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Würzburg/Schweinfurt
Von Knauf bis Flixbus: Das sind die reichsten Unternehmer Unterfrankens 2022
Die Top-Liste der reichsten Deutschen ist immer spannend. Mit dabei sind auch Menschen aus Unterfranken oder solche, die ein Unternehmen in der Region haben.
Konzernchef Alexander Knauf und seine Großfamilie gehören zu den reichsten Unterfranken, glaubt man einer Liste des Manager Magazins.
Foto: Daniel Biscan (Archivbild) | Konzernchef Alexander Knauf und seine Großfamilie gehören zu den reichsten Unterfranken, glaubt man einer Liste des Manager Magazins.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:11 Uhr

Aufmerksamkeit und Neid sind immer groß, wenn Medien ihre "Hitparaden der Superreichen" veröffentlichen. Aktuelles Beispiel ist die Liste der "500 reichsten Deutschen" der in Hamburg erscheinenden Wirtschaftszeitschrift "Manager Magazin". Dort tauchen auch Unternehmerfamilien auf, die in Unterfranken leben oder deren Firmen dort verankert sind.

Wichtig bei solchen Listen ist, zu wissen, auf welcher Grundlage sie zusammengestellt sind. So weist das Manager Magazin darauf hin, dass es sich jeweils um Schätzungen des Vermögens handelt. Öffentlich zugängliche Daten aus Archiven sowie Handels- und Immobilienregistern habe die Redaktion ebenso ausgewertet wie Recherchen unter anderem bei Vermögensverwaltern, Banken und Anwälten.

Milliardenschwer: Das sind die reichsten Unternehmer in Unterfranken

Zum Vermögen zählt das Magazin zum Beispiel Aktien und andere Beteiligungen sowie Immobilienbesitz. An der bundesweiten Spitze steht Dieter Schwarz aus Neckarsulm bei Heilbronn, dessen Stiftung die Lidl- und Kaufland-Märkte stützt. Sein Vermögen laut Manager Magazin: 36 Milliarden Euro.

Auf den Plätzen folgen die deutsche Familie Reimann (34 Milliarden Euro), die hinter dem luxemburgischen Mischkonzern JAB steht, sowie Stefan Quandt und Susanne Klatten (33,3 Milliarden) von BMW. Milliardäre mit direktem Bezug zu Unterfranken finden sich unter den ersten zehn Plätzen nicht. Dennoch gibt es in der Hitliste schillernde Namen aus der Region.

10. Eugen Münch, Bad Neustadt

Eugen Münch, Gründer des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt.
Foto: Asklepios | Eugen Münch, Gründer des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt.

Eugen Münch ist der Gründer des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt, einem der größten Krankenhausbetreiber in Deutschland. Der 77-Jährige war zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender der börsennotierten Aktiengesellschaft und ist auch heute noch am Rhön-Klinikum beteiligt.

Sein Vermögen gibt das Manager Magazin mit 400 Millionen Euro an. Damit liegt Münch in der Hitliste der reichsten Deutschen auf Platz 457 von 500.

9. Familien Castell-Castell und  Castell-Rüdenhausen, Kreis Kitzingen

Die Gesichter hinter der Castell-Bank: Ferdinand Fürst zu Castell-Castell (links) und Otto Fürst zu Castell-Rüdenhausen. Ihre Familien machen auch mit Weinbau und Liegenschaften Geschäfte.
Foto: Castell-Bank | Die Gesichter hinter der Castell-Bank: Ferdinand Fürst zu Castell-Castell (links) und Otto Fürst zu Castell-Rüdenhausen. Ihre Familien machen auch mit Weinbau und Liegenschaften Geschäfte.

Die Aura des Adels umgibt die Familien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen, die in Castell (Lkr. Kitzingen) und Umgebung vor allem mit Weinbau und Liegenschaften Geschäfte macht. Und mit der ältesten Privatbank Bayerns, der Fürstlich Castell'schen Bank, kurz Castell-Bank.

In diesem Zusammenhang wird das Vermögen der beiden Fürstenfamilien mit zusammen 450 Millionen Euro angegeben. Das ist bundesweit Platz 424.

8. Alexander Wiegand, Wika in Klingenberg

Alexander Wiegand, Chef des Messtechnik-Herstellers Wika in Klingenberg am Untermain.
Foto: bayme/vbm (Archivbild) | Alexander Wiegand, Chef des Messtechnik-Herstellers Wika in Klingenberg am Untermain.

Wika in Klingenberg ist mit seinen 2000 Beschäftigten einer der großen Arbeitgeber im Kreis Miltenberg. Der Messtechnik-Hersteller wird von Alexander Wiegand geleitet. Sein Vermögen schätzt das Manager Magazin auf 500 Millionen Euro (Platz 360).

7. Jochen Engert aus Goßmannsdorf und andere, Flixbus

Jochen Engert (rechts) aus Goßmannsdorf (Lkr. Würzburg) ist einer der drei Gründer von Flixbus. Das Bild zeigt ihn 2016 mit Co-Chef André Schwämmlein (hinten) im gemeinsamen Büro in der Flixbus-Zentrale in München.
Foto: Jürgen Haug-Peichl | Jochen Engert (rechts) aus Goßmannsdorf (Lkr. Würzburg) ist einer der drei Gründer von Flixbus. Das Bild zeigt ihn 2016 mit Co-Chef André Schwämmlein (hinten) im gemeinsamen Büro in der Flixbus-Zentrale in München.

Der Name Jochen Engert taucht in der Liste der reichsten Deutschen zusammen mit Daniel Krauss und André Schwämmlein auf. Das Trio gründete vor zehn Jahren Flixbus und veränderte damit massiv den Markt mit Fernreisen in Bussen. Engert stammt aus Goßmannsdorf (Lkr. Würzburg) und lebt mittlerweile in Oberbayern. Das Vermögen von Schwämmlein, Krauss und Engert im Zusammenhang mit Flixbus gibt das Manager Magazin mit insgesamt 500 Millionen Euro an (Platz 360). Einzelangaben werden nicht gemacht. 

Mittlerweile hat sich das rasant gewachsene Unternehmen zu einem weltweit verzweigten Konzern verändert. In der Flixbus SE als Kern des Konstrukts werden nur noch André Schwämmlein (Vorsitzender des Vorstands), Daniel Krauss und ein gewisser Jean Christoph Debus als Verantwortliche aufgeführt. Der 40 Jahre alte Engert taucht dort nicht mehr auf. Er ist mittlerweile Geschäftsführer einer Beteiligungsgesellschaft bei München, die zu Flixbus gehört. 

6. Familie Stahl, Richter+Frenzel in Würzburg

Richter+Frenzel – hier ein Bild von 2016 mit der neu eröffneten Niederlassung in Schweinfurt – ist ein auf Sanitär- und Haustechnikbedarf ausgerichtetes Unternehmen mit Sitz in Würzburg.
Foto: Paul Longworth/Die Bilderinsel | Richter+Frenzel – hier ein Bild von 2016 mit der neu eröffneten Niederlassung in Schweinfurt – ist ein auf Sanitär- und Haustechnikbedarf ausgerichtetes Unternehmen mit Sitz in Würzburg.

Für viele Handwerkerinnen und Handwerker gerade im Bereich Sanitär und Haustechnik ist Richter+Frenzel eine bekannte Adresse. Der 127 Jahre alte Großhändler mit Sitz in Würzburg ist bundesweit aufgestellt.

In den amtlichen Angaben zu der verzweigten Unternehmensgruppe werden Christoph und Walter Stahl aus dem oberbayerischen Riedering als zum Teil persönlich haftende Gesellschafter aufgeführt. Das Vermögen dieser Familie gibt das Manager Magazin mit 500 Millionen Euro an (Platz 360).

5. Sven Bauer, Batteriefabrik BMZ in Karlstein

Sven Bauer, Gründer und Chef des Batterien-Konzerns BMZ in Karlstein bei Aschaffenburg.
Foto: Jürgen Haug-Peichl (Archivbild) | Sven Bauer, Gründer und Chef des Batterien-Konzerns BMZ in Karlstein bei Aschaffenburg.

700 Millionen Euro (Platz 276) soll Sven Bauer als Gründer und Chef des Batterien-Montage-Zentrums (BMZ) in Karlstein (Lkr. Aschaffenburg) an Vermögen haben. Der 56-Jährige wurde schon als "König der Akkus" bezeichnet, weil er sich mit seinem international aufgestellten Konzern und dessen 2300 Beschäftigten im Zuge der Energiewende für die Entwicklung leistungsstarker Batterien einsetzt.

4. Hans Thomann und Familie, Burgebrach

Musikhaus-Chef Hans Thomann junior (Mitte), hier 2010 bei einer Ehrung in München.
Foto: Gabi Röder-Thomann | Musikhaus-Chef Hans Thomann junior (Mitte), hier 2010 bei einer Ehrung in München.

Zwar liegt der Burgebracher Ortsteil Treppendorf nicht in Unter-, sondern in Oberfranken, doch die Grenze ist nur wenige Kilometer entfernt. Außerdem hat der Gründer des Musikhauses Thomann einen intensiven Bezug zu Unterfranken: Hans Thomann senior studierte in den 1950er Jahren in Würzburg Trompete.

Für viele Musikerinnen und Musiker in Unterfranken ist das nach eigenen Angaben größte Musikhaus Europas eine feste Adresse. Und: Thomann hatte bis Juni 2016 eine Niederlassung in Retzbach (Lkr. Main-Spessart).

Heute führt Hans Thomann junior das Geschäft, hinter dem auch seine Familie steht. Deren Vermögen laut Manager Magazin: 800 Millionen Euro, was ihr Platz 240 in der bundesweiten Rangliste beschert.

3. Bernd Freier und Familie, s.Oliver in Rottendorf

s.Oliver-Gründer Bernd Freier (links), hier 2018 bei einem Spiel der Würzburger Bundesliga-Basketballer.
Foto: Silvia Gralla | s.Oliver-Gründer Bernd Freier (links), hier 2018 bei einem Spiel der Würzburger Bundesliga-Basketballer.

Bundesweit Platz 167 nimmt die Familie von Bernd Freier ein. Zwar hat sich der Gründer des Modekonzerns s.Oliver in Rottendorf bei Würzburg schon Ende 2019 aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, dennoch taucht der 76-Jährige wie in den Vorjahren in der Liste des Manager Magazins auf. Das Vermögen der Familie wird mit 1,3 Milliarden Euro angegeben.

2. Georg Schaeffler und Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, Schweinfurt/Herzogenaurach

Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn Georg Schaeffler vom gleichnamigen Industriekonzern, der in Schweinfurt eine große Niederlassung hat.
Foto: Daniel Karmann, dpa (Archivbild) | Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn Georg Schaeffler vom gleichnamigen Industriekonzern, der in Schweinfurt eine große Niederlassung hat.

Zwar sind die Schaefflers keine Unterfranken, doch ihr Industriekonzern im mittelfränkischen Herzogenaurach strahlt intensiv in die Region aus. Denn die Schaeffler-Niederlassung in Schweinfurt zählt mit ihren 5200 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Mainfranken.

Das Vermögen von Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihrem Sohn Georg Friedrich Wilhelm wird auf 8,1 Milliarden Euro geschätzt, was ihnen Platz 18 in der Rangliste der reichsten Deutschen einbringt. Dann klafft eine große Lücke zu den nächsten Superreichen mit Bezug zu Unterfranken.

1. Familie Knauf aus Iphofen (Lkr. Kitzingen)

Einflussreicher Teil der Knauf-Familie: die Seniorchefs Nikolaus (von links), Thies  und Baldwin Knauf. Zu der Familie gehören weitere Mitglieder, die hinter dem Gipskonzern stehen.
Foto: Hartmut Hess (Archivbild) | Einflussreicher Teil der Knauf-Familie: die Seniorchefs Nikolaus (von links), Thies  und Baldwin Knauf. Zu der Familie gehören weitere Mitglieder, die hinter dem Gipskonzern stehen.

Der international weit verzweigte Baustoff-Konzern Knauf aus Iphofen (Lkr. Kitzingen) hat an der operativen Spitze ein Trio. Uwe Knotzer, Jörg Kampmeyer und - als einziger Vertreter der Unternehmensfamilie - Alexander Knauf sind die geschäftsführenden Gesellschafter des Gipskonzerns. Im Hintergrund steht freilich eine Art Familienrat unter anderem mit den Knauf-Granden Nikolaus und Baldwin Knauf. Mit geschätzten 10,5 Milliarden Euro Vermögen führt die Großfamilie laut Manager Magazin die Hitparade reicher Unterfranken an. Bundesweit liegt sie damit auf Rang 15.

 
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    Danke für diesen äußerst wichtigen Bericht.

    Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.
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  • H. Z.
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  • L. W.
    Will die Mainpost

    hier Hinweise geben, wo sich potentiell eine Einführung lohnen könnte.

    Die Hitliste der Reichsten und Schönsten werden doch anderswo schon genug verbreitet.

    Muss die Mainpost da unbedingt mitmischen um den Neid und Missgunst zu schüren?
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  • J. N.
    Was ist mit Schrauben-Würth?
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  • I. F.
    Der, werter Wi127...

    ... sitzt nicht in Unterfranken 😜

    " https://www.wuerth.de/web/de/awkg/impressum/impressum.php "
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  • S. K.
    komisch, für Arme gibt es keine Hitliste...für die interessiert sich keiner
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  • H. Z.
    Die Hitliste für Arme wäre viiiieeeeeelllllllll zu lang!!
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  • P. K.
    Grenznahe Regionen wie Herzogenaurach oder Burgebrach werden von der MP einfach nach Unterfranken eingemeindet.
    So geht das wirklich nicht. Das haben diese Mittelfranken und Oberfranken nun echt nicht verdient sagt ein Oberpfälzer.
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  • J. H.
    Na ja, die regionale Abgrenzung wird ja im Artikel deutlich erklärt. Und schließlich: Sind wir nicht alle irgendwie Franken? *Augenzwinkern*

    Entspannte Grüße,
    Jürgen Haug-Peichl
    Redakteur/Regionalredaktion
    Main-Post
    97084 Würzburg
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  • B. J.
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  • H. Z.
    Das kann doch nicht stimmen!
    Wo sind die Familienmitglieder hinter den Firmen
    Koenig & Bauer,
    Warema,
    VA-Q-Tec,
    usw. usw.?
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  • K. H.
    So reich wie du und ich niemals sein werden, aber nicht reich genug für die Top 500 in Deutschland...
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