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Würzburg
Gastronomieluft schnuppern: Schülerinnen der Würzburger St. Ursula Schule kochen mit Profis
Einen Einblick in den Arbeitsalltag in der Gastronomie bekommen Schülerinnen der St. Ursula Schule in der Würzburger Innenstadt. Für geladene Gäste kochen sie ein  Drei-Gänge-Menü.
Maximilian Morhard vom Hotel und Gasthof Bären in Randersacker hilft Schülerinnen bei der Zubereitung des Nachtisches. 
Foto: Patty Varasano | Maximilian Morhard vom Hotel und Gasthof Bären in Randersacker hilft Schülerinnen bei der Zubereitung des Nachtisches. 
Eva Kröger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:09 Uhr

In der Schulküche der St. Ursula Schule in der Würzburger Innenstadt ist am Donnerstag viel los. Überall wird geschnippelt, gebraten, gerührt und gerupft. Die Mädchen der Klasse 9e haben heute eine besondere Aufgabe: Im Rahmen ihres Hauswirtschaftsunterrichts kochen und servieren sie geladenen Gästen ein selbst kreiertes Drei-Gänge-Menü. Sie sollen sie einen Einblick in den Berufsalltag in der Gastronomie bekommen. Unterstützt werden die Mädchen von jungen, professionellen Köchen.

Organisiert und auf die Beine gestellt wurde der nicht alltägliche Kochunterricht von Gudrun Berndt und Barbara Roth. Roth ist Hauswirtschaftslehrerin an der St. Ursula Schule. Sie erzählte Berndt von ihren neunten Klassen, die immer so begeistert am Hauswirtschaftsunterricht teilnehmen. Berndt ist frühere Inhaberin des Restaurants "Schützenhof", jetzt ist sie Vorsitzende der Gastwirte-Innung und für die Nachwuchsförderung zuständig. Sie hat die nötigen Kontakte zur Gastronomie und hat die professionellen Köche überzeugt, den Mädchen tatkräftig mit ihrer Hilfe zur Seite zu stehen. Kombiniert ergeben all diese Faktoren das Projekt "Junge Talente bitten zu Tisch".

Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen die Arbeit in der Gastronomie etwas näher zu bringen

Es ist Nachmittag. Seit drei Stunden stehen die jungen Köchinnen und die Profiköche bereits in der Küche. Auf der von einer Schülerin selbst gestalteten Speisekarte steht Hühnerbrühe mit Falafel, gefüllte Hähnchenbrust, Frikassee, dreierlei Gnocchi und als Nachspeise eine Crème Brulée mit Apfelragout und einem Brownie. Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen die Arbeit in der Gastronomie etwas näher zu bringen. Dazu gehört das Kochen mit großen Mengen. Für die Gnocci werden beispielsweise sieben Kilogramm Kartoffeln verarbeitet. Auch das Verarbeiten eines kompletten Hühnchens wird gezeigt. "Uns war es wichtig, ein Menü zu kreieren, das die Mädchen zuhause auch nachkochen können", erklärt Gudrun Berndt.

Dennis Imhof von Hotel und Restaurant Imhof in Gemünden bereitet mit einer Schülerin der St. Ursula Schule eine Brühe vor.
Foto: Patty Varasano | Dennis Imhof von Hotel und Restaurant Imhof in Gemünden bereitet mit einer Schülerin der St. Ursula Schule eine Brühe vor.

"Junge Talente bitten zu Tisch" soll vier Mal stattfinden. Jedes Mal darf eine andere neunte Klasse der St. Ursula Schule zeigen, was sie im Hauswirtschaftsunterricht gelernt hat. Die 9e kocht mit der Hilfe von Maximilian Morhard, Koch im Hotel und Gasthof Bären in Randersacker, und Dennis Imhof, Koch im Hotel und Restaurant Imhof in Gemünden. Die jungen Köche sind ehrenamtlich vor Ort. "Für mich steht der Spaßfaktor an erster Stelle. Wenn ich den Schülerinnen ein, zwei Sachen zeigen konnte, dann ist das umso besser", begründet Morhard seine Motivation, die Schülerinnen zu unterstützen. "Wir machen das, weil es Spaß macht und, um die Begeisterung beim Kochen zu wecken", sagt er. 

Die Schülerinnen haben Spaß am Kochen und sind von dem Projekt begeistert

Bei den Schülerinnen kommt die etwas andere Unterrichtsstunde sehr gut an. "Ich finde es echt cool, Köche hier zu haben, die das jeden Tag machen. Da bekommt man einen guten Einblick und kann Tipps bekommen", sagt Emilia Schneider, Schülerin der Klasse 9e. "Ich würde es auf jeden Fall gerne daheim nachkochen", betont ihre Mitschülerin Felicitas Rist. Emilia kann sich gut vorstellen, später in der Gastronomie zu arbeiten. Sie sieht sich aktuell nach einem Praktikum in einer Konditorei um. Flicitas hat sogar mal überlegt, eine Ausbildung zur Köchin zu machen. Jedoch glaubt sie nun, dass der Alltag in einer Restaurantküche doch nichts für sie sei.

Es ist mittlerweile 15.50 Uhr. Die letzten Gnocchi werden gekocht, die Crème Brulée kommt in den Ofen. Die Gäste werden um 16 Uhr erwartet. Jetzt muss jeder Handgriff sitzen. Aufgeregt sind die Schülerinnen aber nicht. Sie haben Zuversicht, dass alles klappt und ihr selbst gekochtes Drei-Gänge-Menü den Gästen schmecken wird. 

 
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