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Röttingen
Die Frankenfestspiele Röttingen feiern 40. Geburtstag: Was die Zuschauer heuer erwartet
Neben dem Musical "Flashdance" und der Komödie "Honig im Kopf" steht zum Jubiläum des Röttinger Sommertheaters eine echte Uraufführung auf dem Programm.
Im 'Spukschloss im Spessart' erwachen die Spessarträuber bei den Röttinger Frankenfestspielen heuer zu neuem Leben. 
Foto: Gerhard Meißner | Im "Spukschloss im Spessart" erwachen die Spessarträuber bei den Röttinger Frankenfestspielen heuer zu neuem Leben. 
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 24.05.2023 02:33 Uhr

Trotz letzter Nachwehen der Pandemie haben die Röttinger Frankenfestspiele im vergangenen Jahr die Zuschauerbilanz des Jahres 2019 deutlich überboten. Heuer - zum 40. Jubiläum des Röttinger Sommertheaters - will Intendant Lars Wernecke noch eins draufsetzen. Wie er das schaffen will und warum die Zeichen dafür gut stehen, verriet Wernecke gemeinsam mit seinem Team in einem Pressegespräch. 

Was steht heuer auf dem Spielplan?

Traditionell bieten die Frankenfestspiele in ihrem Hauptprogramm ein Musical, eine Operette und ein Schauspiel. Den Musicalpart bestreitet in der bevorstehenden Spielzeit "Flashdance", eine Bühnenadaption des gleichnamigen Tanzfilms von 1983. Als "musikalische Komödie" ist "das Spukschloss im Spessart" angekündigt, eine Fortsetzung des "Wirtshaus im Spessart", das im vergangenen Jahr sehr erfolgreich in Röttingen gelaufen war. Das Besondere: Die Bühnenfassung wurde eigens für die Frankenfestspiele geschrieben und erlebt in Röttingen ihre Uraufführung. Die Komödie "Honig im Kopf", basierend auf den gleichnamigen Film mit Dieter Hallervorden und Til Schweiger, erzählt mit Tiefgang und doch voller Humor vom Schicksal eines Demenzkranken.

Worum geht es im Musical "Flashdance"?

Im Mittelpunkt steht die Schweißerin Alex Owens, die sich ihren großen Traum von einer professionellen Tanzkarriere erfüllen will. Mit Superhits wie "What a Feeling", "Gloria" oder " I love Rock 'n' Roll" holt "Flashdance" das Lebensgefühl der Achtziger auf die Röttinger Festspielbühne. Das Musical zum gleichnamigen Tanzfilm von 1983 wurde in seiner deutschsprachigen Fassung erst vor zehn Jahren uraufgeführt und war seitdem nur selten auf deutschen Bühnen zu sehen. Als Glücksfall bezeichnet es Intendant Lars Wernecke deshalb, dass die Frankenfestspiele die Aufführungsrechte erwerben konnten. Neun Profischauspielerinnen und -schauspieler teilen sich die Bühne mit zwölf Mitgliedern des Extra-Ensembles - eine besondere Herausforderung für Regisseur Dietmar Horcicka und Choreograf Patrick Stauf, der im vergangenen Jahr schon bei Zorro für die atemberaubenden Fecht- und Tanzszenen verantwortlich war.

Das Leitungsteam der Röttinger Frankenfestspiele freut sich auf die bevorstehende Spielzeit. Im Bild (von links) Bühnenbildner Stefan Mock, Musikdirektor Rudolf Hild, Tonmeister Otto Geymeier, Bürgermeister Hermann Gabel, Kostümbildnerin Angela C. Schuett, auf der Leinwand Regisseurin Adisat Semenitsch (Honig im Kopf), Intendant Lars Wernecke, Choreograf Patrick Stauf und Regisseur Dietmar Horcicka (Flashdance).
Foto: Gerhard Meißner | Das Leitungsteam der Röttinger Frankenfestspiele freut sich auf die bevorstehende Spielzeit. Im Bild (von links) Bühnenbildner Stefan Mock, Musikdirektor Rudolf Hild, Tonmeister Otto Geymeier, Bürgermeister Hermann ...

Was ist das Besondere am "Spukschloss im Spessart"?

Wie der gleichnamige Film aus dem Jahr 1960 setzt die musikalische Komödie die Geschichte des "Wirtshaus im Spessart" fort. Die Räuberbande, die im Jahr 1820 ihr Unwesen trieb, wurde zur Strafe bei lebendigem Leibe im Keller des Wirtshauses eingemauert. Als in den Nachkriegsjahren durch den Spessart eine Autobahn gebaut werden soll, kommen die Gesellen wieder aus ihrem Verlies als Gespenster zum Vorschein. Beim Versuch, ihre früheren Schandtaten wieder gutzumachen, lösen sie ein Schlamassel nach dem anderen aus. Der Text der beiden Humoristen Günter Neumann und Heinz Pauck steckt voller Bonmots und Anspielungen auf das Spießertum der Adenauer-Ära. Weil die Noten von Friedrich Hollaender nicht mehr verfügbar sind, blieb Musikdirektor Rudolf Hild nichts anderes übrig, als die Melodien mühsam aus dem Film herauszuhören und neu zu arrangieren. In monatelanger Fleißarbeit gemeinsam mit Regisseur Lars Wernecke wurde daraus die erste Bühnenfassung überhaupt. Röttingen wird somit zum Schauplatz der Uraufführung.

Wie inszeniert Adisat Semenitsch die Komödie "Honig im Kopf"?

Zur Pressekonferenz war Adisat Semenitsch per Video zugeschaltet. Die Schauspielerin und Regisseurin dreht aktuell fürs ZDF auf Malta. Die Komödie nach dem gefeierten Spielfilm von 2014 mit Dieter Hallervorden und Til Schweiger in den Hauptrollen erzählt einfühlsam und doch humorvoll das Schicksal eines Demenzkranken, dessen Enkelin seinen großen Wunsch erfüllen will. Die Bühnenfassung erlaube einen genaueren Blick darauf, wie eine Demenzerkrankung einen Menschen und sein gesamtes Umfeld verändert, meint Regisseurin Semeitsch. "Ich glaube, das Stück ist besser als der Film", sagt sie deshalb. Die besondere Herausforderung bestehe darin, mit der vierköpfigen Kammerspiel-Besetzung die große Freilichtbühne zu füllen.

Wer ist für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich?

Für das Ensemble "Theater auf Tour" war Stefan Mock bereits viele Male bei den Röttinger Kinderfestspielen aktiv, bevor er heuer erstmals für die großen Inszenierungen die Kulissen entwarf. Vor allem bei "Flashdance" komme es darauf an, die vielen Szenenwechsel so einzubinden, dass die rasante Handlung nicht an Tempo verliert, sagt Stefan Mock. Die Dreh- und Hebebühne auf Burg Brattenstein biete dafür beste Voraussetzungen. Für das "Spukschloss im Spessart" musste sich Mock gemeinsam mit Kostümbildnerin Angela Schütt und Chefbeleuchter Christoph Pöschko einige Tricks einfallen lassen, um etwa Gespenster durch Wände gehen oder blitzartig verschwinden zu lassen.

Wann beginnen die Frankenfestspiele und was steht noch auf dem Programm?

Am 15. Juni feiert "Das Spukschloss im Spessart" Premiere, am 29. Juni das Musical "Flashdance", am 13. Juli die Komödie "Honig im Kopf". Mit dem "Spukschloss" enden die Frankenfestspiele am 20. August. Bereits am 4. Juni haben die Besucher der Festspiel-Matinee bei freiem Eintritt Gelegenheit, alle drei Stücke in Auszügen kennenzulernen. Beim Festspiel-Cocktail am 23. Juli zeigen die Ensemble-Mitglieder, was sie abseits ihrer Rollen noch drauf haben. Eine bunte Mischung aus Musical, Operette, Evergreens und vielem mehr. Musik-Comedy steht am 8. August mit den "Schönen Mannheims" auf dem Programm. Und am 9. August entführen die beiden Musiker Armin Stocker und Christian Auer in die Welt des Austro-Pop mit Liedern von Ambros, Danzer, Fendrich und Co.

Wie läuft der Vorverkauf und wo gibt es Karten für die Frankenfestspiele Röttingen?

Zurzeit liegen die Verkaufszahlen bereits deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres, sagt Intendant Lars Wernecke. Die Chancen, das Ergebnis im Jubiläumsjahr erneut zu toppen, stünden folglich gut. Karten gibt es im Festspielbüro im Röttinger Rathaus, Tel. (09338) 97 28-55, Email: karten@frankenfestspiele.de, im Internet unter www.frankenfestspiele.de, aber auch an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ermäßigungen gibt es unter anderem für Besitzer der Ehrenamtskarte oder der MainfrankenCard. An den meisten Vorstellungstagen verkehrt der Festspielbus von Würzburg über Giebelstadt nach Röttingen und zurück. Näheres dazu unter www.frankenfestspiele.de.

 
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