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Würzburg
Odeon-Brandopfer aus dem Koma erwacht: Illegale Feuershow in Würzburger Club wird nun auch Thema im Stadtrat
Gute Nachrichten aus dem Klinikum: Der Mann, der seit dem Feuer-Unfall im Club Odeon im Koma lag, ist erwacht. Zu den Vorgängen gibt es auch eine Anfrage im nächsten Stadtrat.
Der Club Odeon in der Würzburger Augustinerstraße hat derzeit geschlossen. 
Foto: Fabian Gebert | Der Club Odeon in der Würzburger Augustinerstraße hat derzeit geschlossen. 
Sophia Scheder
 und  Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 24.05.2023 02:33 Uhr

Sechs Tage nach dem furchtbaren Unfall im Würzburger Club Odeon ist das Brandopfer aus dem künstlichen Koma erwacht. Wie ein naher Freund gegenüber der Redaktion erzählt, gehe es dem Ende 20-jährigen Mann aus dem Landkreis Main-Spessart "den Umständen entsprechend" gut. Zu dem genauen Verbrennungsgrad könne er jedoch noch keine Auskünfte geben. "Er wacht immer nur kurz auf, dann schläft er wieder ein", erklärt Oktay, seinen Nachnamen möchte er nicht öffentlich machen.

Wie berichtet, hatte eine Mitarbeiterin der Bar am vergangenen Wochenende bei einer der im Club üblichen Feuershows Alkohol auf eine bereits brennende Theke geschüttet und damit die Flammen weiter angeschürt. Das Feuer ging auf einen Partygast über, der am Ende der Theke stand. Sein Oberkörper und Kopf standen in Flammen. Gegen die Barkeeperin wird derzeit ermittelt, der Club wurde nach einer Begehung durch die Fachabteilung Bauaufsicht, das Ordnungsamt und das Amt für Zivil- und Brandschutz am Dienstag vorübergehend geschlossen. Grund seien festgestellte Mängel, erklärte die Stadt Würzburg. 

Auch der Fußballverein des Opfers meldete sich auf dem sozialen Netzwerk Instagram mit einem Posting zu Wort. "Wir sind zutiefst über dieses Ereignis bestürzt", heißt es in dem Beitrag, zugleich wünsche man dem Opfer und seiner Familie "viel Kraft in dieser schwierigen Zeit". "Natürlich stehen wir als Verein der Familie bei", so die Fußballkameraden, die jederzeit bereitstünden, alles die Gesundheit des Verletzten zu tun. 

Illegale Feuershow nun auch Thema im Würzburger Stadtrat

Die Vorgänge im Club Odeon werden nun auch Thema im Würzburger Stadtrat. Konstantin Mack, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, fordert Aufklärung zu mehreren Fragen rund um die Tätigkeit der Stadt als Aufsichtsbehörde.

In einer an Oberbürgermeister Christian Schuchardt gerichteten Anfrage zur Stadtratssitzung am 25. Mai will Mack unter anderem wissen, nach welchen Kriterien bei bauaufsichtlichen Überprüfungen entschieden wird, "ob auch andere Aspekte, u.a. Betriebsführung oder Brandschutz, geprüft werden". Weitere Fragen zielen auf den Turnus der Kontrollen und den Anlass einer erfolgten Überprüfung des Clubs Odeon im April 2023. 

In einer Auskunft auf Anfrage der Redaktion hatte die städtische Pressestelle, dass nach der Versammlungsstätten-Verordnung die Clubs alle drei Jahre durch die Fachabteilung Bauaufsicht der Stadt überprüft würden, beim Club Odeon seit dies zuletzt im April 2023 der Fall gewesen. Dabei seien "bauaufsichtlicher Art keine Mängel angezeigt" gewesen, "die den Erlass einer Nutzungsuntersagung rechtfertigen". 

Mack spricht sich für unangemeldete Kontrollen aus

Konstantin Mack spricht sich gegenüber der Redaktion dafür aus, dass die Einhaltung von Sicherheits- und Jugendschutzbestimmungen in den Clubs auch unangemeldet kontrolliert werden: "Es muss letztendlich die Konsequenz sein, dass man auch mal in Zivil vor Ort ist, und zwar dann, wenn die Veranstaltungen auch stattfinden. Es ist doch klar, dass bei einer Begehung tagsüber keine Pyro-Show gezeigt wird."

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Das Thema hat zudem laut Mack "in Hinblick auf die Posthalle" auch eine kommunalpolitische Dimension. Wie berichtet, hatte sich Odeon-Betreiber Frank Knüpfing Ende 2022 auch als Bauherr einer neuen Veranstaltungshalle auf seinem Grundstück in der Gattingerstraße ins Gespräch gebracht, die ein ähnliches Nutzungsprofil wie die jetzige Posthalle haben könne. In seiner Anfrage will Grünen-Stadtrat Mack daher auch wissen: "Wurden/werden nach dem Brand-Unfall auch weitere Lokalitäten desselben Betreibers geprüft? Wenn ja: Liegen bereits Ergebnisse vor / wie lauten diese?"

Odeon-Betreiber Knüpfing hatte 2018 auch die Großdisko Airport in der Gattingerstraße übernommen, seit 2021 betreibt er das Café Hoch3-Skylounge im Wöhrl. Außerdem betreibe er eine Kantine und Caterings und sei Dienstleister für das Merchandise der Würzburger Baskets, hatte Knüpfing im Dezember 2022 gegenüber der Redaktion mitgeteilt. 

 
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  • bernhard-doelling@t-online.de
    Und der Herr Jonas Knüpfing, der auch der Besitzer von der Diskothek Airport ist, will als Ersatz für die Posthalle in Würzburg eine Veranstaltungshalle bauen und betreiben.
    Wie bitte? Ich finde das doch sehr unangemessen, da ist meiner Meinung nach, sind die Betreiber der Posthalle , doch bestimmt der bessere Mann für Konzerte in Würzburg.
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  • Einwohner
    Schauen sich die zuständigen Behörden nun auch mal die anderen Kneipen, Bars und Diskotheken in ihrem Verantwortungsbereich an? Da gibt es einige, bei denen man sich als Laie fragt wie so etwas (z.B. nur ein Ausgang, kein Fluchtweg) zu einer Genehmigung gelangen konnte.
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  • Apfelkorn
    Pure Affekthascherei

    Durch die ständig spektakulärer werdenden Action- Shows der modernen Unterhaltungs- und FIlmindustrie, kommt es zu einer Effekthascherei und Sensationslüsternheit, welche ihresgleichen sucht. Der Feuerzauber im Odeon hat weniger mit einer Freiheit zu tun, mit der man gewissenhaft, behutsam und sorgfältig umgehen sollte, als vielmehr mit einem Verstoß gegen ein jedes Ordnungsbemühen. Die Ordnung steht dabei immer dialektisch konträr zur Freiheit. Die Freiheit erfährt so z. B. durch die Brandschutzverordnung ihre Einschränkung.
    Freiheit ist ein so kostbares Gut, dass sie durch ein Gewährenlassen von Ordnungsverstößen in ihr Gegenteil verkehrt wird. Diese Unfreiheit kann nur durch eine Ahndung des Verstoßes wieder aufgelöst werden. Alles in allem gilt die Redewendung: "Wer sich in die Gefahr begibt, kommt darin um".
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  • mppthi
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • d.o.k@t-online.de
    Im April 2023 war noch alles in Ordnung und im Mai waren die Mängel so gravierend, dass der Club sofort schließen musste? Kann das mal jemand erklären?
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  • TessaKraemer@t-online.de
    Gut möglich das die Brandmeldeanlage wegen dieser Feuershows abgeschaltet wurde.
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  • jh@verantec.de
    Die Stadt sollte sich nunmehr doch mit Internetrecherchen befassen, um festzustellen was los ist in den heimischen Clubs. Hat sie bislang nicht getan.

    P. S. Es gibt so viele Videos der Feuershow…
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Erzähle mir keiner, dass nicht in der Stadt - heißt bei irgendeinem/irgendeiner der Beamten und Beamtinnen - bekannt war, dass hier im Odeon Feuerspielchen laufen! Und erzähle mir widerum keiner, dass das nicht in Sachen Flurfunk Thema war. Ich weiß, dass ist Spekulation. Aber ich glaube, dass diese nicht abwegig ist. Dafür kennt in Würzburg schlicht jeder jeden. Oder Jede jede.
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  • 1958kosb
    oder Jede Jeden, bzw. Jeder Jede, geht noch weiter mit: Jedes Jedes, Jedes Jeden, Jedes Jede usw.
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  • peterlesbub
    Interessant wäre auch zu wissen, ob die Brandmeldeanlage bzw. Rauchmelder deaktiviert waren, ggf. sogar dauerhaft. Dann hätte es eine ganz andere strafrechtiche Dimension.
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  • TessaKraemer@t-online.de
    Das ist ein sehr wichtiger Punkt und jetzt mal rein spekuliert vielleicht der Grund für die sofortige Schließung.
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  • jebusara@web.de
    Diese Feuershow ist ein Gag und bekannt. Wenn man von der Feuershow weiss muss man sich halt in acht nehmen.
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  • pasfig08431504
    Selten so einen Unsinn gelesen
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  • info@softrie.de
    Bei der Polizei hat sich ein Whistleblower gemeldet, der unfassbar brisante Unterlagen hat. Sollte das nicht wieder eingedämmt werden, muss wohl der Chef ins Gefängnis.
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  • Mainkommentar
    Die Stadt sollte das Odeon dauerhaft schließen. Alkoholexzesse und Lärm vor der Tür. Und der Club Betreiber scheint eh zu machen was er will. Hat er auch die im Club üblichen Feuershows angeordnet? Dann wäre das absichtlich und somit Vorsatz. Das sollte hart bestraft werden. Dem muss mit einer dauerhaften Schliesung des Odeon ein Ende bereitet werden!!!
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  • a.neinh79@gmx.de
    Alle Lizenzen entziehen.Wenn das Odeon dicht gemacht wird treibt der Typ seine Spielchen mit der Stadt wo anders weiter.
    Und nun warte ich auf die sinnlosen Kommentare....ShitStorm On....
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