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Würzburg/Berlin
Gesundheitsstaatssekretärin Sabine Dittmar im Interview: Woran die Pflege krankt und wie ihr zu helfen ist
Ihr eigenes Ministerium hatte gebremst. Jetzt gibt die unterfränkische SPD-Politikerin das Gespräch zu Heimkosten, Leiharbeit und Mangel an Pflegekräften doch frei.
Ärztin und Gesundheitspolitikerin im Redaktionsgespräch: Sabine Dittmar (SPD) beim Besuch der Main-Post in Würzburg. Seit einem Jahr ist sie Parlamentarische Staatssekretärin in Berlin.
Foto: Daniel Biscan | Ärztin und Gesundheitspolitikerin im Redaktionsgespräch: Sabine Dittmar (SPD) beim Besuch der Main-Post in Würzburg. Seit einem Jahr ist sie Parlamentarische Staatssekretärin in Berlin.
Andreas Jungbauer
 und  Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Immer mehr alte Menschen, die gepflegt werden müssen – umgekehrt immer weniger Personal. Steht unser Pflegesystem vor dem Kollaps? Oder glückt eine Wende? Über die Situation der Pflege vor Ort führte diese Redaktion mit Sabine Dittmar ein langes Gespräch.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen) ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister und stellte sich offen den Fragen. Doch wie berichtet wurde bei der Autorisierung das Interview zurückgezogen – offenbar auf Intervention von SPD-Minister Karl Lauterbach.

Warum das Gesundheitsministerium die Veröffentlichung blockierte, ließ die Pressestelle auf Anfrage unbeantwortet. Jetzt die Kehrtwende: Dittmar gab das Gespräch nun doch noch frei. Ausgeklammert wurden allerdings Fragen zur Finanzierung. Es ging in den Passagen um steigende Versicherungsbeiträge und andere Sicherungsinstrumente, etwa die Anerkennung der privaten Pflege für die Rente. 

Hier also das autorisierte Gespräch.

Frage: Frau Dittmar, Sie sind Ärztin. Wie gesund oder wie krank ist die Pflege in Deutschland?

Sabine Dittmar: Da müssen wir differenzieren. Fakt ist, dass rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen ambulant zu Hause versorgt werden, die übrigen in den Heimen. Beide Bereiche haben ihre Schwierigkeiten: Ambulant muss es möglich sein, Entlastungsleistungen flexibler in Anspruch zu nehmen. Stationär steigen die Heimkosten. Fachkräftemangel ist ein Problem von beiden Bereichen. Wir wollen daher mit der Pflegereform Änderungen und Verbesserungen erreichen.  

Woran liegt es, dass in den Heimen der Eigenanteil immer weiter steigt? 

Dittmar: Er setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Anteil der eigentlichen Pflege ab. Ohne Berücksichtigung der Zuschläge kostet ein Pflegeplatz in Bayern durchschnittlich 2238 Euro pro Monat, davon 1115 Euro für die Pflegekosten. Abgezogen werden aber die Zuschläge zwischen 5 und 70 Prozent, die die Pflegekasse je nach Verweildauer bezahlen. Einen großen Brocken macht der Anteil für Investitionskosten aus – in manchen Heimen unserer Region liegt er bei über 1000 Euro. Auch Ausbildungskosten sowie Kost und Logis schlagen sich im Eigenanteil nieder. Dafür ist die Pflegeversicherung nicht zuständig. Wichtig ist mir: Der durchschnittliche Eigenanteil für Pflegebedürftige fällt durch die erwähnten Zuschläge nicht höher, sondern niedriger aus als in den letzten Jahren. Wer im dritten Jahr in einem Heim versorgt wird, zahlt in Bayern durchschnittlich nicht 1115 Euro pflegebedingten Eigenanteil, sondern nur 614 Euro, ab dem vierten Jahr sogar nur noch 335 Euro.

Trotzdem kommen leicht Kosten von 3000 oder gar 4000 Euro im Monat zusammen. Das überfordert viele Senioren oder deren Partner.

Dittmar: Ja, aber Sie dürfen nicht übersehen: Auch zu Hause müssen Sie für Ihren Lebensunterhalt, Ihre Miete und Ihre Heizung bezahlen, aber die hohen Investitionskosten sind schon ein Ärgernis. Für diese ist eigentlich das Bundesland zuständig. Da hat sich der Freistaat Bayern in den letzten Jahren einen schlanken Fuß gemacht und sich aus der Investitionsförderung der Einrichtungen herausgezogen. Da bräuchte es deutlich mehr bayerisches Engagement.

Wie kommt es, dass sich Träger von Pflegeeinrichtungen von der Politik nicht gehört fühlen?

Dittmar: Wir selbst in meiner Abteilung im Gesundheitsministerium sind im regen Austausch mit den Trägern, auch wenn nicht alles Gewünschte umgesetzt werden kann. Aber ich kenne die Themen. Leiharbeit, 35-Stunden-Woche, weniger Bürokratie...

Sehr gut, dann konkret: Stört Sie die teure Leiharbeit in der Pflege?

Dittmar: Das beschäftigt uns intensiv. Wir haben aber noch kein Konzept für eine rechtssichere Lösung. Es gibt Vereinbarungen im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege für die Verhandlungen zwischen Trägern und Pflegekassen: Danach soll Leiharbeit nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Ich kann sie aber auch nicht einfach verbieten.

Warum nicht?

Dittmar: Weil wir nicht komplett auf Leiharbeit verzichten können. Sie ist notwendig, um Spitzen oder Extremsituationen, zum Beispiel durch Personalausfälle, auszugleichen. Und ich kann sie rein rechtlich nicht für einen Teilbereich, hier für die Pflege, verbieten. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Träger ein komplettes Verbot wollen. Als Gesetzgeber haben wir geregelt, dass beim Einsatz von Leiharbeitskräften im Bereich der Krankenhäuser nur der Tariflohn refinanziert wird.

Aber das ist doch gerade das Problem: Man braucht die Leute, sie kosten aber nicht selten das Doppelte bis Dreifache normaler Pflegekräfte. Die Rede ist von bis zu 15.000 Euro pro Monat.

Dittmar: Eine gute Alternative könnten einrichtungsübergreifenden Springer-Pools sein, hier gibt es aktuelle Ergebnisse zum Beispiel aus Modellversuchen der Bayerischen Diakonie. Pflegekräfte können dort zeitlich flexibel in mehreren Pflegeheimen eingesetzt werden, um personelle Engpässe auszugleichen. Die Folge: Das "Holen aus dem Frei" wird vermieden, es gibt verlässlichere Dienstpläne für alle Pflege- und Betreuungskräfte.

Drängen überzogene Fachkraftquoten – also verbindliche Regeln, wie viele Fachkräfte mindestens pro Schicht im Einsatz sein müssen – die Heimträger in die Leiharbeit?

Dittmar: Die neue Personalbemessung für Altenheime befindet sich gerade in der Umsetzungsphase. Da ist man ja weggekommen von der 50-Prozent-Fachkraftquote. Jetzt ist sie mehr von der Situation im jeweiligen Heim und den Pflegegraden abhängig. Wichtig: Im Ergebnis gibt es dabei nicht weniger Fachkräfte, sondern mehr Hilfskräfte.

Bei der Vereidigung: Die beiden Staatssekretäre im Bundesgesundheitsministerium Sabine Dittmar und Edgar Franke (links) mit SPD-Minister Karl Lauterbach.
Foto: BMG/Thomas Ecke | Bei der Vereidigung: Die beiden Staatssekretäre im Bundesgesundheitsministerium Sabine Dittmar und Edgar Franke (links) mit SPD-Minister Karl Lauterbach.
Und wenn ich als Träger die Quote kurz unterschreite, muss ich mit Sanktionen rechnen?

Dittmar: Ein kurzfristiges Unterschreiten aus nachvollziehbaren Gründen führt nicht zu Sanktionen. Aber Fakt ist: Wenn du deinen Personalschlüssel über längere Zeit unterschreitest, dann ist damit irgendwann eine Gefährdung für die Bewohner im Heim verbunden. In diesen Fällen kann es zu Sanktionen kommen – zum Beispiel zu Belegungsstopps, wenn sonst die Qualität gefährdet ist, oder zu Vergütungskürzungen.

Viele Pflegekräfte arbeiten nicht mehr in Vollzeit, weil sie es psychisch und körperlich nicht packen.

Dittmar: Ja, das ist ein weiteres Problem in der Krankenhaus- und in der Langzeitpflege. Wir haben eine wahnsinnig hohe Teilzeitquote. Aber die Mitarbeitenden stocken erst auf, wenn die Rahmenbedingungen besser sind.

Da kommt die 35-Stunden-Woche ins Spiel, um den Job attraktiver zu machen. Was spricht dagegen?

Dittmar: Nichts! Aber das verhandeln die Tarifpartner. Der Gesetzgeber gibt nur die Maximalarbeitszeit vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Gewerkschaften einer 35-Stunden-Forderung der Arbeitgeber verwehren würden. Allerdings glaube ich nicht, dass sie Mehrheitsmeinung bei den Einrichtungsträgern ist. Ich bekomme häufig das Argument zu hören, dass sich dann der Personalmangel weiter verschärfen könnte.

Private Träger scheinen mit Heimen noch ganz gut zu verdienen. Läuft da was schief?

Dittmar: Mir ist wichtig: Die gesetzlichen Anforderungen an die Qualität der Pflege und die Personalausstattung gelten für alle Einrichtungen, auch für private Träger. Sie dürfen auf keinen Fall Rendite zu Lasten der Pflegebedürftigen oder der Pflegekräfte machen. Aber Gewinne gesetzlich zu begrenzen, ist verfassungsrechtlich gar nicht so einfach. Was ich mich frage: Warum finden Heime, die auf Gewinnmaximierung aus sind und gleichzeitig schlechte Arbeitsbedingungen bieten, überhaupt noch Personal? Aber mit dem Tariftreuegesetz haben wir mittlerweile Hungerlöhne in der Pflege auch unterbunden.

Gesundheitsstaatssekretärin Sabine Dittmar im Interview: Woran die Pflege krankt und wie ihr zu helfen ist
Foto: Quelle: Statistisches Bundesamt, Grafik A. Zafirlis/B. Schaller, dpa
Das Renditestreben wird auch auf dem Rücken der Bewohner ausgetragen: Wenn zum Beispiel bei 100 Leuten nur für 80 gekocht wird. Es gab zuletzt Pflegeskandale in der Region.

Dittmar: Die sollte es nicht geben. Deshalb brauchen wir, um Missstände wie in Kitzingen oder Gleusdorf besser aufdecken zu können, verlässliche Kontrollen! Das ist bei ambulanten Wohngemeinschaften aber schon wieder schwierig, weil man nicht so einfach in privaten Wohnraum hineinkommt. Kontrollen – das muss jedem, auch den Beschäftigten in der Pflege klar sein – haben nichts mit Misstrauen zu tun, sondern mit Transparenz und Sicherung der Qualität.

Wir haben in Deutschland rund 100 Kranken- und Pflegekassen. Lässt sich da noch Geld sparen?

Dittmar: Ich glaube nicht, dass man hier nennenswerte Summen einsparen kann. Den Anstieg der Verwaltungskosten bei den Krankenkassen haben wir auf maximal drei Prozent beschränkt. In der Pflegeversicherung waren und sind die Verwaltungsausgaben schon immer gesetzlich beschränkt, auf etwas mehr als drei Prozent.

Sie haben eingangs den Fachkräftemangel angesprochen. Zermartern Sie sich jeden Tag den Kopf darüber?

Dittmar: Ja, das Thema beschäftigt mich sehr. Es wird ohne Zuwanderung aus dem Ausland nicht gehen, das gilt nicht nur für die Pflege.

"Es wird ohne Zuwanderung aus dem Ausland nicht gehen."
Sabine Dittmar, SPD-Gesundheitspolitikerin, über den Fachkräftemangel
Können wir es uns noch leisten, Menschen zur Pflegehelfer-Ausbildung nach Deutschland zu holen und sie dann wieder zurückzuschicken?

Dittmar: Nein, Quatsch, natürlich nicht! Unser ganzes Einwanderungssystem ist zu unflexibel. Wir mussten uns in der letzten Legislaturperiode mit einem Kompromiss zufriedengeben. Die Union hat es immer noch nicht begriffen, dass wir ein Einwanderungsland sind und wir die Arbeitskräfte brauchen – nicht nur Fachleute, sondern auch Hilfskräfte.

Häufig scheitert es an der Anerkennung von Ausbildungen oder Abschlüssen.

Dittmar: Auch das ärgert mich! Oftmals sind die Abschlüsse, die im Heimatland erworben wurden, hochwertiger als die vergleichbaren bei uns. Wir hätten gerne eine bundeseinheitliche Regelung gehabt und haben dafür auch einen Vorschlag mit Kriterien erarbeitet. Die Bundesländer haben aber nicht mitgemacht. Sie wollen die Möglichkeit der Einzelfallentscheidung weiter haben. Wir haben da einen Flickenteppich, der es sicher nicht einfacher macht.

Also wären Sie für eine schnellere, leichtere Anerkennung von Pflegeausbildungen im Ausland?

Dittmar: Ja klar. Natürlich müssen Fach- und Hilfskräfte, die nach Deutschland kommen, nachweisen, was sie können. Aber es gibt einfachere Wege, als den Abschluss erst einmal nicht anzuerkennen. Ich durfte ein Pilotprojekt besuchen, in dem zehn Pflegekräfte von den Philippen im Vogtland arbeiten. Das sind ausgebildete Fachkräfte, teilweise sogar akademisch. Sie sind über ein Förderprogramm meines Ministeriums gekommen, sind jetzt in den Heimen angestellt und bekommen dazu intensive Sprachförderung. Aber wichtig: Sie müssen keine Prüfung nachholen. Am Ende des Projekts wird dann in einem Abschlussgespräch entschieden, ob fachliche und sprachliche Qualifikation ausreichen.

Glücklich, wer Pflegekräfte hat: Im Würzburger Seniorenstift Juliusspital wird Bewohner Herbert Hufnagel von Kimberly Rose Ebel (Mitte) und Nado Mangani versorgt.
Foto: Thomas Obermeier | Glücklich, wer Pflegekräfte hat: Im Würzburger Seniorenstift Juliusspital wird Bewohner Herbert Hufnagel von Kimberly Rose Ebel (Mitte) und Nado Mangani versorgt.
Zuwanderung ja – aber welche Möglichkeiten gibt es, diesen Pflegeberuf auch für Einheimische attraktiver zu machen?

Dittmar: Das wird die Politik nicht alleine schaffen. Wir haben geregelt, dass Tariflöhne bezahlt werden, haben mehr Stellen für Fach- und Hilfskräfte geschaffen, erhebliche Mittel für betriebliche Gesundheitsförderung ausdrücklich für den Pflegebereich und einen Fördertopf für Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereitgestellt. Und wir haben die Ausbildung angepasst und damit aufgewertet. Aber es geht auch um Verlässlichkeit, flexiblere Dienstpläne, bessere Rahmenbedingungen oder Wertschätzung. Das müssen auch Arbeitgeber leisten.

Also geht es nicht nur um bessere Bezahlung.

Dittmar: Es ist nicht das Geld allein. Eine ausgebildete Krankenschwester oder Altenpflegerin bekommt ein gutes Tarifgehalt. Der Spagat, den auch die Berufsverbände schaffen müssen, ist: Ich muss auf Defizite hinweisen, ohne dass ich einen Beruf schlecht rede mit der Folge, dass sich die Probleme noch verschärfen und keiner mehr Interesse hat, ihn zu ergreifen. Wo wir in Deutschland noch großen Nachholbedarf haben, ist bei Substitution und Delegation – das Arbeiten auf Augenhöhe. Bei uns ist viel zu vieles zu arztzentriert. Unsere Pflegekräfte können mehr. Sie brauchen mehr Kompetenzen und Verantwortung. In der Eurokrise hatten wir eine Menge Pflegekräfte aus Spanien. Die waren schnell wieder weg, weil sie es nicht gewohnt waren, keine Infusionen legen und auch sonst kaum eigenständig arbeiten zu dürfen.

Was halten Sie vom Vorschlag des Bundespräsidenten, ein verpflichtendes soziales Jahr für junge Menschen einzuführen?

Dittmar: Wenn, dann könnte man ein solches Jahr wohl kaum auf den sozialen Bereich begrenzen. Ich glaube nicht, dass ein solcher Dienst unser Problem lösen wird. Aber es könnte helfen, mehr Bewusstsein für die Pflege zu schaffen.

 
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • Mic_Ro
    und noch ein Nachtrag:
    Warum finden Heime, die angeblich nur auf Gewinnmaximierung aus sind und gleichzeitig so schlechte Arbeitsbedingungen bieten, überhaupt noch Personal?
    Die Antwort ist doch ganz klar: Weil die Bedingungen offensichrlich gar nicht so schlecht sind!
    Man sollte über jeden Heimplatz dankbar sein, denn das ist jetzt nur der Anfang! Der Bedarf wird wachsen! und mit den 35-Stunden-Quatsch wird die Situation für die zu Pflegenden nur noch schlimmer!

    Wir werden in ein paar Jahren dankbar sein, wenn wir mit 42 oder 45 Stunden auskommen!

    PS: meine Recherchen (mein Vater ist im Pflegeheim gewesen) ergeben nicht mal ansatzweise 15.000 Euro pro Monat, was eine Pflegekraft kostet!
    Was ist der Zweck dieses lancierens?

    Löst das das Pflegeproblem? Löst das das demografische Problem?
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  • saaleufer
    Na, da arbeiten sie doch Mal Vollzeit in einem Pflegeheim. Schweres heben am Fließband, hohe psychische Belastung durch dementen, sowie unzufriedene Bewohner und deren Angehörige.
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  • Mic_Ro
    Ihr Beitrag steht nicht im Gegensatz zu meiner Meinung und Auffassung! Ich kenne mich sehr gut in der Pflege aus! Mein Vater hatte 2 Jahre eine sehr gute Betreuung! Aber das was Sie schreiben spiegelt die Situation des Personals wieder! Aber 35 Stunden machen es für die Pflegekräfte zwar einfacher aber was wird aus den Bewohnern, den Patienten???
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  • fgeissler
    Die im Artikel aufgeführten Kosten für eine Pflegefachkraft, die die Leiharbeitsfirma dem Pflegeheimbetreiber in Rechnung stellt, beziehen sich auf die Kosten, die die Leiharbeitsfirma für das von ihr ausgeliehene Personal berechnet. Die zusätzlichen Kosten betragen das Doppelte bis Dreifache der ursprünglichen Kosten.
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  • Mic_Ro
    Für Fachkräfte werden zwischen 36 und 50€ berechnet! Bei einem Stundenäqivalent von 173,33 im Schnitt bei 40 Std. ist das ein Betrag von Hilfskraft bis Leitung zwischen 6.000 und ca 8.500€.die Hälfte bleibt ca den Mitarbeitern. Brutto. Es könnte durchaus sein, dass Unterkunft und Verpflegung zusätzlich übernommen werden muss; das käme dann noch dazu!
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  • KPE
    Pflegeheime finden eben kein Personal. In JEDEM Pflegeheim herrschen katastrophale Bedingungen die schön geredet bzw. nicht richtig kontrolliert werden. Personal das in der Nacht schon mal drei Stationen alleine betreuen muss, über 50 Patienten. Und das zu einem Gehalt das in etwas 45% hoch gegriffen)das eines Industriearbeiters entspricht . Zudem wird Personal in vielen Pflegeheimen noch als Leibeigene betrachtet und auch so behandelt. Die Heine jedoch erzielen jedes Jahr einen höheren Gewinn, wie auch die Krankenhäuser unter privater Trägerschschaft.
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  • Mic_Ro
    Ist das ein Wahlkampfbericht oder soll es sachlich um die Pflege gehen?
    Den Fingerzeig auf Bayern ist würdelos!
    Die Zuzahlungen in den bayerischen Pflegeheimen liegen nur 10 Euro unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Bayern nimmt den fünften Platz unter den 16 Bundesländern ein. Ganz anders sieht es aber beim bundesweiten Kostenvergleich für reine Pflege aus. Hier ist Bayern mit 1.115 Euro im Monat das drittteuerste Bundesland nach Baden-Württemberg und Berlin. Mögliche Erklärung dafür ist das hohe Lohnniveau im Freistaat. Mehr Pflegepersonal und dessen bessere Bezahlung schlagen bei den Kosten der reinen Pflege kräftig durch!
    Es ist auch das kleine einmaleins der Wirtschaft, dass 35 Stunden zwar die individuelle Work life balance verbessert, aber die Personalsituation extremst verschärfen wird! daran ändert auch das Tariftreuegesetz nichts was die Kosten nur weiter in die Höhe treibt - zugunsten des SPD Wahlkampfes!
    Ich empfehle eine bessere Recherche Herren Jungbauer & Stahl!
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  • saaleufer
    Die schlechten Arbeitsbedingungen vertreiben die Pflegekräfte. Keiner macht sich Gedanken über die fließbandmäßige Abfertigung von Bewohnern oder Patienten, auch nicht darüber, wie man dafür geeignete Arbeitshilfen einsetzen könnte, außer den üblichen, die bei weitem, für die schwere Arbeit nicht ausreichen.
    Das Ende vom Lied ist die körperliche Versehrtheit, die dann keinen mehr interessiert, verbraucht und ausgenutzt, werden die Pflegekräfte dann aus dem Arbeitsleben aussortiert.
    Trotz des demografischen Wandels wurde nicht entsprechend reagiert, kein Pflegeplatz mehr zu bekommen, keine ambulante Hilfe. Schämt euch, die Bürger des Landes sind vollkommen egal. Ein anderes Fazit kann man da nicht ziehen.
    In Zukunft erleben wir wieder einen Rückschritt, da bleibt Mutti schön daheim, weil ihr nichts anderes übrigbleibt, als die Verwandten zu pflegen. Ohne großartige Hilfe.
    Frauen an den Herd und ans Bett, das ist dann die Devise.
    Großes Lob an unsere Regierung
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  • klafie
    ich habe einige Bekannte die im Pflegedienst ob Krankenhaus oder Altenheim arbeiten. Sie jammern weniger über die schlechte Bezahlung, die tatsächlich da ist, vielmehr, dass Personalmangel an allen Enden und Ecken fehlt. Ich selbst war mal als "Pflegehelfer" für ein halbes Jahr in einem Altenheim, merkte aber dann, dass es nichts für mich ist. Da man hier nur unter Zeitdruck steht, nicht einmal richtig mit den Kranken bzw. älteren Herrschaften ein "Schwätzchen" halten konnte, das war schon vor fast 20 Jahren der Fall, und jetzt ist es noch schlechter geworden. Eine Bekannte tauscht liebend gerne mit ihren jüngeren Kollegen die Wochenendschicht, da ihre Kinder erwachsen sind und sie dann auch während der Woche mehr frei hat. Bei unserem werten Herrn Gesundheitsminister sollten halt mehr Taten folgen als nur große Sprüche klopfen, das hat er ja auch schon in der Coronazeit gut gekonnt, nur neue Richtlinien aber keine Erfolgsrezepte, das kann er gut!
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  • Meinungsvertreter
    Und wo genau ist jetzt der Skandal, den so viele heraufbeschwört haben? Wenn es in den Passagen unter anderem um Finanzierung geht, wird das unweigerlich zur Chefsache, zumal das Gesundheitsministerium einige Gesetzesänderungen in Arbeit hat.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Bei dem lethargischen Handeln unserer Politik, egal von welcher Partei und egal in welchem Themengebiet sehe ich schwarz, sehr schwarz! Auf der anderen Seite der lethargischen Politik steht eine weiterhin sprunghaft steigende Zahl von pflegebedürftigen Personen.

    Meiner Meinung nach führt das alsbald in eine Katastrophe die dann nicht mehr kaschiert oder schöngeredet werden kann.

    Was wäre das Gegenteil von Lethargie? - rasches, entschlossenes Handeln. Das ist bisher in der jüngesten Vergangenheit nur ein einziges Mal geschehen. Es waren die Maßnahmen bei der Corona-Pandemie. Leider waren die nicht durchdacht und dadurch wurde vieles kaputtgemacht.

    Deutschland ist mit seinem Bürokratismus, dem Föderalismus, den personellen Gegebenheiten, der demografischen Situation und dem allgemeinen egozentrischen Streiterein zwischen den verschiedenen Parteien meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage zukünftig große Probleme nachhaltig gut zu lösen.
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  • thomashemmerich@web.de
    Wie ist das mit der Meinungsfreiheit? Die nach Minister Lauterbach zweithöchste Mitarbeiterin im Gesundheitsministerium gibt ein Interview, welches vermutlich von ihrem Chef nicht freigegeben wird. Ich denke, Fr. Dietmar wird schon wissen, was sie sagt. Zumindest gehe ich mal davon aus.

    Nun fast zwei Wochen später wird das Interview freigegeben, allerdings wurden/ mussten einige Teile zu bestimmen Themen weggelassen bzw dürfen nicht veröffentlicht werden.

    Schon etwas bizarr das ganze. Kann man doch schon von Zensur oder einem Maulkorb reden und das, in einem Land wo die Meinungsfreiheit so hoch gehalten wird.

    Alles etwas seltsam.
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  • KPE
    Die Krankenschwester und Altenpflegerin bekommen ein gutes Tarifgehalt? Weit entfernt von der Realität. Ich denke Frau Dittmar hätte weiter schweigen sollen, denn ein Industriearbeiter bei VW verdient das Doppelte, von den Zusatzleistungen , der Belastung und der Arbeitszeit ganz zu schweigen. Das Problem ist aus den Augen der Ärzte Arroganz gegenüber dem Pflegepersonal nicht zu übersehen ist, selbst hier in der Politik nicht. Zuzug lindert die Krise auch nicht. Neben Ausbildung spielen auch die unterschiedliche Kultur und Auffassung eine Rolle. Die Politik ist von der Realität meilenweit entfernt.
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  • Mic_Ro
    Das Gehalt ist in der Tat sehr gut und nicht das Problem! Ihr Vergleich mit Volkswagen oder der IGMetall hinkt total! Das was dort die Arbeiter leisten ist lächerlich im Vergleich zum Pflegepersonal und die sind hoffnungslos überbezahlt!
    Da kriegt ein Arbeiter der an einer Maschine rumsteht mehr als eine kaufmännische Fachkraft mit Einkaufs- oder Unsatzverantwortung! Da ist was gehörig faul!
    Waren Sie schon mal in einer Fabrik und haben die Zeitlupentempos gesehen?
    Und Zuzug ist die ganze Zeit in all den Jahren schon möglich- wer will der kann und da gibt es auch nichts zu mäkeln! Das ist ein Geeiere um den heissen Brei!
    Was ist konkret anders beim Zugzug? Nichts substanzielles!!!
    Und die Arroganz von der sie schreiben ist keinesfalls beobachtbar! Im Gegenteil! Aber die Belastung (psychisch und physisch) ist das Problem!
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  • KPE
    Vielleicht sollten sie meinen Kommentar nochmals lesen . Ich habe geschrieben ZUZUG lindert die Krise NICHT. Und wenn sie in Krankenhäusern gearbeitet haben wüssten sie auch von der Arroganz die ich beschreibe. Zudem war mein Vergleich mit VW dahingehend gemünzt dass diese überbezahlt sein. Wenn Sie etwas kritisieren dann erst lesen, dann meckern.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @KPE: Ich kenne sowohl Lohnabrechnungen von examinierten Pflgegekräften in Krankenhäusern und Altenheimen und von Facharbeitern in der Industrie jeweils in Vollzeit. Es stimmt nicht, dass ausgebildete Pflegekräfte wenig verdienen! Da gibt es viele Ausbildungsberufe in denen die Personen mit weit weniger Geld im Monat auskommen müssen.
    Die geringe Bezahlung ist ein Märchen und dient der Sache nicht. Das Problem in Altenheimen und Krankenhäusern ist die Arbeitsbelastung und die prekäre Personalsituation und die Arbeitsumstände allgemein! Der Verdienst ist ok - die Umständen sind es aber nicht. Somit könnte man natürlich auch sagen unter den gegebenen Umständen ist das Geld zu wenig. Vorrangiges Ziel ist aber die Umstände zu ändern.
    Mehr Verdienst schützt nicht vor Burnout und verbessert nicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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  • KPE
    In meiner Familie arbeiten von examinierten Pflegekräfte über Physiotherapeuten bis hin zu Fachpflegekräften. Die Lohnabrechnungen im Vergleich zu Industriearbeitern sind ein Hohn, wenn man die Verantwortung sieht. Sicher sind auch die Umstände katastrophal, die sind bei privaten Trägerschaften in den letzten Jahren immer extremer geworden weil Gewinnmaximierung immer im Vordergrund stand und Personal wie Eigentum behandelt wurde. Das was jetzt in der Pflege passiert ist das jahrelange Sparen in der Gesundheitspolitik(Seit 1985 , bis auf wenige Ausnahmen, war das Ministerium immer in der Hand von CDU/CSU/FDP) Fast 40 Jahre wurde gespart und gleichzeitig mit der Privatisierung vieler Krankenhäuser dort nur noch an Gewinn gedacht. Das was derzeit im Gesundheitswesen passiert ist die Quittung "christdemokratischer" oder "christsozialer "Politik. Es werden weitere Resultate folgen.
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