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Würzburg
Vintage-Möbel und auch ein bisschen Berlin-Flair: Eröffnungstermin der "Moritzbar" in Würzburg steht jetzt fest
Die eigene Bar in der Heimatstadt war immer ihr Traum. Jetzt geht er in Erfüllung. Wann die Bar eröffnet und warum sich besonders queere Menschen dort wohlfühlen sollen.
Die beiden Brüder Lukas und Kilian Flade wollen die erste queere Bar in Würzburg eröffnen. Dafür pendeln sie aktuell zwischen Berlin und Würzburg.
Foto: Lena Meyer | Die beiden Brüder Lukas und Kilian Flade wollen die erste queere Bar in Würzburg eröffnen. Dafür pendeln sie aktuell zwischen Berlin und Würzburg.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 18.05.2023 02:33 Uhr

Inklusiv, lokal und bisschen Glitzer – so beschreiben die beiden Brüder Lukas und Kilian Flade die erste queere Bar in Würzburg. Noch ist von außen nicht viel von dem beschriebenen Glitzer zu erkennen. Die Fenster sind abgeklebt und auch eine plakative Regenbogenfahne ist nirgends zu sehen.

Doch der Blick ins Innere gibt bereits einen Vorgeschmack auf das, was kommen soll. Bunt zusammengewürfelte Vintage-Möbel, klassisch dunkles Blau an den Wänden und eine Sitzecke mit einem alten Sofa. Der Laden wirkt gemütlich, nicht abgehoben und vermittelt das Gefühl, dass hier jeder einen Platz ganz nach dem eigenen Geschmack findet.

Lukas und Kilian Flade möchten die Bar so einrichten, wie sie sich auch in den eigenen vier Wänden wohlfühlen würden.
Foto: Manuel Miltner | Lukas und Kilian Flade möchten die Bar so einrichten, wie sie sich auch in den eigenen vier Wänden wohlfühlen würden.

"Wir möchten einen Ort schaffen, an dem sich jede Person, unabhängig von der Identität, wohl- und angenommen fühlen kann", erklärt Kilian Flade stolz bei der Führung durch die Räume. Am 18. März um 17 Uhr sollen die Türen der Bar öffnen. Und, so hoffen Lukas und Kilian Flade, einen zusätzlichen Ort bieten, an dem sich queere Menschen sicher und gesehen fühlen.

Von Berlin nach Würzburg – eine Herzensangelegenheit

Denn: "Gewalt gegenüber queeren Menschen ist immer noch ein Problem und wenn wir ein wenig mehr Sichtbarkeit schaffen können, würden wir uns freuen", erzählt Lukas. Je mehr Anlaufstellen queere Menschen in Würzburg hätten, desto mehr wachse das Sicherheitsgefühl. "Wir haben 20 Jahre in der Stadt gewohnt, verbinden sehr viel mit Würzburg und würden nun gern etwas zum Stadtbild beitragen", sagt Flade.

Die beiden Brüder sind keine Neulinge in der Gastronomie. Von 2013 bis 2019 haben die Flades bereits ihre eigene queere Bar im Berliner Stadtteil Wedding geführt, die sich schnell zu einem lokalen Treffpunkt der LGBTQI+ Szene entwickelt hat. "Irgendwann kam es dann zu einem ganz natürlichen Ende", sagt Kilian. Neben seinem Studium sei die Zeit ohnehin begrenzt gewesen, sodass die beiden ihre Bar in liebevolle Hände übergeben haben.

Kräuter aus Veitshöchheim und eigene Getränke-Kreationen 

Die wilde Mischung aus Gold und Kupfertönen zu überstreichen, war für Lukas und Kilian Flade gar nicht so leicht. Mehrere Anstrichte hat es gebraucht, bis die schimmernden Farben überdeckt waren.
Foto: Kilian Flade | Die wilde Mischung aus Gold und Kupfertönen zu überstreichen, war für Lukas und Kilian Flade gar nicht so leicht. Mehrere Anstrichte hat es gebraucht, bis die schimmernden Farben überdeckt waren.

Zwei Pandemie-Jahre und Gastro-Pause später, zieht es die Brüder nun wieder zurück nach Würzburg. Genau hier eine Bar zu eröffnen, ist den beiden Brüdern eine Herzensangelegenheit. "Der Gedanke ist irgendwie immer in unseren Hinterköpfen herumgeschwirrt", erklärt Lukas. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Das Lokal in der Burkarderstraße, gleich gegenüber von der Mainbrücke, ist gefunden und die Bauarbeiten zum größten Teil abgeschlossen. Was einige vielleicht noch wissen: In derselben Lokation war viele Jahre zuvor schon einmal eine Schwulenbar.

Ihr persönlicher Schutzpatron Moritz wird auch einen ehrenvollen Platz an der Wand der ihrer neuen Bar erhalten. Das haben die beiden Brüder vorab schon verraten.
Foto: Kilian Flade | Ihr persönlicher Schutzpatron Moritz wird auch einen ehrenvollen Platz an der Wand der ihrer neuen Bar erhalten. Das haben die beiden Brüder vorab schon verraten.

Doch es gehört mehr dazu als eine Disko-Kugel und Vintage-Möbel, um in Würzburg ein Lokal zu etablieren. Das weiß auch Lukas und erklärt: "Wir möchten uns auch durch unsere Getränkekarte abheben." Das "Kitchen-Lab" (deutsch: Küchenlabor) ist sein kleines Reich, in dem er immer wieder neue Getränke-Kreationen austüftelt. Seine bisher erfolgreichste Idee: selbstgemachtes Tonic-Water. Der Verkaufsschlager in ihrem alten Lokal in Berlin Wedding.

Meerschweinchen Moritz als Schutzpatron

Aber auch eine große Auswahl an nicht-alkoholischen Getränken soll auf der Karte zu finden sein. Denn es ist den beiden wichtig, dass auch Menschen, die keinen Alkohol trinken, in der Moritzbar auf ihre Kosten kommen. Dafür hat sich Lukas auch von der Würzburger Umgebung inspirieren lassen. "Ich habe im Schlossgarten in Veitshöchheim bereits ein paar spannende Kräuter entdeckt, mit denen bin ich aktuell am Experimentieren", sagt der 37-jährige.

Genau wie die Getränkekarte ist auch der Name ihres Lokals gut durchdacht. "Wir haben die Bar nach unserem Meerschweinchen benannt", erklärt Kilian Flade lachend. Moritz sei damals ihr erstes gemeinsames "Projekt" gewesen. "Und das war auch sehr erfolgreich, denn er hat lang gelebt." Mit ihm als Schutzpatron soll nun auch die Bar in Würzburg lang und erfolgreich laufen.

 
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Kommentare
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  • Belph
    Unfassbar manche Kommentare hier, einige scheinen sich erschütternderweise offenbar eine graue Monokultur zu wünschen und da dies "leider" nicht der Fall ist, wünscht man sich einfach die Zensur (zurück) und geht die Mainpost an?! Und was die Kommentarfunktion angeht: Es ist durchaus üblich diese bei sehr sensiblen Themen zu deaktivieren, an manchen Kommentaren hier sieht man auch wie nötig das ist!
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  • margarete-leleithner-fife@web.de
    Ich freue mich, dass die Brüder diese Bar eröffnen, auf der anderen Seite frage ich mich wo das Problem mit LGBQT ist. Ich nehme doch an, dass jeder deutsche Bürger inzwischen akzeptiert, oder verstanden hat, dass es Schwule, Lesben etc . gibt und diese akzeptiert sein sollten in der heutigen Zeit.
    Das Problem ist, dass ununterbrochen immer wieder darauf hingewiesen wird und dadurch
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  • k_orlob
    ENDLICH!!! Ich freue mich auf die Moritzbar und werde Euch unterstützen, wo ich kann. Euer Konzept hier in Würzburg umzusetzen, fällt auf sehr fruchtbaren Boden. Vielen Dank!
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  • GWM
    In WÜ wollen Leute einen Gastronomiebetrieb eröffnen und ein Gutteil der Kommentare zum Artikel beschäftigt sich mit einem Attentat in einem Zug in Schleswig -Holstein.
    Da ist schon einiges an geistiger Dehnbarkeit im Spiel.
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  • kej0018@aol.com
    Na prosit, was es hier wieder für reaktionäre Kommentare gibt! Im Fasching sich über das Männerballett kugelig lachen aber sich über die Berichterstattung einer Neueröffnung in der Gastroszene aufregen, bloß weil dort Schwule vielleicht die Mehrzahl der Gäste stellen. Die MP berichtet jede Woche über Neueröffnungen, die überwiegende Mehrzahl der Läden wahrscheinlich hetero, aber schon da wird sich aufgeregt, wenn es sich nicht um eine (spieß-)bürgerlichen Biergarten mit Eröffnungs-Freibier geht.

    Ich wünsche den beiden erst mal viel Glück und ich schaue bestimmt auch mal vorbei. Im Übrigen sei allen Hetzern nahe gelegt, den Artikel nochmal, diesmal gründlich, zu lesen, da steht nämlich, dass jede(r) wilkommen ist. Mir ginge das als Wirt zu weit, denn manche Kommentatoren würde ich in meinem Laden nur sehr ungern sehen.
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  • evi.schmitt@gmx.de
    Ganz meine Meinung. - Im Biotop Würzburg gedeiht die spezies des Kleinbürgers prächtig.
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  • Oreus
    Naja, sowas gab es schon vor 20 Jahren im Zauberberg:
    Das hat man zwar nicht so offen nach außen getragen, aber das war damals "Der" Treffpunkt dieser Community...
    Später haben die sogar ganz offen Feten veranstaltet, die genau in diese Richtung gingen, und der Laden war da immer absolut voll.
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  • thomashemmerich@web.de
    @cigogne
    @Souldream
    Die Regionalzeitung Mainpost hat aber gleich mehrere Tage, sogar mit einem Live-Ticker von der aus meiner Sicht völlig überflüssigen Demo in Lützerath berichtet, dazu noch in diversen Regionateilen Teilnehmer über ihre "Erlebnisse" berichten lassen.

    Immer mehr wird in der Mainpost klar, in welche politische Richtung sich diese Zeitung und deren Redakteure bewegen.
    Ich möchte einfach eine regionale Zeitung haben, die aus der Region berichtet. Sie soll ausgewogen berichten, alle Seiten zu Wort kommen lassen und mir als Leser eine Meinung bilden lassen. Jahrelang war das auch so, aber in den letzten 1-2 Jahren definitiv nicht mehr. Schade.
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  • ralf-zimmermann
    Wir haben aus Lüzerath berichtet, da hier auch Würzburgerinnen und Würzburger an den Demonstrationen teilgenommen haben. Hier gab es also einen lokalen Bezug. Und natürlich berichten wir im Ressort "Deutschland & Welt" auch über den Messerangriff in Schleswig-Holstein, am Mittwoch haben wir auch unter "Aktuelle Nachrichten" über den Fall berichtet.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • kej0018@aol.com
    "anno schnupftabak" ist unangemessen.
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  • Mic_Ro
    Warum hat die MP nicht von den Polizeibeamten aus Schweinfurt berichtet, der sich in Lützerrath hat bewerfen und beschimpfen lassen müssen?

    Ihre Reaktion zeigt genau den Nerv, den der Kommentator getroffen hat!
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  • Souldream
    Genau das hat die Main-Post mit diesem Artikel, aber gleich der erste Eintrag gestern hat sich darüber beschwert, so nach dem Motto die Zeitung Berichte zunehmend nur noch über queere Themen,was völlig absurd ist. Politische oder auch andere Ereignisse die ganz Deutschland bewegen, waren auch früher schon Thema und das in jeder Zeitung, trotzdem liegt der Hauptaugenmerk auf regionales, oder wollen sie einen Live Ticker über etwas haben wo nichts ist? Wie man sieht ist nur meckern angesagt, wenn es Ihnen und einige nicht passt, warum kündigen Sie nicht einfach Ihr Abo.
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  • Schön, ich freue mich auf die Moritzbar und wünsche den beiden viel Erfolg.
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  • ruelke@fidion.de
    Also mal ehrlich, die Mainpost berichtet doch nun wirklich seeehr grinsen regelmäßig aus der hiesigen Gastro- und Event-Szene. Ein Artikel mehr über eine Bar/Restaurant/Club. Wem die Besonderheit gefällt, kann das Angebot annehmen. Wer nicht, geht eben woanders hin. Wenn das jetzt eine Veganer-Bar gewesen wäre, wären auch wieder empörte Kommentare gekommen. Meine Güte, wo ist Problem?
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  • Chubbybear3
    Es gab 2 gay Bars in Würzburg

    Glashaus

    Und

    Sonderbar

    Wurden aber zugeklagt und nie wieder aufgemacht
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  • Chubbybear3
    Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Sie haben Ihren Kommentar doppelt gepostet. Daher erlauben wir uns diesen Kommentar zu sperren. Mit freundlichen Grüßen, ihr Main-Post Team
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  • Chubbybear3
    #@ ironic

    Das Wuf Zentrum mit der rosa Hilfe gibt es noch und ja sie hat auch auf

    Ebenso gibt es auch noch immer die Gay Sauna Alibi in Würzburg wobei man sollte diese doch etwas modernisieren um die nächste Generation nicht noch mehr nach

    FFM Stuttgart etc zu verlieren

    schwul oder queer in diversen Firmen zu sein ist in Würzburg kein leichtes

    Es möge sich ja Würzburg Weltstadt nenne aber in den meisten köpfen ob im oder außerhalb vom Rathaus ist es ein Dorf bzw Provinzstadt geblieben das in allem Jahre hinteren anderen Städten nach hinkt

    Sei es der Busbahnhof

    Die Arkaden

    Der öpnv

    Das Straßennetz

    Ganz zu schweigen von den ewig gestrigen die immer nur was wollen aber zum rechten Zeit null Interesse an Fortschritt haben
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Kiel ist ein einmaliges Ereignis und weit weg. Ist das Ereignis zb. in Würzburg, wie vor 6 Jahren gibt es unendliche Artikel in der Main Post
    https://www.mainpost.de/ueberregional/boulevard/aktuell/brokstedt-messerattacke-in-regionalzug-mutmasslicher-taeter-sass-zuvor-in-u-haft-art-11024193
    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/panorama/suche-nach-antworten-nach-messerangriff-im-regionalzug-art-11024317

    Wie viel Artikel über Kiel hätten Sie denn gerne einen Tag nach dem Ereignis? Und was würden Sie den gerne noch Wissen, solange die Polizei noch keine Informationen für die Presse hat?
    Eine Süddeutsche hat zwar mehr Artikel, das ist aber meist nur ein kurzer Nachrichtenticker. Beispiel "Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden". Wollen Sie dafür in der Main-Post einen ganzen Artikel? Zumindest der Informationsgehalt ist beschränkt.
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  • Ironic
    Erste quere Bar?
    Gab es nicht schon das WuF nahe der Deutschhauskirche?
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