Die Energiepreise gehen seit Wochen durch die Decke. Dabei zeigt sich in Mainfranken, dass Benzin und Diesel auf dem Land offenbar billiger sind als in der Stadt.
Das hat jedenfalls Betriebsleiter Werner Mark von der Raiffeisen-Tankstelle in Gaukönigshofen (Lkr. Würzburg) ausgemacht. Sie ist ein Beispiel für eine typische Dorftankstelle jenseits der Mineralöl-Konzerne à la Aral, Shell oder Esso.
Angetrieben wird das Thema Energiepreise unter anderem von der Tatsache, dass laut ADAC der Preis für Diesel hierzulande binnen eines Jahres um 29 Prozent gestiegen ist, der für Benzin (E10) um 24 Prozent.
Ähnlich ist das an der Tankstelle von Werner Mark. Nach Angaben des 51-Jährigen kostete dort im Januar der Liter Super (E5) im Schnitt 141,9 Cent, vor einem Jahr noch 111,9 Cent. Das E10-Benzin lag zuletzt bei 137,9 (108,9) Cent, Diesel bei 131,9 (98,9) Cent. Eine Verteuerung innerhalb von zwölf Monaten um 27 und 33 Prozent.
Die Tankstelle in Gaukönigshofen wird ohne Personal geführt, getankt werden kann per Automat rund um die Uhr. Sie ist der Genossenschaft ZG Raiffeisen in Karlsruhe angeschlossen. Betriebsleiter Mark sieht die Tankstellen generell mit einem neuen Kundenverhalten konfrontiert.
Werner Mark: Ja. Je nach Tageszeit können das schon mal pro Liter drei bis fünf Cent Unterschied sein. Querbeet, bei allen Sorten.
Mark: Das ist das normale Marktgesetz mit Angebot und Nachfrage.
Mark: Da ist natürlich ein großes Augenmerk drauf. Das lässt sich takten: Wann fahren die Leute zur Arbeit, wann kommen sie wieder heim? In der Früh ist das höchste Preisniveau. Es bröckelt dann so gegen acht, halb neun wieder ab. Am Nachmittag passen sich die Preise wieder nach oben an.
Mark: Die Preisgestaltung wird bei uns zentral gemacht. Unser Partner, die ZG Raiffeisen, betreut uns im Einkauf. Sie holt Marktinformationen ein und beobachtet, wie sich der Markt bewegt, wie sich die Rohölpreise entwickeln. Das sind also mehrere Faktoren.
Mark: Ja, das kann man feststellen. Gerade morgens werden gerne kleinere Mengen getankt. 20 Liter zum Beispiel, und dann sieht man weiter.
Mark: Ja, das merkt man beim einen oder anderen Kunden. Allerdings ist der Anteil von E10 gering geblieben. Die Sorte hat sich am Markt nicht in dem Maß etablieren können, wie man sich das vorgestellt hat.
Mark: 15 bis 20 Kilometer.
Mark: Das kann man nicht sagen. Wir haben sehr viel Stammkundschaft.
Mark: Ich denke, ja. Es stellt sich auch die Frage, wie sich die Tankstellen wegen der Elektromobilität verändern. Das ist für uns als klassische Tankstelle natürlich ein Damoklesschwert, weil wir nicht wissen, was wir in fünf oder zehn Jahren haben werden.
Mark: Die Überlegungen waren durchaus da. Allerdings ist die Umsetzung noch kein Thema. Außerdem muss man ja sehen, dass die Kommunen verpflichtet sind, Ladesäulen zu errichten. Deswegen gibt es hier in Gaukönigshofen auch eine solche Ladesäule. Was die Elektromobilität angeht: Sie wird sich nicht so schnell umsetzen lassen, wie die Politik das gerne hätte. Handwerksunternehmen oder Speditionen und die Landwirtschaft zum Beispiel brauchen nach wie vor Verbrennerfahrzeuge. Da ist die Elektromobilität noch weit, weit hinten. Unsere Kundschaft wird also nicht verschwinden, sie wird sich ändern.