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Würzburg
Verdi-Streik legt ÖPNV in Würzburg lahm: So reagieren Pendler auf den Bus- und Straba-Ausfall
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am Mittwoch in Würzburg zum Streik auf. Unter anderem fahren keine Bahnen und fast keine Busse in der Stadt. So läuft der Streik-Tag.
Seit Mittwochmorgen stehen die Straßenbahnen und viele Buslinien im Stadtbereich von Würzburg still. Grund ist der Streik im öffentlichen Dienst, der auch den ÖPNV betrifft.
Foto: Gina Thiel | Seit Mittwochmorgen stehen die Straßenbahnen und viele Buslinien im Stadtbereich von Würzburg still. Grund ist der Streik im öffentlichen Dienst, der auch den ÖPNV betrifft.
Anna Breitling
,  Christoph Sommer
,  Gina Thiel
 und  Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 16.02.2025 02:32 Uhr

Wer an diesem Mittwoch in Würzburg mit dem ÖPNV von A nach B kommen will, für den sieht es schlecht aus. Mit einem großangelegten Streik will die Gewerkschaft Verdi ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen. Die Folge: Alle Straßenbahnen und viele Busse sind nicht im Einsatz. Überrascht von dem Streik im ÖPNV sind am Mittwochmorgen nur wenige.

Die meisten haben über die Medien, den Arbeitgeber oder die Schule bereits am Dienstag von der Arbeitsniederlegung im Öffentlichen Dienst erfahren. Viele der aus dem Bahnhof kommenden Menschen halten erst gar nicht an der Haltestelle Hauptbahnhof-West an, sondern laufen geradewegs über die Ampel am Haugerring Richtung Innenstadt. Doch es gibt sie trotzdem: vereinzelte Menschen, die etwas verloren an der Haltestelle auf ihr Handy schauen. 

So reagieren die Menschen am Bahnhof in Würzburg auf den Streik im ÖPNV

So zum Beispiel Natalie Arnold aus Schweinfurt. Sie ist mit dem Zug bis zum Hauptbahnhof in Würzburg gefahren. Wie sie nun weiter in die Schule in der Königsberger Straße kommen soll, weiß die 21-Jährige nicht. "Wir haben gesagt bekommen, dass es in Ordnung ist, wenn wir heute zu spät kommen." Wütend über den Straßenbahnausfall ist sie aber nicht. "Es ist verständlich, dass die Leute mehr Geld wollen, aber natürlich schwierig für alle, die auf die Arbeit oder in die Schule müssen", sagt sie.

Mehrere Menschen warten am Montagmorgen vergeblich am Taxistand in Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Mehrere Menschen warten am Montagmorgen vergeblich am Taxistand in Würzburg.

Im Gegensatz zu ihr wusste Vincent Abghig nichts von dem Streik. Auch der Student kommt aus Schweinfurt und wollte zur Arbeit fahren. Vom Hauptbahnhof in Würzburg könnte er eigentlich laufen. Zur Arbeit geht er heute trotzdem nicht. "Mein Chef kommt nicht zur Arbeit und deshalb fahre ich jetzt wieder zurück", erzählt er. Von dem Streik ist er vor allem eins: überrascht. "Ich kenne diese Streiks aus Indien, da gibt es sowas öfter, aber ich wusste nicht, dass hier in Deutschland sowas auch gemacht wird."

Taxis am Hauptbahnhof in Würzburg ausgebucht

Wirklich Frust herrscht nur am Taxistand. "Keine Taxis verfügbar, hat er gesagt und aufgelegt", beschwert sich eine Frau, die am Bahnhof in Würzburg gestrandet ist. Am Taxistand ist kein Auto weit und breit zu sehen, während die Reisenden ungeduldig warten. Und kommt dann doch mal ein Taxi angefahren, ist das meist schon reserviert – ganz zum Unmut der Wartenden.  Während viele Menschen Verständnis für den Streik haben, scheint das Verständnis für ausgebuchte Taxis zu fehlen.

Auch an der Straßenbahnhaltestelle Sanderring warten vereinzelt Menschen – auf eine Bahn, die nicht kommen wird. Zwei Studentinnen aus China erfahren erst durch die Reporterin vom Streik. "Wir wussten das nicht, wir können die Anzeige nicht lesen", erklärt eine von ihnen. Auf der gegenüberliegenden Seite telefoniert eine Frau, sichtlich aufgebracht. "Ich muss irgendwie zum Bahnhof, ich arbeite in Bamberg", sagt sie und versucht, einen Bekannten zu erreichen, der sie fahren kann. Sie seufzt. "Und dann regnet es auch noch so stark."

Am Sanderring haben einige Menschen nichts vom Streik mitbekommen und warten vergeblich auf die Straßenbahn.
Foto: Sophia Scheder | Am Sanderring haben einige Menschen nichts vom Streik mitbekommen und warten vergeblich auf die Straßenbahn.

Weil die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst aktuell stocken, ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Mittwoch in Würzburg zum Streik auf. Besonders im ÖPNV sind die Auswirkungen groß: Der gesamte innerstädtische Bus- und Straßenbahnverkehr der WVV ist seit Beginn der Frühschicht bis Betriebsende eingestellt. Vor allem die Stadtteile Heuchelhof und Rottenbauer sind davon betroffen.

Am Mittwoch sind in Würzburg, hier an der Haltestelle Straßburger Ring am Heuchelhof, keine Straßenbahnen gefahren. Grund war ein Streik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
Foto: Christoph Sommer | Am Mittwoch sind in Würzburg, hier an der Haltestelle Straßburger Ring am Heuchelhof, keine Straßenbahnen gefahren. Grund war ein Streik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.

"Katastrophe", ruft ein Mann, der die Haltestelle Straßburger Ring am Heuchelhof betritt und den Hinweis auf den Ausfall aller Straßenbahnen liest. Im äußeren und hochgelegenen Stadtteil ist man besonders stark auf die Straßenbahn angewiesen, wenn man kein Auto hat. Der Mann nimmt sein Handy in die Hand und ruft ein Taxi in die Innenstadt. Das komme wohl auch, sagt er, aber wann, das habe man ihm nicht sagen können.

Im Würzburger Stadtteil Zellerau warten viele vergeblich auf den ÖPNV

Auch in der Zellerau haben viele Personen nichts vom Streik gewusst. Um kurz vor 8 Uhr kommen immer wieder Menschen zur Haltestelle und warten auf eine Bahn, manche ziehen schon mal ein Ticket. Eine junge Frau, die zur Arbeit in die Innenstadt muss, hat erst beim Verlassen der Haustür vom Bahnausfall erfahren. "Sonst wäre ich früher aus dem Haus und gelaufen", sagt sie.

Dann fährt tatsächlich ein Bus der Linie 7 vorbei, dieser Bus wird von einem Privatunternehmen betrieben und ist deshalb nicht vom Streik betroffen. Er hält rund 100 Meter von der Frau entfernt. Doch bis klar ist, wohin der Bus fährt und dass das die Gelegenheit zum Einstieg gewesen wäre, ist er schon wieder losgefahren. "Das wäre mein Bus gewesen", sagt die Frau mit einem Regenschirm in der Hand. "Ich kann schon verstehen, dass die streiken, aber für mich ist es natürlich schlecht. Vor allem bei diesem Wetter."

Demo und Kundgebung am Würzburger Rathaus

Während der Kundgebung am Vierröhrenbrunnen, am Rednerpult Verdi-Funktionär Peter Hoffmann.
Foto: Silvia Gralla | Während der Kundgebung am Vierröhrenbrunnen, am Rednerpult Verdi-Funktionär Peter Hoffmann.

Am Mittag versammelten sich dann im Anschluss an eine Demonstration laut Gewerkschaftsangaben rund 500 Menschen zu einer Kundgebung am Vierröhrenbrunnen vor dem Rathaus. "Es gibt gerade im öffentlichen Dienst besonders belastende Arbeitszeiten, die nicht gut bezahlt sind", sagte dort Peter Hoffmann, Tarifkoordinator von Verdi Bayern. "Wir wollen, dass das gesehen wird und dass die schweren Arbeitszeiten besser bezahlt werden." 

Eine Auffassung, hinter der auch Doris Stößel steht. "Wir wünschen uns, dass wir nicht immer vorgebetet kriegen, es wäre kein Geld da, wir haben noch nie was anderes gehört", sagte die Mitarbeiterin der Klinik Kitzinger Land gegenüber der Redaktion. Der 54-Jährigen, die seit 35 in der Klinik beschäftigt ist, geht es aber nicht nur um die Bezahlung. Es fehle auch Personal: "Wir müssen in der Klinik eine Notbesetzung gewährleisten – die Notbesetzung ist eigentlich die Normalbesetzung."

Unterstützt die Forderung nach mehr Geld und Personal: Doris Stößel von der Klinik Kitzinger Land. 
Foto: Silvia Gralla | Unterstützt die Forderung nach mehr Geld und Personal: Doris Stößel von der Klinik Kitzinger Land. 

Petra Lamp (60), Erzieherin im Blindeninstitut Würzburg, geht es vor allem für die Zukunft von jungen Leuten, die in ihrem Beruf nachfolgen: "Der Beruf muss sich einfach rentieren, das muss sich lohnen – um Deutschland am Laufen zu halten. Wenn es uns nicht gibt, dann liegt Deutschland flach."

Petra Lamp ist die Zukunft des Berufsnachwuchses wichtig. 
Foto: Silvia Gralla | Petra Lamp ist die Zukunft des Berufsnachwuchses wichtig. 

Auch die Stadtreiniger sind betroffen

Doch nicht nur der ÖPNV ist vom Streik betroffen, auch die Stadtreiniger mit den Abfalldiensten, der Straßenreinigung und dem städtischen Fuhrpark sind davon betroffen. Wie die Stadt Würzburg berichtet, können deshalb die Abfalldienste der Stadtreiniger die Müllabfuhr nicht entsprechend dem Abfallkalender durchführen. Ferner existiert ein Notdienst im Bereich der Containerabfuhr, der die Entsorgung im Klinikbereich und in Pflegeheimen sicherstellt.

Die Abfuhr des Restabfalls erfolgt laut Stadt gemäß Abfallkalender. Die Abfuhr von Altpapier erfolgt zu rund 50 Prozent. Der Biomüll kann nicht abgeholt werden. Zudem sind beide Wertstoffhöfe nur mit Notbesetzung geöffnet. Die Erfassung der Gelben Säcke ist vom Warnstreik nicht betroffen.

Die durch den Streik nicht gekehrten Straßenzüge in den einzelnen Stadtteilen wird die Straßenreinigung - soweit möglich - laut Stadt in den nächsten Tagen nachholen. 

Die WVV bittet Fahrgäste, sich kurz vor Fahrtantritt in der Echtzeitauskunft unter www.wvv.de/fahrplan, in der WVV mobil-App oder in der WVV App zu informieren, ob ihre Fahrt stattfindet.

Der Artikel wird im Laufe des Tages aktualisiert.

 
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  • Kurt Redelberger
    Liebe Gewerkschaften wir haben eine Wirtschaftskrise Tausende verlieren vielleicht ihren Arbeitsplatz (Brose) und ihr habt nichts besseres zu tun als den Öffentlichen Nahverkehr lam zu legen. Könnt ihr euch nicht wie Erwachsene zusammen setzen und euren Tarifvertrag aushandeln? Wenn es nicht möglich ist gibt es die Möglichkeit einen Schlichter zu bestellen, aber einen Streik braucht niemand. .
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  • Klaus B. Fiederling
    war heute morgen auch Arzttermin-mäßig in Würzburg unterwegs, Gott sei Dank hat man noch gesunde Beine um vom Bahnhof bis zur Stadtmitte zu kommen. Finde es aber gegenüber der älteren Bevölkerung und Müttern mit Kleinkindern schon einen Witz, dass die gesamte Stadt lahmgelegt wurde. Ich fuhr mit dem Bus nach Würzburg ebent bis HBF, die Tickets auch schon wieder teurer geworden, aber immer noch günstiger wie mit eigenem PKw, vorallem auch zwecks Parkplatz, bitte nicht wieder mit Talavera kommen, denn von da unten aus in die Stadtmitte ist es auch schon ein ganzes Stück zu Fuß und bei diesem Sauwetter dazu. Tageskarte aktuell von Helmstadt-Wzbg. 10,10. Auch stolzer Preis!
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  • Walter Staab
    Die Preise werden ja sowieso jedes Jahr erhöht, ob gestreikt wird oder nicht.
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  • Felix Habermann
    Die haben ja schon im November
    sich geäußert wegen Erhöhung
    ab kommenden August.
    Ob das beim neuen Verbund auch so ist ?
    Eines ist auf jeden Fall klar:
    Wir werden jetzt schon abgezockt denn
    das Sechserticket von Estenfeld nach
    Würzburg kostet jetzt 15,70 €.
    Bis Ende Dezember waren es fast
    2 € weniger.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • David Schraudt
    Hallo Herr Habermann,

    das liegt nicht an der wvv oder dem nvm sondern daran, dass zum Jahreswechsel ein Förderprogramm des Freistaats ausgelaufen sind. Ihren Unmut können Sie motiviert gen München richten!

    Ich für meinen Teil bin aufs 59€-Ticket umgestiegen, wenn Sie oft genug fahren, kann ich es sehr empfehlen. Auch für einen Wochenendausflug ins Umland :)
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  • Karl Turba
    zur Info: 3,00 € weniger! Es kostete 12,70 €!
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  • Felix Habermann
    Da liegen Sie verkehrt ! ! !
    Habe gerade mit dem NVM telefoniert
    und bekam die Auskunft daß das Ticket
    von Estenfeld nach Würzburg wie ich
    schon geschrieben habe 15,70 € kostet.
    12,70 € hat es bis Ende Dezember gekostet.
    Lesen hierzu auch den Kommentar
    von David Schraudt.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Karl Turba
    Hallo Herr Habermann,
    ich habe doch nichts falsches geschrieben. Sie hatten doch nur von "2,00 €" mehr gesprochen, deshalb meine Berichtigung auf 3,00 € weniger. :)
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  • Ingmar Dresel
    Der ÖPNV ist schon immer ein drauflegegeschäft. Würde man hier kostendeckend arbeiten, dann hätte man keine Fahrgäste mehr.
    Ich finde es gut, dass sie für ihre Rechte kämpfen.
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  • Harry Amend
    Der Streik ist kaum nachvollziehbar denn je mehr Geld gefordert wird wird desto öfters werden die Preise steigen und das nicht nur bei Bus und Bahn. Man sieht es ja bei Kaufland in der Logistikbranche, da hat Kaufland jetzt die Nase voll von ewigen Streiks und setzt jetzt kurzerhand das eigene Personal vor die Türe. Es wird eben immer einen geben der es günstiger macht. So wichtig bei vielen Gewerkschaften auch sind, wo das aber hinführt wenn eine Gewerkschaft zu viel Macht bekommt sieht man jetzt wieder bei ver.di. Einige Gewerkschaften gehören da längst an die Kette gelegt weil sie einfach nur noch übers Ziel hinaus schießen.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Meinen Sie - @ Harry Amend -

    wer von den Fahrer/innen zuwenig verdient, um sich eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes bzw. das tägliche Pendeln aus dem Umland leisten zu können, kann ja im Bus/ in der Straba schlafen, wenn das Ding nachts im Betriebshof steht?

    Jede Medaille hat zwei Seiten - während sich die Hochfinanz über sprudelnde Dividenden (u. a. aus überzogenen Mieten für Altbauwohnungen) freut, müssen die "normalen" Leute zunehmend knappsen, um über die Runden zu kommen.

    Kein Wunder, wenn Gesellschaftsspalter wie die AfD Hochkonjunktur haben, weil die "Große Politik" immer nur verzweifelt bis vergebens (s. so genannte "Mietpreisbremse") versucht, an den Symptomen herumzudoktern statt z. B. für hinreichenden (Sozial-)Wohnungsbau zu sorgen.
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  • Dietmar Eberth
    Es fehlen tausende Fahrer im ÖPNV. Was sind ihre Vorschläge? Niedrigere Löhne?
    https://taz.de/Personalmangel-im-OePNV/!6013315/

    "Kaufland gibt selbst zu, dass Werkarbeitnehmer teurer sind als seine eigenen Beschäftigten."
    https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/massenentlassung-bei-kaufland-in-donnersdorf-350-von-550-mitarbeitenden-sollen-gekuendigt-werden-art-11695558
    An den Löhnen kann es also nicht liegen?

    Wie üblich können Sie keinen Tarifabschluß nennen bei denen die Gewerkschaften "übers Ziel" hinaus geschossen haben?
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  • Florian Stenger
    Bei Kaufland denke ich liegt es daran, das man es nicht günstiger bekommt sondern das man mit Werkverträgen die Arbeiter besser und schneller losbekommt. Und man muss sich nicht wirklich um das Personal kümmern, das muss die Firma machen wo die Mitarbeiter zur Verfügung stellt. Eigentlich weniger Stress für Kaufland, was zum Beispiel Krankheit bei Mitarbeitern angeht.

    Das ganze System mit Werkverträgen und Leiharbeitnehmern gehört verboten.
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  • Dietmar Eberth
    Werkverträgen und Leiharbeitnehmern nicht gleich verbieten. Es kann immer mal einen akuten Personalbedarf geben (konjunkturelle oder saisonale Schwankungen, Auftragsspitzen, Dauerüberlastung Personal vermeiden). Wichtig ist das nur eine maximale Quote in einer Firma erlaubt sind und die Arbeiter von Fremdfirmen mindestens die gleiche Bezahlung wie das Stammpersonal erhalten.
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  • Harry Amend
    Was meint ihr was passiert wenn die Busfahrer und Co. mehr Geld bekommen? Richtig, die Preise für die Fahrkarten und Co. werden weiter steigen. Das heißt das der oder diejenige die die Öffis nehmen müssen wieder mehr bezahlen müssen, was wiederum zu mehr Gehaltsforderung der Fahrgäste gegenüber ihren Arbeitgeber führt. Wenn also z.B. der Bäcker für seine Angestellten mehr bezahlen muss werden dort auch wiederum die Preise steigen, dass heißt dann für den Busfahrer das seine eventuellen 4% Lohnerhöhung kurz nach schon verpufft sind, weil er die beim Bäcker lassen muss fürs Frühstück etc.. Wenn dann müssten die Preise von oben herab gedeckelt werden, ansonsten werden wir bald mit der Schubkarre voller Geld zum einkaufen fahren und bekommen dafür aber nichts mehr. Soweit denkt aber keine einzige Gewerkschaft, Hauptsache man hat vor dem Arbeitsvertrag schon bei der Gewerkschaft unterschrieben.
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  • Dietmar Eberth
    "Was meint ihr was passiert wenn die Busfahrer und Co. mehr Geld bekommen?"

    Und Sie meinen durch Lohnverzicht der Busfahrer und Co. stoppen Sie die Preisspirale? Oder kündigen dann eher die Busfahrer und suchen sich woanders einen Job und sind die nächsten Kandidaten für Altersarmut bei der Rente?

    Lebensmittel sind in den vergangenen drei Jahren um fast ein Drittel teurer geworden
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/inflation-lebensmittel-preisanstieg-100.html
    Wo meinen Sie sollen die Busfahrer und Co das Geld herbekommen ausser von ihrer Hände Lohn? Ich glaube auch nicht, das bei Lohnverzicht die Busfahrer und Co ihre Lebensmittel bei den Geschäften günstiger bekommen.
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  • Roland Rösch
    Der vergleich mit den Bäcker is wohl nicht ihr Ernst.fragen sie mal was eine langjährige Beschäftigte verdient und vergleichen sie die gestiegenen Preise allein seit der Corona Zeit bis jetzt mit deren Lohn . Hohlen sie ihre Vergleiche aus anderen Branchen.
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  • David Schraudt
    Hallo Harry,

    als junger Mensch würde ich jedenfalls keine Ausbildung im ÖPNV anfangen. Da kann man mit gleichem Abschluss in anderen Branchen mehr holen. Das denken wohl auch andere, sonst wäre der Mangel an Fahrern bei der WVV/NVM auch nicht so groß.

    Ich verstehe daher den Streik gut, auch wenn es ggf teurer wird in der Zukunft:

    Besser mich fährt ein teureres Fahrzeug, als dass das Fahrzeug irgendwann nicht (mehr) fährt
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  • Ingmar Dresel
    Ok alles wird teurer und die Mitarbeiter eines bestimmten Unternehmens dürfen dann nicht mehr verdienen? Es geht hier um einen großen Flächentarifvertag.
    Ich hoffe sie verzichten freiwillig auf Ihre nächste Lohnerhöhung um Preissteigerungen für andere zu stoppen.
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  • Wolfgang Keller
    Gehörst wohl auch zu der Sorte, die gegen Streiks schimpfen, die Lohnerhöhung aber dankend einstecken.
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