Der Ukraine-Krieg treibt die Spritkosten in Rekordhöhen. Laut ADAC lag der bundesweite Tagesdurchschnittspreis für Diesel beispielsweise am Mittwoch bei 2,25 Euro pro Liter. Bei Super E10 waren es 2,159 Euro. Im Vergleich zum Stand vor Beginn des Ukraine-Kriegs ist Diesel damit knapp 59 Cent pro Liter teurer, E10 knapp 41 Cent.
Viele Autofahrerinnen und Autofahrer können sich die teuren Tankrechnungen kaum noch leisten. Vor allem Pendler, die beruflich auf ihr Auto angewiesen sind, ärgern sich über ihre gestiegenen Ausgaben. Aber wie heftig treffen die hohen Spritpreise die Menschen in der Region? Was fordern sie von der Politik? Und welche Konsequenzen ziehen sie persönlich aus den Preissteigerungen? Wir haben 11 Autofahrerinnen und Fahrer gefragt. Das sind ihre Antworten:
1. Harald Beier aus Elfershausen: "Wenn die Preise so bleiben, steige ich auf Elektro um"
"Als Pendler kann ich mich in die anderen hineinversetzen. Die Benzinpreise sind unverhältnismäßig hoch. Ich finde, die Regierung sollte die Mehrwertsteuer und die Mineralölsteuern reduzieren. Es gibt viele Leute, die werden sich das nicht mehr leisten können. Ich persönlich bin gerade nicht betroffen, denn ich bin krankgeschrieben und fahre kaum. Das ändert sich aber wieder. Wenn die Preise so bleiben, steige ich auf Elektro um. Ich habe bereits Photovoltaik auf dem Dach. Dann rechnet sich das."
2. Cornelia Laug aus Dettelbach: "Meine letzte Tankfüllung war über 120 Euro"
"Ich pendle täglich von Dettelbach nach Schweinfurt. Meine letzte Tankfüllung war über 120 Euro. Ich werde zweimal im Monat tanken müssen. Öffentliche Verkehrsmittel sind nicht vorhanden bzw. es würde viermal so lange dauern wie mit dem Auto. Privat belastet mich der Preis auch. Wir haben einen Öltank daheim und wenn es nicht bald wärmer wird, sitzen wir trotz Sparsamkeit im Kalten. Ich fürchte auch, dass die Energiepreise noch mehr steigen. Das bedeutet, wir müssen woanders sparen, zum Beispiel an Lebensmitteln und Konsumgütern."
3. Jesko Tanke aus Schweinfurt: "Mit der Bahn komme ich nicht zum Supermarkt"
"Ich muss nur im Ort pendeln. Natürlich merke ich die hohen Spritpreise, wenn ich meine weiter entfernte Familie besuchen will. Aber eigentlich weiß ich schon länger, dass die Preise aus Umweltgründen steigen müssen. Es ist eben wie es ist. Ich fahre schon lange einen sparsamen Diesel. Aber Bahn? Nein, damit komm ich nicht zum Supermarkt. Die Preise politisch auf das alte Niveau zu drücken, ist keine Lösung. Dann kaufen die Leute weiterhin Geländeautos und tun so, als wäre nichts passiert. Das würde nichts besser machen, denn dann bleibt alles beim Alten."
4. Peter Kaiser aus Würzburg: "Ich bin vom Auto auf den Roller umgestiegen"
"Mich persönlich trifft es nicht, aber die Wirtschaft leidet darunter, hauptsächlich auch die Pendler. Andere Länder schaffen es, etwas dagegen zu tun. Sie setzen unter anderem die Benzinsteuer runter. Und unser schlauer Finanzminister in Deutschland macht nichts. Von der Politik kommt keine Lösung. Das Ende des Krieges wäre für mich die beste Lösung. Ich persönlich bin vom Auto auf den Roller umgestiegen. Das ist günstiger und für mich reicht es."
5. Sandra Semmbach aus Schweinfurt: "Ich fahre weiter mit dem Auto, aber spritsparend"
"Der Sprit ist teuer, keine Frage. Ich schlucke auch ein wenig, wenn ich tanke. Das ist aber unser Teil, den wir beitragen müssen zum Frieden. Auch die erhöhten Kosten für Gas und Strom kommen auf uns zu aufgrund der Faktenlage, die man nicht leugnen kann. Wir wollen den Krieg nicht unterstützen, aber wollen gleichzeitig preiswerte Rohstoffe aus Russland? So funktioniert das nicht. Ich fahre zwar weiter mit dem Auto, aber spritsparend. Gerade auf der Autobahn fahre ich langsamer."
6. Jiahong Yuan aus Würzburg: "Wir haben geplant, künftig Fahrgemeinschaften zu bilden"
"Ich mache zurzeit ein Praktikum im Krankenhaus und da muss ich mit dem Auto hinfahren. Wir haben aber geplant, künftig Fahrgemeinschaften zu bilden. Ich bin nicht glücklich wegen der Preise. Früher habe ich die Deutsche Bahn ausgelacht, dass die so teure Tickets verkaufen, aber mittlerweile muss ich sagen, dass die echt faire Preise machen - gerade auch, wenn man die Tickets rechtzeitig bucht. Ich bin leider nicht optimistisch, dass sich der hohe Spritpreis bald verringert. Aber Herr Lindner hat ja einen Zuschuss versprochen. Das lässt mich andererseits hoffen."
7. Stefan Traber aus Rheinland-Pfalz: "Privat nutze ich das Auto eben weniger"
"Sprit ist sehr teuer. Teilweise fast 100 Prozent Aufschlag. Es ist übel. Mich macht das richtig sauer. Beim Pkw habe ich über 100 Euro für 40 Liter gezahlt, und mit dem Lkw waren es in Österreich knapp 2000 Euro, wo es vorher nur 1000 Euro waren. Privat nutze ich das Auto eben weniger. Meine Mutter zum Beispiel versucht, mit dem Elektroroller zur Arbeit zu kommen. Nicht sehr erfolgreich. Ich hoffe einfach, dass die Preise runtergehen. Ich kann es aber nicht ändern und muss an anderen Sachen sparen. Was den Lkw betrifft: Ich merke, dass die Parkplätze an den Raststätten leerer sind, also weniger transportiert wird."
8. Werner Großmann aus Würzburg: "Ich muss weiter fahren, denn ich nutze das Auto beruflich"
"Die Preise sind natürlich viel zu hoch an den Tankstellen. Ich halte es für sinnlos, eine Abgabe zu machen. Stattdessen sollte man die Mehrwertsteuer senken - und zwar sowohl für Heizöl als auch für Benzin. Persönlich muss ich weiter fahren, denn ich nutze das Auto beruflich. Ich fahre weite Strecken und muss auch Überland fahren. Das geht weder mit dem Fahrrad noch mit der Bahn."
9. Ingeborg Müller aus Erfurt: "Ich werde seltener nach Würzburg kommen"
"Ich bin in Würzburg geboren und wohne seit 60 Jahren woanders, aber komme öfters in meine Heimatstadt zurück. Die Benzinpreise schockieren mich. Als Rentnerin bin ich nicht drauf angewiesen, aber ich plane jetzt anders. Die Reisen sind kürzer bemessen. Normalerweise wären wir heute in den Schwarzwald gefahren, haben uns aber für das kürzere Ziel entschieden. Mehr als 500 Kilometer hin und zurück sind für einen Rentner nicht drin. Mit der Bahn zu fahren, ist für mich zu umständlich, ich müsste lange im Voraus planen, um einen günstigen Tarif zu bekommen. Ansonsten wird es genauso teuer. Ich werde seltener nach Würzburg kommen."
10. Mehemed Gromilic aus Höchberg: "Ich kann nicht aufs Fahrrad umsteigen"
"Die Preise sind zu hoch. Wenn man jeden Tag zur Arbeit fährt, ist das nicht mehr normal, viel zu teuer. Die Arbeitsfahrten muss ich natürlich nicht selber bezahlen, aber alles Private. Ich kann nicht aufs Fahrrad umsteigen, denn ich habe ein kleines Kind, das ich herumfahren muss. Steuern runter, wäre meine Lösung. Wenn es so bleibt, wird alles teurer."
11. Christian Faber aus Thüringen: "Ich bin stinksauer über die hohen Preise"
"Mich betrifft das sehr, denn ich muss von Thüringen nach Kassel zur Arbeit fahren. Außerdem fahre ich Diesel. So bin ich doppelt bestraft. Ich bin stinksauer über die hohen Preise. Die erste Lösung ist, den Krieg zu beenden. Dann werden auch die Ölpreise nach unten gehen. Und die Politik muss zuschießen, mindestens 40 Cent, dass wir wieder unter zwei Euro kommen. Man könnte auch die Steuern runtersetzen. Privat kann ich auch nicht umsteigen, denn ich habe eine gehbehinderte Frau."
Was wird denn gut, wenn die Abhängigkeit von Energieimporten immer weiter steigt?
genau!
und die mineralölkonzerne freuen sich ein loch in den bauch und hauen gleich noch mal ein paar cent drauf wenn "der staat" (der wir alle sind!) den sprit subventioniert.
spitzen idee.
Auf den Kopf getroffen.
Habe den lackierten Blechkübel schon seit seit neun Jahren verkauft.
Brauch zwar länger zur Arbeit, dafür kostengünstiger und mit weniger Stress verbunden.
Das Gejammere geht mir auch auf die Nerven.
Zugegeben, es gibt Gegenden bei uns, die sind nicht vernünftig mit dem ÖPNV verbunden. Das ist aber der Schlafwagenpolitik unter Merkel-Scheuer zu verdanken. Nachhaltigkeit eben.
Jetzt schreit alles.
Zu lange auf anderen ihrer Kosten gelebt.
Zu lange sich von Putin blenden lassen.
Zu lange bequem gelebt.
Willkommen in der Gegenwart.
Dieses Ziel verfolgt diese Partei schon lange, sie wollten ja zu DM- Zeiten, dass für den Liter Benzin 5 Mark bezahlt wird.
Deshalb verstehe ich nicht, dass die gleichen Leute jetzt völlig überrascht sind und jammern.
Wie kommen Sie auf diese These? Ampel ist seit nicht mal 4 Monaten an der Regierung - nur um Murks der alten Regierung zu beheben - und für die steigenden Spritpreise in GANZ Europa verantwortlich?
Zb auch in Niederlande :
https://www.focus.de/finanzen/news/milliardenpaket-niederlande-senken-wegen-preisanstieg-benzin-und-dieselsteuern-um-21-prozent_id_66486771.HTML
Wer hat uns in den letzten 16 Jahren in die immer größer werdende Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen aus Russland gebracht? Wer hat es nicht geschafft in 16 Jahren die Ökosteuer (für Rentenzuschuß) wieder abzuschaffen? Wer hat vor 2 Jahren noch die CO2-Abgabe auf die Spritpreise draufgesattelt? (Wer hat den Atomausstieg beschlossen?)
GENAU, sie sagen es. Wer ist für diese Abhängigkeit verantwortlich?
Die Abhängigkeit muss weg, nicht immer mehr in den Rachen von Putin werfen.
Gegen Abhängigkeit ist ja nicht zu sagen, aber doch bitte keine 50% und mehr von einem Unrechtsregime. Dafür gab es ausser Dummheit keine Notwendigkeit. Das ist ein Totalversagen der Union. Und mit Nord Stream 2 sollte die Abhängigkeit noch größer werden?
Jetzt rennt Habeck zu den Schurkenstaaten vom Golf. *innen, Frauenquote und Meschenrechte gibt es dort nicht. Dort wird gemordet und gefoltert und Habeçk treibt uns in die Arme dieser Mordgesellen.
Die SPD hat Nordstream 1 und 2 angezettelt. Unter Führung der Rot regierten Länder wurden die Gasspeicher verkauft und Gabriel hat zugeschaut. Nicht vergessen Schwesig Stiftung. Dann raus aus der Kohle, damit wir komplett vom Schröder Freund abhängig sind.
Merkel hat wegen der Wählerstimmen und dem Koalitionsfreden zugeschaut.
Und Habeck macht den Bückling beim Emir, nennt es Partnerschaft.
Soviel zum Grünen Bashing.
Einfach mal bis etwas zum Ende denken.
die idee an sich war ja nicht schlecht, nur hätte man in den letzten 11 jahren massiv an einer energiewende arbeiten müssen, mit dem ausbau der erneuerbarenenergien, speichertechnologie, ausbau der netzinfrastruktur etc.
hat man aber nicht, und jetzt haben wir den salat.
Wir brauchen eine zügige Entlastung für die Spediteure und die Bauern. Denn letztere sorgen für unsere Lebensmittel und erstere fürs Verteilen der selbigen.
Aber Steuergelder mit der Gießkanne zu verteilen, das geht nicht. Wir brauchen ein Energiegeld, wie es von den Grünen vorgeschlagen wird. Übrigens wird dieser Vorachlag von den Experten aller Parteien mittlerweile als die beste Lösung angesehen.