Im Würzburger Club Odeon sind Feuershows gang und gäbe, wie mehrere Videos in den sozialen Medien verdeutlichen. Dabei wird zur Unterhaltung der Gäste eine brennende Flüssigkeit auf der Theke entzündet. Doch in der Nacht auf Samstag ist dabei etwas schiefgelaufen und es kam zu einem dramatischen Unfall. Ein Video, welches gerade auf WhatsApp unter vielen Würzburgerinnen und Würzburgern verbreitet wird, zeigt die heftige Szene: Eine Mitarbeiterin der Bar schüttet Flüssigkeit aus einer Glasflasche – womöglich handelt es sich hierbei um Alkohol – auf die bereits brennende Theke und schürt die Flammen weiter an.
Das Feuer geht auf einen Partygast über, der am Ende der Theke steht. Sein Oberkörper und Kopf stehen in Flammen. Er rennt in einen naheliegenden Raum, Barkeeperinnen versuchen, den Brand zu löschen. Dann bricht das Video ab.
Besucher erlitt Verbrennungen an Oberkörper und im Gesichtsbereich
Die Polizei Unterfranken bestätigt den Vorfall gegenüber der Redaktion. "Wir haben auch Kenntnis vom Video", erklärt Pressesprecher Martin Kuhn. In einem Pressebericht verdeutlicht er die Situation. Demnach habe sich der Vorfall in den ersten Stunden des Samstags gegen 1 Uhr ereignet. Dem Sachstand nach seien alkoholische Getränke im Bar- beziehungsweise Tresenbereich entzündet worden. Der Clubbesucher habe sich "schwere Brandverletzungen" zugezogen.
"Die Flammen griffen hierbei auch auf den Besucher über und dieser erlitt Verbrennungen an Oberkörper und im Gesichtsbereich", so die Polizei. Bei dem Besucher handele es sich um einen Mann aus dem Landkreis Main-Spessart. Wie es ihm nun geht, kann Kuhn gegenüber der Redaktion nicht sagen. Er sei zur weiteren Behandlung vom hinzugerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet in diesem Zusammenhang auch um Zeugenhinweise: Personen, die Angaben zu dem Geschehen in der Diskothek machen können oder die gegebenenfalls auch Bilder oder Videos von dem Abend gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0931) 4571732 mit der Kripo in Verbindung zu setzen.
Wurde die Feuershow im Club genehmigt?
So dramatisch der Unfall ist, so vermeidbar war er auch, denn die Feuershows in dem Würzburger Club wurden nicht genehmigt. "Das Odeon obliegt der Verordnung für Versammlungsstätten, demnach ist dort die Verwendung von offenem Feuer und brennbaren Flüssigkeiten verboten", bestätigt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg auf Anfrage.
In der Bayerischen Verordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten heißt es dazu: "In Versammlungsräumen, auf Bühnen- und Szenenflächen und in Sportstadien ist das Verwenden von offenem Feuer, brennbaren Flüssigkeiten und Gasen, pyrotechnischen Gegenständen und anderen explosionsgefährlichen Stoffen verboten. Das Verwendungsverbot gilt nicht, soweit das Verwenden von offenem Feuer, brennbaren Flüssigkeiten und Gasen sowie pyrotechnischen Gegenständen in der Art der Veranstaltung begründet ist und der Veranstalter die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen im Einzelfall mit der Feuerwehr abgestimmt hat."
Weder der Feuerwehr noch dem Ordnungsamt der Stadt Würzburg war die Verwendung der brennbaren Flüssigkeiten im Odeon bekannt. "Weder als Einzelfall, noch als gängige Praxis", erklärt Weiß. Es habe also keine Ausnahmegenehmigung gegeben. "Wir sind entsetzt!"
Künftig kein offenes Feuer mehr im Odeon
Die Stadt steht nun in engem Kontakt mit der Kripo und hat zudem kurzfristig zu einem Ortstermin mit dem Amt für Zivil- und Brandschutz und auch dem Betreiber eingeladen, "um über den Vorfall und die Organisation zu sprechen".
Frank Knüpfing, dem Betreiber des Clubs, sei klargemacht worden, dass es ein Auflagenverbot von offenem Feuer gibt. Zudem müsse künftig die Aufsichts- und Betriebsorganisation dokumentiert werden. Außerdem dürften keine ungeschulten Mitarbeitenden am Tresen stehen, so Weiß. "Alle müssen geschult sein in den Themen Brandschutz und Gaststättenverordnung."
Frank Knüpfing möchte sich zu dem Vorfall gegenüber der Redaktion nicht äußern.
Mittlerweile wurde bekannt, dass das Opfer des Brand-Unfalls im künstlichen Koma liegt und das Odeon in Würzburg vorläufig schließen muss.
Ich glaub's nicht! Wie kann man auf so eine schwachsinnige Idee kommen?
Und dann diskutieren manche hier noch darüber, ob der verunglückte Gast nicht selbst schuld ist, weil er brennbare Klamotten getragen hat?
Gibt's da einen Dresscode im Odeon, der sagt, dass man möglichst feuerfeste Formel-1 Klamotten tragen soll, wenn man da rein will?
Ich wundere mich nur, dass die Feuerwehe da nicht schon sehr viel deutlichere Aussagen gemacht hat: Das war eine Straftat, mit einem vorhersehbaren Ergebnis...
Am Ende gar ' Fire Water Burn '
von der Bloodhound Gang ?
Es ist schon unglaublich , welchen Blödsinn manche Gastronomen veranstalten, um dem Publikum wortwörtlich einzuheizen!
Wie blöd kann man sein so einen Mist cool zu finden??? Die Verantwortung liegt natürlich in erster Linie beim Club-Betreiber, aber auch die Gäste, die so etwas goutieren, tragen eine Mitschuld.
Dem Gast, der die Verbrennungen erleiden musste alles, alles Gute!
so weiß es die griechische Mythologie, brachte Prometheus das Feuer vom Götterhimmel zu den Menschen.
Anscheinend schließt sich der Kreis allmählich.
Langsam atmen…
Fahrlässigkeit liegt vor, obs grobe Fahrlässigkeit wird, entscheiden professionelle Richter.
Solange nichts passiert, wirds gehypt.
Passiert was, wissen es viele besser.
Viel interessanter ist die Frage, warum dessen Kleidung derart entflammbar war. Unglück trifft Zufall. Gute Besserung dem Verletzten…
Da erlebst dein bläuliches Wunder!