Ein Facebook-Post des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (CSU) aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld sorgte dieser Tage für rege Diskussionen im Netz: Der Politiker veröffentlichte zwei Tankstellen-Fotos, beide am vergangenen Freitag aufgenommen - eines in Deutschland, eines in Österreich. Demnach lag der Literpreis für Diesel in Deutschland um 40 Cent höher als im Nachbarland, der Liter Super beziehungsweise E10 war gar 49 Cent teurer. Vogels Forderung: Da Österreich auch am Weltmarkt einkaufen müsse, müsse die deutsche Politik "Gegenmaßnahmen ergreifen", um von den "hohen Spritpreisen" runterzukommen.
Wie haben sich die Kraftstoffpreise in Deutschland und Österreich zuletzt entwickelt?
Tatsächlich sind die Preise für Diesel und Benzin im Zuge des Ukraine-Krieges stark gestiegen. "Spritpreise so teuer wie nie", schrieb der ADAC am Montag. Laut dem Automobilclub kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt derzeit 1,965 Euro - 13,8 Cent mehr als noch in der Vorwoche. Der Liter Diesel ist demnach 22,8 Cent teurer geworden und kostet im Schnitt nun 1,984 Euro. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags kostete Superbenzin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC am Dienstag mitteilte.
Auch in Österreich zogen die Spritpreise zuletzt an. Schon im Februar berichtete der ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub) von einem Plus von mehr als 6 Cent für den Liter Super oder Diesel. "Aktuell kostet der Liter Kraftstoff im Schnitt schon mehr als 1,50 Euro", schrieb der ÖAMTC Anfang März. Laut einer aktuellen Preisübersicht von Tankstellen in ganz Österreich kostete der Liter Super Anfang der Woche zwischen 1,51 und 1,85 Euro, der Liter Diesel zwischen 1,42 und 1,94 Euro. Laut der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) lag der durchschnittliche Tankstellenpreis für Super zuletzt bei 1,691 Euro und für Diesel bei 1,719 Euro.
Wie setzt sich der Kraftstoffpreis in Deutschland zusammen?
In Deutschland werden sowohl für Benzin als auch für Diesel neben den Kosten für Rohöl, Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen und dem Gewinn der Mineralölwirtschaft mehrere Abgaben fällig: die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer und die CO2-Abgabe. Wie sich das konkret niederschlägt, rechnet der ADAC auf Anfrage dieser Redaktion vor:
Beispiel Super E10: Bei einem Literpreis von 1,98 Euro entfallen 65,4 Cent auf die Energie- und 31,6 Cent auf die Mehrwertsteuer. Dazu kommen 8,4 Cent CO2-Abgabe. Macht einen Nettopreis von knapp 93 Cent.
Beispiel Diesel: Bei einem Literpreis von 1,99 Euro entfallen 47 Cent auf die Energie- und 31,8 Cent auf die Mehrwertsteuer. Dazu kommen 9,5 Cent CO2-Abgabe. Macht einen Nettopreis von rund 1,10 Euro.
Wie setzt sich der Kraftstoffpreis in Österreich zusammen?
Laut der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) werden dort für Kraftstoffe eine Mineralölsteuer, eine Pflichtnotstandsreserve und eine Mehrwertsteuer fällig. Aktuell beträgt die Mineralölsteuer 39,7 Cent für einen Liter Diesel und 48,2 Cent pro Liter Benzin; die Mehrwertsteuer liegt in Österreich bei 20 Prozent.
Konkret heißt das: Bei einem Literpreis von 1,691 Euro für Benzin beträgt der Nettopreis 91,99 Cent, wie die WKO vorrechnet. Bei einem Diesel-Preis von 1,719 Euro liegt der Nettopreis demnach bei
1,027 Euro.
Kommt auch in Österreich eine CO2-Abgabe?
Ja. Ab Juli 2022 werden pro Liter Diesel 7,4 Cent und pro Liter Benzin 6,4 Cent fällig. Damit werden also wohl auch in Österreich die Spritpreise steigen. Allerdings wird Deutschland, wo die CO2-Bepreisung schon Anfang 2021 in Kraft getreten ist, nachlegen: Bis 2025 steigt die CO2-Abgabe jährlich von derzeit 8,4 Cent pro Liter Benzin und 9,5 Cent pro Liter Diesel auf schließlich 15 und 17 Cent.
Was beeinflusst den Kraftstoffpreis noch?
Vor allem die Einkaufspreise für Benzin und Diesel. Sie sind unter anderem vom Rohölpreis, dem Dollar-Kurs und der Nachfrage auf dem Markt abhängig. So gilt zum Beispiel: Steigt der US-Dollar im Verhältnis zum Euro, "steigen oft auch die Preise an der Zapfsäule", so der ADAC.
Laut ADAC ist der "Hauptgrund für die stark steigenden Kraftstoffpreise" derzeit eine zunehmende Nervosität am Rohölmarkt. "Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und Befürchtungen, dass es zu Lieferausfällen oder sogar einem Importstopp von Rohöl aus Russland kommen könnte, treiben die Notierungen deutlich nach oben." So koste ein Barrel der Sorte Brent aktuell rund 125 US-Dollar - fast 20 Dollar mehr als noch am 1. März.
Spritpreis 5 DMark pro Liter. Forderung von vor 25 Jahren.
https://de.statista.com/infografik/17481/arbeitsminuten-je-liter-benzin-in-deutschland/
Für weltweite Kriegs- und Hilfseinsätzen, Entwicklungshilfe gibt es wesentlich weniger Geld aus als Deutschland. Dadurch bleibt mehr Geld für die eigenen Bürger.
Auch die Renten sind ja wesentlich höher als bei uns.
"Unser Vater Staat kann sich jetzt richtig schön fett fressen"
Unser Staat sind wir mit den Sozialleistungen und deren Umverteilung.
Machen Sie mal 2-3 Vorschläge welche nennenswerten Ausgaben Sie kürzen würden?
- Renten wieder kürzen (Bundeszuschuß liegt bei 100 Milliarden Euro) oder Rentengrenze auf 72 Jahre erhöhen?
- Statt Bundeswehr mit 100 Milliarden aufrüsten, sondern abrüsten spart mehr als 45 Milliarden Euro.
- Flugbenzin und Diesel nicht mehr subventionieren
- Ehegattensplitting für kinderlose streichen (fast 10 Milliarden Euro)
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-familien-foerdern-statt-einverdienst-ehen-9333.htm
- Dienstwagenprivileg streichen, mehr als 5 Milliarden Euro
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dienstwagen-vorteile-steuer-gutverdiener-agora-1.5437789
- Solidaritätszuschlag wieder einführen
Jetzt bin ich mal auf ihre Vorschläge gespannt wo sie die etwa 30 Milliarden Euro für die Energiesteuer einsparen wollen.
"Die Ausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung überstiegen die Einnahmen um rund 132,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte."
https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/haushalt-staatsdefizit-2021-um-21-milliarden-euro-niedriger-als-zunaechst-ermittelt/28104994.html
Teuer gemacht, würde ich das nennen.
Sie haben dafür gesorgt dass an allen Ecken und Enden zu wenig Personal vorhanden ist.
(Beides soll wohl als Argument für Privatisierungen verwendet werden, die selbst in Form von PPPs in den meisten Fällen der Allgemeinheit schaden.)
Sie haben für Altersarmut und Wohnungsnot gesorgt, womit man auch zum Teil den Geburtenrückgang erklären kann.
Und nicht zuletzt haben sie den Aufstieg von Diktatoren gefördert.
Ohne Ermutigung durch die deutsche Regierung hätte sich Putin nicht so überschätzt.
Und Meinungs- und Reisefreiheit gibt es in anderen Demokratien auch.
https://rentenbescheid24.de/bundeszuschuss-zur-rente-steigt/
Nachteil für viele: Autofahren wird zum Luxus und zwar unabhängig davon, ob man einen Verbrenner fährt und hohe Spritkosten hat oder aber ein überteuertes Elektroauto erwirbt und dieses mit hohen Stromkosten und abartigen Aufwendungen für den Erwerb von Ersatzakkus betreiben muss.
Vorteil für wenige: Wer sich das Autofahren weiterhin leisten kann, freut sich über leere Straßen.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/autokosten/guenstigste-elektroautos/
"abartigen Aufwendungen für den Erwerb von Ersatzakkus"
Woher haben Sie diese Information? Unsinn
"... freut sich über leere Straßen."
Schön wär's. Ich hab noch nichts gemerkt.