beförderung alter Menschen, Fahrten über mehrere Kilometer außerhalb der Stadt usw., usw.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mein Kommentar war eher ironisch gemeint ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mir stellt sich eine ganz andere, nicht unwesentliche Frage, die das hier veröffentlichte Luftbild nicht beantworten kann und wo es einen Detailplan braucht, um dass Ganze nachvollziehen zu können:

    Wenn die Rampe, von der Nürnberger Straße kommend, dann auf den Stadtring-Süd trifft,
    wie wird dann dort der Verkehr geregelt?

    Geschieht dies mit Hilfe einer Ampel?

    Wenn ja, dann besteht nämlich die Gefahr, dass sich der Stau nur verlagert oder es einen neuen Staubereich geben kann, nämlich dann, wenn der Verkehr von der Rampe (bei Grün) auf den Stadtring in Richtung Autobahn Kassel rollt, weil er ja dann direkt überwechseln muss auf die Brücke überwechseln, die über den Greinbergknoten führt und es somit (bei Rot) zu Rückstaus auf dem Stadtring führen wird.

    Kommt keine Ampel an diese Stelle, ist der Verkehr, der von der Rampe kommt, gezwungen, sich auf kürzester Distanz, von der Rampe (rechte Spur) auf die linke Spur über zu wechseln, was garantiert auch zu Staus führen wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • steffen.cyran@freenet.de
    Die Rampe führt auf den Stadtring kurz vor der Siligmüllerbrücke (die im Moment wieder aufgebaut wird) und dient dem Verkehr in Richtung Stadtring Süd/B13/Ochsenfurt. Es wird wohl eine Einfädelspur geben, ohne Ampel.

    Wer Richtung B19/Ikea fahren will, fährt natürlich weiterhin über den Greinbergknoten
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • harryamend@outlook.de
    Die Siligmüllerbrücke wird aber nur aus einem einzigen grund wieder aufgebaut, nämlich weil die Straßenbrücke über Rottendorfer Straße so marode ist das sie nicht mehr saniert werden kann, sondern abgerissen werden muss. Ob die neue Brücke dann auch wirklich mal mehr als 40 Jahre hält?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Das Auto ist die Nummer eins, und muss es bleiben. Auch Verbrenner müssen bleiben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Dinosaurier sind die Nummer eins (groß, stark, durchsetzungsfähig), und müssen es auch bleiben. Auch Mammuts müssen bleiben.

    Franken48, ich bin echt gespannt auf die Evolution der Mobilität.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Träume sind oft Schäume ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Bereits seit zwei Jahren wird geplant und das ist auch gut so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • waldtom1
    Wer glaubt, dass durch viele Staus die Luftqualität in Wü besser wird, glaubt auch dass Zitronenfalter Zitronen falten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Wer die Klimaziele ernst nimmt, muß in der Stadt den motorisierten Verkehr deutlich minimieren und möglichst zügig auf Verbrenner verzichten. Fußgänger-, Fahrradverkehr und ÖPNV muß signifikant erhöht werden. Das scheint bei den Verkehrsplanungsbehörden in WÜ, geschweige den bei AfD, FDP/FW und CSU noch nicht angekommen zu sein. Bei dem CSU Mann Roth frag ich mich immer, ob er aus ideologischen Gründen so handelt, oder ob er dieses Thema geistig noch nicht durchdrungen hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • steffen.cyran@freenet.de
    Klimaziele, Verzicht auf Verbrenner? Thema völlig verfehlt....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • harryamend@outlook.de
    Die neue Anschlussrampe ist völlig absurd denn kein Mensch fährt einen Umweg wenn es auf direktem geradem Weg viel kürzer ist. Eine Entlastung für Grombühl ist das in keiner Weise im Gegenteil, der Verkehr dürfte sogar zunehmen. Die 21 Millionen sind rausgeworfenes Geld denn dem Europastern und dem Greinbergknoten helfen nur eines, dem völligen Abriss und einer vernünftigen neuen Planung. So aber pfuscht man sich von einer Pfuschlösung zur nächsten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten