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Würzburg
Kämmerer Robert Scheller verlässt das Würzburger Rathaus: Warum geht er und was ist mit der Nachfolge?
Mit seinem Wechsel zum Kommunalunternehmen muss eine weitere Referentenstelle bei der Stadt Würzburg neu besetzt werden. Wie es jetzt weiter gehen könnte.
Kämmerer Robert Scheller wird Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Kämmerer Robert Scheller wird Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg.
Christoph Sommer
 und  Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 17.12.2024 02:35 Uhr

Zum 1. April will Würzburgs Kämmerer Robert Scheller vom Würzburger Rathaus ins Kommunalunternehmen des Landkreises (KU) in der Zeppelinstraße wechseln. Der Kreistag hat ihn vergangene Woche als neuen Vorstand des KU gewählt. Was bedeutet sein Weggang für die Stadt und wer verlässt die Rathausspitze sonst noch?     

Seit 2014 ist Scheller Referent für Finanzen, Personal und Immobilien und damit kommunaler Wahlbeamter auf Zeit. Der Stadtrat hat ihn gewählt und entlässt ihn auch. Eine Kündigungsfrist haben Wahlbeamte nicht. 

Was passiert in der Zeit ohne Würzburger Kämmerer?

Am kommenden Montag wird der Verwaltungsrat des KU Scheller zum Vorstand bestellen. Laut Pressestelle des Rathauses wird sich der Stadtrat danach "in einem der kommenden Sitzungsläufe" mit dem weiteren Vorgehen befassen. Da im Dezember keine reguläre Sitzung mehr ist, wird das voraussichtlich im Januar sein. Dann könnte die Politik das Referat auch neu gestalten - zum Beispiel Immobilien- oder Personalbereich einem anderen Referat zuordnen. Laut Rathaussprecher Georg Wagenbrenner soll die Position des Kämmerers "zeitnah" ausgeschrieben werden.

Wann eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger frühestens das Amt antreten könnte, ist offen. "Das hängt vom Personalgewinnungsverfahren ab", antwortet Wagenbrenner. Geht man von üblichen Fristen aus, könnte sich eine Bewerberin oder ein Bewerber im Sommer 2025 vorstellen. Wann die neue Frau oder der neue Mann dann antreten wird, hängt von der individuellen Arbeitssituation ab - und könnte noch einige Monate dauern.   

Normalerweise würde in einer Zeit ohne Kämmerer wahrscheinlich Oberbürgermeister Christian Schuchardt einige Aufgaben übernehmen – er war selbst von 2007 bis 2014 Kämmerer. Doch Schuchardt wird das Rathaus ja ebenfalls verlassen. Er wird am 1. Juli Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags.  

Robert Scheller: "wunderbare Möglichkeit und spannende Tätigkeit"

Bedeutet das Stillstand im Rathaus? Baureferent Benjamin Schneider verneint: "Wir werden wichtige Themen natürlich weiter vorantreiben." Er hat den Kämmerer im Tagesgeschäft in den letzten Jahren bei Bedarf vertreten und ist deshalb bereits mit einigen Fragen vertraut. "Außerdem gibt es überschneidende Themen, insbesondere im Bereich der Liegenschaftsstrategie, wie zum Beispiel dem geplanten Erwerb der ehemaligen Faulenbergkaserne, Ankaufsüberlegungen für zukünftige Baulandentwicklungen oder auch bei der Aufgabe der Weiterentwicklung städtischer Immobilien, wie beispielsweise des ehemaligen Rathauses in Heidingsfeld."

Warum verlässt Scheller das Rathaus? Mit seinen 52 Jahren und nach 23 Jahren bei der Stadt Würzburg suche er jetzt neue Herausforderungen und Impulse, sagte er der Redaktion. Scheller zu seiner neuen Aufgabe als KU-Vorstand: "Ich bin ein überzeugter Kommunaler und hier in der Gegend vernetzt, da ist es eine wunderbare Möglichkeit und spannende Tätigkeit."

Sozial- und Schulreferat könnten ebenfalls bald ohne Leitung sein, Ordnungs- und Kommunalreferent braucht demnächst eine neue

Neben Scheller und Schuchardt werden weitere Führungskräfte das Rathaus verlassen. Zum einen Sozialreferentin Hülya Düber, sollte sie als Direktkandidatin der CSU zur Bundestagswahl am 23. Februar erfolgreich sein. "Für diesen Fall würde das Mandat der berufsmäßigen Stadträtin Düber vom Tage der Feststellung des Bundeswahlausschusses an ruhen und im Anschluss die Neubesetzung angegangen werden", informiert Wagenbrenner. Die Leitung des Sozialreferats wäre dann ebenfalls länger unbesetzt.

Die nächste Referentenstelle könnte frei werden, falls Judith Roth-Jörg (CSU) die OB-Wahl gewinnen sollte. Die dritte Bürgermeisterin sowie Schul- und Sportreferentin ist vom Vorstand des CSU Kreisverbands als Kandidatin vorgeschlagen worden. Fest steht dagegen, dass Ordnungs- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner in den Ruhestand geht. Nach Information der städtischen Pressestelle hört Kleiner 2026 auf und die Stelle soll nach der Kommunalwahl im März 2026 ausgeschrieben werden. 

 
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Kommentare
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  • Felix Habermann
    @ Georg Ries ! ! !
    Das hätte ich nicht gedacht daß
    Stadträte in Würzburg so
    fürstlich bezahlt werden.
    Dafür müßten sie bessere Leistungen
    bringen und Entscheidungen treffen.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Friedrich Angene
    Es ist "Eine wunderbare Möglichkeit und spannende Tätigkeit", äußert sich Herr Scheller. Damit meint er bestimmt das Fürstliche Gehalt.
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  • Georg Ries
    Als berufsm. Stadtrat hat er auch B 4 gehabt. Nur kein Neid, sie hätten sich doch bewerben können!
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