zurück
Würzburg
Multifunktionsarena Würzburg: Stadtrat gibt grünes Licht für Millionen-Zuschuss
Hopp oder topp: Wird sich die Stadt Würzburg am Bau einer Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke beteiligen oder nicht? Dazu gab es im Stadtrat jetzt ein deutliches Votum.
Auf diesem Grundstück östlich der Grombühlbrücke in Würzburg soll die Multifunktionsarena entstehen.
Foto: Ulises Ruiz | Auf diesem Grundstück östlich der Grombühlbrücke in Würzburg soll die Multifunktionsarena entstehen.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Auch wenn es letztendlich mehr Gegenstimmen waren, als Beobachter im Vorfeld vermutet hatten,  am Schluss war es doch ein deutliches Votum für eine Beteiligung der Stadt Würzburg am Bau der Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke. Mit 33 Stimmen dafür und zwölf Stimmen dagegen gab der Stadtrat in namentlicher Abstimmung, beantragt von Sebastian Roth von der Linken, seine Zustimmung zum Vorschlag der Verwaltung, wie die Stadt ihren Anteil an den rund 51 Millionen Euro Projektkosten für die Multifunktionarena leisten wird.

Die Zukunftsstiftung Würzburg stellt 18,5 Millionen Euro zur Verfügung

Ursprünglich hatte der Stadtrat im  Februar 2019 in einem Eckpunktebeschluss zugestimmt, dass die Stadt den Schuldendienst und die Rückzahlung eines Kredites über zwölf Millionen Euro übernehmen wird, den die Projektgesellschaft vor Baubeginn aufnehmen sollte. Die jährliche Tilgung hätte bei einer Laufzeit zwischen 16 und 20 Jahren je nach Zinssatz eine tatsächliche Belastung zwischen 14 und 17 Millionen bedeutet. Pro Jahr wären dies laut Berechnungen der Verwaltung etwa 850 000 Euro gewesen, die im städtischen Haushalt auf die Dauer der Kreditlaufzeit jedes Jahr hätten eingestellt werden müssen. 

Nun beteiligt sich die Stadt mit einem nichtrückzahlbaren Zuschuss über 16 Millionen Euro an den Gesamtprojektkosten von 51 Millionen Euro. "Die umfassen die Baukosten, Planungskosten, Baunebenkosten und Projektierungskosten", hatte Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft auf Anfrage dieser Redaktion erläutert. Dieser Betrag wird in Teilbeträgen zwischen 0,5 und 4,3 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 im Haushalt der Stadt abgebildet. Den Betrieb der Halle, die im Herbst 2024 eröffnet werden soll, übernimmt eine Betreibergesellschaft, so dass der Stadt dann keine Kosten mehr entstehen. 

Der Bauantrag für die Multifunktionsarena soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden

Die Arena Würzburg Projektgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Zukunftsstiftung Würzburg, die Würzburger Geschäftsleute, darunter der s.Oliver-Gründer und -Chef Bernd Freier sowie Michael Reizel, Chef und Gründer der BUVK-Versicherungsgruppe, ins Leben gerufen hatten. Sie waren im Herbst 2017 mit den Plänen für eine Multifunktionsarena an die Öffentlichkeit getreten. Diese Stiftung stellt 18,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 4,5 Millionen Euro kommen aus einem Zuschuss der öffentlichen Hand für energetisches Bauen. Und zwölf Millionen Euro wird die Projektgesellschaft als Kredit aufnehmen und laut Businessplan selbst zurückzahlen können.

Der Bauantrag für das Projekt soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, erste Vorbereitungsarbeiten könnten im Frühsommer kommenden Jahres beginnen. Mit dem offiziellen Spatenstich für das Projekt rechnet Thomas Oehler für den Sommer 2022. 

Wer hat wie abgestimmt?

Für eine Beteiligung der Stadt stimmten: Claudia Adam, Adolf Bauer, Christine Bötsch, Sonja Buchberger, Anette Hollerbach, Judith Jörg, Emanuele La Rosa, Nadine Lexa, Wolfgang Roth, Rena Schimmer, Rainer Schott, Sabine Wolfinger, (alle CSU) Christian Schuchardt (CDU); Simone Artz, Manfred Dürr,  Patrick Friedl, Simone Haberer, Barbara Lehrieder, Antonino Pecoraro, Matthias Pilz, Lukas Weidinger (alle Grüne); Udo Feldinger, Alexander Kolbow, Marion Schäfer-Blake, Kerstin Westphal (alle SPD);Willi Dürrnagel, Jürgen Weber (beide WL); Joachim Spatz, Andrew Ullmann (beide FDP);  Josef Hofmann, Volker Omert, Andy Puhl (alle FW/FWG); Charlotte Schloßareck (Bürgerforum).
Dagegen stimmten: Niklas Dehne, Christa Grötsch, Konstantin Mack, Karin Miethaner-Vent, Silke Trost, Sandra Vorlová (alle Grüne); Anna Maria Dürr, Barbara Meyer, Sebastian Roth (alle Linke); Wolfgang Freiherr von Eyb (AfD); Raimund Binder (ödp); Christiane Kerner (parteilos). 
Alle nicht genannten Stadtratsmitglieder waren bei der Abstimmung nicht anwesend.
Quelle: ella
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
Adolf Bauer
Alexander Kolbow
Alternative für Deutschland
Andrew Ullmann
Andy Puhl
Multifunktionsarena Würzburg
Barbara Lehrieder
Bauanträge
Bernd Freier
CDU
CSU
Charlotte Schloßareck
Christian Schuchardt
Christiane Kerner
Christine Bötsch
Emanuele La Rosa
FDP
Joachim Spatz
Josef Hofmann
Jürgen Weber
Karin Miethaner-Vent
Kerstin Westphal
Marion Schäfer-Blake
Matthias Pilz
Nadine Lexa
Patrick Friedl
Raimund Binder
Rainer Schott
Sabine Wolfinger
Sebastian Roth
Silke Trost
Sonja Buchberger
Stadt Würzburg
Stadträte und Gemeinderäte
Udo Feldinger
Wolfgang Roth
Ökologisch-Demokratische Partei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • marent1@hotmail.de
    mal ganz ehrlich, sind das die Probleme dieser Zeit ? Eine Halle zu bauen ohne Verkehrskonzept, an eine eh schon überlastete Stelle? Nur damit sich ein paar Firmenbesitzer ein Denkmal setzen? Ok,ok, sie gründen eine Stiftung, naklar, das ist ihnen ja auch steuerlich und prestigemäßig zu raten... Das hätten sie aber auch ohne eoine Halle machen können...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Objektiv13
    Es ist eine gute Entscheidung, den Bau dieser Arena zu unterstützen. Eine solche Halle kommt mindestens 20 Jahre zu spät. Ja, die Lage, es ist eigentlich egal, wo man die Halle hinplant. Es wird so oder so kritisiert. Kommt sie in die Innenstadt, wird erhöhtes Verkehrsaufkommen und Parkplatznot angeführt. Kommt sie in den Außenbereich, wird wieder rumgejammert, dass weitere Flächen versiegelt werden oder Ackerflächen verlorengehen. Dann taucht wieder der Hamster auf, der zu schützen ist. Die Berufsverhinderer und Dauerblockierer werden immer was finden, dass ein Vorhaben nicht umgesetzt werden darf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • holle4es
    Die 16 Millionen sind eine Investition, die auch die Wirtschaft ankurbelt: 250 Arbeitsplätze und pro Jahr 12 Millionen Umsatz für Gastronomie/Hotels und Einzelhandel!

    Beim Theater, ja da sollten sich die Bürger lieber aufregen, da kommt nämlich nichts zählbares bei raus, nur noch mehr Betriebskosten, die die Öffentlichkeit trägt. Aber Kultur muss ja auch sein...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • markus77
    Die Würzburger Schulen hätten die 16 Million auch seeehr gut vertragen können .... abgesehen von noch so einigen anderen "Schwachstellen"
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sepele
    Das ist keine entweder-oder Entscheidung. Eine Stadt muss Bildung und Freizeit beides anbieten und gestalten.

    Für die Schulen gibt es übrigens gerade ein 300 Mio Investitionsprogramm.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dottore
    Super Beitrag zur innerstädtischen Verkehrsberuhigung, cleverer Standort... aber das kann man ja ausgleichen, indem man dafür einfach den Anwohnern (so wie in der Zellerau geplant) noch mehr Stellplätze wegnimmt, dann klappts auch mit den Emissionen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Gerdy
    Bei den veranschlagten 51 Millionen wird es sicherlich nicht bleiben. Die Endabrechnung wird deutlich höher ausfallen. 🤔🤔
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • holle4es
    Das wäre aber erst mal das Problem der privaten Investoren.
    Und da sind wir beim Punkt. Im Gegensatz zur Stadt (siehe auch Mainfrankentheater) geht es hier um deren Geld, bzw. werden da sicherlich ordentliche Verträge gemacht, die exorbitante Kostensteigerungen wie bei Projekten der Öffentlichen Hand, vermeiden sollten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sepele
    Gute Entscheidung 👍
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Und im Gegenzug kommt dann irgendeiner auf die (wahnwitzige) Idee, die Schweinfurter Straße auf 2 Spuren zurück zu bauen, damit ja noch mehr Fahrradfahrer noch mehr Platz haben ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Zugut
    Falscher Standort, zuviel städtisches Geld. Geld, das anderswo nicht vorhanden sein soll. ZB bei den mobilen Luftfiltern in Schulen zum Schutz unserer Kinder. Da fehlen 1,5 Mio., um alle Klassenzimmer auszurüsten zzgl. Wartung. Geld, das fast alle anderen Kommunen dafür ausgeben. Nur Wü nicht. Corona ist noch lange nicht vorbei, andere Keime sind auch reichlich in Zimmern mit 35 Menschen vorhanden.
    Wir in Wü haben dann ein Theater für 120 Mio plus x, eine Multifunktionshalle für 51 Mio plus wieviel x an einer verkehrstechnisch völlig abwegigen Ecke.
    Nur - vom Norden kommt man dann nicht mehr dorthin, weil in der Veitshöchheimerstr. ein Verweilgrünstreifen zu Erholung einlädt. Ach, alle sollen lieber Bahnfahren? Besonders nach 23.00 wird der regionale Bahnsteig dann auch zum Verweilstreifen bis zum nächsten Morgen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • micha.fries@t-online.de
    Endlich geht es los - die Stadt braucht dieses Projekt - nicht nur für
    den Profisport!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten