
Würzburg brauche eine Multifunktionsarena und "jetzt ist es an der Zeit, dass die Menschen in der Region ihre Unterstützung zeigen können" - das betont die Würzburg AG. Die gemeinnützige Organisation hat eine Petition gestartet, um zu verdeutlichen, wie viele Menschen hinter dem Projekt stehen, und möchte damit die entscheidende Phase der Realisierung vorantreiben.
Gleichzeitig meldet sich auch die Stadt Würzburg zu Wort und gibt erstmals seit Langem konkrete Details zur möglichen Finanzierung bekannt, was die Hoffnung auf eine baldige Umsetzung der Arena stärkt.
Stadt Würzburg wird Investitionsmittel zunächst gewährleisten
1600 Menschen haben bereits nach kurzer Zeit die Petition digital unterzeichnet. "Wir zeigen auf diesem Weg auch die Chancen auf, wie schön eine Würzburger Zukunft mit einer solchen Arena für die gesamte Region sein wird", heißt es vonseiten der Würzburg AG. Als nächstes Ziel werden 2500 Unterschriften angestrebt.
Dass auch die Stadt Würzburg mit Hochdruck an der Verwirklichung der Arena arbeitet, macht sie nun in einer Pressemitteilung klar. In der kommenden Woche soll der Stadtrat über die Beschlussvorlage zur Finanzierung der Arena entscheiden, die im Übrigen die erste klimaneutrale Veranstaltungsarena bundesweit sein soll.
Die Stadt plant, weitere 18,5 Millionen Euro zusätzlich zu den bereits beschlossenen 16 Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Diese Gelder sollen jedoch durch private Mittel und andere externe Quellen reduziert werden, um die finanzielle Belastung für die Stadt gering zu halten. "Es wird erwartet, dass insgesamt ein Betrag von mehreren Millionen Euro durch zusätzliche Spenden und Unternehmensbeteiligungen akquiriert werden kann", heißt es vonseiten der Stadt.
Einen wichtigen Beitrag sollen dazu bekannte Würzburger Persönlichkeiten leisten. "Sie werden sich ehrenamtlich für das Sammeln von Geldern engagieren, um das Vorhaben gemeinsam mit der Stadt, Unternehmen und weiteren Akteuren umsetzen zu können."
Stadt rechnet mit Fördermitteln in Millionenhöhe
Die Stadt Würzburg und die Würzburg AG sind sich einig: Die Multifunktionsarena soll als sportlicher und kultureller Treffpunkt dienen und durch ein innovatives Energiekonzept neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen. Das Konzept sei federführend durch das sogenannte Center for Applied Energy Research (CAE) entwickelt worden.
Gemeinsam mit weiteren Partnern hat das CAE in den letzten Monaten geprüft, wie eine klimaneutrale Arena der Zukunft aussehen könnte. Das Projekt soll auch zu Würzburgs Ziel beitragen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Eine Projektskizze, die Teil eines Förderantrags ist, wurde Ende September von der Arena Würzburg Projektgesellschaft beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eingereicht. Man rechnet mit Fördermitteln in Millionenhöhe.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt bezeichnet die Arena als einen Meilenstein für Würzburg: "Wir spüren große Unterstützung aus der Gesellschaft und besonders aus der Wirtschaft. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Finanzierung gemeinsam auf stabile Beine stellen und damit ein Projekt realisieren, das weit über Würzburg hinausstrahlen wird."
Positive wirtschaftliche Auswirkungen auf Würzburg und Region
Eine von der Stadt Würzburg in Auftrag gegebene Studie des dwif-Instituts zeigt, dass der Bau und Betrieb der Arena die Wirtschaft in Würzburg und Unterfranken stärken werde. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen – allein im laufenden Betrieb bis zu 30 direkte und 74 indirekte Stellen durch Lieferungen von Waren und Dienstleistungen – werde die Arena auch zu bedeutenden zusätzlichen Einnahmen führen: Vor allem durch Umsätze außerhalb des Arena-Betriebs, wie etwa in der Gastronomie, Hotellerie und im Einzelhandel, werde eine Wertschöpfung von rund 11,67 Millionen Euro erwartet.
Die im Jahr 2021 durchgeführte Studie würde, angesichts der seitdem stark gestiegenen Preise, bei einer Aktualisierung ein noch höheres wirtschaftliches Volumen erwarten lassen.
Gewerbesteuer könnte für eine begrenzte Zeit erhöht werden
Die Stadt ist entschlossen, das Projekt gemeinsam mit der Stiftung umzusetzen. Sollte es dennoch Finanzierungslücken geben, würde die Stadt zum ersten Mal seit 1991, die Gewerbesteuer vorübergehend erhöhen.
Diese Anpassung würde so lange gelten, bis das Projekt genug zusätzliche Einnahmen für die Stadt generiert, um die Kosten auszugleichen. Die Stadt erwartet, dass dies fünf Jahre nach dem Bau und der Inbetriebnahme erreicht wird. Die Steuererhöhung würde jedoch nur dann in Kraft treten, wenn es nicht gelingt, ausreichend zusätzliche Mittel durch Spenden zu beschaffen, um die städtischen Ausgaben deutlich zu senken.
"Die Multifunktionsarena wird eine große Herausforderung für die Stadt Würzburg", sagt Oberbürgermeister Schuchardt. "Sie wird aber ein Leuchtturmprojekt für Würzburg und weit über die Stadtgrenzen hinaus als Symbol für Innovation und Nachhaltigkeit stehen."
Der Bau der Multifunktionsarena ist seit über zehn Jahren in der Diskussion. Warum braucht Würzburg die Halle und wie soll das Millionenprojekt finanziert werden? Reden Sie mit beim StadtGespräch der Main-Post am Dienstag, 22. Oktober, 19 Uhr in der Theaterhalle am Dom. Auf dem Podium diskutieren Christian Schuchardt (OB), Wolfgang Heyder (Baskets-Gesellschafter), Benedikt Stegmayer (Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferent), Judith Roth-Jörg (Sportbürgermeisterin), Jochen Bähr (Baskets-Gesellschafter), Wolfgang Thiel (Konzertveranstalter) und Thomas Oehler (Geschäftsführer Arena Würzburg Projektverwaltung).
Erträge privatisieren, Kosten sozialisieren?
Ich sehe nicht den "gesetzten" Vorteil des Baus für die Stadt, daß es dadurch zu mehr Einnahmen kommt (bzw. kommen muß).
Der Bau läßt sich auch so einordnen, daß hier ein "Denkmal" gesetzt werden soll.
Möge sich jeder selbst überlegen für wen.
Die Multiarena gehört gebaut und da müssten Stadt und Land zusammenhalten .
Verantwortung übernehmen finde ich absolut richtig , aber alles aus der Gewerbesteuer
zu regenerieren , finde ich ein allzu einfache Lösung .
Beim Theater hat man ja auch Millionen in den Sand gesetzt und es kommt nur einen
kleinen Teil der Bevölkerung wirklich zugute .
Was ist denn dem noch hinzuzufügen? Die Halle muss endlich gebaut werden und vor allem mit Mitteln aus dem Haushalt. Hat beim Theaterbau jemand daran gedacht, die Steuern zweckgebunden zu erhöhen oder wurde mit der Sammelbüchse herumgegangen?
Wenn man so etwas will, dann draußen vor den Toren, z.b. beim Ikea,mit direktem Anschluß an die Autobahn und Schnellstraße .
Und kommen Sie bloß nicht mit der Nähe zum Bahnhof. Die nützt gar nichts, weil 99% der Konzertbesucher eben keinen Bahnanschluß zuhause haben, schon gar nicht spät abends für die Rückfahrt.
Eine Preiserhöhung verdrängt wiederum die Kundschaft; wohin?
Natürlich zu den Versandriesen, weswegen die Existenz einiger Geschäfte in WÜ dann auf der Kippe stehen wird.
Warum muß denn alles unter dem Motto "Schneller, Weiter, Größer" stehen??
Und warum bauen und finanzieren nicht die, die es auch wollen?
Aber wenn man sich die sonstigen Projekte der Stadt Würzburg anschaut, stehen die Chancen ja ganz gut, daß das Ding nie gebaut wird.
Dass ich das für richtig halte ist keine Frage, schliesslich soll ja die Wirtschaft profitieren.