Die Meldung trifft Würzburg hart: Seit Samstagmorgen ist offiziell bekannt, dass der Galeria Karstadt Kaufhof schließen muss. Für Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) ist diese Entscheidung eine "Worst-Case-Situation für unsere Innenstadt." Der Kaufhof in Würzburg sei ein "systemrelevanter Einzelhandelsmagnet", der nun wegfalle.
Noch vor wenigen Tagen hatte sich der Filialleiter André Tworowski durchaus optimistisch gezeigt, was den Erhalt seiner Filiale anging. Im vergangenen Jahr, beim damals zweiten Insolvenzverfahren innerhalb kürzester Zeit, wurde die Filiale in Würzburg noch gerettet. Der Standort Schweinfurt musste jedoch schließen. Tworowski argumentiere nach außen immer mit den seiner Ansicht nach positiven Kennzahlen der Filiale. Doch das scheint nicht geholfen zu haben.
Der Mietpreis hat das endgültige Aus von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg besiegelt
Am Ende waren es wohl die hohen Mietzahlungen, die zu der Schließung des Würzburger Standortes von Galeria Kaufhof geführt haben. Dieser Grund wird in der Pressemitteilung der Konzernspitze explizit genannt: "Dort, wo uns mit den Vermietern ein wirtschaftlich vertretbares Ergebnis trotz größter Bemühungen aller Beteiligten und trotz der Unterstützung durch die Politik nicht zu erzielen war, können die betreffenden Häuser nicht fortgeführt werden."
Ziel der Unternehmensführung war es, die Mieten auf sieben bis elf Prozent des Umsatzes herunterzuhandeln. In Würzburg lagen die monatlichen Mietzahlungen laut des Filialleiters bei bis zu 17 Prozent. Die Konzernspitze lässt mit ihrer Erklärung durchblicken, dass sich im Würzburger Haus kein Kompromiss zwischen dem Signa-Immobilieneigentümer und dem Mieter, Galeria Karstadt Kaufhof, finden lassen konnte.
"Die Forderungen des Vermieters in diesem Bereich sind offensichtlich überzogen, strangulierend und auch von einer erfolgreich arbeitenden 'Filiale' realistischerweise nicht zu erwirtschaften", verdeutlicht Oberbürgermeister Schuchardt die Hintergründe in Würzburg.
Nachfolge von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg noch unklar
Der Pressesprecher des Handelsverbandes Bayern, Bernd Ohlmann, zeigte sich überrascht von der Meldung. "Ich hätte mit einer Schließung vom Standort Würzburg niemals gerechnet." Er ist davon überzeugt, dass die Warenhäuser nach wie vor ein Frequenzbringer seien. Der Kaufhof in Würzburg markiere das Tor zur Innenstadt und der Verlust sei damit besonders heftig.
Er stellt sich aktuell vor allem eine Frage: Was soll auf den Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg folgen? Darauf weiß auch Wolfgang Weier vom Stadtmarketing 'Würzburg macht Spaß' noch keine Antwort. Die Stadt Hanau beispielsweise hatte nach der Schließung der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale das Gebäude von dem Eigentümer aufgekauft. Eine solche Investition halte Weier in Würzburg für sehr unwahrscheinlich.
Ein solches Projekt wäre so teuer, dass andere Projekte "wie die Linie 6 oder die Multifunktionsarena dann nicht mehr realisierbar" seien. Weier ruft zur vorsichtigen Zurückhaltung auf. "Ich schiebe erstmal keine Panik, weil wir noch nicht wissen, wann das Haus schließen soll." Er glaube weiterhin an den Handelsstandort Würzburg, mache sich "jetzt aber auch Sorgen um die Innenstadt."
Würzburgerinnen und Würzburger zeigen sich über Galeria-Aus schockiert
Dass er mit diesen Sorgen nicht allein dasteht, zeigen die Kommentare in den Social-Media-Kanälen. Dort drückten am Samstagmorgen viele Menschen ihr Entsetzen aus: "Das einzige noch vernünftige Kaufhaus, um vom Landkreis nach Würzburg zu kommen. So wird die Würzburger Innenstadt für mich noch unattraktiver", schreibt ein Nutzer. Eine weitere schreibt: "Entsetzlich und unverständlich! Etwas Vergleichbares gibt es in Würzburg nicht. Ein großer Verlust!"
Die Gier der Vermieter.
Die Doku "Können wir uns die Reichen noch leisten" wird hier erweitert um die Frage "Wie lange sehen wir noch zu, wie die Geldgier weniger, Gemeinwohl zersetzt und zerstört".
Es tut einfach nur weh diese Entwicklung seit Jahren zu sehen.
Am schlimmsten finde ich es noch, wenn gleich nach Staat oder Kommune gerufen wird, die dieses Konzept "Immer mehr Geld für die Reichen" mit Steuergelder unterstützen sollen.
Hier sind endlich mal die Reichen gefragt und in Verantwortung für ein funktionierendes Miteinander.
Wer die Masse nur dazu sieht, sich selbst so schnell wie möglich zu bereichern, der hat das Prinzip einer solidarischen Gemeinschaft wohl nicht verstanden.
Wer Macht / Geld hat, trägt auch Verantwortung.
Diese Fordere ich hiermit ein !
Mit freundlichen Grüßen.
Harald Werner
"Die jährliche Mietzinsbelastung und nicht erreichte Umsatzerwartungen der Konzernleitung führten dazu, dass auch das Warenhaus in Würzburg am 13. Dezember 1986 nach nur sieben Jahren schließen musste. "
So ist es im Würzburg Wiki zu lesen. Welches Warenhaus war das und ging Würzburg damals den Bach runter?
Warum gebietet niemand dieser "SIGNA" Einhalt?
Aus meiner bescheidenen Sicht ist dies ultramoderne Geldwäsche.
Sowohl hinter Galeria Kaufhof als auch hinter Signa steht eine Person - BENKO.
Ist es die weitverbreitete Angst von Ermittlern und Justiz, gegen diese "Heuschrecke" vorzugehen? Oder liegt es daran, dass Benko vom Ausland aus operiert? Wo bleibt die Zusammenarbeit innerhalb der EU?
Wir, und vorallem die Politiker, beklagen die schwächelnde deutsche Wirtschaft, betreiben aber stetig den Ausverkauf unseres Know-hows und unserer Firmen.
Von Amazon bis Zalando machen ausländischen "Billigheimer" unsere Geschäfte kaputt - seit Corona sogar mit dem Segen des bayrischen Ministerpräsidenten (Zitat: wenn die Geschäfte geschlossen sind, kaufen sie eben bei Amazon oder Zalando).
Sogar unser "Allerheiligstes", die Fußball-Bundesliga, wird immer mehr zum Spekulationsobjekt ausländischer Gelddrucker (z.B. DAZN).
Ist "Galeria Kaufhof" in Würzburg dann doch nur Kollateralschaden?
Das sind Sie reichlich spät dran. Die Signa in der Form, gibt es nicht mehr. Dort hat jetzt der Insolvenzverwalter das Sagen, der nur noch versucht, zu retten, was zu retten ist.
-standorts ansehen.
Darin sind nur Top-Performer enthalten, die sofort aus dem Index fliegen, wenn die Performance nachlässt. Daher kennt er auch langfristig nur einen Kurs: nach oben!
Kein normales Unternehmen, welches dem normalen Auf und Ab seines Marktes und der Konjunktur ausgesetzt ist, kann da mithalten.
Die branchenfremden Geldsäcke nutzen es aber trotzdem gerne, um bei den Unternehmen die Daumenschrauben an zu ziehen. Ein unerreichbares Ziel!
Sehr bitter. Momentan stillhalten und aussitzen (das meine ich ernst).
Jede Etage eine neue Welt: Die Zukunft der Warenhäuser | BR24
(Text- & Filmbeitrag)
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/jede-etage-eine-neue-welt-die-zukunft-der-warenhaeuser
Im Textbeitrag sind Beispiele für gelungene Umnutzen genannt. Darunter in Hof und Augsburg.
Leerstehende Kaufhäuser: 5 Beispiele für eine neue Nutzung - WDR (Text- & Filmbeitrag)
https://www1.wdr.de/kugelzwei/gamechanger/leerstehende-kaufhaeuser-100.html
Tipp: Ein wenig "Googlen" fördert da etliches zutage. Sowohl mit dem Begriff "Kaufhaus" als auch "Parkhaus" zusammen mit "Umnutzung".
10 Ideen zur Umnutzung von Parkhäusern in der Stadt (Textbeitrag, Lesezeit: 8 min.)
https://www.theagilityeffect.com/de/article/10-ideen-zur-umnutzung-von-parkhaeusern-in-der-stadt/
(Verweist auf die einzelnen Projektseiten ...)