Mit einer erfreulichen Mitteilung wartete Röttingens Bürgermeister Hermann Gabel bei der jüngsten Stadtratssitzung auf. Die Besucherzahl bei den Festspielen ist in diesem Jahr gegenüber 2019 bei den bezahlten Karten der drei Abendveranstaltungen um rund zwölf Prozent gestiegen, das heißt von 9868 auf 11 775 Gäste.
Beim Gesamtbesuch, inklusive Sonderveranstaltungen und Jungem Theater von 13 729 auf 16 437 Besucher. Gabel zeigte sich stolz und führt dies auch auf die gute Arbeit von Intendant Lars Wernecke zurück.
Intensive Diskussionen gab es beim Punkt "Antrag Sonderfonds Kultur 2023 an den Freistaat Bayern". Wie Bauhofleiter Udo Beil dem Rat mitteilt, sei der Bühnenboden nach 15 Jahren abgewirtschaftet und nicht mehr bespielbar und müsse daher dringend ausgetauscht werden. Gab es hier nur geringe unterschiedliche Meinungen, gingen diese bei der ebenfalls bereits 15 Jahre alten Microportanlage stark auseinander.
Hohe Investitionen
Allen voran bemängelte Erich Mitnacht, dass Jahr für Jahr hohe Investitionen anstehen und alle hoffen würden, dass im nächsten Jahr nichts anstehe. Wie Bauhofleiter Beil mitteilte, gebe es für die Anlage keine Ersatzteile mehr und sie sei von der Technik überholt. Bürgermeister Gabel wies auf den hohen Qualitätsstandard der Festspiele hin, den man auch künftig halten will. Es liegen zwar noch keine Angebote vor, doch geht man bei dem Förderantrag von Kosten von 105.000 Euro aus. Bei der Bezuschussung gehe man von dem höchstmöglichen Fördersatz von dreißig Prozent aus. Am Ende stimmte das Gremium bei der Gegenstimme von Mitnacht dem Antrag zu.
Weniger Diskussion gab es bei der Beschaffung eines Hochregals für den Bauhof Röttingen, das parallel zum Jugendhaus installiert werden soll. Dem vorliegenden Angebot liegt ein Anschaffungspreis von 31 500 Euro zu Grunde. Der globalen Energiekrise geschuldet, will mal man auch in Röttingen Energieeinsparungen vornehmen. Durch diverse Maßnahmen wie LED-Umstellung gingen die Kosten im vergangenen Jahr bereits stark zurück.
Einsparungen von 40 Prozent
Bisher gibt es bei der Straßenbeleuchtung keine Beschränkung und sie leuchten laut dem technischen Leiter der Versorgungsbetriebe, Burkard Dürr, nach einem eingestellten Brennkalender die Nacht durchgehend. Nach einstimmigen Beschluss soll die Beleuchtung nach technischer Umstellung so bald wie möglich von 1 Uhr bis 5 Uhr komplett ausgeschaltet werden. Dadurch erhofft man sich Einsparungen von rund 40 Prozent.
Ohne Gegenstimme erfolgte die Auftragsvergabe für den Glasfaserausbau in Röttingen. Gemäß den vorliegenden Angeboten fiel die Entscheidung auf die GlasfaserPlus GmbH, eine Telekomtochter. Der Gesamtumfang für die 272 Anschlüsse beträgt 1, 717 Millionen Euro, an Fördermitteln erwartet man 1,545 Millionen Euro, so dass für die Mindesteigenmittel von zehn Prozent 171.708 Euro zu finanzieren sind.
Keine Einwände gab es beim Jahresantrag Städtebauförderung 2023. Die beabsichtigten Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt 1,687 Millionen Euro. Dabei verwiesen die Räte erneut auf die Dringlichkeit bei der Neugestaltung der Untergasse hin. Rathauschef Gabel rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr 2023.
Hiebssatz deutlich reduziert
Laut seinen Informationen steht ebenfalls im Frühjahr/Sommer der Beginn der Sanierung des Fränkischen Hofes an. Die endgültige Verabschiedung der erneut diskutierten Gestaltungssatzung soll bei der nächsten Sitzung im Oktober auf der Tagesordnung stehen.
Begonnen wurde dieser Tage mit der Installation der Skulpturen von Künstlerin Angelika Summa auf verschiedenen öffentlichen Flächen in Röttingen wie dem Mühlgraben. Noch müssen zwei Exponate aufgestellt und die Beschriftung der Ausstellungsstücke erfolgen.
Breiten Raum nahm auch die Diskussion zum Holzeinschlag im Röttinger Bürgerwald ein. Revierleiter Manfred Rüb berichtete, das der Hiebssatz deutlich von 1930 Festmeter auf 1360 Festmeter reduziert werde. Bis Anfang September 2022 seien 940 Festmeter bereits verkauftes Holz eingeschlagen. Die Holznachfrage steige weltweit unermüdlich, nach dem Preis werde gar nicht mehr gefragt und dieser steige ins Utopische.
Anpassung der Preise
Da die Ausgaben für die Waldbewirtschaftung ebenfalls stark steigen, müsse er in Kürze eine Anpassung der Preise an die Marktlage beantragen. Ihm sei klar, dass das Holz als Brennholz nicht die beste Lösung sei. Mit dem Vorschlag der Stadträte, weniger Totholz im Wald liegen zu lassen, konnte er sich nicht anfreunden und verwies unter anderem auf die Richtlinien der staatlichen Förderung, nach denen vor allem die Ökologie berücksichtigt werden müsse.
Da der Stadtwald in erster Linie den Röttinger Bürgern gehöre, sollen diese gegenüber den jeden Preis zahlenden Holzhändlern auch bevorzugt behandelt werden. Die Bürger sollen ihren Bedarf bei der Stadtverwaltung mitteilen, damit der entsprechende Holzeinschlag und moderate Preise festgelegt werden können. Nach dem Grundsatz "Mit Maß und Ziel soll eingeschlagen werden" stimmte der Rat dem Revierleiter zu.