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Würzburg
Würzburg: Unbekannte beschmieren  Regenbogen-Markierungen in der Innenstadt
Unbekannte haben die beiden Regenbogen-Markierungen in der Würzburger Innenstadt übermalt. Die Taten reihen sich in eine Kette ähnlicher Vorfälle in Würzburg ein.
Die erst kürzlich aufgebrachten Regenbogen-Markierungen in der Würzburger Innenstadt wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. August übermalt. Im Bild der Regenbogen am Kürschnerhof nach der teilweisen Entfernung der Schmierereien. 
Foto: Torsten Schleicher | Die erst kürzlich aufgebrachten Regenbogen-Markierungen in der Würzburger Innenstadt wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. August übermalt.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:40 Uhr

Vor nicht einmal drei Wochen haben städtische Mitarbeiter zwei Regenbogen-Markierungen auf dem Straßenpflaster in der Würzburger Innenstadt aufgebracht, nun sind die farbigen Flächen am Kürschnerhof und in der Hofstraße von Unbekannten übermalt worden. Beide Regenbogen wurden mit hellgrauer Farbe überzogen.

Wie Stadtsprecher Christian Weiß auf Anfrage mitteilte, ereigneten sich die Taten bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag. Demnach sind beide Regenbogen mit einer hellen Lackfarbe überstrichen worden. 

Die übermalte Regenbogen-Markierung am Kürschnerhof in Würzburg.
Foto: Konstantin Mack | Die übermalte Regenbogen-Markierung am Kürschnerhof in Würzburg.

Am Dienstagmorgen waren Mitarbeiter der Stadt vor Ort, um die Schäden zu beheben, was aber nicht vollständig gelang. Mit Lösungsmitteln konnten laut Weiß "etwa 75 Prozent" der hellgrauen Farbe entfernt werden. Auch nach der Reinigung liegt deutlich sichtbar ein Grauschleier über den Farbflächen, am Kürschnerhof noch etwas stärker als in der Hofstraße. "Wir versuchen es aber noch einmal", so Weiß. 

Regenbogen sollen gesellschaftliche Vielfalt symbolisieren

Die beiden Regenbogen (Materialkosten jeweils 500 Euro) haben Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamts vor zweieinhalb Wochen mit einer Spezialfarbe aus Heißplastik auf das Pflaster aufgebracht. Sie sollen die Vielfalt in der Gesellschaft symbolisieren. Hintergrund war im April ein interfraktioneller Antrag im Stadtrat aus den Reihen von Grünen, SPD, Linke und ZfW sowie der parteilosen Stadträtin Christiane Kerner gewesen.

Die Regenbogen sollten darauf hinweisen, dass "auch in Würzburg zahlreiche Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans- und intersexuelle Menschen leben, die sich der LGBTI-Community zugehörig fühlen", hieß es seinerzeit in dem Antrag. LGBTI ist die Abkürzung für die englischen Worte Lesbian, Gay, Bisexual, Transexuell/Transgender und Intersexual (auf deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) und bezeichnet Menschen, die nicht heterosexuell orientiert sind oder die sich nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren.

"Ich hatte die Befürchtung, dass so etwas passiert", sagte Grünen-Stadtrat Konstantin Mack, der den Antrag im Stadtrat mit initiiert hatte, am Dienstag im Gespräch mit der Redaktion. "Und ich bin nicht mal extrem überrascht, das ist das Schlimme."

Für Mack fügt sich die Übermalung der Regenbogen in eine Reihe ähnlicher Vorfälle in Würzburg ein. Wie berichtet, waren in den vergangenen Wochen auch das Denkmal für die Opfer des Anschlags von Hanau neben der Straßenbahnhaltestelle Dallenbergbad, das Anti-Rassismus-Graffito in der Zellerau und der Schriftzug "Nazis sind hier nicht willkommen" am Stadtring teils übermalt worden. "Das ist für mich derselbe ideologische Hintergrund", so Mack, der in dieser Hinsicht in Würzburg eine "deutliche Radikalisierung" ausmacht.

Der Regenbogen am Kürschnerhof am 29. Juli.
Foto: Ulises Ruiz | Der Regenbogen am Kürschnerhof am 29. Juli.

Die Aktionen unterschieden sich indes von früheren rechtslastigen Aktivitäten, wie etwa bei den "Wügida"-Aktionen 2015, so Mack. "Früher war das organisiert, jetzt sind das offenbar Leute, die alleine losziehen." Er sei aber überzeugt, dass sich die Würzburger Zivilgesellschaft auch diesen Tendenzen entgegenstellen werde. "Aber es ist natürlich schwieriger, sich gegen solche diffusen Angriffe zu wehren."

Bei der Würzburger Polizei war über den Vorfall auf Nachfrage noch nichts bekannt. Die Stadt Würzburg hat unterdessen Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Beitrags hatte es geheißen, dass auch die ÖDP den Antrag für die Regenbogen-Markierungen im Stadtrat unterstützt habe. Allerdings hatte die auf der ÖDP-Liste gewählte Stadträtin Christiane Kerner (parteilos) den Antrag ausschließlich in ihrem eigenen Namen und nicht für die ÖDP unterzeichnet. ÖDP-Stadtrat Raimund Binder hatte sich in der Debatte  gegen den Antrag ausgesprochen.

 
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  • I. I.
    Beim Nachdenken über diesen Artikel kam mir der Gedanke: warum ist Grau nicht das bessere Bunt? Ein Sprichwort sagt "In der Nacht sind alle Katzen grau." Ausgedrückt werden soll damit, dass alle gleich sind, nicht zu unterscheiden. Also warum nicht das Grau lassen als Symbol dafür, dass Mensch Mensch ist und nichts anderes. Egal, wie er aussieht, denkt oder glaubt.
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  • K. D.
    @june
    Da haben Sie vollkommen Recht,was haben doch die Grünen doch alles bewegt als sie mitregierten. Da wurde der Stillstand gebrochen und es tat sich was. Deutsche durften beim Kosovoeinsatz und bei der Verteidigung der Sicherheit Deutschlands am Hindukusch ihr Leben lassen.Halten Sie sich deshalb mit Ihren“dummen Sprüchen“etwas zurück.Die Früchte der damaligen Grünen-Politik bekommen wir momentan gereicht.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    und nicht vergessen, u.a. auch: Hartz 4, Midi und-Mini-Job, Ich-AG, Lockerung des Kündigungschutzes, Niedriglohn-Sektor, Steuerbefreiung für Firmenverkäufe, Wegfall der Beschränkungen für die Finanzjongleure, nech...
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  • H. S.
    Tipps zum rückstandslosen Entfernen der Farbe:
    Wenn diese Regenbogen derart aufgebracht wurden, wie man es z.B. immer öfter, in etwa bei Zebrastreifen, macht, also einer Art Kunststoff-Granulat, dann verbindet sich ein normaler Lack, ohne vorherige gründliche Reinigung, und anschließender Grundierung nicht sehr gut mit der Oberfläche!
    Da würde ich zum Entfernen erst gar keine Verdünnungsmittel einsetzen, sondern einen leistungsstarken Dampf-Strahler, mit einer Schmutzfräse vorne drauf. Der bläst eine nicht auf den Untergrund abgestimmte Farbe im Nu weg! Genauso kann man z.B. die Farbe von einem Auto ganz schnell entfernen, das ohne richtige Vorbereitung über-lackiert wurde...
    Und danach würde ich an solchen "erwartungsweise gefährdeten Objekten" Überwachungskameras installieren.
    Und an die Täter: Sowas, wie Euch wollen wir hier in Würzburg eigentlich nicht haben!
    Wir dulden Euch nur, weil wir in einer Demokratie leben, und eben nicht in einer Diktatur, wie Ihr immer gerne behauptet...
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  • W. E.
    Schon mal dran gedacht, dass die Radikalierung auch darin begründet ist, dass Menschen, die nicht links denken, als "Rechte" diffamiert werden. Rechts ist legitim genauso wie links. Die Ränder sind unappetitlich, auf beiden Seiten. Wer Menschen anderen Denkens ständig so schäbig ausgrenzt, darf sich nicht wundern, wenn sich da manche radikalisieren. Wer von "rechten Parolen", "rechten Umtrieben" schwadroniert und das "-radikal" (in voller Absicht) "vergisst, ist schlicht mitschuldig.
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  • I. E.
    Ich bin bei dieser Aktion ziemlich zwigespalten von meiner Meinung bzw. Haltung her!
    Klar - es ist eine Sachbeschädigung, die hier begangen wurde - sollte man ahnden, wenn man denn jemanden findet, der das verursacht hat!
    Auf der anderen Seite - es wird immer wieder propagiert, wie normal doch alle Formen der menschlichen Liebe/Partnerschaft, des Zusammenlebens sind. Warum muss ich dann besondere Formen (Regenbogen-Fraktion) besonders hervorheben? Ich würde mir wünschen, dass wir das eben nicht mehr brauchen, weil es eben normal ist!
    Und die - ich nenne es mal so - "Regenbogen-Fraktion" besteht doch immer drauf, nicht ausgegrenzt und diskriminiert zu werden. Aber gerade wenn ich mir so manche Dinge anschaue, die auf den CSD's passieren, hier grenzt sich doch eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ganz bewusst selber von anderen ab, bestätigt und bekräftigt vorherrschende Vorurteile durch entsprechendes öffentliches Verhalten.
    Auch hier - wie in allen Teilen der Bevölkerung - ICH, ICH, ICH
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • B. L.
    @June Früher wäre die Farbe nicht trocken geworden. Da wäre sie mit Sicherheit, schon vorher verschwunden.
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  • E. S.
    👎👎👎
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  • J. N.
    Und die Menschen die die Farbe aufgetragen hätten, die wären gleich mit verschwunden. Das waren für Sie doch schöne Zeiten, oder?
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  • L. W.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • B. B.
    "Ich hatte die Befürchtung, dass so etwas passiert", sagte Grünen-Stadtrat Konstantin Mack, ..."Und ich bin nicht mal extrem überrascht, das ist das Schlimme." Zitatende

    Mit den Projekten der Grünen werden wir noch so manche Überraschungen erleben und die werden sich viel schlimmer auf die Zukunft und den Wohlstand der Bürger auswirken. Bei einem Eimer Farbe wird es da nicht bleiben.
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  • J. N.
    Das ist gut. Dann passiert in Deutschland auch mal wieder was und es geht was vorwärts. Auch wenn es für manche in die falsche Richtung geht. Immer noch besser als Stillstand.
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  • H. H.
    Immerhinque - @ derProphet -

    bedeutet es ja dass die Menschheit weiter existiert wenn die Aktionen der Grünen sich irgendwie auf sie auswirken. Stellen Sie sich nur mal vor, die Menschheit tut NICHTS gegen ihre aktuellen Probleme und muss deshalb vom Spielfeld...
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  • A. N.
    Wenn die Würzburger keine andere Sorgen haben und die Main-Post hiermit wieder was schreiben und drucken kann, dann bin ich beruhigt 😉
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  • C. G.
    Traurig was hier kommentiert wird. Wie kleinlich kann man sein sich von dem öffentlichen Bekenntnis zu Diversität bedroht zu fühlen?!
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  • A. A.
    Unglaublich, wie intolerant und verblendet manche hier im Forum argumentieren! Es ist doch offensichtlich, welche geistige Haltung hinter all den Übermalungen sind. Wehret den Anfängen und verharmlost das Ganze nicht mit dummen Sprüchen oder gar Rechtfertigungen und Fingerzeigen auf andere Verdächtige!
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  • B. B.
    Dublette.
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  • H. H.
    @trevor_ochmonek

    Das einzige Verwerfliche an der Tat ist , dass ein GRÜNER mitbeteiligt ist dass in Würzburg Heißplastik auf Gehwegen gemalt (geschmiert) wird !!!!!
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  • P. K.
    Danke für die Erklärung!!!!!!! Ich habe jetzt nämlich schon desöfteren gelesen, dass alles, was die GRÜNEN machen oder sagen, falsch und blöd ist. Klingt logisch.
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