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Würzburg
Multifunktionsarena in Würzburg: Erste Unterlagen für Bauantrag eingereicht
An diesem Mittwoch hat die Projektgesellschaft erste Unterlagen des Bauantrags für die geplante große Halle in Würzburg an den OB und den Baureferent übergeben. Wie es nun weitergeht.
Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider (von links)  bei der Einreichung der Planunterlagen am Mittwochnachmittag im Würzburger Rathaus.
Foto: Christian Weiß | Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider (von links)  bei der Einreichung der Planunterlagen am ...
Ernst Lauterbach
 und  Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 23:58 Uhr

Neulich hat Thomas Oehler die Umzugskartons mit den Dutzenden Aktenordnern erneut in den Kofferraum seines Kombis gepackt. Vor Corona hat er sie schon mal eine Zeit lang herumgefahren. Am Mittwochnachmittag ist er sie nun endlich losgeworden. Der Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft übergab im Rathaus an Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Baureferent Benjamin Schneider erste Unterlagen des Bauantrags für eine moderne Multifunktionsarena in Würzburg. Das bedeutet: Die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder angedachte Errichtung einer modernen Halle rückt wieder einen Schritt näher. Konkret: So greifbar wie jetzt war der Bau noch nie.

Auf diesem Gelände östlich der Grombühlbrücke soll die Multifunktionsarena entstehen.
Foto: Ivana Biscan | Auf diesem Gelände östlich der Grombühlbrücke soll die Multifunktionsarena entstehen.

"In enger Abstimmung mit der Fachabteilung Bauaufsicht haben wir den nächsten wichtigen Schritt zur Realisierung der Arena in Würzburg eingeleitet", sagt Oehler mit Dank an die Stadtverwaltung und sein Planungsteam , das "in kürzester Zeit die Weichen für die Erlangung einer Baugenehmigung gestellt" haben. Die Projektgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Zukunftsstiftung Würzburg, die s.Oliver-Eigentümer Bernd Freier und BVUK.-Chef Michael Reizel im Jahr 2017 unter anderem mit dem Ziel gegründet haben, diese Arena zu verwirklichen. Mit dem Einreichen der ersten Unterlagen kann nun eine Vorprüfung stattfinden und das Baugenehmigungsverfahren zeitnah eingeleitet werden.

Baureferent Schneider sagte bei der Übergabe: "Dieser Schritt befördert die abschließende Klärung baurechtlicher und planerischer Themenkomplexe und setzt letztlich die Weichen zur Umsetzung dieses für die Stadt Würzburg gewinnbringenden Projektes. Im weiteren Verlauf werden erforderliche Nachreichungen sowie eine Komplettierung der Unterlagen Zug um Zug vorangebracht." Aufgrund der Pandemie seien einige Änderungen an den ursprünglichen Planungen notwendig gewesen, sagt Oehler.

Animation für eine der möglichen Funktionen: Die geplante Arena bei einem Konzert mit bestuhltem Innenraum.
Foto: Arena Würzburg Projektgesellschaft | Animation für eine der möglichen Funktionen: Die geplante Arena bei einem Konzert mit bestuhltem Innenraum.

So wurde die Besucherkapazität reduziert: von unbestuhlt 8000 Plätzen auf jetzt 7000 Plätze, bei bestuhlten Innenraum von 6000 auf 5500. Außerdem wurde der Tagungsbereich verkleinert und "es mussten die Zugänge erweitert und die Wegeführungen optimiert werden", so Oehler. Man wolle eine Pandemie-taugliche Halle bauen: "Im Zusammenhang mit diesen Änderungen werden derzeit noch Unterlagen fertiggestellt, die wir im Frühjahr einreichen werden." Der Geschäftsführer hofft, dass "die Verringerung der Besucherkapazität und die damit verbundene Verkleinerung des Gebäudes sich positiv auf das Genehmigungsverfahren auswirken".

Die Anpassungen verringern auch die Kosten: Die gesamten Projektkosten (Bau- und Baunebenkosten, Planung, Projektierung) werden inzwischen anstelle der einst im Raum stehenden gut 60 Millionen Euro auf etwa 50 Millionen taxiert. Die Stadt hat im Oktober beschlossen, sich mit einem nichtrückzahlbaren Zuschuss über 16 Millionen Euro zu beteiligen. Sie sollen in Teilbeträgen zwischen 0,5 und 4,3 Millionen Euro bis 2027 im Haushalt der Stadt festgeschrieben werden. Die Stiftung stellt 18,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 4,5 Millionen Euro kommen aus einem Zuschuss der öffentlichen Hand für energetisches Bauen. Und 12 Millionen Euro will die Projektgesellschaft als Kredit aufnehmen und selbst zurückzahlen.

Vom Tisch scheint inzwischen eine Zusammenarbeit mit einer US-Firma zu sein, die als Betreiber im Gespräch war und ihre Extrawünsche auch hätte selbst bezahlen sollen. Nach Recherchen dieser Redaktion war der favorisierte Kandidat SMG, ein Unternehmen mit Muttersitz in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania, das in der ganzen Welt 200 Stadien, Arenen, Messe- und Kongresshallen managt. Die Verhandlungen sollen weit vorangeschritten gewesen sein – dann kam Corona. Und mit dem Virus kamen Veranstaltungen weltweit zum Erliegen. Die Amerikaner scheuten offenbar die finale Unterschrift. "Ohne Corona würde sich die Arena mit großer Sicherheit nun bereits in der Bauphase befinden", hatte Oehler in diesem Frühjahr gesagt.

"Ich freue mich, dass dieses Projekt trotz Corona soweit gereift ist, dass ein Bauantrag eingereicht werden kann", sagte  Oberbürgermeister Schuchardt am Mittwoch: "Die Multifunktionshalle ist für Würzburg ein wichtiges Projekt –für unsere Sportmannschaften und ein Standortvorteil für die Wirtschaft und den Kongressstandort."

Spatenstich könnte laut Oehler im Sommer oder Herbst nächsten Jahres sein, die Eröffnung dann 2024.

Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes hatte es geheißen, dass bereits der komplette Bauantrag eingereicht worden sei. Die Stadt Würzburg weist darauf hin, dass lediglich die ersten Unterlagen im  Rathaus eingegangen sind.  

 
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  • K. K.
    " Treppen....witzig " .......

    Gestern erst wurde über die alte " s.Oliver-Hallel " berichtet und ein neuer Name für diese bekanntgemacht.
    Sehr zur Freude des WÜer Ratsgremiums ein mehrjähriger Vertrag präsentiert. Im Artikel wurde aufgelistet,
    was man in Halles alles zulassen und veranstalten will. Ich finde das ist recht ordentlich...... VIEL !

    Und heute 22.12. liest man das : " Multifunktionsarena Würzburg: "Absoluter Gewinn für die Stadt und die Region"
    Es scheint so, als wolle man den " totalen Hallenkrieg " ! Unf ebenfalls heute..... liest man auch über die
    "Frankenhalle"..... die auch wieder in Betrieb gehen soll.Man weiss nur noch nichts Genaues; aber das
    weiss man bestimmt: " Wir wollen Alles......... für die Würzburger Bürger und ein paar Menschen aus den
    Landkreisen.. ( Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Zeit? )
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  • H. S.
    Gibt es nur noch Miesmacher? Freut euch doch, dass es endlich vorangeht.
    Es wird Zeit, dass die Halle endlich kommt, sie ist seit Jahren überfällig. Andere warten schon lange drauf oder warum sonst wurde in der Schweinfurter Str. noch ein neues Hotel gebaut?
    Was haben Käppele, Halle und Kickers hinsichtlich Fördertöpfen miteinander zu tun?
    Nebenbei: bei privaten Bauherrn funktionieren Finanzierung und Terminplan.
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  • B. H.
    Die Gewinne sind privat, die Kosten trägt zu einem guten Teil die Stadt? Net schlecht. OB Schuchardt rechnet offenbar so gut wie die Kickers Fussball spielen. Das Theater, die Gartenschau - nun das? Aber für die Käppelrenovierung (6 Mio nötig) wird der städtische Zuschuss von 0,3 Mio. auf 0,15 Mio halbiert, und das auf drei Jahre gestreckt? Vielleicht sollte die Christmette Event genannt werden und das Käppele als gewinnbringend für die Stadt den Bürgern verkauft werden. Ach, das ist es schon?! Dann also konsequent Eintrittsgeld für die Christmette verlangt und schon öffnet sich der Stadtsäckel. Ach mensch, da kommt ein Freier-Bvuk-Stiftungs Tralala daher und schon läufts. Traurig.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Das hört sich doch alles wieder sehr verdächtig nach einer Kostenfalle für die Stadt und damit für uns Bürger an. Wird die Halle wirklich komplett über Zuschüsse und Kredite finanziert? Sorry, wie kann man sich denn als Verantwortlicher der Stadt auf so etwas einlassen? Jeder private Bauherr braucht heute 20% Eigenkapital!!! Das geht finanziell garantiert schief.
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  • S. M.
    Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil! 18,5 von 50 Millionen Euro werden von der Stiftung bereitgestellt. Das sind nicht nur die von Ihnen geforderten 20%, sondern exakt 37%! Wo ist also die "Kostenfalle für die Stadt"?
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  • B. H.
    @samabi1996
    Abwarten, das wird von selbst.
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  • M. G.
    Ist doch immer so, egal was gebaut wurde. Wenn die Verantwortlichen die tatsächlichen Kosten preisgeben könnten, würde doch nichts mehr öffentliches gebaut. Siehe Hamburg "Elbphilharmonie" usw. Mit privaten Bauherren überhaupt nicht zu vergleichen, denen würde der "Kuckcuck" hinterher rennen!
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  • J. Z.
    @DEACTIVATED
    Das ist so typisch negativ fränkisch was sie schreiben.
    Die "Glas-halb-leer" Einstellung ist in Franken einfach nicht wegzubekommen.

    Ich hoffe die Halle wird endlich gebaut. Die tectake-Arena (so heißt der alte Turnhallenbunker in der Stettiner Straße ja bald) ist so marode und runtergekommen. Erfüllt nicht im Ansatz die Erfordernisse für den Großteil der Veranstaltungen.

    So eine neue moderne Multifunktionsarena wird unserer Stadt gut tun und ist mehr als überfällig. Da die Basketballer der wichtigste Kunde bei der Hallenbelegung sein werden wäre es fatal wenn die ausgerechnet jetzt in der Zweitklassigkeit versinken. Sieht ja momentan ähnlich schlecht wie bei den Kickers sportlich aus.
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  • S. B.
    Bitte informieren sie sich erstmal über die Zukunftsstiftung Würzburg und die Finanzierung der Halle, bevor sie hier unrichtige Dinge behaupten. Es gab nun wirklich genug Artikel und Informationen dazu in den letzten Jahren. Aber ein substanzloser Kommentar ist halt schnell verfasst, gell.
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  • C. H.
    Warum so negativ? Klar steigen gerade die Baukosten enorm. Das trifft alle Bauprojekte! Wollen wir deshalb nichts mehr anpacken?
    Wahrscheinlich läuft auch schon die Ausführungsplanung, wenn es 2022 im Herbst los gehen soll. Ich freu mich über die positive Entwicklung trotz Corona!
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