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Würzburg
Kündigung an Würzburger Galeria Kaufhof Mitarbeiter sind raus: "Das war für viele nochmal ein großer Schock"
Nun sind auch die Kündigungen bei den Beschäftigten von Galeria Kaufhof angekommen. Wie geht es nun weiter und was passiert, wenn die Rettung doch noch kommt?
Anfang Mai versammelten sich die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof vor dem Gebäude in Würzburg und demonstrierten gegen die Schließung. Nun kamen die Kündigungen.
Foto: Silvia Gralla | Anfang Mai versammelten sich die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof vor dem Gebäude in Würzburg und demonstrierten gegen die Schließung. Nun kamen die Kündigungen.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 02.06.2024 02:44 Uhr

Es wird ernst bei Galeria Karstadt Kaufhof: Die Beschäftigten des Standortes Würzburg haben in dieser Woche ihre Kündigungen per Post erhalten. Das bestätigt der Betriebsratsvorsitzende des Würzburger Standortes, Siegfried Fichna, gegenüber dieser Redaktion.

Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei dieser Moment noch einmal besonders hart gewesen. "Das ist ein großer Schock, wenn man die Kündigung schwarz auf weiß in der Hand hält. Das kann man sich gar nicht vorstellen", sagt Fichna, der selbst seit 46 Jahren bei Galeria Kaufhof arbeitet. 

Einige Beschäftigte hätten von der Konzernleitung eine Übernahmemöglichkeit in Aussicht gestellt bekommen. "Die Hälfte hat eine Beendigungskündigung erhalten, die andere Hälfte das Angebot in einer anderen Filiale übernommen zu werden." Dabei sei vor allem Rücksicht auf schwerbehinderte Personen, langjährige Beschäftigte und alleinstehende Elternteile mit Kind genommen worden. "Das ist sehr fair abgelaufen, muss ich sagen", so Fichna.

Über 100 Menschen arbeiten laut Fichna im gesamten Haus, Restaurant, Kiosk und Lebensmittelabteilung eingerechnet. 84 davon seien direkt bei Galeria Kaufhof angestellt.

Wie geht es für die Beschäftigten in Würzburg weiter?

Der Betriebsrat habe in dieser Woche mit jeder einzelnen Mitarbeiterin oder Mitarbeiter ein persönliches Gespräch geführt. Das Ergebnis: "Alle Beschäftigten, die ein Übernahmeangebot für eine andere Filiale bekommen haben, haben dieses abgelehnt", so der Betriebsratsvorsitzende. Die Gründe seien vielfältig gewesen: die weite Entfernung, familiäre Verhältnisse oder die anfallenden Kosten.

Siegfried Fichna ist Betriebsratsvorsitzender von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg und weiß, wie es jetzt für die Angestellten weitergeht.
Foto: Silvia Gralla | Siegfried Fichna ist Betriebsratsvorsitzender von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg und weiß, wie es jetzt für die Angestellten weitergeht.

Doch wie geht es nun weiter? Die Beschäftigten müssen sich entscheiden: Nehmen Sie eine Abfindung und verlassen Galeria Karstadt Kaufhof, oder gehen sie in eine sogenannte Transfergesellschaft über. "Wer schon einen neuen Job in Aussicht hat, ist schlau beraten, die Abfindung zu nehmen", sagt Fichna. Diese betrage ungefähr zwei Monatsgehälter.

Was passiert, wenn Galeria Kaufhof in Würzburg gerettet wird?

Wer sich für die Transfergesellschaft entscheidet, habe die Möglichkeit über acht Monate hinweg in verschiedenen Bereichen weitergebildet und damit nicht arbeitslos zu werden. Über die Zeit werde bis zu 80 Prozent des letzten Nettogehaltes weiter ausgezahlt, so Fichna. Diese Zeit sollten die Beschäftigten auch nutzen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben.

Und was ist, wenn Galeria Karstadt Kaufhof Würzburg doch gerettet wird? "Stand jetzt ist am 31. August Schluss", sagt Fichna. Er wolle niemanden Hoffnungen machen. Sollte es dennoch zur Rettung kommen, seien die Kündigungen nichtig. Spekulieren will er nicht, sagt jedoch soviel: "Wenn bis Ende der ersten Juniwoche der neue Mietvertrag nicht unterschrieben ist, dann wird das nichts mehr."

 
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Kommentare
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  • Helmut Kissling
    Nur wegen diesem einen Spinner Benko sollen Tausende leiden, und die gesamte Bevölkerung einer Institution des Einkaufens beraubt werden?

    Galeria ist das beste Bekleidungshaus in Würzburg.

    Schreibt die Benko-Schulden ab, und erhaltet uns den Kaufhof!
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  • Michael Zink
    Zitat: "Sollte es dennoch zur Rettung kommen, seien die Kündigungen nichtig."

    Wie kann das sein?
    Eine Kündigung ist eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung. Wie kann die nachträglich nichtig werden?

    Falls es wirklich eine entsprechende Sonderregelung gibt: Was ist, wenn jemand wegen der Kündigung einen neuen Arbeitsvertrag abgeschlossen hat, seine Wohnung gekündigt hat o.Ä. und dann plötzlich der alte Arbeitsvertrag wieder gültig wird?
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  • Andrea Roso
    In der Transfergesellschaft werden bis zu 80% des Gehalts gezahlt. Ist die untere Grenze hier nicht viel wichtiger als die obere?
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  • Peter Koch
    60% vom Nettogehalt ohne Kind, 67% mit mindestens einem Kind bezahlt die Bundesagentur für Arbeit. Bis 80% kann der Arbeitgeber aufstocken, muss er aber nicht.
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  • Fred Reinshagen
    Kaufhof in WÜ & SW zu. Der Blick sollte aber nach vorne gehen: das einzig verbliebene innerstädtische Einkaufszentrum Mainfrankens, die Stadtgalerie SW, sollte die Chance nutzen, mit einem verbesserten Angebot.
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  • Ulrike Schneider
    Das ECE ist kein innerstädtisches Einkaufszentrum! Es ist mit seinen 23.000 qm Verkaufsfläche außerhalb der City laut Einzelhandelsverband von Anfang an innenstadtschädlich gewesen… genau 23.000 qm zu viel für die vorhandene Kaufkraft. Eine politische Fehlentscheidung mit schwerwiegenden Folgen.
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  • Fred Reinshagen
    @Ulrike Schneider: Ihre Antwort ist politisch-grün-dogmatisch, nach hinten blickend.

    Wenn Konkurrenz wegfällt gibts eine neue Chance für die baulich gelungene Stadtgalerie, 5 Min. von der Autobahn, mit 1300 Stellplätzen, 1. Std. frei. Aber nur wenn in die Leerstände qualitativ hochwertige Shops kommen, die ein Publikum im großen Umkreis anziehen. Ein "Wertheim Village" mitten in Mainfranken, einer heutigen Welt voller Ramschgeschäfte.
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  • Fred Reinshagen
    PS heißt natürlich: ..., in einer heutigen Welt voller Ramschgeschäfte.
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  • Frank Widmaier
    sehe es wie Sie. Der Tod der Innenstadt kam für mich mit dem Ende vom Fetzer Samen, Krönlein, Spielwaren Kirchner (die Übernahme, naja) und am Ende der Schliessung der Rückertbuchhandlung.
    Das Haus der Mode gehört für mich nicht mehr zur Innenstadt. Intersport besuche ich für Schuhe und Schwimmsachen. der Rest der Stadt interessiert nicht mehr.
    Das ECE war für mich auch nur für Mittagspausenessen interessant. Saturn/Media war nur für Kleinzeug interessant. Ansonsten... jetzt sind mir da die Essenspreise auch etwas heftig. Dem ECE das Ende der Innenstadt anzulasten, sehe ich genauso sinnfrei, wie zu behaupten, Tuchel habe am Absturz des FCB alleinschuld. Es ist nicht wahr.
    Was einfach keiner begreift: viele Menschen haben schon jetzt vollgestopfte Wohnungen/Häuser. Man ersetzt nur defekte Dinge. Das Gleiche gilt mMn für Kleidung. Viele müssen aufs Geld achten, oder sehen eine neue "Askese" als Ziel. DARAUF hat der Handel nicht ausreichen reagiert. Wie es Würzburg im Vergleich macht?
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  • Rita Wiesner
    Mal einen Blick rein gewagt in der letzten Zeit? Wage ich zu bezweifeln...
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  • Hans-Georg Heim
    Herr Reinshagen, nichts gegen Lokalpatriotismus aber Sie schießen den Vogel ab, wie Sie Schweinfurt immer in Konkurrenz zu Würzburg sehen und meinen, dass da Schweinfurt für alle Institutionen besser geeignet wäre als Würzburg. Das ist lächerlich, SW hat noch nicht mal die Hälfte Einwohner (jaja die Eingemeindungen), sonst hätte SW mehr Einwohner als WÜ Ihrer Meinung nach 🤣. Alleine schon der Name SCHWEINfurt .
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  • Dietmar Eberth
    Die Kündigungen sind raus und Aiwanger: „Wir sind verhalten optimistisch, für die Filialen Augsburg und Würzburg eine Lösung zu finden”
    In welcher Welt lebt dieser Aiwanger?
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  • Johannes Metzger
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Johannes Metzger
    hubsi kann Bauerngast (Wirtschaft) und da den Stammtisch bedienen . Als Wirtschaftsminister hat er seine völlige Inkompetenz schon mehrmals bewiesen.
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