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Würzburg
Insolvenz von Galeria Kaufhof: Geheime Liste soll Fortbestand der Filiale in Würzburg bestätigen
Der Galeria Kaufhof Standort in Würzburg hat gute Chancen erhalten zu bleiben. Was die Gewerkschaft Verdi dazu sagt und wie sicher die Infos sind.
Der Galeria Kaufhof Standort Würzburg soll erhalten bleiben. Noch am vergangenen Sonntag hatte die Gewerkschaft Verdi Unterschriften gegen eine Schließung gesammelt.
Foto: Thomas Obermeier | Der Galeria Kaufhof Standort Würzburg soll erhalten bleiben. Noch am vergangenen Sonntag hatte die Gewerkschaft Verdi Unterschriften gegen eine Schließung gesammelt.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:38 Uhr

Es sind 131 Filialen und rund 17 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktuell um das Bestehen und ihren Job bangen müssen. Im Oktober 2022 hatte der Galeria Kaufhof Konzern Insolvenz angemeldet und bestätigt, rund ein Drittel seiner bestehenden Filialen schließen zu wollen. Tausende Mitarbeitende sollen entlassen werden. 

Welche Standorte betroffen sein werden, dahingehend hielt sich der Konzern bislang noch bedeckt. Ende Januar sollten die Schließungen der Filialen kommuniziert werden – eigentlich. Denn vergangenen Mittwoch änderte die Unternehmensführung plötzlich ihre Strategie und erklärte: Vor März würden keine Schließungen publik gemacht werden.

Interne Liste verrät, welche Standorte geschlossen werden sollen

Ein bitteres Los für die Beschäftigten, die weiterhin um ihren Job bangen müssen und im Ungewissen gelassen werden. Die Gewerkschaft Verdi aus Würzburg hatte dies zum Anlass genommen und am vergangenen Wochenende eine Unterschriften-Aktion zum Verbleib des Würzburger Standortes gestartet.  "Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz und um die Standorte in Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg", erklärte Gewerkschaftssekretär Peter König noch am vergangenen Sonntag.

Zwischenzeitlich hat die überregionale Tageszeitung "Süddeutsche Zeitung" aus Unternehmenskreisen eine bis dato geheime Liste erhalten. Insgesamt sollen darauf 60 Filialen aufgelistet sein, die im Zuge des Insolvenzverfahrens aufgegeben werden sollen. Deutlich weniger Standorte, als die noch im Dezember 2022 kommunizierten 90. 

Verdi Würzburg glaubt nicht an ein Aufatmen für den Standort Würzburg

Positiv dürften diese Nachricht vor allem die rund 100 Galeria Kaufhof-Beschäftigten in Würzburg aufgenommen haben. Denn es sei unwahrscheinlich, dass das unterfränkische Warenhaus von den Schließungen betroffen sei. So gelte es zusammen mit den Filialen in Aachen, Bonn, Braunschweig, Bremen, Dresden, Kassel und Mannheim relativ sicher vor einer Schließung, schreibt die Süddeutsche in ihrem Artikel vom 23. Januar.

Verdi-Gewerkschaftssekretär Peter König äußert sich skeptisch, angesprochen auf die unternehmensinterne Liste. "Mich würde es wundern, wenn das überhaupt stimmt", so König. Er wisse aus "extrem zuverlässiger Quelle", dass nur sechs Personen in Deutschland aktuell wüssten, welche Standorte geschlossen werden sollen. Dass interne Informationen von Galeria Kaufhof nach außen dringen, hält er für sehr unwahrscheinlich.

Auch bei dem Insolvenzverfahren vor zwei Jahren sei im Vorfeld viel spekuliert wurden. "Ich bin da extrem vorsichtig bei solchen Nachrichten", sagt König gegenüber dieser Redaktion. Die Arbeitgeber hielten die Standortschließungen bewusst geheim, da aktuell die Verhandlungen mit den Gebäudevermietern noch bis Mitte oder Ende Februar andauern, so der Gewerkschaftssekretär. "Ich gehe davon aus, dass vorher auch keine Standortschließungen veröffentlicht werden."

Galeria Kaufhof macht keine Angaben über den Inhaber der Immobilie in Würzburg

Erst im September 2021 hatte das Immobilien-Fachmagazin "Immobilien Zeitung" vermeldet, dass die Signa-Gruppe, Eigentümerin der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, zehn Warenhäuser verkauft hat. Darunter auch die Immobilie in Würzburg. Damit hätten für das ehemalige Gebäude seit 2021 Mietzahlungen an Dritte fällig werden müssen, die sich wiederum auf die Unternehmensbilanz ausschlagen.

Auf Nachfrage dieser Redaktion, ob der damalige Standortverkauf sich negativ auf den möglichen Erhalt der Filiale in Würzburg auswirken könne, wollte Galeria Kaufhof keine Angaben machen. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es lediglich: "Eigentumsverhältnisse laufender Immobilien kommentiert Galeria nicht."

Olaf Groß, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation des Konzerns, erklärt weiter, dass der Konzern zeitnah Gespräche mit den Vermietern führen werde. Dort gehe es neben der Miete auch um Fragen der Flächennutzung oder Modernisierungsmaßnahmen. "Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von solchen Gesprächen abhängig sein", hieß es abschließend in dem Statement.

 
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Praktisch alle Kaufhäuser stehen in Innenstädten und was früher ein Standortvorteil war ist jetzt ein Standortnachteil. Einen Fernseher, der auch zum Konzept Kaufhaus gehört, schafft man nun nicht mal eben per ÖPNV zum nächsten P+R Parkplatz.
    Rätselhaft ist aber warum alle Kaufhauskonzerne in den Innenstädten blieben und dort eingingen. Die Manager waren doch allesamt ihr Geld nicht wert und Bürgermeisternde die jetzt die Verödung der Innenstädte beklagen auch nicht.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Zumal der Straba- oder Busfahrer diese größeren Dinge gar nicht befördert - der sagt dann, ich bin doch kein Transportunternehmen😜
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  • juergenmagic@t-online.de
    Genau, habe ich selbst vor ein paar Wochen im Bus mitbekommen. Zwei Fahrgäste hatten etwas Größeres (vermutlich zerlegtes Kleinmöbelstück) dabei und obwohl der Bus nach Würzburg nicht mal viertel voll war, gab es heiße Diskussionen mit dem Busfahrer. Letztendlich durften die das mitnehmen, aber so werden die Leute auch zum Auto getrieben. Abgesehen davon, wäre es schade, wenn der Kaufhof schließen würde. Man findet da oft noch was, auch wenn das Sortiment in den letzten Jahren sehr ausgedünnt wurde. Wenn ich dran denke, wie gut der Kaufhof und andere Kaufhäuser in den 80er- und auch 90er-Jahren sortiert waren, macht einen das schon was nachdenklich. Die Leute brauchen halt nicht mehr ein Vollsortiment. Aber die Lebensmittelabteilung ist immer noch prima.
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  • FDuckstein@t-online.de
    Das wichtige Geschäft der Kaufhauskonzerne scheint mir das mit den Immobilien in bester Lage zu sein. Interessant wäre auch für die Leser, wohin das Geld für die Mieten geht.
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  • marent1@hotmail.de
    Leute, geht dort einkaufen, wenn Ihr das Kaufhaus retten wollt! Ja, ich will!
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  • Laeufer61
    Immerhin kann derzeit...

    ...völlig unbehelligt von "behilflichem" Verkaufspersonal und in aller Ruhe durch die (fast) leeren Etagen geschlendert werden.

    Das dichte Gedränge der Umsatzstarken Jahrzehnte bleibt jedem somit erspart - Ironie off -
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  • klafie
    fakt ist doch, dass Kaufhof schon lange seine Attraktivität als Einkaufsmagnet verloren hat.
    Völlig überteuerte Preise.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Es kommt auch darauf an, was man bereit ist, auszugeben.

    Billig billig, aus dem Internet, ist nämlich auch keine Lösung.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Vergleicht man z. B. ein Küchengerät von namhaften Firmen wie Siemens, Bosch, etc., so findet man im Internet mit Sicherheit dieses Gerät günstiger!👍
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @2804: Beratung kostet halt Geld!
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  • klafie
    hm - an der Beratung scheitert es halt auch oftmals, da die Verkäufer gar nicht so viel Zeit haben!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @klafie: Ihre Meinung!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Die Beratung und Fachkompetenz ist bei G.K. schon lange nicht mehr vorhanden, allerhöchstens gibt es die noch in der Lebensmittelabteilung und die lassen die sich auch sehr teuer bezahlen!
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  • MR1111
    Natürlich, der Online Händler hat sein Versandlager auf der grünen Wiese und sonst kaum Kosten. Bei Galeria kann man sich die verschiedensten Artikel ansehen, in die Hand nehmen und bekommt eine Fachberatung. Und wenn man eine Reklamation hat, läuft das im Vergleich zum Online Shop auch völlig problemlos. Wie kann man immer nur so engstirnig denken...?!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Also ich hatte noch niemals Probleme bei einer Reklamation, einem (bezahlten) Rückversand, kostenlosen Ersatzteilen oder eventuellen Preisnachlässen, welche man z.B. bei Ebay-Händlern verhandeln kann! Beraten lassen kann man sich dort auch per Email oder Telefon! Außerdem sind die Beschreibungen der Anbieter recht gut, wenn man nicht gerade beim Chinesen bestellt!
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  • marent1@hotmail.de
    ja aber halt unzählige Fahrten der Paketdienste und Logistikunternehmen hin und her und wieder zurück...
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Wie kommen Sie auf diese Schnapsidee???🤔
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Und wenn was kaputt geht wird es garantiert ungünstig, auch in der Garantiezeit.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @klafie: Umsehen,probieren und beraten lassen - kaufen dann im Internet weil etwas günstiger? So brauchen wir uns nicht wundern, wenn es bald keine Geschäfte gibt. Einkaufen kannst du im Netz - shoppen in der Stadt kannst du nur im Geschäft!
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