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Würzburg
Würzburger Stadtrat folgt Antrag der SPD: Posthalle soll auf dem Posthallen-Areal neu gebaut werden
Wenn die Posthalle am Würzburger Bahnhof abgerissen wird, soll dort eine neue mittlere Spielstätte - und weniger Wohnen - entstehen. 
In der Posthalle in Würzburg finden kleinere und mittlere Konzerte statt. Unser Bild zeigt die Band 'Come together', zu der an Weihnachten rund 250 Zuhörer kamen. 
Foto: Patty Varasano (Archivfoto) | In der Posthalle in Würzburg finden kleinere und mittlere Konzerte statt. Unser Bild zeigt die Band "Come together", zu der an Weihnachten rund 250 Zuhörer kamen. 
Manuela Göbel
 und  Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.06.2024 02:34 Uhr

Lieber der Erhalt der Posthalle auf dem Posthallen-Areal als neue Wohnungen: Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag, der in der jüngsten Sitzung des Stadtrats fast einstimmig weiterverfolgt wurde. Lediglich Kurt Schubert (CSU) stimmte dagegen.

Nach aktuellem Stand muss Geschäftsführer Jojo Schulz, der von 2014 bis 2020 für die SPD im Stadtrat saß, die Posthalle Ende 2025 endgültig schließen. Denn dann, so hat der Eigentümer des Geländes, die Bismarckquartier GmbH, angekündigt, wird der Mietvertrag mit der Posthallen GmbH gekündigt.

Suche nach Alternativstandort war erfolglos

Die Bismarckquartier GmbH, ein Unternehmen der Beethovengruppe, hat das Areal 2015 gekauft, um dort ein Büro-, Hotel- und Wohnquartier zu errichten. Die Posthalle, in der seit 2008 Konzerte und Veranstaltungen stattfinden und die Platz für den Musiktreff Immerhin, Start-Ups und Kreativbüros bietet, soll dafür abgerissen werden.

Ein Alternativstandort für eine sogenannte "Spielstätte mittlerer Größe" mit einer Kapazität von mindestens 1800 bis 2500 Zuschauerinnen und Zuschauern wurde in den letzten Jahren zwar gesucht, aber bislang nicht gefunden.

Multifunktionshalle ist kein Ersatz für die mittlere Spielstätte Posthalle 

Eine mittelgroße Halle auf dem ehemaligen Firmengelände der Firma Glas Keil in der Aumühle zu etablieren, klang vielversprechend, ist aber vom Tisch. Zuletzt hatte Airport-Betreiber Frank Knüpfing angeboten, auf dem Areal der Großraum-Disko in der Gattingerstraße eine neue Veranstaltungshalle zu bauen. Auch daraus wurde bislang nichts. Schulz hatte nach eigenen Angaben in den letzten Monaten erfolglos nach einem alternativen Standort gesucht. 

Die Multifunktionsarena, die östlich von der Grombühlbrücke entstehen soll, wäre kein Ersatz. Denn diese ist nicht für kleinere und mittlere Veranstaltungen, wie sie bislang in der Posthalle vor rund 2000 Zuschauern stattfinden, konzipiert. Stattdessen ist die neue Halle für rund 7000 Zuschauer geplant. 

Schaffung von Wohnraum jetzt "untergeordnet" 

Das Fazit der SPD nach der gescheiterten Suche: "Der bestmögliche Standort für eine mittlere Spielstätte befindet sich wie bisher auf dem Posthallen-Areal", heißt es in dem Antrag.  Die SPD will damit erreichen, dass in dem von der Stadt noch aufzustellenden Bebauungsplan für das sogenannte "Bismarckquartier" neben Wohnungen, Hotels, Gastronomie, Handel und Dienstleistungen auch noch Platz für eine mittlere Spielstätte bleibt.

Für die neuen Pläne sollen laut dem Antrag der Oberbürgermeister und die gesamte Rathausspitze in Gesprächen mit der Beethovengruppe "kämpfen". Die Schaffung von neuem Wohnraum habe laut SPD dem gegenüber "eine untergeordnete Bedeutung"

SPD: Post-Areal kein idealer Standort für Wohnen

Wie SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow gegenüber der Redaktion erklärt, bedeutet der Antrag nicht, dass sich die Schaffung von Wohnraum in Würzburg für die SPD keine Bedeutung mehr habe. "Doch das Areal am Bahnhof ist für Wohnen nicht ideal. Aber als Standort für eine mittlere Spielstätte schon", sagt Kolbow.   

Der SPD-Politiker setzt darauf, dass die neue Idee auch die Bebauung des Post-Areals voranbringt. Denn geplant wird am Bismarckquartier bereits seit 2015, einen Bebauungsplan gibt es aber noch nicht. "Wir hoffen, dass sich der Vorschlag zu einer Win-win-Situation für die Stadt und für die Bismarckquartier GmbH entwickelt."    

 
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  • Roland Rösch
    Was ist eigentlich SPD noch in Würzburg die es sowieso bald nicht mehr gibt . SPD stellt Halle über dringend benötigen Wohnungsbau .
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  • Peter Lelowski
    Stadt Würzburg und ihre ehemaligen Bahnanlagen am Hauptbahnhof- eine unendliche Geschichte. Andere Städte sind längst mit dem Gesamtumbau fertig. Selbst Wuppertal, welches nicht unbedingt zu den Sehnsuchtsorten in Deutschland gehört. Schande!
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  • Matthias Bales
    was passiert dann mit den mieter der lasertec arena und schwarzlicht fabrik? gibst schon für die eine alternativ, grad für schwarzlicht fabrik wäre es richtig schade wenn die keine andere spielstätte finden ?
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  • Florian Evenbye
    Eine erfreuliche Initiative! Der derzeitige Standort ist absolut ideal für eine kulturell genutzte Halle und auch für die anderen derzeitigen Nutzer. Daher würde ich mich freuen, wenn es einen Deal mit der Beethovengruppe geben könnte. Ideal wäre dabei der Erhalt der schon bestehenden Posthalle anstatt sie an fast der selben Stelle wieder aufzubauen. Ökologisch wäre der Abriss eines so großen Betonbauwerks eine Sünde und ein Neubau würde wieder eine Menge an Ressourcen verschwenden. Und ob ein viele Millionen teurer Neubau billiger wäre, als eine Millionenablöse an die Beethovengruppe? Perfekt erscheint es mir, wenn die Wohnbebauung um die Halle herum verwirklicht werden könnte. Da müsste die Stadt ggf. dem Investor entgegen kommen?
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  • Holger Seeger
    Was plant der Stadtrat denn mit der tectake-Arena, die auch für kleine und mittlere Konzerte genutzt wird? Macht deren Sanierung überhaupt Sinn, wenn eine große Multifunktionshalle kommt und die Posthalle auf dem Posthallen-Areal neu gebaut wird? Sind Angebot und Nachfrage für Veranstaltungen in Würzburg, abgesehen vom Erstliga-Basketball, tatsächlich ausreichend, um drei Hallen - davon zwei kleinere - wirtschaftlich zu betreiben? Oder gibt es möglicherweise andere Interessen, die bei diesem Vorschlag eine Rolle spielen und für so viel Einigkeit im Stadtrat sorgen?
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  • Christine Gerhardt
    Es gibt sicher noch viele andere Gründe aber mir reicht schon die akustische Erfahrung als ich mal bei einem Konzert in der tectake Arena war, völlig ungeeignet und auch keine Multifunktionsarena plus schlechter Standort.
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  • Christian Hörner
    Ich beiße mich leidenschaftlich gerne an Kulturstandorten fest, und freue mich, dass es der Stadtrat auch tut, da es kulturell und wirtschaftlich wichtig ist für Würzburg und die Umgebung.
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  • Roland Rösch
    Unglaublich wie man sich fest beißt an der Posthalle. Gibt es nicht genug wichtigeres zu tun für Würzburg das wichtiger wäre für 3 Bürgermeister und 50 Stadträte?
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  • Irmgard Engert
    Unglaublich, wie man überall nur das Negative sieht! Anstatt positiv zu vermerken, dass hier sich mal alle Mitglieder des Stadtrates einig sind und es nicht im parteipolitischen Gezerre und Geplänkel dahindümpelt, wird wieder gemeckert!
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