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Würzburg
Soll Würzburg eine Multifunktionsarena bekommen? Das sagen 10 Menschen aus Würzburg zu den Plänen für die Halle
Sie ist seit langem geplant und jetzt wieder intensiv im Gespräch – die neue Multifunktionsarena. Aber braucht Würzburg die Halle? Eine Umfrage in der Innenstadt.
Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Foto: Brückner & Brückner Architekten | Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Zachery White
 |  aktualisiert: 20.10.2024 02:28 Uhr

Seit über zehn Jahren ist der Bau einer Multifunktionsarena in Würzburg in der Planung. Die Halle soll in der Nähe des Bahnhofs östlich der Grombühlbrücke entstehen und Platz für bis zu 7000 Besucherinnen und Besucher bieten. Geplant ist die Arena als Austragungsort für Konzerte, Tagungen und Sportveranstaltungen.

Die Kosten werden derzeit auf 82 Millionen Euro beziffert. Die Finanzierung ist teils noch ungeklärt, an diesem Donnerstag beschäftigt sich der Würzburger Stadtrat mit dem Thema. Doch was halten eigentlich Würzburger Bürgerinnen und Bürger von dem Projekt? Die Redaktion hat in der Innenstadt Menschen aus Würzburg dazu befragt.

1. Gerda Christ (82), Rentnerin: "Ich bin skeptisch, ob sich das rentiert"

Gerda Christ (82).
Foto: Daniel Peter | Gerda Christ (82).

"Ich bin immer überrascht, wie viele Touristen wir hier haben, deshalb könnte es schon sein, dass wir eine neue Arena brauchen. Jedoch ist es wirklich ein hoher Geldbetrag, den die Arena kosten soll. Da bin ich ein wenig skeptisch, ob sich das rentiert. Wir haben ja noch mehr Baustellen hier – beispielsweise die Wohnsituation für Studierende, von denen wir viele haben. Die Wohnmöglichkeiten, die hier geboten werden, sind nicht das Wahre."

2. Reiner Schäfer (68), im Ruhestand: "Das kulturelle Leben hinkt"

Reiner Schäfer (68).
Foto: Daniel Peter | Reiner Schäfer (68).

"Ich finde, dass das kulturelle Leben in Würzburg etwas hinkt. Deshalb fände ich es sehr gut, wenn die Arena gebaut werden würde. Dadurch könnte das kulturelle Angebot erweitert werden. Mittlerweile haben wir circa 30.000 Studenten und die wollen auch ausgehen, feiern, große Künstler sehen – und das nicht nur auf dem Residenzplatz."

3. Christopher (35), Versicherungsmakler: "So gehen wir mit der Zeit"

Christopher (35).
Foto: Daniel Peter | Christopher (35).

"Unter Berücksichtigung, dass die Posthalle abgerissen werden soll und die tectake-Arena renovierungsbedürftig ist, finde ich es eigentlich eine gute Sache. So gehen wir mit der Zeit und es lässt sich weiterhin Profisport in Würzburg erleben."

4. Stefan Dietrich (59), Fahrradhändler: "Natürlich möchte ich, dass weiterhin Erstliga-Basketball in Würzburg stattfindet"

Stefan Dietrich (59).
Foto: Daniel Peter | Stefan Dietrich (59).

"Zu diesem Thema bin ich ein wenig befangen, weil ich großer Basketballfan bin. Natürlich möchte ich, dass weiterhin Erstliga-Basketball in Würzburg stattfindet und das ist abhängig von dieser Halle. Die 'rote Turnhölle' (tectake Arena) ist viel zu klein. Ich glaube, in einigen Jahren darf die aufgrund der neuen Liga-Auflagen nicht mehr bespielt werden. Das wäre das Zwangsende für den Basketball in Würzburg. Unabhängig davon bin ich auch der Meinung, dass wir eine coole Veranstaltungshalle für alle möglichen kulturellen Sachen wirklich brauchen könnten. Die tectake Arena und das Congress Centrum Würzburg sind einfach nicht mehr zeitgemäß."

Umfrage
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5. Tim Tochtermann (26), arbeitet in der Pflege: "Ob das jetzt ein Riesenprojekt sein muss, kann ich für mich nicht beantworten"

Tim Tochtermann (26).
Foto: Daniel Peter | Tim Tochtermann (26).

"Ich finde, dass in der Würzburger Kulturlandschaft Platz ist für mehr. Wenn die Posthalle abgerissen werden soll und die tectake-Arena renoviert werden muss, braucht es natürlich eine Alternative in Würzburg.  Ob das jetzt ein Riesenprojekt sein muss oder das Budget nicht doch auf kleinere Räume verteilt werden könnte, kann ich für mich gerade nicht beantworten."

6. Elias Schlappner (24), studiert Wirtschaftsinformatik: "Die Arena würde der Stadt neues Leben einhauchen"

Elias Schlappner (24).
Foto: Daniel Peter | Elias Schlappner (24).

"In Würzburg braucht es eine Arena, in der verschiedene Veranstaltungen, wie Sport- und Musikveranstaltungen, kombiniert werden können und die auch modern ist. So muss man auch nicht immer auf die alte Posthalle zurückgreifen."

7. Kosima Spoletschnik (25), studiert berufsbegleitend in Wien: "Die Stadt muss mehr leben"

Kosima Spoletschnik (25).
Foto: Daniel Peter | Kosima Spoletschnik (25).

"Ich denke schon, dass der Bau der Arena notwendig ist, einfach unter dem Aspekt, dass hier viele junge Leute und Studenten sind, die auch gerne etwas geboten haben möchten. Ich finde, Würzburg ist im Wandel. Es wird immer besser und immer mehr, aber da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Die Stadt muss mehr leben."

8. Petra Mildenberger (58), Schulbegleiterin: "Momentan gibt es andere Aufgaben zu lösen"

Petra Mildenberger (58).
Foto: Daniel Peter | Petra Mildenberger (58).

"Ich bin der Meinung, dass es im Moment andere Aufgaben zu lösen gibt. Man müsste sich da vielleicht überlegen, ob der Bau einer solchen Arena und die damit verbundene Konzentration auf Spiel, Spaß und Sport so wichtig ist oder ob man das Geld nicht woanders gerade dringender bräuchte."

9. Jan Hermann (29), studiert Wirtschaftswissenschaften: "Die alten Hallen sind nun auch nicht mehr so attraktiv"

"Ich finde, eine neue Arena ist schon sinnvoll, weil Würzburg immer mehr Einwohner bekommt und der Tourismus ebenfalls ansteigt. Da wäre es gut, wenn man die kulturellen Kapazitäten weiter ausbaut und den nötigen Raum schafft. Die alten Hallen sind nun auch nicht mehr so attraktiv. Eine neue Arena würde besser zum Würzburger Stadtbild passen und dementsprechend wäre es auch sinnvoll, da zu investieren."

10. Christa Braun (69), Rentnerin: "Es braucht eine solche Halle"

Christa Braun (69).
Foto: Daniel Peter | Christa Braun (69).

"Ich bin der Meinung, dass Würzburg eine große Halle benötigt, um Künstler und entsprechend viel Publikum in die Stadt zu ziehen. Auch als alte Würzburgerin finde ich, dass die Stadt eben eine solche Halle braucht, denn Würzburg hat sonst nicht viel."

Der Bau der Multifunktionsarena ist seit über zehn Jahren in der Diskussion. Warum braucht Würzburg die Halle und wie soll das Millionenprojekt finanziert werden? Reden Sie mit beim StadtGespräch von Main-Post und Rudolf-Alexander-Schröder-Haus am Dienstag, 22. Oktober, 19 Uhr in der Theaterhalle am Dom. Auf dem Podium diskutieren Christian Schuchardt (OB), Wolfgang Heyder (Baskets-Gesellschafter), Benedikt Stegmayer (Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferent), Judith Roth-Jörg (Sportbürgermeisterin), Jochen Bähr (Baskets-Gesellschafter), Wolfgang Thiel (Konzertveranstalter) und Thomas Oehler (Geschäftsführer Arena Würzburg Projektverwaltung). Der Eintritt ist frei.

 
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  • Peter Hofmann
    Habe nichts gegen eine Halle,aber muss sie so groß sein, reichen nicht auch bis zu 5000 Be-
    sucher alles etwas kleiner und vor allem finanzierbar!!
    Das Beispiel in Bamberg sollte Warnung genug sein. Seit Eröffnung gab es bereits etliche In-
    solvenz.en und die vielen großen Firmen haben aufgegeben die Kosten zu erwirtschaften !!
    Was ist eigentlich mit den Kosten für das Theater, man hört und lies nichts mehr ? Oder der
    Bedarf der Feuerwehr von 100 Millionen. Schulsportstunden fallen aus da die Schulhallen nicht zu benutzen sind. Die Stadträte sollten mal täglich die Leistenstr. befahren - eine Katastrophe -. Die Bewohner in Grombühl freuen sich schon heute bei Veranstaltungen auf
    den Run nach Parkplätze, übrigens der Standort ist absolut nicht ideal.
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  • Klaus B. Fiederling
    man sollte doch erst mal das Stadttheater in trockene Tücher bringen und mit den Steuergeldern der Bürger nicht so herumschmeißen. Wir bezahlen doch den ganzen Sch.... Erstmal Baustellen in Würzburg vernünftig zu ende bringen und dann neu planen!!!!
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  • Astrid Geiger-Schmitt
    Lohr am Main hat auch unbedingt eine Stadthalle "gebraucht" die dann um vieles teurer war als geplant und jetzt muß sie jedes Jahr mit horrenden Beträgen bezuschußt werden. Das Geld hätte man auch für Sinnvollere Projekte ausgeben können. Ich denke das wird mit der Arena in Würzburg nicht viel besser ausgehen.
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  • Michael Grom
    Ich befürchte das am ende des Tages die Halle das doppelt kostet, wie es bei jedem groß Projekt ist, leider.....
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  • Martin Arold
    @ Jürgen Jungwirth
    Schwimmbad und Straßenbahn sind zwei weitere Baustellen in Würzburg. Warum wurde der Schwimmbereich im Nautiland so klein gebaut. Restaurant und Sauna, aber zu wenig Schwimmbecken.
    Ein Beispiel jetzt.
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  • Martin Arold
    Sehr gute Umfrage liebe Main- Post. Wenn selbst Rentner sagen es braucht so eine Halle dann bestätigt es das Ergebnis der Umfrage. 72℅ sind aktuell dafür (175 haben abgestimmt). Ich hoffe es stimmen noch viele ab.
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  • Jürgen Neuwirth
    Jeder will sie, kaum einer braucht sie. In Würzburg ist auch ohne Arena genug los. Anstatt jetzt wieder 100Mio. für eine am Ende defizitäre Halle rauszublasen, sollte man sich auf die Staßenbahn und Sanierungen (z.B. Schwimmbad) konzentrieren.
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