
Der Schweinfurter Landtagsabgeordnete Richard Graupner bleibt Chef der Unterfranken-AfD. Wie die Partei nun mitteilte, wurde der 62-Jährige am Sonntag bei einem Bezirksparteitag wiedergewählt. Demnach setzte er sich gegen den bisherigen stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Klaus-Uwe Junker durch. Der Aschaffenburger gilt als parteiinterner Kritiker Graupners.
Der alte und neue Bezirksvorsitzende war zuletzt in der Unterfranken-AfD nicht unumstritten. Sein Umgang mit dem Fall des Landtagsabgeordneten Daniel Halemba, gegen den die Staatsanwaltschaft Würzburg Anklage unter anderem wegen Geldwäsche erhoben hat, der Parteiaustritt der früheren Bezirks-Vize Daniela Mahler und Graupners eigene Verurteilung wegen der Verletzung von Dienstgeheimnissen in seiner Zeit als Polizist - all das schien die Position des Schweinfurters nicht gerade zu stärken.
Graupner gewinnt mit 13 Stimmen Vorsprung
Doch offensichtlich hat Graupner die Mehrheit im Bezirksverband hinter sich. Laut Mitteilung der Partei kamen mehr als 160 AfD-Mitglieder zum Parteitag nach Würzburg. 67 von ihnen stimmten für Junker, 80 für Graupner. "Durch den großen Rückhalt", wird der alte und neue Bezirkschef zitiert, sehe er sich "für meine eigene politische Arbeit im Bezirksverband bestätigt".
Neu in den Bezirksvorstand wurde unter anderem die Landtagsabgeordnete Ramona Storm gewählt. Die ehemalige Krankenschwester sorgte vor der Landtagswahl mit skurrilen Aussagen zur Erde als Scheibe für Aufsehen: In einem Interview erklärte sie, sie könne nicht abschließend beurteilen, ob die Erde flach sei. Aktuell ermittelt Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gegen die 66-Jährige wegen des Verdachts der Volksverhetzung.