Der Würzburger Stadtrat steht weiterhin mit großer Mehrheit hinter der geplanten Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke: Bei den Haushaltsberatungen fand der jährlich wiederkehrende Antrag der ÖDP, verbleibende Planungsmittel für den Hallenneubau aus dem Haushalt zu streichen, nur eine Handvoll Stimmen.
Vorausgegangen war eine längere Debatte, in der – mit Ausnahme der Beiträge von Raimund Binder (ÖDP), Barbara Meyer (Linke) und Wolfgang von Eyb (AfD) – Einigkeit darüber herrschte, dass es sich bei den Plänen der Zukunftsstiftung für Würzburg auch in schwierigen Zeiten weiterhin um wünschenswertes Projekt handelt. Die von s.Oliver-Gründer Bernd Freier zusammen mit weiteren Geschäftsleuten gegründete Stiftung ging 2017 mit ihrem Vorhaben an die Öffentlichkeit. Im Oktober 2021 hatte der Stadtrat beschlossen, dass sich die Stadt mit einem Zuschuss in Höhe von 16 Millionen Euro am Bau der Halle beteiligt.
Wie es damit in Zeiten gestiegener Baukosten und Zinsen weitergeht, will der OB so bald wie möglich mit den Stiftern und der Projektgesellschaft Multifunktionsarena besprechen. Die Haushaltsberatungen seien nicht dafür geeignet, "mit beiläufigen Anträgen eine Beerdigung fünfter Klasse für die Arena zu organisieren", betonte Schuchardt. Er erinnerte daran, dass die Stiftung bereits rund zehn Prozent der Gesamtkosten in die Planung investiert hat: "Jetzt geht es darum, eine Zukunftsperspektive für unsere Stadt zu einem guten Ende zu führen. Dafür setze ich mich ein."
100.000 Euro bleiben für Planungsschritte im Würzburger Haushalt
Thomas Oehler, der Geschäftsführer der Projektgesellschaft, hatte zuletzt im Frühjahr gegenüber dieser Redaktion den Willen der Stiftung bekräftigt, die Arena zu bauen. Rund 40 Stadträtinnen und Stadträte stimmten gegen den ÖDP-Antrag. Damit bleibt es bei 100.000 Euro, die im Etat 2024 für weitere Planungsschritte zur Verfügung stehen.
Die CSU hatte zusätzlich 50.000 Euro beantragt, zog den Antrag aber zurück. In einer Multifunktionsarena könnten neben den Bundesliga-Heimspielen der Würzburg Baskets, anderen Sportveranstaltungen und großen Konzerten auch Messen und Kongresse stattfinden. "Das wird unsere Stadt als Oberzentrum erheblich stärken und Einnahmen bringen. Daher hat die Halle für uns weiter eine hohe Priorität", betonte der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth. Er wünscht sich möglichst zeitnah eine Entscheidung: "Das sind wir den Stiftern und dem Grundstückeigentümer schuldig."
Auch in der grünen Fraktion gibt es laut Matthias Pilz immer noch eine breite Mehrheit für die Arena. Allerdings müssten vor einer Entscheidung viele offene Fragen von der Verwaltung und der Projektgesellschaft beantwortet: "Wir wollen, dass das Projekt vorangeht. Ob wir es können, wissen wir nicht", sagte Pilz.
Private Investoren sind natürlich prima, aber auch die Stadt wird als Nutznießer einen gehörigen Teil dazu beitragen müssen genauso wie sie es beim Theater tut.
Steht die auch noch im Raum? Trotz steigender Zinsen?
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