Seit 34 Jahren ist der Club Airport in der Gattingerstraße aus der Partyszene der Stadt Würzburg nicht weg zu denken. Auch überregional ist der Tanzschuppen äußerst beliebt. Nun, nach einer überlangen Sommerpause und einigen dunklen Wochen, in denen die Stadt Würzburg den damaligen Betreibern nach Umbauten, die ohne eine gültige Baugenehmigung erfolgten, den Bestandsschutz absprach, ist wieder alles im grünen Bereich. Disco-Legende und Eigentümer Rudi Schmidt hat sich von den Club-Besitzern getrennt und ein neues Kapitel in der Geschichte des Airports aufgeschlagen. Die Probleme mit dem Brandschutz sind nach seinen Angaben von Experten behoben und es kann weitergehen.
Der neue Mann am Ruder ist Frank Knüpfing. Er ist seit 2017 Eigentümer des Innenstadt-Clubs Odeon in der Augustinerstraße, den er erfolgreich führt. Nun wird er auch noch das größere Airport an der Peripherie der Stadt übernehmen. Seine Ankündigung an das Partyvolk: Die Disco soll nach einigen Umbauten zum Flair der früheren Jahre zurückfinden.
Die nächste Möglichkeit, Airport-Luft zu schnuppern, ist eine Sonderveranstaltung am Ostersonntag: zum 27. Mal steigt „Milky Way“ mit namhaften Discjockeys. Die offizielle Wiedereröffnung soll laut Knüpfing ein Knaller werden und steigt am Samstag, 21. April. Die Redaktion führte vor den Veranstaltungen ein Gespräch mit dem neuen Betreiber.
Frage: Nach dem Stadtclub Odeon übernehmen Sie jetzt auch noch das Airport im Gewerbegebiet Ost. Sammeln Sie jetzt Diskotheken?
Frank Knüpfing: Nein. Das ist eher Zufall. Eigentlich wollte ich die Legende Rudi Schmidt kennenlernen.
Und dann kaufen Sie gleich eine Diskothek von ihm?
Knüpfing (lacht): Nein. Aber wir haben uns darüber unterhalten, dass man so etwas wie das Airport nicht sterben lassen darf. Das war der Auslöser für eine Vielzahl von Gesprächen und Besichtigungen und am Ende stand als Ergebnis die Geschäftsübernahme.
Eigentlich kommen Sie aus einer ganz anderen Branche. Sie sind Kaufmann und waren Vertriebsleiter einer Versicherung. Und jetzt trauen Sie sich zu, zwei Diskotheken zu führen. Woher nehmen Sie den Mut?
Knüpfing: Der Vertrieb von Versicherungen ist nahe an Kundenwünschen. Da gibt es schon Parallelen. Außerdem habe ich 18 Monate das Odeon erlebt und traue mir zu, auch ein Airport zu führen.
Sie haben ja auch im Odeon sehr viele erfahrene Mitarbeiter übernommen und von ihnen gelernt. Wie sieht das im neuen Club aus?
Knüpfing: Ich habe sehr viele Einstellungsgespräche geführt und eines kann ich versprechen: Es sind wieder viele bekannte Gesichter im neuen Team dabei. Übrigens auch die alten Discjockeys.
Das Airport machte eine lange Zwangspause von fast sechs Monaten. Dann haben Sie übernommen. Was ist inzwischen verändert worden und wie viele Clubs gibt es noch zum Feiern?
Knüpfing: Wir haben künftig zwei Clubs im Dauerbetrieb. Die heißen jetzt wieder Terminal 1 und Terminal 2. Unser Brandschutz erfüllt jetzt die städtischen Bedingungen. Er ist von einem externen Büro nach den neuesten gesetzlichen Vorschriften abgenommen worden.
Welche Musik soll im Airport künftig laufen?
Knüpfing: Das Air hat ja eine lange Geschichte und war immer elektrisch und Techno geprägt. Das soll auch weiterhin so bleiben. Wir haben viel bei Ton und Licht verändert und wollen den Gästen einige Überraschungen bereiten, um an das alte Airport zu erinnern. Sie werden einige frühere Elemente wiedererkennen.
Welche Altersgruppen sind im Club willkommen?
Knüpfing: Unsere Zielgruppen sind die 16- bis 18-Jährigen, konform mit den Jugendschutzgesetzen, und nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.
Die Sonderveranstaltung „Milky Way“ steht am Ostersonntag an vor der offiziellen Eröffnung am 21. April. Lassen Sie es da schon richtig krachen?
Knüpfing: In jedem Fall. Wir haben zehn DJ's, die Besucher aus alten Air-Zeiten kennen sollten. Das war mir wichtig, den Bogen zu früher zu spannen. Und über die offizielle Eröffnung decke ich noch den Mantel des Schweigens. Da verrate ich noch nichts. Ich will die Gäste so richtig überraschen.
hat sich ja ggü. früheren Jahren komplett verändert. Und da speziell vor der Disco.
Viele Anliegerfirmen "sperren ihr Gelände oder rufen die Polizei. Oder besser den
Ordnungsdienst der Stadt. Besucher die korrekt Parken, müssen weit laufen. Da viele wegen ihrer Tatoo's auch im Winter ziemlich frei angezogen sind, werden sie zweimal heftig frieren. Weil Geld für die Garderobengebühr wollen sie sparen.
Ich glaube nicht, dass man an den früheren Erfolg anknüpfen kann, Herr Knüpfing.
Aber das ist ihr Bier...
Doch.