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Schwebheim
Gibt es bald den ersten AfD-Bundestagsabgeordneten aus Unterfranken?
Für Bernd Schuhmann aus Schwebheim könnte es bei der Bundestagswahl für ein Mandat reichen. AfD-Rechtsaußen Christina Baum scheiterte derweil ein zweites Mal.
Bernd Schuhmann aus Schwebheim belegt auf der AfD-Landesliste für Bayern den aussichtsreichen Platz 15.
Foto: Oliver Schikora | Bernd Schuhmann aus Schwebheim belegt auf der AfD-Landesliste für Bayern den aussichtsreichen Platz 15.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 20.12.2024 02:34 Uhr

Über zwei Wochenenden hinweg zog sich die Nominierung der bayerischen Landesliste bei der AfD im mittelfränkischen Greding. Nun steht fest: Mit Bernd Schuhmann, dem AfD-Fraktionsvorsitzenden im Bezirkstag und im Schweinfurter Kreistag, belegt ein Unterfranke einen aussichtsreichen Listenplatz.

Der 60-jährige Gärtnermeister und Gartenbautechniker aus Schwebheim, der sich den Mitgliedern vor der Abstimmung als "Mann aus dem Volk - mit Herz und Verstand" präsentierte, wurde für Position 15 nominiert. Angesichts von Umfragen, die die in Teilen rechtsextreme AfD im Freistaat bei 17 Prozent Stimmenanteil sehen, ist das ein Platz, der für ein Mandat reichen könnte. Schuhmann wäre der erste AfD-Bundestagsabgeordnete aus Unterfranken. 

Gescheitert beim Parteitag in Greding ist derweil die Bundestagsabgeordnete Christina Baum aus Lauda-Königshofen (Lkr. Main-Tauber). Die Zahnärztin, die als Vertraute von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke gilt, hatte beim Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg keine Mehrheit mehr für einen Listenplatz bekommen und versuchte jetzt einen neuen Anlauf in Bayern. 

In einer Kampfabstimmung um Position sieben verlor die 68-Jährige allerdings gegen ihren Bundestagskollegen Tobias Peterka aus Bayreuth.

Christina Baum kündigt Rückzug aus der Politik an

Baum, die von 2016 bis 2021 dem Landtag in Stuttgart angehörte und seit 2021 Bundestagsabgeordnete war, kündigte anschließend in den sozialen Medien ihren Rückzug aus der Politik an. Die AfD habe sich zuletzt verändert, schreibt sie. Als "unabhängiger Einzelkämpfer und Freigeist" habe man keine Chance mehr auf Erfolg. Zuvor hatte sie AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel eine "Merkelisierung" der Partei vorgeworfen.

Auf der mittlerweile veröffentlichten 28-köpfigen AfD-Landesliste für Bayern tauchen derweil keine weiteren Unterfranken auf. Laut Angaben von Bezirkschef Richard Graupner hat die Partei allerdings in allen Wahlkreisen in der Region Direktkandidaten nominiert. Neben Bernd Schuhmann, der in Schweinfurt antritt, sind dies Federico Beck in Wahlkreis Würzburg, Jan Glaab in Aschaffenburg, Kerim Erdem in Main-Spessart und Christopher Klunker in Bad Kissingen.    

 
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Kommentare
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  • Jochen Behr
    Wenn alle Politiker in der AfD so wären wie Bernd Schuhmann wäre diese nicht unter Beobachtung und ein möglicher Koalitionspartner. Schuhmann glänzt mit Fachwissen und nicht mit Skandalen.
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  • Thomas Horling
    Wenn auf der AfD-Landesliste 28 Kandidaten aufgeführt sind und der einzige Unterfranken auf Platz 15 eingereiht wurde, dann heißt das, daß der Bezirk unter seinem Vorsitzenden Graupner bayernweit offenbar kein besonders gutes Standing hat.
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  • Andreas Gerner
    Es geht um Bundespolitik.
    Da ist die regionale Umverteilung von Mandaten nicht ganz so entscheidend. Man tauscht sich ja untereinander auch aus und ein (ländlicher?) Niederbayer oder Oberpfälzer kann sich durchaus auch für unterfränkische Belange einsetzen und umgekehrt.

    Viele Menschen haben die Schnauze vielleicht langsam voll von Parteien, deren Personalbesetzung den Anschein macht, dass es nicht um Fähigkeit gegangen sein kann, sondern offenbar ausschließlich darum, dass alle Flügel, Landesgruppen und Bezirksverbände ein Stück vom Kuchen abbekommen.
    Und das ein Spitzenkandidat mehr oder weniger automatisch aus einem bevölkerungsreichen Bundesland (NRW) eingesetzt wird, selbst wenn dann ein kaum geeigneter, unsympathischer, schwacher Armin Laschet heraus kommt.

    Eine Reihung nach Fähigkeit wäre besser.
    Ob bzw. wie sehr dies in dieser Liste der Fall ist, kann ich jedoch nicht beurteilen. Kenne keinen der Kandidaten. Weder der gesetzten, noch der gescheiterten.
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  • Stefan Fuchs
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  • Andreas Gerner
    Muss ich mich denn damit befassen, wenn ich ohnehin nich beabsichtige, die Personen und Partei zu wählen?

    Mir ging es um die These, die Kandidatenliste müsse nach Regionen ausgewogen besetzt werden, wovon ich nichts halte.
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  • Frank Widmaier
    sehe ich ähnlich. Der Groll, den Sie hegen ist vermutlich auch durch das Reißverschlussverfahren bei Grünen und SPD gesteigert worden. Mit diesem hat man die Bestenauslese komplett gekippt und Frauen gleichzeitig den Stempel 'Quote' aufgedrückt.
    Selbst bei der CSU wird das Verfahren mittlerweile versucht zu etablieren.

    Jetzt begehen dieselben Menschen mit dem Gendern denselben Fehler...

    Das Schubladenfenken ist heute schlimmer als in den 50ern
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  • Walter Stöckl-Manger
    Der Gau ist fruchtbar noch...
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