
Eines muss man Finanzminister Christian Lindner (FDP) lassen. Er weiß, dass Wahlen auch an der Zapfsäule entschieden werden. Trotzdem geht sein Vorschlag, die horrenden Spritpreise mit einem Krisenrabatt zu begrenzen, in die völlig falsche Richtung. Ist das der Fortschritt, für den die Ampelregierung angetreten ist? Linder entlarvt sich selbst, wenn er betont, der hohe Preis soll an der Tankstelle stehen bleiben, damit der Autofahrer an der Kasse die Wohltat des Staates sieht. Damit er sich bei den Verantwortlichen bedanken kann? Am besten mit einem Kreuz bei der nächsten Wahl?
Natürlich darf der Staat seine Bürgerinnen und Bürger jetzt nicht alleine lassen. Wen aber treffen die hohen Spritpreise am meisten? Es sind vor allem die Pendler und Kleinunternehmer auf dem flachen Land, die auf das Auto angewiesen sind.
Nicht nur die Autofahrer sind betroffen
Wer mit der Gießkanne den Spritpreis senkt, subventioniert auch den SUV-Fahrer in der Großstadt, der auf einen eng getakteten ÖPNV zurückgreifen könnte. Und er subventioniert die am stärksten, die am meisten Sprit verbrauchen. Die Kosten dafür zahlen alle. Das kann nicht der Weg in eine umweltfreundlichere Zukunft sein. Das fördert nicht die erneuerbaren Energien, die Lindner völlig zu Recht Freiheitsenergien nennt, weil sie uns unabhängiger machen.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen und der Staat muss schnell helfen. Er verdient ja auch an den steigenden Preisen. Trotzdem sollte die Richtung stimmen und wenn schon Krisenrabatt, dann bitte auch im Krisenmodus. Denn den Gutverdiener werden 40 Cent mehr pro Liter Sprit nicht gleich in eine finanzielle oder existentielle Krise bringen. Ihn über eine höhere Pendlerpauschale für die Fahrten zur Arbeit zu entlasten, die auch denen nutzt, die Bus, Bahn oder Fahrrad fahren, wäre ein gerechterer und umweltfreundlicherer Weg.

Steigende Energiepreise belasten nicht nur die Mobilität. Schon jetzt überlegen manche, ob sie ihre Öltanks auffüllen oder sich lieber wärmer anziehen. Die Gasrechnungen werden steigen, die Stromkosten auch. Und wieder trifft es vor allem Klein- und Geringverdiener, denen noch einmal weniger für den Konsum bleibt, die teilweise am Existenzminium leben. Ihnen muss schnell und direkt geholfen werden.
Denn steigende Lebensmittelpreise werden noch dazu kommen. Die Ukraine und Russland sind die Kornkammern Europas. Auch Sonnenblumenöl, Mais und Düngemittel beziehen wir zum Großteil von ihnen. Die aktuelle Ernte ist eingefahren und verarbeitet. Aber jetzt müssten die Bauern die Saat für die nächste Ente ausbringen.
Verheerende Abhängigkeit von Russland
Natürlich ist das ein Jammern auf hohem Niveau, angesichts der verheerenden Folgen, die dieser russische Angriffskrieg für die Menschen vor Ort hat. Aber von der deutschen Regierung müssen wir neben diplomatischem Verhandlungsgeschick und klaren Zeichen gegenüber Moskau auch erwarten, dass die Folgen des Krieges nicht zu noch größerer Ungleichheit in unserem Lande führt. Denn auch der soziale Frieden hierzulande darf nicht vernachlässigt werden. Auch in international so schwerem Fahrwasser dürfen wir die übergreifenden Ziele wie erneuerbare Energien, Umweltschutz und Klimawandel nicht wie einen Ballast über Bord werfen. Zeigt doch gerade der Ukraine-Krieg, wie verheerend die Abgängigkeit von russischer Energie sein kann.
Auch wenn die ersten Reflexe eines Rabatts oder von Steuersenkungen nachvollziehbar, ja sogar menschlich sind. Politisch sinnvoll sind sie nicht. Und Christian Lindner hätte gar nicht tief in den Koalitionsvertrag schauen müssen. Steht doch schon im Untertitel, dass die Ampel ein Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sein will. Zumindest gerecht und nachhaltig aber ist sein Vorschlag nicht.
Bei Geringverdienern wird quasi nichts ankommen, während diejenigen mit großen Einkommen von dem Steuerersparnis am meißten profitieren.
Mit Lindner hat man aber einen Finanzminister der sozialen Kälte.
am ende halten ja noch radikale impfgegner und querdenker die hand auf, die ansonsten gegen alle staatlichen maßnahmen sind.
gerade die brauchen jetzt auch nicht nach dem staat zu rufen.
;)
Gerechter wäre eine deutliche Erhöhung der Pendlerpauschale und Entlastung von z.B. Speditionen und Busunternehmen. Das entlastet den Weg zur Arbeit und Gewerbetreibende. Und zwar unabhängig von Fahrzeuggröße, Preis und Verbrauch.
Wer unbedingt meint, z.B. einen fetten 2,5t SUV mit 200 über die Autobahn jagen zu müssen, der kann das gerne tun, aber dann auf eigene Kosten.
Gleiches gilt für Leute, die in ihrer Freizeit viel durch die Gegend fahren. Warum soll die Allgemeinheit das subventionieren? Auch hier gilt: es ist jedes Menschen persönliche Freiheit das zu tun. Jedoch ist es auch dessen persönliche Angelegenheit, die Kosten dafür zu tragen.
Der Erdölpreis für Öl aus der Nordsee liegt heute leicht unter dem Niveau vor dem Kriegsausbruch. Das heißt, im moment bereichern sich die Mineralölkonzerne. Sollen wir die jetzt auch noch mit Steuermitteln füttern?
Pendlerpauschale erhöhen?
Meine 2 Kinder sind vom Land in eine WG in die Stadt Wzbg. gezogen.
Die haben jetzt keine 25 km einfach mit Auto zur Arbeit, die laufen oder benutzen das Fahrrad.
Die Miete ist doppelt so hoch wie Beins auf dem Land.
Wo bleibt hier die Gerechtigkeit?
Wo habe ich geschrieben das meine Kinder kein Auto mehr haben? Sie haben jeweils ein Auto.
Und ja sie finden es ungerecht das sie in der Stadt teurere Mieten bezahlen müssen als auf dem Land. Und die Ländler wohnen billiger und bekommen die Fahrt zur Arbeit noch subventioniert.
Eime Erhöhung der Pendlerpauschale kommt im wesentlichen denen zu Gute, die relativ viel verdienen.
Bei der Entlastung von Omnibusverkehren und Speditionen sehe ich schon eher einen vorübergehenden Bedarf.
Wer wenig Steuern bezahlt, also ein geringes Einkommen hat, profitiert auch als Pendler kaum von der erhöhten Pendlerpauschale.
Damit ändere ich meine Meinung: man sollte es bei einer Entlastung von Speditionen und Busunternehmen belassen. Davon würden alle profitieren. Eine Erhöhung der Pendlerpauschale ist genau so ungerecht wie der staatliche Zuschuss beim Spritpreis über 2,00 €.
Ich bleibe aber bei der Meinung, dass die Spritpreis Bremse nichts anderes als populistischer, ungerechter Unsinn ist.
Ideal wäre natürlich, Treibstoff zu sparen. Auf die Idee ist aber " der deutsche Autofahrer" nicht gut zu sprechen. Diese Wahrheit möchte keiner hören. Schließlich geht es an die Bequemlichkeit. Da hört der Spaß auf.
Sie sollten mal Ihre Steuererklärung machen.
2. Ein Rabatt ist der größte Blödsinn was man niemals verwaltungstechnisch handeln kann! Zudem würde es nicht einen Ct. runtergehen müssen, weil den Ölmultis das egal ist, wer welchen Rabatt erhält! Der Preis würde da bleiben wo er ist! Sie verdienen noch viel mehr! Und der Staat verdient überproportional mehr weil die Steuer auf einem exorbitanten Niveau bleibt!
3. Daher kann es nur über eine Steuersenkung funktionieren! Die Steuer muss runter - sofort!
Und der Porschfahrer oder das Feindbild SUV ist so ein Unsinn! diese Autos sind deutlich effizietner als viele Karren auf der Straße. Wenn POrsche oder BMW, Mercedes oder VW diese Fahrzeuge nicht mehr verkauft, was wäre die Konsequenz? mehr Arbeitsplätze? Japaner?Chinesen?
Sie haben nicht ganz recht.
Die Pendlerpauschale reduziert das zu versteuernde Einkommen.
Wer aber bereits mit dem Grundfreibetrag fast steuerfrei bei der Einkommensteuer ist und nur einen Grenzsteuersatz von 10 % hat bekommt eben deutlich weniger über die Pendlerpauschale als der Gutverdienende mit einem Steuersatz von über 30 %.
Lassen Sie sich das mal von einem Steuerberater vorrechnen.
Das müssen Sie mir mal erklären. Ein SUV ist höher und breiter (Luftwiderstand, vor allem bei höherem Tempo, und bitte ersparen Sie uns die Diskussion mit dem CW Wert, der ist nur die halbe Wahrheit, auf die Stirnfläche kommt es auch an, und die ist in jedem Fall beim SUV größer), oft schwerer, hat oft gößere Räder (Rollwiderstand, Losbrechmoment) als sein Kombigegenstück.
Die Motorenreihen sind beim selben Hersteller oft dieselben über Fahrzeugtypen hinweg.
Wo also genau soll einen SUV effizienter sein als "viele andere Karren"? Natürlich muss der SUV Fahrer sich sein Gefährt schönreden. Die Hersteller natürlich ebenso, die wollen den Krempel verkaufen.
Der Physik ist das aber egal. Die findet weder das eine noch das andere schöner. Sie urteilt neutral.
Die 2 Stunden am Tag im ÖPNV sind verlorene Lebenszeit.
Die Drecksschleudern sind nicht die PKW sondern die vielen Schiffe und Flugzeuge die uns Ware aus Fernost liefern die teilweise auch hier produziert werden könnten. Für was müssen Elektronik Teile Kleidung und Schuhe in Fernost produziert werden. Hier bei uns hätten die Firmen trotzdem noch genug Gewinn.
Da müsste man anfangen, ich bin sehr offen für erneuerbare Energien aber nicht so.
Und das hin und her verschiffen oder per Luftcargo finde ich auch zum Kotzen. Darüber wird überhaupt nicht diskutiert. Außerdem würde es hier Arbeitsplätze schaffen.
beinahe 20 Jahre ist in diesem Land Sorglosigkeit Trumpf gewesen, die Autos wurden immer größer, der ÖPNV blieb mies, und jetzt wo eintritt womit alle seit Jahrzehnten rechnen mussten - Lieferschwierigkeiten bei Energieträgern und Preisschock - setzt ein lautes Jammern ein.
Da helfen mMn keine Subventionen für überkommene Lösungen, sondern nur konsequentes Energiesparen und Umbau auf erneuerbare Energieträger. Für den Übergang müsste aber doch kurzfristig eine Art ölpreisabhängiger "Steuerfloater" realisierbar sein, der den Spritpreis an der Tankstelle bei ca. 2 € pro Liter hält und innerhalb der nächsten 10 Jahre sukzessive wieder abgebaut wird? Zeit, die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, wird es jedenfalls schon lange!
der sprit war "billig" und die kundschaft willig.
genau genommen hätte man vor fast 50 jahren anfangen sollen alternativen zu entwickeln.
die ölkrise im jahr 1973 hat ja gezeigt was passiert wenn jemand am ölhahn dreht.
https://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis
Der Preis für Treibstoff sinkt aber nicht, offensichtlich bereichert sich die Treibstoffindustrie.
Dagegen hilft nur Treibstoff sparen.
Beim Erdgas ist der Preis seit September 2021 sogar kräftig gefallen, aber nicht für die Endkunden
https://www.finanzen.net/rohstoffe/erdgas-preis-natural-gas
Ein Energiegeld jedweder Form wäre in dieser Situation ein Geschenk an die Energieversorger das von allen Bürgern bezahlt werden muss.