Wie ist das Galeria-Wunder in Würzburg gelungen? Eine Frage, um die derzeit viele Gerüchte kreisen. Erst Ende April dieses Jahres hatte der Galeria Karstadt Kaufhof-Konzern bekannt gegeben, dass die Filiale in Würzburg zum 31. August geschlossen werden soll.
Daraufhin fanden Gespräche zwischen dem Galeria Kaufhof Konzern und verschiedenen Akteuren statt, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) schalteten sich ein. Am vergangenen Freitag dann die gute Nachricht: Die Filiale in Würzburg wird fortgeführt. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zur Kaufhof-Rettung in Würzburg:
Wer war an den Gesprächen zur Rettung von Galeria Kaufhof Würzburg beteiligt?
Neben Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) waren auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW), die Galeria Karstadt Kaufhof Konzernspitze, deren Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus, der Insolvenzverwalter des ehemaligen Immobilieneigentümers Signa und die am Kauf der Immobilie interessierte Entwicklungsgesellschaft an den Gesprächen beteiligt.
Wann und wie häufig fanden die Gespräche statt?
OB Schuchardt hatte bereits zwei Tage vor der Öffentlichkeit von der geplanten Schließung in Würzburg erfahren: "Ich habe mich unmittelbar mit den einzelnen Akteuren und Kaufhof selbst in Verbindung gesetzt, um herauszufinden, warum Würzburg überraschend auf der Liste stand. Es war ja nicht nur der Innenstadtmagnet Kaufhof, sondern auch der Arbeitgeber für 100 Beschäftigte." Mehrere Dutzend Telefonate seien notwendig gewesen, auch um herauszufinden, wer die richtigen und beschlussfähigen Gesprächspartner sind, so Schuchardt gegenüber der Redaktion.
Anschließend hatte es zwei Videokonferenzen am 16. und 23. Mai gegeben, die ausschlaggebend für den Erhalt der Filiale in Würzburg gewesen sind. Dabei waren dann die oben genannten Parteien anwesend.
Welche Rolle haben die Politiker auf Lokal- und Landesebene bei den Gesprächen gespielt?
"Als Oberbürgermeister hat man nicht die Position eines Schlichters. Das ist bei Tarifverhandlungen zum Beispiel so. Man ist selbsternannter Mediator", erklärt Schuchardt seine Funktion. Durch seine frühere Funktion als Liegenschaftsdezernent und Stadtkämmerer der Stadt Würzburg habe Schuchardt wichtige Einblicke in Immobiliengeschäfte gehabt und so auf Augenhöhe mit den Beteiligten sprechen können.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger habe "auf Wunsch von Galeria mehrere Gespräche zwischen Galeria und dem neuen Vermieter in Würzburg moderiert", schreibt das Wirtschaftsministerium auf eine Anfrage dieser Redaktion. OB Schuchardt zeigte sich dankbar für die Teilnahme Aiwangers an den Gesprächen. Das Gewicht von Aiwangers Amt habe dem Vermieter deutlich gemacht, dass "der Erhalt des Standortes Würzburg von öffentlichem Interesse ist".
Was war der Grund, warum die Schließung von Galeria Kaufhof Würzburg im Raum stand?
Der Konfliktpunkt waren die hohen Mietpreise, die Galeria Würzburg an den damaligen Immobilieneigentümer Signa zahlen musste. Diese lagen bei ungefähr 17 Prozent des Gesamtumsatzes der Filiale. Die Insolvenzabwicklung des Konzerns wollte bei allen Standorten Mietzahlungen zwischen sieben und elf Prozent aushandeln. In Würzburg war dies nicht möglich, sodass die Schließung von Galeria Kaufhof im Raum stand.
Daraufhin gab es Gespräche zwischen der Konzernspitze von Galeria und dem neuen Immobilieneigentümer, der RFR Holding GmbH, bei der ein neuer Mietvertrag ausgehandelt wurde. Bei diesen Gesprächen waren auch Schuchardt und Aiwanger dabei.
Was waren die entscheidenden Punkte, über die in den Gesprächen verhandelt wurde?
"Anfangs lagen die Vorstellungen beider Parteien kilometerweit auseinander", sagt Schuchardt. Dabei seien vor allem die Miethöhe, aber auch die Mietlaufzeit die kritischen Variablen gewesen, über die es zu verhandeln galt. Laut Schuchardt war es dem Galeria-Konzern wichtig, einen Vertrag über eine möglichst lange Dauer abzuschließen.
Das Problem: Galeria ist bereits in seinem dritten Insolvenzverfahren innerhalb von dreieinhalb Jahren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Unternehmen in Zukunft erneut in eine Insolvenz gerät. Für einen Vermieter besteht also das Risiko, dass im Falle einer erneuten Insolvenz die Mietzahlungen ausbleiben. Je kürzer die vereinbarte Mietdauer, desto geringer ist für den Immobilienbesitzer das Ausfallrisiko.
Worauf konnten sich die beiden Parteien am Ende einigen?
Am Ende sei es sein Vermittlungsvorschlag gewesen, auf den sich beide Parteien geeinigt hätten, so Schuchardt. Durch seine Erfahrungen im Immobilienbereich am Hubland oder bei anderen komplexen Immobilien wie dem Bürgerbräu-Areal in Würzburg habe er Einblicke in die Themen am Markt und wisse, was da so verhandelt wird: "Die inhaltliche Kompetenz und Erfahrung waren dabei sehr hilfreich."
Genaue Zahlen dürfe er nicht verraten, da Stillschweigen zwischen allen Parteien vereinbart wurde, jedoch soviel: "Man konnte sich auf eine längerfristige Mietdauer einigen." Bereits bei der zweiten Gesprächsrunde sei absehbar gewesen, dass es zu einer Lösung komme. Laut Schuchardt habe sein Vorschlag letztendlich auch als Vorlage für die Lösungen an anderen Galeria-Standorten wie Mainz gedient.
Wieso wurden die Kündigungen an die Beschäftigten versandt?
Obwohl bereits beim Gespräch am 23. Mai eine Lösung für den Standort Würzburg absehbar war, gingen in der folgenden Woche die Kündigungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Standort Würzburg raus. "Die mussten leider rausgeschickt werden, weil der Mietvertrag zu diesem Zeitpunkt noch nicht unterschrieben war", sagt Schuchardt. Inzwischen sind die Kündigungen jedoch zurückgenommen worden.
a) kaum dort noch einkäuft, der Laden war "gesäubert", kaum Käufer drinnen,
b) kein Wunder, viel zu hohe Preise, gegenüber C&A oder anderen Einkaufsketten.
c) Internet billiger und man kann auch hier seine Ware vorher in Ruhe anschauen,
d) wenns nicht passt auch wieder zurückschicken,
immer noch billiger wie bei Kaufhof. Ich würde Kaufhof nicht vermissen.
Leider fehlt diesen Kritikastern jetzt off. die Schneid, sich U entschuldigen.
dürfen sich Bayerns Firstmanns nicht die Show stehlen lassen
von anderen, oder?