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Würzburg
Planungsstopp am Greinberg-Knoten gefordert
Würzburger Bündnis "Verkehrswende jetzt" fordert mehr Lebensqualität für die Menschen in der Stadt. Und will den Planungsstopp für die Greinberg-Ertüchtigung erreichen.
Die Initiatoren und Unterstützer des Bündnisses 'Verkehrswende jetzt' stellten in der Eichhornstraße ihre Positionen und Ziele vor.
Foto: Daniel Peter | Die Initiatoren und Unterstützer des Bündnisses "Verkehrswende jetzt" stellten in der Eichhornstraße ihre Positionen und Ziele vor.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:12 Uhr

Nach einigen kleineren Aktionen in den Tagen zuvor - unter anderem wurde auf der Löwenbücke ein roter Teppich für Radfahrer ausgerollt - hat das neue Würzburger Bündnis "Verkehrswende jetzt" sich und seine Ziele am Samstag in der Fußgängerzone Eichhornstraße der Öffentlichkeit vorgestellt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt gehörte zu den interessierten Zuhörern, als die Sprecher des Bündnisses von knapp 30 Bürgerinitiativen, Vereinen, Parteien und Einzelpersonen ihre Forderungen formulierten.

Kurz zusammengefasst: Das breit aufgestellte Bündnis will weniger Autos in der Stadt, mehr Platz und mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger und einen deutlich attraktiveren Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Die beiden Pressesprecher des Bündnisses 'Verkehrswende jetzt', Karolin Issing und Volker Glöckner stellen, erklärten ihre Ziele.
Foto: Daniel Peter | Die beiden Pressesprecher des Bündnisses "Verkehrswende jetzt", Karolin Issing und Volker Glöckner stellen, erklärten ihre Ziele.

"Uns liegt am Herzen, dass sich die Menschen in der Stadt wohlfühlen. Was den Verkehr angeht, gibt es einiges zu tun", betonte Bündnis-Sprecherin Karolin Issing. Sie ist die Gründerin und Chefin des Fahrrad-Kurierdienstes "Radboten" und daher täglich auf zwei Rädern in der Stadt unterwegs: "In Würzburg wird sehr viel für Autofahrer gemacht. Es gibt aber nicht nur Autos, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Wenn alle Platz auf den Straßen bekommen, steigern wir die Lebensqualität enorm."

Fokus lag auf dem Autoverkehr    

Nachdem der Fokus der Stadtplanung in den letzten fünf Jahrzehnten auf dem Autoverkehr lag, "können wir in unseren Städten vor lauter Autos kaum noch laufen und Fahrrad fahren. Und jeder, der in Würzburg mit dem Auto unterwegs ist, steht quasi permanent im Stau", fügte Bündnis-Sprecher Volker Glöckner hinzu.

Michael Imhof, Sprecher der Bürgerinitiative "Brummis weg vom Stadtring", kämpft seit Jahren gegen Lärm und Luftverschmutzung durch den PKW- und LKW-Verkehr. Das Verkehrswende-Bündnis hat seine Forderung nach einem konsequenten Durchfahrtsverbot für alle LKW über 3,5 Tonnen auf dem Stadtring übernommen, außerdem soll es ein komplettes Nachtfahrverbot geben. Auch der PKW-Durchgangsverkehr müsse reduziert werden, so Imhof.

Das Bündnis kritisiert die geplante Ertüchtigung des Greinbergknotens, die nach aktuellen Schätzungen mindestens 25 Millionen Euro kosten wird: "Das wird nur ein noch größeres Verkehrsaufkommen zur Folge haben", so Imhof: "Das Geld wäre für Familien oder den ÖPNV-Ausbau viel besser angelegt."

Bündnis fordert auch  Kehrtwende im ÖPNV

Das Bündnis fordert einen sofortigen Planungsstopp der Greinberg-Ertüchtigung und den Umbau des Knotens zu einer modernen Drehscheibe für alle Verkehrsmittel: "Wir sind bereit, unsere berechtigten Forderungen in einem Bürgerbegehren durchzusetzen", sagte Imhof. Eine weitere konkrete Forderung ist eine Kehrtwende im ÖPNV, beginnend mit dem Bau der geplanten Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof durch das Frauenland zum Hubland. "ÖPNV muss unkompliziert und zuverlässig sein, momentan ist er das in Würzburg nicht", betonte Niklas Dehne, der Initiator der vor einiger Zeit eingeführten Nachtbuslinien.

Bas Bergervoet, Autor des Blogs "Radfahrerzone", kommt aus den fahrradfreundlichen Niederlanden und weiß daher ganz gut, was für den Radverkehr passieren sollte: "Es wird sehr viel geredet und geplant, aber die Umsetzung geht viel zu langsam. Wir wollen künftig einen Radverkehrsanteil von 50 Prozent in der Stadt erreichen", so Bergervoet: "Das ist auch nicht unrealistisch, wie man in meinem Heimatland Holland sehen kann."

Alle Informationen über das Bündnis, seine Ziele und Mitmach-Möglichkeiten gibt es im Internet unter www.verkehrswende-wuerzburg.de

Das Bündnis aus 21 Parteien und Organisationen will Druck machen in Sachen Verkehrswende.
Foto: Daniel Peter | Das Bündnis aus 21 Parteien und Organisationen will Druck machen in Sachen Verkehrswende.
 
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  • Baetz_Johannes@t-online.de
    Satiere an: Also um Wü mal wieder lebenswert, interessant zu machen bin ich für ein komplettes Fahrverbot für Auto's aller Art (auch Busse, die stinken auch) im gesamten Stadtgebiet für Würzburg, es sollten nur noch Straßenbahnen - Fahrrad und Fußgänger Zugang in's Stadtgebiet haben. Dann wird die Luft in Wü auch wieder sauber - vielleicht - ach ja - dann gehört aber auch das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten. Und um Wü auch wieder attraktiv zu machen, sollte auch der ganze Müll, Einwegverpackungen die rumliegen, Zigarettenkippen, Graffities usw endlich einmal in Wü beseitigt werden. Liebes "Bündnis Verkehrswende" ihr werdet Wü schon irgendwie unattraktiev machen. Kopf hoch - und viel Erfolg - Ihr schafft das!
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  • Mainheini
    Wann kommt endlich die B26n als geschlossene Umgehung von Würzburg? Dann wird es am Stadtring auch ruhiger.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die B26n ist allenfalls eine Erschließungsstraße nach MSP, aber gewiss keine Umgehung, da sie zwischen A3/A81 und A7/A70 sogar länger ist als die vorhandene Umgehung über das Biebelrieder Kreuz.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die breit ausgebaute B19 lockt täglich Kfz in fünfstelliger Höhe als Abkürzungsverkehr durch die Stadt an. Ein Ausbau des Greinbergknotens würde noch mehr Durchgangsverkehr zwischen A3 und A7 anziehen.
    Statt den Greinbergknoten durch noch eine weitere Rampe zu erweitern, müsste man ih letztlich durch einem Umbau spiegeln, d.h. mit einer gebrochenen Nord-Süd-Achse, aber einer durchgehenden Ost-West-Achse. Dann hätten wir weniger Schleichverkehr durch Grombühl, Haugerring, Berliner Ring, Nürnberger Straße und Rottendorfer Straße.
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  • Mainkommentar
    Die Abkürzung wird so oder so da sein. Aber ohne Ausbau stockt der Verkehr nicht nur der Abkürzenden sondern auch der Stadtbewohner.
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  • waldemar.01
    Die Innenstadt vom Restautoverkehr zu befreien, ist Kleinkram. Die eigentlichen Lärm- und Abgaserzeuger sitzen woanders: Was die Stadt mit dem Bahnhofsviertel gebaut hat, ist ein Tritt zwischen die Schienbeine der Stadt. Die B8n hat NULL Entlastung gebracht. Das Hubland erhält eine Alibistraßenbahn in einer Parkplatzorgie. Europastern und Greinbergknoten schnüren Radfahrer und Fußgänger vom Rest der Stadt ab. Die Verspätungen der Busse die durch die Ludwigstraße fahren werden von Tag zu Tag schlimmer. Usw. usf..
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  • Mainkommentar
    Und warum wird es schlimmer? Weil jetzt Tempo 30 in der Ludwigsstraße gilt. Da braucht jeder länger und der Bus halt genauso.
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  • 2ostsee
    Wie wäre es denn wenn mal die Fußgänger an erster Stelle stehen würden? Die Radfahrer holen sich oft sehr rücksichtslos ihren Raum in Fusgängerzone oder auf Gehwegen. Da werden die Drahtesel rücksichtslos geparkt und angekettet, sodass Kinderwägen oder Rollatoren oder Menschen mit Gehilfen kaum noch Platz haben.
    Ja auch ich wünsche mir mehr ÖPNV aber auch bezahlbaren! In Zone 5 kostet ein Tagesticket 13,50 € pro Person für ca. 25 km Fährt.
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  • matthiasr
    Das ist Satiere oder?

    "Wir wollen künftig einen Radverkehrsanteil von 50 Prozent in der Stadt erreichen“, so Bergervoet: „Das ist auch nicht unrealistisch, wie man in meinem Heimatland Holland sehen kann.“"

    Herrn Bergervoet ist wohl der entscheidende Unterschied zwischen Holland und Würzburg noch nicht aufgefallen!

    Hier gibt es B-E-R-G-E!

    Und nicht jeder kann sich ein 3.000€ teures E-Bike leisten oder hat die Kraft bis zu rund 200 Höhenmeter zu überwinden!

    Was für eine egoistische Traumtänzerei!
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  • sepele
    Ja, besonders die Innenstadt und am Main entlang, wo die meisten unterwegs sind, sind geradezu alpin.
    Die Niederländer fahren so viel Rad, weil es das einfachste, sicherste Verkehrsmittel ist, das dort auch Vorrang vor dem Auto im öffentlichen Raum. Das geht auch in Würzburg, man muss nur wollen.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die 50%-Forderung beziehen sich auf die Kernstadt, also im Tal. Oben am Berg brauchen wir einen zuverlässigen Takt durch die Ausweitung unseres Straßenbahnnetzes.
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  • Mainkommentar
    Und nun? Werden alle zum Fahrradfahren gezwungen. Noch sind wir ein Land wo jeder selber entscheiden kann und darf welcher Verkehrsträger er nutzen kann und möchte.
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Und die Busse können alle Fahrräder, die dann im Tal fahren wieder hinauf auf die Höhe bringen?
    Forderung: Busse mit großem Fahrradanhänger ????
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  • Mainkommentar
    Ich bin immer noch dafür das Radfahrer Rad Steuer Bezahlen (100 € im Jahr), das alle Fahräder wie PKW's auch Haftpflicht plichtversichert werden müssen und das jedes Fahrad ein Kennzeichen bekommt. Jeder Radfahrer in der Fahrschule einen Radfahrfüherschein erwerben muss und auch Punkte bekommen kann wie ein Autofahrer.
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  • info@softrie.de
    Das Problem dieses Bündnisses ist, dass es gar keine Antworten liefern muss. Ich bin auch für die Einschränkung von Plastik und weniger Verkehr, gleichzeitig sollte die Armut vermieden werden. Doch ein Konzept legt keiner von denen vor. Wäre nämlich schwieriger mal was zu erarbeiten, was umsetzbar ist, statt immer nur irgendwas zu fordern.
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  • kretzers
    @"Radfahrerzone"... in Holland gibt es keine Berge. Soviel zum Fahrradverkehr und der Talkessellage Würzburgs.
    Forderungen bar jeder Beachtung der gegebenen Tatsachen aufzustellen scheint ja jetzt Mode zu werden.
    Oder sollen es die e-bikes dann richten?
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  • matthiasr
    Die Dame hat wohl nicht mitbekommen wie sehr die Autos in den letzten 45 Jahren aus der Innenstadt verdrängt wurden?
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Den Satz muss man nicht verstehen.
    Für mich haben in den letzten 45 Jahren Autos die Stadt in Besitz genommen.
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Gehen Sie bitte mal zum Augenarzt, damit sie sehen:

    - oberer/unterer Markt ist kein Parkplatz mehr
    - Schönbornstraße fährt kein Auto mehr
    - Domstraße fährt kein Auto mehr
    - Eichhorn-/Spiegelstraße fährt kein Auto mehr
    - vordere Hofstraße fährt kein Auto mehr
    - über die alte Mainbrücke fährt kein Auto mehr
    - in der Pleich fährt fast kein Auto mehr
    - to be continued ...

    In all diesen genannten Straßen muß man jetzt aufpassen, dass einem als Fußgänger kein Radfahrer umfährt!
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  • Mainkommentar
    Ich wünsche mir einen Ausbau des Greinbergknotens. Die Obere Ebene (Brücke) Richtung Estenfeld 2 Spurig und von Estenfeld in die Stadt auf der Brücke ebenso 2 Spuren. Ausbau der unteren Ebene einen großen 2 Spurigen Kreisverkehr. Jeder Verkehr der an den genannten stellen fließt stats steht benötigt weniger Kraftstoff und somit auch weniger Abgase.
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