Die Baskets befinden sich derzeit auf einem Höhenflug, Sieg über Alba Berlin, Tabellenplatz 4 der Basketball-Bundesliga, vier Heimsiege in Folge und ein dreimal nacheinander ausverkauftes Haus in der Tectake-Arena in der Sanderau. 3140 Zuschauer fasst die städtische Halle, zu wenig für die Vorgaben der Liga.
Bis 2029 müssen die Würzburger Basketballer eine Halle mit mindestens 4000 Plätzen vorweisen können, bis 2032 müssen es sogar 4500 sein, sonst gibt es keine Lizenzen der Liga mehr für einen Spielbetrieb in Würzburg. Darauf hatte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler vor wenigen Tagen erneut in einem Interview mit dieser Redaktion hingewiesen. Eine größere Halle würde auch die Suche nach einem neuen Hauptsponsor erleichtern, so Liebler weiter. Nur so ließen sich gute Spieler und Trainer dauerhaft in Würzburg halten. Die Würzburger haben trotz der Spitzenleistungen von Team und Trainern einen der niedrigsten Etats der Liga.
Fachleute rechnen laut einer Studie mit rund 150 Veranstaltungen pro Jahr
Da war doch was? Stimmt. Die Pläne für eine Multifunktionsarena mit bis zu 6000 Zuschauern östlich der Grombühlbrücke gibt es nach wie vor. Und die würde ja nicht nur für die knapp 20 Heimspiele einer Basketball-Saison gebaut, sondern sei ein "absoluter Gewinn für die Stadt und die Region", so eine Tourismus-Studie, die schon vor zwei Jahren im Stadtrat vorgestellt worden war.
Fachleute rechnen demnach mit rund 150 Veranstaltungen und bis zu 338.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr, die die in der Halle stattfindenden Konzerte, Tagungen und Sportveranstaltungen pro Jahr besuchen. Knapp 11,7 Millionen Euro würden die pro Jahr in der Stadt ausgeben, hieß es. Und wenn das sich im Bau befindliche B&B-Hotel an der Ecke Raiffeisen- und Schürerstraße im Oktober 2025 eröffnen wird, sind im direkten Umfeld der geplanten Halle in den letzten Jahren rund 700 Hotelzimmer neu entstanden.
Die Multifunktionsarena sollte bereits im Herbst 2024 in Betrieb gehen
Wie ist der Sachstand? Wie berichtet, war die Zukunftsstiftung für Würzburg im März 2017 von s.Oliver-Gründer Bernd Freier mit weiteren Würzburger Geschäftsleuten ins Leben gerufen worden. Sie waren im Herbst desselben Jahres mit den Plänen für eine Multifunktions-Arena an der Grombühlbrücke an die Öffentlichkeit getreten. Der Würzburger Stadtrat hatte im Oktober 2021 beschlossen, dass die Stadt sich mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss von 16 Millionen Euro an den damals veranschlagten Kosten von rund 51 Millionen Euro beteiligen werde.
Die Multifunktionsarena sollte im Herbst 2024 in Betrieb gehen, die Stadt ließ bereits eine dafür notwendige Brücke im Zuge der Kohlenhofstraße bauen. Doch dann kam Corona und damit auch neue Anforderungen an die Planer. Doch nicht genug, auch der russische Angriffskrieg von Wladimir Putin gegen die Ukraine und die damit verbundenen Preissteigerungen und Störungen der Lieferketten taten ihr eigenes.
Eine große Mehrheit des Stadtrates stimmte gegen den ÖDP-Antrag
Zuletzt in den Fokus der Öffentlichkeit rückte das Projekt bei den Haushaltsberatungen im vergangenen November. Da scheiterte der jährliche Antrag der ÖDP, verbleibende Planungsmittel für den Hallenneubau aus dem Haushalt zu streichen. Eine große Mehrheit stimmte gegen den ÖDP-Antrag. Damit blieb es bei 100.000 Euro, die im Etat 2024 für weitere Planungsschritte zur Verfügung stehen. Der Wille im Stadtrat scheint also ungebrochen.
Doch wie sieht es mit den Planungsschritten aus? In den Haushaltsberatungen hatte der OB angekündigt, mit Blick auf gestiegene Baukosten und Zinsen, so bald wie möglich mit den Stiftern und der Projektgesellschaft Multifunktionsarena zu sprechen. Thomas Öhler, Geschäftsführer der Projektgesellschaft, bestätigt auf Anfrage: "Es finden Sondierungsgespräche mit der Stadt statt, wie man diese Arena noch realisieren kann."
Wie viel teurer der Hallenbau wird, hängt auch immer von der Ausführung ab
Dass man trotz Baurecht noch keinen Antrag eingereicht habe, liege daran, dass die Finanzierung angesichts der gestiegenen Baukosten, der Inflation und Zinsen nicht mehr gesichert sei. Und dies sowohl von Seiten der Stiftung als auch der Stadt. Muss die Stadt also auch noch etwas auf die bereits beschlossenen 16 Millionen Euro drauflegen? "Es braucht zusätzliche Mittel", sagt Oehler. Genaue Zahlen nennt er auf Nachfrage nicht, nur: "Es ist ein gutes Stück teurer geworden." Wie viel teurer hänge auch immer von der Bauausführung ab, argumentiert der Geschäftsführer. "Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass auch von Seiten der Stiftung mehr Geld fließen würde", sagt Oehler am Telefon.
Wie will er das Dilemma der Baskets lösen? "So wie sie gerade spielen, können sie eigentlich nicht mehr dazu beitragen", sagt er. "Die Hütte ist voll, sie spielen die beste Saison, seitdem ich das verfolge, das baut schon ein bisschen Druck auf", sagt er. "Ich kenne die genaue Haushaltssituation der Stadt Würzburg nicht, aber so wie mir das mitgeteilt wird, ist die schwierig."
"Ich vernehme aus allen Lagern weiterhin den Wunsch zur Realisierung"
"Ich halte an dem Projekt fest", sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Telefon. So habe das in den Haushaltsberatungen erfreulicherweise ja auch die überwiegende Mehrheit des Stadtrates gesehen. "Eine Finanzierung ist allerdings aktuell unter dem Hinblick der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht gesichert", so Schuchardt. Denn auch die kommunalen Einnahmen würden nicht gerade sprudeln.
"Wir arbeiten daran", versichert er. Es würden ständig Gespräche geführt. "Ich halte das Projekt für die Stadt für bedeutsam und für eine Riesenchance, weil es den Standort Würzburg enorm nach vorne bringen würde", sagt der OB. Ob auch die Stadt eventuell ihren Anteil erhöhen würden, darüber müsste abhängig von der Finanzstärke der Stadt zum gegebenen Zeitpunkt zu reden sein, kündigt er an.
Trotz anderslautender Gerüchte in der Stadt sei die Halle noch lange nicht tot
"Wir haben ein baulich reifes Projekt, da müssen wir das Fenster der Gelegenheit abpassen und dann wieder öffnen", hofft Schuchardt. Das habe sich leider kurz vor dem Baustart durch Corona zwangsweise geschlossen. Aber trotz anderslautender Gerüchte in der Stadt sei die Halle noch lange nicht tot, antwortet er auf die entsprechende Frage: "Totgesagte leben länger."
Die Baskets werden das gerne hören, doch drückt sie weiter der Schuh. Wenn sie zu Beginn der Spielzeit 2029 eine neue Halle haben wollen, müsste der Bau spätestens Anfang 2027 beginnen, schätzt Thomas Oehler. Das sind noch drei Jahre.
Park & Ride System nicht vorhanden oder in Planung
Multi - Arena kommt nicht voran und man drückt sich vor der Verantwortung
Kulturell verabschiedet man sich vom Bockshorn usw.
Dafür endlose Diskussionen und besserwisserisches Verhalten :
Um Radfahrwege , Streichung von Parkplätzen und anderen Kleinigkeiten.
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Keiner übernimmt Verantwortung oder nimmt wirklich mal was in die Hand !
So viel ich weiß beziehen Architekten ihre Planungsdaten nicht per Schiff aus China und Corona führte in Büros kaum zu Behinderungen.
Lasst es uns GEMEINSAM endlich zu Ende bringen, zum Wohle der Stadt und deren Bevölkerung hier und in der ganzen Region.