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Würzburg
Entscheidung bei Galeria Kaufhof gefallen: Standort Würzburg ist in letzter Minute doch noch gerettet
Lange wurde gezittert, auch OB und Wirtschaftsminister kämpften für den Erhalt von Galeria in Würzburg. Am Freitag gab das Unternehmen bekannt: Das Kaufhaus bleibt.
Galeria Würzburg bleibt: Würzburgs OB Christian Schuchardt, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Filialleiter Andre Tworowski und der SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib verkünden am Freitagmittag die Rettung von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Galeria Würzburg bleibt: Würzburgs OB Christian Schuchardt, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Filialleiter Andre Tworowski und der SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib verkünden am Freitagmittag die ...
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 22:05 Uhr

Großes Aufatmen bei Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg. Wochenlang hatte es hinter verschlossenen Türen Gespräche zwischen Galeria, dem neuen Besitzer der Immobilie in der Würzburger Innenstadt, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Oberbürgermeister Christian Schuchardt gegeben. Seit diesem Freitag steht fest: Der Standort Würzburg bleibt!

OB Schuchardt hatte nach Bekanntgabe der Schließungspläne Ende April angekündigt, alle Hebel in Bewegung setzen zu wollen, um das Warenhaus in Würzburg doch noch zu retten. Das ist offenbar gelungen. "Ich freue mich sehr mit den Beschäftigten, für die vielen treuen Kunden und für unseren Einzelhandelsstandort, dass es gelungen ist, unseren Kaufhof von der Schließungsliste zu bekommen", sagte Schuchardt gegenüber dieser Redaktion. Er hatte sich als Vermittler und Botschafter des Standortes Würzburg immer wieder zu Gesprächen mit den Beteiligten getroffen und sich für das Kaufhaus starkgemacht.

Kurzfristige Pressekonferenz: Wirtschaftsminister Aiwanger kam

Am Freitagmittag gegen 12.45 Uhr war es dann soweit. Im zweiten Stock des Würzburger Warenhauses verkündete Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz: "Würzburg ist gerettet." Auch der unterfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib war gekommen und äußerte sich erleichtert: "Es war ein Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Kräfte, die zur Rettung von Galeria beigetragen haben. Es zeigt, wenn alle an einem Strang ziehen, dass etwas erreicht werden kann."

Beschäftigte erfuhren am Freitagmittag von der Rettung der Filiale in Würzburg

Erleichtert zeigte sich auch Andre Tworowski, Filialleiter des Standortes Würzburg: "Das ist für uns heute definitiv ein Feiertag." Die 84 Beschäftigten hatten ihm zufolge eine halbe Stunde vor der öffentlichen Bekanntgabe von der Rettung erfahren. "Es war vorhin ein toller Moment, den Mitarbeitern nach sechs Monaten des Zitterns sagen zu können, dass es weitergeht." 

Auch Volker Wedde, Sprecher des Handelsverbands für die Region Unterfranken, bedankte sich am Mittag bei OB Schuchardt für seinen Einsatz für den Standort Würzburg. Erst vergangene Woche hatten die Beschäftigten am Standort Würzburg ihre Kündigungen zugeschickt bekommen, die mit der Rettung der Filiale nun hinfällig sind.

Neben Würzburg können fünf weitere Filialen fortgeführt werden, erklärte der Galeria Konzern am Freitag: die Standorte Berlin-Spandau, Köln Breite Straße, Mainz, Mannheim und Oldenburg. "Ich freue mich, dass wir auf Grundlage von nachträglichen Angeboten der Vermieter zu wirtschaftlich tragfähigen Lösungen gekommen sind", so Galerias Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus in der Mitteilung. Besonders für die Beschäftigten der sechs Filialen "sowie im Hinblick auf lebendige Innenstädte sind wir froh, dass wir zu einer Übereinkunft gekommen sind". Bundesweit werde das Unternehmen unter dem Namen Galeria demnach in Zukunft 82 Filialen betreiben.

Hoher Mietpreis als Grund für Schließungspläne genannt

Ende April hatte die Konzernspitze von Galeria bekannt gegeben, dass der Standort Würzburg – neben bundesweit 16 weiteren – geschlossen werden soll. Als Grund wurde der hohe Mietpreis genannt. Knapp 17 Prozent, gemessen am Gesamtumsatz, musste Galeria Würzburg monatlich an den bisherigen Eigentümer Signa Holding zahlen.

Nachdem das Unternehmen den Mietpreis nicht auf sieben bis elf Prozent herunterhandeln konnte, schien das Aus des Würzburger Kaufhauses besiegelt – bis zu diesem Freitagmittag.

 
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  • Georg Ries
    Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren 🤔
    Die schärfsten Kritiker der Elche..... wären gern selber welche geworden??? 😀
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  • Hans Sartoris
    Verändertes Kaufverhalten wird dem Konzept Warenhaus natürlich weiter zusetzen und die dubiose Mieter-Eigentümerstruktur ( inkl. Benko ) ist sicher kein Garant für seriöse und nachhaltige Stabilität der Häuser .

    Deshalb ist der Weiterbetrieb zwar gut ( sofern ohne Steuergelder gesichert ) ,
    allerdings ist es ratsam , die Zeit bis zum Tag X ( und der wird sicher kommen ) zu nutzen und sich über tragfähige Zukunftskonzepte konkrete Gefanken zu machen .
    Mittel- bis langfristig können andere Nutzungen sogar für noch mehr Standortqualität und - attraktivität sorgen .

    Hans Sartoris
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  • Bernd Burgis
    Da werden die "Politikergranden" hofiert, obwohl doch nur gesunder Menschenverstand gefragt war! Da ich die Zahlen nicht kenne, mache ich mal ein Rechenbeispiel ("Milchmädchenrechnung") auf! Der Vermieter des " Galeria-Kaufhof-Areals" hat bisher 100.000, Euro erhalten, was in 12 Monaten dann 1,2 Mill. ausmacht. Jetzt bekommt er mtl. nur noch 70.000 Euro, also jährlich "nur" 840.000 Euro. Selbst wenn man als älterer Mensch die Mengenlehre nicht mehr beherrscht kann man zu dem Schluss kommen dass 12 mal Nichts auch im Gesamtergebnis überhaupt Nichts ist?! Und das hat man dem Vermieter klarlegen müssen! Der Vermieter muss auch trotz des "Verlustes" nicht unter der Brücke schlafen und kann sich jeden Tag eine warme Mahlzeit leisten! Und dafür werden Aiwanger und Co. jetzt so gefeiert, ich kann das rational in keinster Weise verstehen. Aber in der heutigen verrückten Zeit braucht man "Symbolpolitik", weil normales Denken viel zu einfach ist und man damit keine Schlagzeilen produziert?!
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  • Patrick Rettner
    Wie schön. Und in einem halben Jahr geht dann das Spiel von vorne los...
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  • Erika Hirsch
    Ich werde mich erst für die MitarbeiterInnen freuen wenn ich die Details kenne!

    Was wird aus den bereits übergebenen Kündigungen?
    Rücknahme von allen oder Neuverträge (??) für einen Teil?
    Gehören die Immobilien jetzt den neuen Besitzer oder weiterhin zu Benko?
    Und wieviel zahlt der Staat diesmal dazu? Allein die Coronahilfen betrugen schon 680 Millionen, nicht gerechnet die vorherige Insolvenz.

    Bitte nicht falsch verstehen.
    Ich würde mich wirklich für die MitarbeiterInnen freuen.

    Aber die Details für solche Deals sollten doch auch nachvollziehbar sein.
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  • Fred Reinshagen
    Da sieht man den Unterschied zwischen der gut geführten Stadt Wü und der derzeit sehr schlecht und beispiellos lähmend geführten Stadt SW.
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  • Barbara Fersch
    vermutlich läuft das wieder 2 Jahre, bis die nächste Insolvenz angemeldet wird
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  • Johannes Metzger
    Das Umdenken des Kaufhofmanagement hat dazu geführt, dass neben der Wü Filiale folgende Kaufhoffilialen Filialen nicht geschlossen werden:
    _Mainz
    _Mannheim
    _Oldenburg
    _Berlin (Spandau)
    _Köln (breite Strasse)
    Ich freue mich, dass sich die MP entschlossen hat herauszufinden, was letztendlich die Gründe waren, warum diese Filialen nicht geschlossen werden. Würzburg, so hört man, war keine Einzelfallentscheidung. Die Kriterien, warum die o.g. Filialen jetzt doch nicht geschlossen werden, sollen überall die gleichen gewesen sein. Hubsis Bruder, soll bei der Entscheidungsfindung übrigens, entgegen ersten Annahmen, doch nicht beteiligt gewesen sein.
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  • Irmgard Engert
    Solange der Eigentümer grundsätzliches Interesse hat, das Haus zu erhalten, sollte es an sich ja erst einmal ausreichend Einnahmen erwirtschaften - da braucht's zur Rentabilität die Möglichkeit, die Ausgaben zu senken!
    (Bei den Häusern, die geschlossen werden - u.a. Regensburg - ist augenscheinlich nicht mal die Grundrentabilität gegeben!)
    Vielleicht war's dann einfach die logische Einsicht:
    Häuser dieser Größenordnung sind in der heutigen Zeit schlicht und einfach ganz schwer zu vermieten!
    Und da stellte sich dann einfach die Frage, was besser ist: einen Mieter zu haben mit weniger Mieteinnahmen oder gar keine Mieteinnahmen?
    Trifft mit Sicherheit auf alle genannten Häuser zu!
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  • Johannes Metzger
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Johannes Metzger
    Aiwanger und den OB in einem Atemzug zu nennen, grenzt aber an Beleidigung für den amtierenden OB.
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  • Wolfgang Benkert
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Hans Sartoris
    Eine gute Nachricht und unabhängig von der politischen Farbe ein Erfolg des OB und der anderen engagierten Akteure - vorausgesetzt dass keinerlei öffentliches Geld fließt - und das wird ja die weitere Recherche der Mainpost zeigen .

    Hans Sartoris
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  • Hans-Georg Heim
    Gratulation an alle Beteiligten, die sich für den Erhalt des Kaufhauses eingesetzt haben, trotzdem müssen weiter Ideen gesammelt werden, was im Falle eines Falles statt Galeria in das Haus soll.
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  • Petra Rogge
    Für die Würzburger Innenstadt, die Kunden und die Beschäftigten ist das eine richtig gute Nachricht. Sehr erfreulich!
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  • Peter Koch
    Nach der Pleite ist vor der Pleite.
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  • Frank Stößel
    Seit über sieben Jahrzehnten bin ich KAUFHOF/GALERIA Kunde. Dass dieses besondere Kaufhaus mit breitem Sortiment mitten in der Stadt weiter betrieben wird, ist für die ganze Region Würzburg ein großes Glück. Der Weiterbestand ist auch für die Kaufleute in der City ein Treuber. Ein Triumpf gegenüber Riesen im Onlinegeschäft und auf der Grünen Wiese ist das auch. Kunden wünschen weiterhin auch direkten Kontakt mit den VerkäuferInnen, wenn Beratung vor dem Kauf notwendig erscheint. Man darf auf die "Reform in Management und Sortiment" gespannt sein. Hoffentlich kann man mit dieser glücklichen Wende Nachhaltigkeit für Kundschaft, Eigentümer und Umwelt langfristig garantieren.
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  • Georg Ries
    Die MP könnte ja recherchieren welche Geschenke den Beteiligten gemacht wurden, wie hier von den üblichen Verdächtigen kolportiert wird . 🤔🤪👍

    Danke Frau Thiel!!!
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  • Gertraud Behringer
    Ist der Zeitpunkt der Verkündung dieser guten Nachtricht zufällig kurz vor dem Wahl-Wochenende?
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  • Michael Zink
    Das wäre ungeschickt. Angeblich hat die Mehrheit ja schon per Briefwahl abgestimmt.
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