
Sehr geehrter Herr Eberth,
in Ihrer Brust "schlagen zwei Herzen", sagten Sie kürzlich zu mir und meiner Kollegin, als wir Sie zum geplanten Wasserschutzgebiet Zeller Quellen interviewt haben. Die Wirtschaft in Ihrem Landkreis Würzburg zu fördern, sei Ihnen ebenso wichtig, wie den Trinkwasserschutz der Stadt Würzburg zu gewährleisten.
Unüberhörbar ist für die Menschen hier in der Region - von Würzburg bis Iphofen im Landkreis Kitzingen - welches der "zwei Herzen" in Ihrer Brust lauter schlägt.
Anfang November 2023 haben Sie mit der kompletten Führungsriege des Würzburger Landratsamts das Hüttenheimer Bergwerk der Firma Knauf im Landkreis Kitzingen besucht. Des Konzerns also, der in Ihrem Landkreis Bayerns größtes Gipsbergwerk unterhalb von Würzburgs größtem Trinkwasser-Reservoir errichten will.
Kurz nach Knauf-Besuch: Ausnahme für Bergbau im geplanten Schutzgebiet gefordert
Über den Besuch bei Knauf sagten Sie damals: "Die Diskussion über das Trinkwasserschutzgebiet Zeller Quellen und die Parallelität mit dem Verfahren für den Gipsabbau wird oft emotional geführt. Im Gegensatz dazu haben wir als staatliche Instanz sachlich anhand von Gutachten und Gesetzen zu agieren. Da lohnt es sich, wenn man sich vor Ort ein Bild macht und Informationen einholt."
Dabei entscheiden Sie, sehr geehrter Herr Eberth, gar nicht, ob das Bergwerk gebaut werden darf. Federführend sind das Bergamt Nordbayern und die Regierung von Unterfranken. Worüber also entscheiden Sie - oder besser: Worauf wollen Sie Einfluss nehmen?
Allem Anschein nach auf die Erweiterung des Wasserschutzgebiets. Wäre das Schutzgebiet bereits ausgewiesen, wäre dort Bergbau verboten und nur über eine Befreiung möglich. Eine Ausnahme zu beantragen, würde den Gipsweltmarktführer aus Iphofen erneut Zeit und Geld kosten - mit offenem Ausgang.
Nur kurz nach Ihrem Besuch bei Knauf, im November 2023, nahm der Landkreis Würzburg offiziell Stellung zum geplanten Schutzgebiet: Maßgeblich dank Ihnen und Ihren CSU-Kollegen forderte der Umweltausschuss mehr als ein Dutzend Ausnahmen in der künftigen Schutzgebietsverordnung - auch für untertägigen Bergbau.
Kernaussage im PR-Video von Knauf: Trinkwasserschutz und Bergwerk "gehen zusammen"
Und jetzt, Anfang März 2025, das gleiche Spiel: Das Genehmigungsverfahren für das Bergwerk geht nach acht Jahren in die heiße Phase. Die Fachbehörden entscheiden nun, ob das Trinkwasser durch das Bergwerk tatsächlich nicht in Gefahr wäre. Ausgerechnet jetzt positionieren Sie sich wieder in der ersten Reihe für Knauf.
In einem Social-Media-Video des Konzerns sagen Sie in die Kamera: "Kernaussage" müsse "immer" sein, dass Trinkwasserschutz und Bergbau "zusammengehen kann". Diese PR zu diesem Zeitpunkt ist mehr als instinktlos!
Die Entscheidung der Fachbehörden, in die Sie "großes Vertrauen" setzen, ist noch nicht getroffen. Sollte das Bergbau-Vorhaben genehmigt werden: Was sagen Sie dann den Menschen, die in dem Verfahren politische Einflussnahme wittern? Und was, wenn die Fachbehörden entgegen Ihrer Empfehlung zu dem Schluss kommen, dass Bergbau und Trinkwasserschutz doch nicht "zusammengehen" können?
Umweltamt kritisierte bereits 1992, das Wasserschutzgebiet sei viel zu klein
Als staatlicher Landrat sind Sie Behördenleiter. Unablässige Meinungsäußerungen pro oder kontra Bergwerk sind nicht Ihre Aufgabe. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Ihr eigenes Umweltamt rechtlich sauber arbeiten kann.
Und dieses kritisierte bereits 1992 (!), das Schutzgebiet für die Zeller Quellen von gerade mal acht Quadratkilometer sei viel zu klein, um Würzburgs wichtigste Trinkwasserader zu schützen.
Nun, nach jahrzehntelangen Untersuchungen des Untergrunds, wissen die Behörden: Das Wasser fließt durch Ihren Landkreis in Richtung Würzburg. Das Einzugsgebiet ist 66 Quadratkilometer groß. Der Muschelkalk-Untergrund ist zerklüftet und durchlässig wie ein Emmentaler Käse. Der Boden schützt das Grundwasser schlecht vor schädlichen Einflüssen. Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg als amtlicher Sachverständiger sagt klar: Das Schutzgebiet ist nötig. In genau dieser Größe. Mit genau diesen Auflagen. Und: Es gibt keinen Plan B für Würzburgs Trinkwasserversorgung.
Herr Eberth, Sie sind kein Wasserexperte. Sie sind Landrat. In Ihrer "politischen" und nicht in Ihrer "staatlichen" Rolle - wie Sie immer betonen - tragen Sie bei jeder Gelegenheit Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Schutzgebiets nach außen. Diejenige, die nun das Schutzgebiet juristisch prüfen und erlassen soll, ist die Leiterin des Umweltamtes im Landratsamt. Sie sind Ihr Chef.
Klartext, Herr Landrat: Sie wollen kein großes Wasserschutzgebiet im Landkreis Würzburg
Herr Eberth, reden wir Klartext: Sie wollen das zweitgrößte Wasserschutzgebiet Bayerns nicht in Ihrem Landkreis haben. Das größte Bergwerk Bayerns aber schon und die umstrittene DK1-Deponie bei Helmstadt noch dazu. Ihre fehlende Zurückhaltung suggeriert nur eines: Klüngelei.
Das wiederum zerstört Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Genehmigungsprozesse - auch wenn in den staatlichen Behörden alles korrekt und mit rechten Dingen abläuft.
Sie sagen, von Politikerinnen und Politikern werde erwartet, "Farbe zu bekennen". Nichts für ungut, Herr Eberth, aber Ihr Bekenntnis führt lediglich dazu, dass die zwei Genehmigungsverfahren ein Geschmäckle bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Kleinhenz, Redakteurin
Alles andere wäre doch nur peinlich.
Ihm andererseits diese Meinung absprechen zu wollen spricht von einem unentwickelten Demokratieverständnis.
Sie meinen demnach, in einer Zeit in der ein bayerischer Ministerpräsident sich unverhohlen zum Werbeträger für McDonalds macht und dieser Konzern nun - hoppla - von der für den Steuerzahler milliardenteuren Senkung des Steuersatzes für die Gastro-Lobby auf das Corona-Niveau von 7 Prozent, profitiert, sollte man auch einem "politischen Landrat" etwas mehr Täuschung der Öffentlichkeit zubilligen...?
Es mag Ihnen noch nicht aufgefallen sein: es gibt bei gesellschaftlichen, sozialen und politischen Themen einen gemeinsamen Nenner, und das ist der Mensch, sind menschliche Verhaltensweisen. Genauer: die zutage tretende Persönlichkeitsstruktur und der Charakter von Handelnden in Machtposition, von Verantwortungsträgern. Es geht um Muster und Methoden, Interessen und Täuschung.
Sobald es um Themen geht, die - wie der Trinkwasserschutz - viele Menschen betreffen und wo Entscheidungen mitunter massive und langfristige Folgen haben, erzeugen diese Muster und Methoden eben Aufmerksamkeit und werden genau zur Kenntnis genommen - und das ist sehr gut und überaus notwendig!
Die Menschen sind ja nicht unmündig.
"Nebelkerzen" sind so ziemlich das Gegenteil....wo sehen Sie die?
Sie konstruieren aus allem etwas!
Und schieben den Menschen vor?
Dafür bräuchte es aber auch Toleranz, Respekt und auch Erkenntnis, dass Ihre Meinung nicht immer richtig sein muss!
Ihre Nebelkerzen gehen auch ganz schnell wieder aus!
Das haben Sie sehr „fein“ erkannt, Frau Erhard.
Sie können jedoch davon ausgehen, dass ich mir meine Meinung in der Regel auf Basis umfassender Sachkenntnisse und Erfahrungen bilde - und bei dem Thema hier bin ich ja offenkundig nicht alleine zu dieser Meinung gelangt, wie Ihnen aufgefallen sein dürfte.
Auch wenn das grundsätzlich kein Kriterium ist so zeigt dies doch, dass völlig unabhängig (!) von mir aufgrund der Fakten viele andere zu dem gleichen Schluss kamen, was die Person Eberth (CSU) angeht.
Erst gestern waren Sie z.B. hier der Meinung, dass eine OB-Kandidatin unabhängig von Fakten und Ergebnis bereits dadurch diskreditiert sei, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen sie prüft….
Versuchen Sie zumindest einmal all Ihre widersprüchlichen Projektionen sachlich zu reflektieren bevor Sie andere so plump persönlich kritisieren.
Er sollte sie aber für sich behalten!!!
Wie im Samstagsbrief ausführlich erläutert: Herr Ebert ist in das Verfahren zur Festlegung des Wasserschutzgebietes eingebunden. Er ist Behördenleiter und Chef des Umweltamtes.
Mehrfach hat er sich geäußert, wie ihm die Entscheidung zum Schutzgebiet am liebsten ausfallen würde. Abgesehen von seinem Auftritt im PR-Filmchen von Knauf.
Äußerungen wie: "Kernaussage" müsse "immer" sein, dass Trinkwasserschutz und Bergbau "zusammengehen kann", geben subtil vor, dass das Gutachten der TWV keine Rolle spielen darf. Das schließt nämlich ein "zusammnengehen" aus.
Welchen Druck ein Vorgesetzter damit auf seine Mitarbeiter ausüben kann u. somit "Ergebnisse" beeiflusst, konnte ich als langjähriger Angestellter im öffentlichen Dienst selbst erleben.
Es geht um den Bau eines Bergwerks in seinem Landkreis. Also ist das irgendwie genau der Bereich, für den er gewählt wurde.
Sagt er gar nichts, dann bekommt er das von den Befürwortern des Vorhabens vorgeworfen.
Bleibt er neutral, dann wird er als Wischiwaschi dargestellt.
Und ist er - wie hier - eben dafür, ist es auch wieder nicht Recht.
Er kann es also daher niemals den Leuten Recht machen, egal, wie er vorgeht. Von daher kann er auch ruhig von Anfang an seine Meinung zu dem Thema sagen.
Wenn der Landrat seine "Meinung zu dem Thema" mitteilt, fabuliert er selbstverliebt wie ein Shakespeare-Darsteller von seinen "zwei Herzen" - und macht im Interview genau das, was Sie als "Wischiwaschi" bezeichnen....
Tatsächlich ist er jedoch 100 Prozent "pro Knauf", warum auch immer, CSU-Linie - sagt dies aber nicht sondern versucht den Leuten zu verkaufen, er sei "neutral" und Trinkwasserschutz sei schon "irgendwie" auch wichtig....
Als "Nebelkerzen"-Fachmann sollten Sie sowas eigentlich durchschauen!
Dabei sind es doch genau ihre Nebelkerzen!
(sie scheinen gerade ein Lieblingswort gefunden zu haben!)
Und warum darf er diese Meingu g die Sie ihm i. Den Mund legen, nicht haben? Warum stellen Sie Menscben oder damit eine Partei an den Pranger?
Ich bin überzeugt dass die Geologen recht haben weil es physikalisch logisch ist und das Grundwasser nicht gefährdet ist.
Das kann ihnen jeder Geologiestudent perfekt erklären!
Aber das interessiert keinen!
Aber offensichtlich wird lieber mit Angst, Unwahrheit und Suggestion gearbeitet statt mit Sachverstand und Fakten. Genauso wie der Brief vor falschen Aussagen trieft.
Eine echte Hobbygeologin, die Frau Erhard