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Würzburg
Samstagsbrief: Frau Schimmer, warum singen Sie das sexistische Lied "Layla" statt Feminismus zu unterstützen?
Würzburgs jüngste Stadträtin fordert, dass die Stadt das Verbot des Ballermann-Hits "Layla" zurückzieht. Das ist populistische Bierzeltmanier, sagt unsere Autorin.
Rena Schimmer ist CSU-Politikerin und mit 23 Jahren die jüngste Stadträtin in Würzburg. 
Foto: Johannes Kiefer | Rena Schimmer ist CSU-Politikerin und mit 23 Jahren die jüngste Stadträtin in Würzburg. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:56 Uhr

Sehr geehrte Frau Schimmer,

Sie haben meinen größten Respekt. Sie als junge Frau, vor allem als junge Politikerin müssen sich doch einiges anhören. Ein beleidigender Spruch hier, ein übergriffiger Kommentar da. Sie müssen ein dickes Fell haben. Frauen, die in die Politik gehen, müssen etwas aushalten. Punkt. Eine junge CDU-Politikerin aus einem Bundesland im Osten erzählte dem Spiegel gegenüber, dass sie oft sexistische Sprüche höre, aber offen wolle sie darüber nicht sprechen. Denn dann sei ihre politische Karriere zu Ende. Und Grünen-Politikerin Ricarda Lang wurde nach einem Talkshow-Auftritt massiv mit Beleidigungen und Kommentaren zu ihrem Körper überhäuft. Diese Reduzierung auf das Äußerliche und das Geschlecht einer Frau nennt man Sexismus. 

Ähnlich sieht es beim Ballermann-Hit "Layla" aus. In diesem geht es um eine "Puffmutter", die "jünger, schöner, geiler" sei und eine "geile Figur und blondes Haar" habe. Eine Frau wird auf ihr Äußeres und sexuelle Verfügbarkeit reduziert. Das, liebe Frau Schimmer, ist ebenfalls Sexismus. Erkannt hat das auch die Stadt Würzburg, die deshalb beschlossen hat, das umstrittene Lied auf städtischen Veranstaltungen zu verbieten.

Derzeit wird über das grundlegend falsche Problem debattiert

Sie kritisierten diese Entscheidung. Kunstfreiheit nannten Sie als Argument. Sexistisch würden Sie den Song nicht finden. Doch der Aufruhr um die vermeintliche Zensur zeigt, dass derzeit über das falsche Problem debattiert wird. Ein Song, der Frauenverachtung verherrlicht, steht seit Wochen auf Platz 1 der Charts - und viele feiern mit. Doch nicht deshalb gibt es die Empörungswelle, sondern weil er nun verboten wird. Sind wir Feministinnen doch noch nicht so weit gekommen, wie wir dachten?

Kunstfreiheit heißt nicht, dass man mit sexistischen Aussagen eine Bühne bekommen soll. Und erst recht nicht, ohne dabei kritisiert zu werden. Das sollten Sie als junge Frau doch erst recht wissen. Oder handelt es sich bei Ihren Aussagen etwa nur um reinen Populismus?

Sie nutzten die Diskussion, um sich in populistischer Bierzeltmanier, ganz im Stile der altehrwürdigen CSU, die Sympathien der "Layla"-Befürworter zu sichern. Auf der anderen Seite möchten Sie als Präsidentin des Würzburger Frauenrechts-Clubs "Golden Z" Frauen ein Vorbild sein und sich für ihre Anliegen einsetzen. "Es liegt mir besonders am Herzen, den Weg zur Gleichberechtigung unter anderem im Bereich der Bildung und Weiterbildung zu stärken", betonten Sie als Präsidentin auf Instagram. Sind das nur leere Worte? Als Stimme starker emanzipierter Frauen sollten Sie sich eigentlich gegen Sexismus in jeglicher Form stellen.

44 Prozent aller Frauen erleben laut eigenen Angaben sexistische Übergriffe in ihrem Alltag - 14 Prozent von ihnen mehrmals im Monat. Das ist das Ergebnis einer 2019 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchgeführten Pilotstudie "Sexismus im Alltag - Wahrnehmungen und Haltungen der deutschen Bevölkerung".

Wenn dieser Spaß auf dem Rücken der Frau ausgetragen wird, sollte Schluss sein

Über Sexismus in der Schlagermusik wurde bislang zu wenig gesprochen, das verdeutlichen die teils beleidigenden, teils entrüsteten Reaktionen auf den Beschluss der Stadtverwaltung - oder auch gegen mich als Journalistin. Ja, ein Volksfest wie das Kiliani ist für die Allgemeinheit gedacht, alle Menschen sollen sich dort wohl fühlen. Das schrieben auch Sie in den Sozialen Medien: "Es geht darum Spaß zu haben und sich nicht Lieder verbieten zu lassen."

Auf Ihrem Instagram-Kanal haben sich von 200 Abstimmenden 94 Prozent gegen ein Verbot ausgesprochen. Möglicherweise haben Sie Recht, vielleicht möchte wirklich eine Mehrheit, dass dieser Song weiter gespielt wird. Aber rechtfertigt das blanken Sexismus? Denken Sie denn auch mal außerhalb ihrer CSU-Bubble? Denken sie an die vielen Frauen, die tagtäglich mit Anfeindungen wegen ihres Geschlechts zu kämpfen haben? Wenn dieser Spaß auf einem Volksfest, von dem Sie sprechen, auf dem Rücken der Frau ausgetragen wird, sollte Schluss sein.

Feiern, tanzen und Spaß haben geht auch ohne Sexismus

Verstehen Sie mich nicht falsch: Es gibt für uns Frauen deutlich dringendere Probleme in unserer Gesellschaft zu lösen. Noch immer gibt es einen Gender Pay Gap und noch immer gibt es mehr Männer als Frauen in Führungspositionen. Noch immer werden viele Opfer von sexueller Belästigung oder häuslicher Gewalt. Doch mit kleinen Dingen, wie sexistische Lieder auf Volksfesten zu verhindern, können wir doch einen Anfang machen. 

Die Musikwissenschaftlerin Marina Forell hat zum "Layla"-Verbot meiner Meinung nach sehr passende Worte gefunden. "Ich glaub nicht, dass man eine schlechte Party hat, nur weil man versucht, Sexismus einzudämmen." Feiern, tanzen und Spaß haben geht auch ohne Sexismus – meinen Sie nicht? Ich würde mir wünschen, dass diese Diskussion nur der Anfang ist, mehr über Sexismus in der Musikbranche, sei es im Schlager oder im Hip-Hop, zu sprechen.

Es liegt in der Verantwortung neuer Generationen, Ihrer Generation, meiner Generation, die Maßstäbe neu zu setzen. In einer offenen, modernen und gleichberechtigten Gesellschaft hat Sexismus einfach keinen Platz.

Mit feministischen Grüßen

Sophia Scheder, Redakteurin

Persönliche Post: Der "Samstagsbrief"

Jedes Wochenende lesen Sie unseren "Samstagsbrief". Was das ist? Ein offener Brief, den eine Redakteurin oder ein Redakteur unserer Zeitung an eine reale Person schreibt – und tatsächlich auch verschickt. An eine Person des öffentlichen Lebens, die zuletzt Schlagzeilen machte. An jemanden, dem wir etwas zu sagen haben. An einen Menschen aus der Region, der bewegt hat und bewegt. Vielleicht auch mal an eine Institution oder an ein Unternehmen. Oder ausnahmsweise an eine fiktive Figur.
Persönlich, direkt und pointiert formuliert soll der "Samstagsbrief" sein. Mal emotional, mal scharfzüngig, mal mit deutlichen Worten, mal launig – und immer mit Freude an der Kontroverse. Der "Samstagsbrief" ist unsere Einladung zur Debatte und zum Austausch. Im Idealfall bekommen wir von der Adressatin oder dem Adressaten Post zurück. Die Antwort finden Sie dann bei allen "Samstagsbriefen" hier. Und vielleicht bietet sie auch Anlass für weitere Berichterstattung.
Quelle: MP
 
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  • E. H.
    Liebe Frau Scheder,

    vielen Dank für Ihren hervorragenden Samstagsbrief!

    Sie zeigen den Zusammenhang von der Verharmlosung, zum Beispiel solcher Liedtexte und dem Sexismus, unter dem Frauen leiden, klar auf.

    Ich dachte wir wären schon weiter!
    Die vielen unerträglichen Kommentare und likes auf Ihren Brief zeigen noch mal mehr wie wichtig das Thema ist.
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  • H. M.
    Schade, dass viele Kommentare für Sie „unerträglich“ sind. Wir halten Ihre Minderheitenmeinung gern aus und respektieren sie, wenngleich wir inhaltlich anderer Auffassung sind.
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  • M. E.
    Danke für Ihren Brief, Frau Scheder. Für mich ist es keine Frage: Das Lied ist sexistisch. Die Frau hat hübsch zu sein und zur Verfügung zu stehen. Zu sagen hat sie nichts. Wollen wir ein solches Rollenbild transportieren? Ich jedenfalls nicht. Deshalb finde ich es richtig, das Lied nicht zu spielen.
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  • R. B.
    @fuch......, Sie müssen sich das Lied doch auch nicht anhören. Wenn Sie das Lied sexistisch finden, dann ist dies Ihr gutes Recht. Aber es kann doch nicht sein, wenn gefühlt 85 % der Menschen dies eben nicht so empfinden, dass eine Zensur für ALLE erfolgt. Wie weit wollen wir, dass Behörden, Medien uns Sonstige in unser Leben eingreifen. Für die Bevölkerung entscheiden, was sein darf und was nicht? Wenn Sie dieses Lied für sexistisch befinden, dann müssen Sie tausende von Liedern auf den Zensus stellen, von Filmen ganz zu schweigen. Wir wollen mündige Bürger sein mit der freien Entscheidung zu hören und sehen was wir wollen. Somit kann ich für mich entscheiden, ob ich in ein Bierzelt gehen möchte, in welchem Ballermann-Musik gespielt wird. Ebenso kann ich den Radio oder Fernseher ausschalten, wann immer ich möchte. Ich möchte jedoch nicht, dass Andere diese Entscheidung für mich treffen.
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  • D. P.
    „Wenn Sie das Lied sexistisch finden, dann ist dies Ihr gutes Recht“

    Sie schulden uns noch immer die Antwort, warum die Stadt nicht dieses Recht hat und auf welcher rechtlichen Grundlage ihr Geschwurbel von Zensur und Verbot beruht.
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  • R. B.
    Meinung........, stalken Sie mich eigentlich oder warum müssen Sie permanent jeden Kommentar von mir mit Ihrem geistigen Einerlei versehen. Auf dieses Thema bezogen haben Ihnen gefühlt 100 Leute erklärt, dass Sie Mist erzählen. Ich will Ihnen das jetzt ersparen, tun Sie mir einfach den Gefallen und nerven Sie einen Mitforisten.
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  • D. P.
    Bis auf persönliche Meinungen hat mir das tatsächlich niemanden erklärt. Auch nicht Sie. Erklären Sie doch mal bitte, warum jeder außer der Stadt das Recht hat, das Lied als sexistisch zu betrachten. Und auf welcher rechtlichen Grundlage Ihr Vorwurf des Verbots und der Zensur basiert. Ich versuche Ihren Standpunkt wirklich zu verstehen. Aber ich finde keine Anhaltspunkte, dass das, was Sie behaupten, juristisch oder faktisch korrekt wäre. Und Sie liefern leider auch keine Anhaltspunkte. Aber es gibt einen erleuchteten Kreis, der das versteht und genauso sieht wie Sie. Klingt ganz schön nach Geschwurbel und Verschwörung. Witzigerweise haben Sie ja schon an anderer Stelle eingeräumt, dass die Entscheidung der Stadt formal einwandfrei sei. Wie kommt man dann aber auf Verbot und Zensur? Warum hat das noch keiner zur Anzeige gebracht?
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  • H. H.
    Das Recht irgendetwas irgendwie zu finden - @ Meinungsvertreter -

    haben in diesem Land alle. Und sie dürfen ihre Meinung sogar laut sagen und alle anderen müssen(!) das ertragen.

    Problematisch wird es, wenn irgendwer ohne verbindliche Grundlage und ohne dazu von irgendwem berufen zu sein irgendetwas verbietet nur weil er/ sie es zum K### (o. ä.) findet.

    Haben Sie eine Ahnung, was in diesem Land alles verboten wäre, wenn es nach meiner Nase ginge, von unnötigem Energieverbrauch bzw. gar aktivem Verhindern von effizienzsteigernden Maßnahmen über mangelnden Respekt vor Mitgeschöpfen bis hin zu Bevormundung von Mitmenschen?

    Und ich bin vmtl. noch harmlos...
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  • D. P.
    Finden Sie es nicht etwas übertrieben, von der Entscheidungsfreiheit eines Veranstalters direkt auf eine Diktatur zu schließen? Oder mal anders gefragt: Haben Sie Belege dafür, dass durch diese Entscheidungsfreiheit gesellschaftlich anerkannte Verbote und Zensur (ohne Rechtsgrundlage!) durchgedrückt werden konnten? Das ist wirklich eine ernstgemeinte Frage. Mir sind nämlich keine Belege bekannt.
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    "Die Frau hat hübsch zu sein und zur Verfügung zu stehen. Zu sagen hat sie nichts." Das steht so nicht im Text. Und die besungene Dame (im Video ein Herr) hat als "Puffmutter" sehr wohl was zu sagen.
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  • D. P.
    Warum wird dann Layla nicht als erfolgreiche Unternehmerin und Leiterin eines Bordells besungen, sondern als Puffmutter auf Äußerlichkeiten und Alter reduziert?
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    Eine "Puffmutter" ist Leiterin eines Bordells, wenn auch flapsig ausgedrückt. "Leiterin eines Bordells" dürfte in einem Ballermannlied etwas zu sperrig wirken. Und wo steht was über ihr Alter? Im Text heißt es nicht "sie ist jung, schön, geil" sondern "jünger, schöner, geiler" Das ist jeweils relativ und bezieht sich auf eine potentielle gegenübergestellte Person/Personengruppe. Eine solche wird aber nicht erwähnt. Somit liegt es rein in der Wahrnehmung des Rezipienten, wie Layla aussehen könnte. Gut, angeblich ist sie blond, wobei laut "der postillion" die echte Layla brünett ist. Aber zumindest "jünger, schöner, geiler" als ... irgendwer.
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  • H. H.
    Was Besseres konnte den Layla-Produzenten nicht passieren -

    hätte frau(!) diesen Bohei nicht veranstaltet, wäre der "Hit" vmtl. bald wieder in der Versenkung verschwunden/ durch einen genausodoofen ersetzt worden, aber jetzt hat er landesweite Berühmtheit erlangt und wird wohl noch eine Weile "Thema Nr. 1" bleiben.

    Abgesehen davon haben wir hier eine Problematik: irgendjemand bestimmt, dass irgendetwas sexistisch, rassistisch, diskriminierend, ... ist. Mit welchem Anspruch überhaupt? Vor allen Dingen, wenn sich herausstellt, dass eine große Menge Leute vollkommen anderer Meinung ist. Es gibt also offenbar weder eine verbindliche/ allgemeingültige Definition für "sexistisches Liedgut" noch eine Bevollmächtigung der handelnden Personen, so etwas beschließen zu dürfen. Somit ist das Vorgehen Willkür und grenzt mMn sogar an einen Verstoß gegen Art. 5 GG ("...eine Zensur findet nicht statt..."). OK, wer will was als Nächstes verbieten? Feuer frei!
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  • R. B.
    Tja Frau Scheder, ich hatte es befürchtet, dieser Samstagsbrief wird Ihnen für die nächsten 2 Jahre anhängen. Mit Ihrer einseitigen Toleranz haben Sie sich dermaßen bei den Lesern ins Abseits gestellt, dass es lange dauern wird, bis man Sie wieder ernst nehmen wird. Toleranz ist keine Einbahnstraße, sondern gilt für alle Beteiligten. Die Stadt Würzburg, deren Akzeptanz beim Bürger ohnehin von Woche zu Woche schwindet, läuft seit 2 Jahren regelrecht Slalom, um auch wirklich jeden Fettnapf zu erreichen. Der Qualitätsjouralismus Ihrer Zeitung beschränkt sich in großem Maße auf die Regenbogengesellschaft und so sind zahlreiche Kündigungen durch Leser nur die logische Konsequenz. Mein Sohn war am Samstag auf Kiliani und hier war Ihr Samstagsbrief unter anderem ein Thema. Bezeichnend war nach seiner Erzählung, dass insbesondere Frauen sich über Ihren Brief lustig gemacht haben und meinten, wer derart prüde und verklemmt sein, der solle eben zu Hause bleiben.
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  • J. S.
    Das Ziel, eine kontroverse Debatte zu entfachen, die reges Interesse weckt, scheint gelungen. 🙂
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  • F. H.
    Wie gut, dass ich kein Sexist und Mansplainer bin: Ich sage Frauen nicht, wie sie sich zu verhalten und zu denken haben. Und ich erkläre ihnen auch nicht die Welt. Das überlasse ich lieber Sophia Scheder …

    Mit frauenpowerischen Grüßen

    Zeeder
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  • G. K.
    Eine nachvollziehbare Begründung, weshalb das Lied als sexistisch angesehen werden MUSS(!), fehlt mir noch ... den Begriff nutzen viele, aber niemand erklärt ihn.

    Sexismus ist nichts anderes als geschlechtsbezogene Diskriminierung – und Diskriminierung basiert im Kern immer auf einer Abwertung von Individuen oder Gruppen anhand tatsächlicher oder zugeschriebener Merkmale.

    Auf dieser Grundlage: Wer wird in diesem Lied sexuell diskriminiert?

    Es geht um eine einzige, benannte und FIKTIVE(!) Figur. Auf wenn sollte man das also übertragen und/oder verallgemeinern?

    Ich will nicht falsch verstanden werden: Das Lied ist grausam, der Text Stil- und Geschmacklos. Einfach nur brummblöd!

    Aber wer die Sexismus-Keule auspackt, der sollte konkret(!) erklären können, weshalb er zuschlägt - und weshalb alle anderen mit zuschlagen sollen ...

    Natürlich kann man da alles Mögliche noch reininterpretieren ... aber man muss nicht!

    Für mich ist das Lied nicht sexistisch - sondern einfach nur doof.
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  • D. P.
    Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Sexismus

    Geschlechterstereotyp: Puffmütter sind schön, wenn sie jung und blond sind.

    Deskriptive Annahme: Junge, blonde Puffmütter sind geil (es ist unklar, was mit „geil“ gemeint ist).

    Deskriptive Annahme UND Mysogenie: Junge, blonde Frauen sind Puffmütter.

    Es gibt ganz ohne Interpretation mehrere eindeutige Indikatoren für Sexismus. Diskriminiert werden nicht nur Puffmütter, sondern indirekt auch Frauen, die nicht dem besungenen Schönheitsideal oder den deskriptiven Annahmen entsprechen. Das vehemente Abstreiten, Leugnen und Schönreden, dass das Lied nicht sexistisch sei, ist übrigens auch (moderner) Sexismus.

    Wenn Sie den Sexismus nicht sehen wollen, ist das absolut OK. Die Stadt sieht das aber anders und deswegen möchte sie das Lied auf eigenen Veranstaltungen nicht mehr spielen lassen. Die Ansicht der Stadt ist genauso legitim wie Ihre. Aber die Stadt entscheidet alleine über die Musikwahl ihrer Veranstaltungen.
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  • M. W.
    @Meinungsvertreter:
    „Das vehemente Abstreiten, Leugnen und Schönreden, dass das Lied nicht sexistisch sei, ist übrigens auch (moderner) Sexismus.“

    Das ist übrigens das Totschlagargument, die jede weitere Debatte verunmöglicht. Jede:r, der:die auch nur den geringsten Zweifel an dieser Auslegung hegt, hat sich als Sexist:in entlarvt. Ähnlich konstruierte, logische Fehlschlüsse wendete man auch gerne während der Hexenverfolgung im Mittelalter an.

    Ich finde das „Lied“ Layla ebenfalls unterste Schublade. Sowohl musikalisch als auch vom Text her. Jedoch halte ich die Argumentation, weshalb es sexistisch sei, für äußerst dünn und teilweise auch an den Haaren herbei gezogen.
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