Sechs Tage nach dem furchtbaren Unfall im Würzburger Club Odeon ist das Brandopfer aus dem künstlichen Koma erwacht. Wie ein naher Freund gegenüber der Redaktion erzählt, gehe es dem Ende 20-jährigen Mann aus dem Landkreis Main-Spessart "den Umständen entsprechend" gut. Zu dem genauen Verbrennungsgrad könne er jedoch noch keine Auskünfte geben. "Er wacht immer nur kurz auf, dann schläft er wieder ein", erklärt Oktay, seinen Nachnamen möchte er nicht öffentlich machen.
Wie berichtet, hatte eine Mitarbeiterin der Bar am vergangenen Wochenende bei einer der im Club üblichen Feuershows Alkohol auf eine bereits brennende Theke geschüttet und damit die Flammen weiter angeschürt. Das Feuer ging auf einen Partygast über, der am Ende der Theke stand. Sein Oberkörper und Kopf standen in Flammen. Gegen die Barkeeperin wird derzeit ermittelt, der Club wurde nach einer Begehung durch die Fachabteilung Bauaufsicht, das Ordnungsamt und das Amt für Zivil- und Brandschutz am Dienstag vorübergehend geschlossen. Grund seien festgestellte Mängel, erklärte die Stadt Würzburg.
Auch der Fußballverein des Opfers meldete sich auf dem sozialen Netzwerk Instagram mit einem Posting zu Wort. "Wir sind zutiefst über dieses Ereignis bestürzt", heißt es in dem Beitrag, zugleich wünsche man dem Opfer und seiner Familie "viel Kraft in dieser schwierigen Zeit". "Natürlich stehen wir als Verein der Familie bei", so die Fußballkameraden, die jederzeit bereitstünden, alles die Gesundheit des Verletzten zu tun.
Illegale Feuershow nun auch Thema im Würzburger Stadtrat
Die Vorgänge im Club Odeon werden nun auch Thema im Würzburger Stadtrat. Konstantin Mack, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, fordert Aufklärung zu mehreren Fragen rund um die Tätigkeit der Stadt als Aufsichtsbehörde.
In einer an Oberbürgermeister Christian Schuchardt gerichteten Anfrage zur Stadtratssitzung am 25. Mai will Mack unter anderem wissen, nach welchen Kriterien bei bauaufsichtlichen Überprüfungen entschieden wird, "ob auch andere Aspekte, u.a. Betriebsführung oder Brandschutz, geprüft werden". Weitere Fragen zielen auf den Turnus der Kontrollen und den Anlass einer erfolgten Überprüfung des Clubs Odeon im April 2023.
In einer Auskunft auf Anfrage der Redaktion hatte die städtische Pressestelle, dass nach der Versammlungsstätten-Verordnung die Clubs alle drei Jahre durch die Fachabteilung Bauaufsicht der Stadt überprüft würden, beim Club Odeon seit dies zuletzt im April 2023 der Fall gewesen. Dabei seien "bauaufsichtlicher Art keine Mängel angezeigt" gewesen, "die den Erlass einer Nutzungsuntersagung rechtfertigen".
Mack spricht sich für unangemeldete Kontrollen aus
Konstantin Mack spricht sich gegenüber der Redaktion dafür aus, dass die Einhaltung von Sicherheits- und Jugendschutzbestimmungen in den Clubs auch unangemeldet kontrolliert werden: "Es muss letztendlich die Konsequenz sein, dass man auch mal in Zivil vor Ort ist, und zwar dann, wenn die Veranstaltungen auch stattfinden. Es ist doch klar, dass bei einer Begehung tagsüber keine Pyro-Show gezeigt wird."
Das Thema hat zudem laut Mack "in Hinblick auf die Posthalle" auch eine kommunalpolitische Dimension. Wie berichtet, hatte sich Odeon-Betreiber Frank Knüpfing Ende 2022 auch als Bauherr einer neuen Veranstaltungshalle auf seinem Grundstück in der Gattingerstraße ins Gespräch gebracht, die ein ähnliches Nutzungsprofil wie die jetzige Posthalle haben könne. In seiner Anfrage will Grünen-Stadtrat Mack daher auch wissen: "Wurden/werden nach dem Brand-Unfall auch weitere Lokalitäten desselben Betreibers geprüft? Wenn ja: Liegen bereits Ergebnisse vor / wie lauten diese?"
Odeon-Betreiber Knüpfing hatte 2018 auch die Großdisko Airport in der Gattingerstraße übernommen, seit 2021 betreibt er das Café Hoch3-Skylounge im Wöhrl. Außerdem betreibe er eine Kantine und Caterings und sei Dienstleister für das Merchandise der Würzburger Baskets, hatte Knüpfing im Dezember 2022 gegenüber der Redaktion mitgeteilt.
Wie bitte? Ich finde das doch sehr unangemessen, da ist meiner Meinung nach, sind die Betreiber der Posthalle , doch bestimmt der bessere Mann für Konzerte in Würzburg.
Durch die ständig spektakulärer werdenden Action- Shows der modernen Unterhaltungs- und FIlmindustrie, kommt es zu einer Effekthascherei und Sensationslüsternheit, welche ihresgleichen sucht. Der Feuerzauber im Odeon hat weniger mit einer Freiheit zu tun, mit der man gewissenhaft, behutsam und sorgfältig umgehen sollte, als vielmehr mit einem Verstoß gegen ein jedes Ordnungsbemühen. Die Ordnung steht dabei immer dialektisch konträr zur Freiheit. Die Freiheit erfährt so z. B. durch die Brandschutzverordnung ihre Einschränkung.
Freiheit ist ein so kostbares Gut, dass sie durch ein Gewährenlassen von Ordnungsverstößen in ihr Gegenteil verkehrt wird. Diese Unfreiheit kann nur durch eine Ahndung des Verstoßes wieder aufgelöst werden. Alles in allem gilt die Redewendung: "Wer sich in die Gefahr begibt, kommt darin um".
P. S. Es gibt so viele Videos der Feuershow…
Und nun warte ich auf die sinnlosen Kommentare....ShitStorm On....