Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform hat in Bayern einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Staatsregierung, Kommunen und Kliniken warnen vor verheerenden Folgen, gerade im ländlichen Raum. Was heißt das für die medizinische Versorgung in Unterfranken? Stehen kleine Krankenhäuser in der Region vor dem Aus? Und wie und wo würden Patienten dann künftig versorgt?
Für die flächendeckende Versorgung in Unterfranken wäre die strikte Umsetzung der Reform eine "absolute Katastrophe und nicht umsetzbar", warnt Tamara Bischof, Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) und Kitzinger Landrätin. Nur noch die großen Krankenhäuser könnten dann eine umfassende stationäre Versorgung bieten. Kleinere Häuser, die weniger als 30 Minuten von diesen Großkliniken entfernt liegen, würden auf eine "minimale Basisversorgung" reduziert.
Warnung der Krankenhausgesellschaft: Notfallversorgung in Gefahr
Bayernweit könnten nur 42 Voll-Kliniken übrig bleiben, warnt die BKG. "Die Notfallversorgung wäre so überhaupt nicht mehr sicherzustellen", befürchtet die Freie-Wähler-Politikerin Bischof. "So wird die Reform nicht kommen können und nach meiner Einschätzung wird sie so auch niemals kommen".
Worum geht es bei der Reform? Der Bundesgesundheitsminister hatte Anfang Dezember Vorschläge für eine Neuaufstellung der seit Jahren defizitären Krankenhauslandschaft vorgelegt. Kliniken sollen demnach künftig beispielsweise weniger Geld über Fallpauschalen bekommen, dafür würden Vorhalteleistungen stärker honoriert. Bundesweit ist zudem eine einheitliche Einteilung in drei Stufen (Level) geplant: wohnortnahe Kliniken zur Grund- und Notfallversorgung, Häuser mit Regel- und Schwerpunktversorgung und Maximalversorger wie Unikliniken. Innerhalb der Kliniken wird eine stärkere Spezialisierung auf bestimmte Gesundheitsleistungen angestrebt.
Würden diese Pläne eins zu eins umgesetzt, wäre Unterfranken "massiv betroffen", befürchtet der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger. Nach seiner Einschätzung würden in der Region etwa die Hälfte der Allgemein- und Fachkrankenhäuser nur noch als Grundversorger eingestuft. Die Folge sei, so Pilsinger, dass viele Fachabteilungen geschlossen werden müssten und "eine ganze Reihe von elementaren Eingriffen" nicht mehr vor Ort vorgenommen werden könnten.
Patienten in kleineren Städten und Gemeinden müssten für Akut-Maßnahmen wie Magen-Darm-Spiegelungen bei inneren Blutungen oder Herzkatheter-Interventionen bei Herzinfarkten "weite Strecken" zurücklegen, warnt der CSU-Bundestagsabgeordnete, der auch Hausarzt in Oberbayern ist.
Für Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist klar: "Die Reformvorschläge halten dem Praxischeck nicht stand". Er fordert von Lauterbach "einen Krankenhausgipfel" mit allen Betroffenen. Notwendig sei ein praxistauglicher Reform-Ansatz.
Im Bundesgesundheitsministerium weist man die Kritik aus dem Freistaat zurück: Die Vorschläge seien "ein wichtiger erster Schritt", aus dem "in enger Abstimmung und Zusammenarbeit" mit den Ländern erst noch ein Gesetzentwurf werden müsse, sagt Gesundheitsstaatssekretarin Sabine Dittmar auf Anfrage. "Welche Krankenhäuser letztendlich in welche Versorgungslevel eingruppiert werden und welche Folge das für den ländlichen Raum auch in Unterfranken haben wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen", so die SPD-Politikerin aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen).
"Keinesfalls" dürften Krankenhäuser, die für die Versorgung der Bevölkerung notwendig sind, geschlossen werden, beteuert Dittmar. Es gehe darum, die Behandlungsqualität flächendeckend zu verbessern.
Doch welche Behandlungen können kleine Häuser dann überhaupt noch leisten? Und müssen große Kliniken künftig mehr Patienten aus dem Umland versorgen?
Uniklinik Würzburg: Chance für regionale Zusammenarbeit
In Unterfrankens Kliniken sieht man die Reformpläne zwiespältig. Ziel müsse sein, dass "Patienten zeitnah die passende und notwendige Versorgung bekommen und dass dafür die nötigen Strukturen und Ressourcen" bestehen, sagt Prof. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Würzburg. Für das Uniklinikum als Maximalversorger sei es aber auch wichtig, dass Vorhaltekosten künftig "vernünftig finanziert werden" – hier gingen die Pläne in die richtige Richtung.
Gleichzeitig biete die Reform die Chance, regionale Netzwerke für die medizinische Versorgung auszubauen, sagt Maschmann. Es dürfe bei der Diskussion aber nicht nur um die Krankenhausplanung gehen: "Es muss die gesundheitliche Versorgung insgesamt in den Blick genommen werden."
Ähnlich sieht man das im Leopoldina-Krankenhaus: In der Region Schweinfurt sei die Klinik schon heute Schwerpunktversorger – durch die Reform würde diese Fokussierung "unserer Einschätzung nach steigen", sagt Sprecher Veit Oertel. Enge Kooperationen mit umliegenden Kliniken würden dadurch noch wichtiger. Doch ohne "erhebliche zusätzliche Fördermittel" sei ein so gravierender Umbau der Krankenhauslandschaft nicht zu schaffen.
Generell sollte "die Versorgung der Bevölkerung durch die Reform verbessert, nicht eingeschränkt werden", fordert Oertel. Kleine Kliniken der Grundversorgung könnten nach den vorliegenden Plänen für Ärzte aber kaum ein attraktiver Arbeitsplatz sein.
"Defizit wäre nicht auszugleichen" – Krankenhaus Werneck fürchtet das Aus
Genau das sorgt bei Wolfhard Walde, Vorstand des Krankenhauses Markt Werneck (Lkr. Schweinfurt), für Unmut: Seine Klinik wäre vermutlich nur noch ein "Level-I-i"-Grundversorger. Damit könnten laut Walde aber "nur noch zwölf von 128 Fallgruppen" behandelt werden – was zu einem nicht mehr auszugleichenden Defizit führe. "Logische Konsequenz: Der Betrieb als Krankenhaus müsste eingestellt werden", sagt Walde. Als Alternative bliebe nur die Umwandlung in eine Nachsorgeklinik oder eine Pflegeeinrichtung.
Für den ländlichen Raum sieht Walde deshalb schwarz: "Wenn es so kommt, wie sich die Experten in Berlin das ausgedacht haben, haben wir nur noch ein paar Krankenhäuser in den größeren Städten. Und keine wie auch immer geartete Versorgung auf dem Land."
Berlin ( Bundesregierung) zahlt für jeden Hartz 4 bzw Bürgergeldbezieher ca. 95,— €/ Monat an die Krankenversicherung.
Tatsächliche Kosten entstehen von ca 200 , —€ / Monat.
Macht eine Fehlbetrag von ca. 105,—€ / Monat
Bei 5,4 Millionen Bürgergeldbeziehern ergibt das einen Fehlbetrag von 567 Millionen/ Monat .
X 12 Monate macht einen FEHLBETRAG von 6,8 Milliarden/ Jahr den die normalen Versicherten durch MINDERLEISTUNGEN refinanzieren.
Dieses System läuft schon seit vielen Jahren so ?
………?
Der Vorgänger und gelernte Bankkaufmann (auch darin war er scheinbar schlecht, wie man jetzt am Immobiliendeal sehen kann) hatte aber in ganzer Linie versagt.
Welchen "Fachmann" hätten Sie denn gerne als Gesundheitsminister?
"Der größte Teil der nun bekannt gewordenen Summe an Impfstoff-Bestellungen gehe auf die Amtszeit von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zurück, heißt es in den Berichten. Nach bisher geheim gehaltenen Unterlagen bestellte der Bund in der Amtszeit von Spahn 556 Millionen Corona-Impfdosen im Gesamtwert von 10,05 Milliarden Euro."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-impfstoffe-bund-hat-offenbar-fuer-13-1-milliarden-euro-bestellt-a-3b777502-bb21-4699-948d-30cf43e9c618
Auch schon das Versprechen von Spahn "Allen im Sommer ein Impfangebot machen" vergessen?
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfung-ziele-spahn-100.html
DANN sage ich. Macht den Laden dicht und gründet an anderer Stelle was Neues.
Übrigens verdanke ich dem Vorläufer 'Städtisches KH' 1977 meine Behinderung: Arztfehler bei Geburt. meine Mutter und ich wären beide fast gestorben.
Achja.. mein Vater hat sich Bakterien geholt und starb (Chemo-Behandlung - Nebenzimmer war damals zudem mit 'QUARANTÄNE' belegt) . Remelé interessierte sich damals NICHT für die schlechte Arbeit der Putzkolonne. Die war echt ne schlechte Show
JA - ich vergesse nichts
https://www.aerzteblatt.de/archiv/169470/Notfallmedizin-Beispiel-Niederlande